12.01.2017: Sani Pass und über Durban auf nach Kapstadt

Die erste Nacht im Teepee (das englische Wort sieht einfach besser aus, als die deutsche Übersetzung) wurde nur kurz durch das Grunzen von Warzenschweinen gestört. Diese fanden das Gras neben unserem Zelt scheinbar besonders lecker und wühlten den Rasen ein wenig um. Am Morgen waren sie aber zum Glück nicht mehr da. Wir konnten uns in Ruhe fertigmachen.

Bei Tageslicht sah alles doch ziemlich nett aus. 

Wir waren noch schnell Frühstück einkaufen und dachten wir hätten noch genug Zeit, um dieses dann auch zu essen. Leider kam Martin, der Guide für die Tour zum Sani Pass, eine gute halbe Stunde eher als angekündigt. Also schnell Brote geschmiert und schon saßen wir im Auto. Wir waren froh, dass wir an diesem Tag mal nicht selber fahren mussten. Später stellte sich auch raus, dass wir die Strecke nervlich im eigenen Auto vermutlich nicht durchgehalten hätten. Dazu gleich mehr. 🙂

Mit einem Geländewagen ging die Fahrt mit acht weiteren Tourteilnehmern und dem Guide los. Auf dem Weg zum Pass erklärte Martin einiges über die Region und von wen der Pass genutzt wurde und wie es zustande kam.

Der Sani Pass ist eine offizielle Straße von Südafrika nach Lesotho in den Drakensbergen. Die Straße geht ungefähr auf einer Höhe von 1400m los und endet bei 2873m über NN. Mit dem Auto dauert es vielleicht 1,5 Stunden. Würde ich jetzt im Nachhinein vermuten, genau kann ich es nicht sagen, da wir ja einige Stopps einlegen mussten, um die tolle Landschaft genießen zu können.

Nach kurzer Fahrt erreichten wir die Grenze auf südafrikanischer Seite. Ausreisestempel abholen und schon ging’s weiter ins Niemandsland. Hinter der Grenze ist für 8 km Niemandsland. Der Pass wurde durch Südafrika und Lesotho gemeinsam „gebaut“, gehört aber zu keinem der beiden Länder. Teilweise war der Weg nichts für schwache Nerven. Nah am Hang ging es von einer Kurve in die nächste, an einigen Wasserfällen vorbei und kleine Flussläufe wurden durchquert. Wir überholten auf dem Weg kleine Kinder, die immer wieder abrutschten, während sie einen kleinen Wagen nach oben schoben, Mountainbiker und Männer, die Holz nach oben trugen. Vor allem das letzte Teilstück wurde doch recht steil.

Oben angekommen war es ziemlich frisch, aber der Blick nach unten über den Pass war wieder einmal total atemberaubend.

Mittlerweile gehen mir ein wenig die Worte aus, mit denen ich die Landschaft noch anders beschreiben könnte. Die Tour ging dann weiter in ein kleines Dorf, wo uns die Frau eines Hauses etwas über das Leben in Lesotho erzählte und ihr Kunsthandwerk zum Verkauf anbot.

Lesotho ist ein sehr armes Land und die Menschen leben, zumindest in den Dörfern, in ganz einfachen Rundhütten. Für Einkäufe müssen sie entweder den Pass runter nach Underberg oder in die ebenfalls ca. 50km entfernte größere Stadt. Wir kauften uns einen kleinen Hut, der das Symbol der Krieger ist. Er hat die Form eines Berges, von dem die Angreifer aus dem Zululand abgewehrt worden waren.

Mittagessen gab es dann im höchsten Pub Afrikas bevor es wieder den steilen Pass, von oben wirkt er noch steiler, hinunterging.

Obwohl wir den Tag über nicht selber gefahren waren, waren wir doch recht kaputt. Zum Einkaufen mussten wir doch nochmal schnell los. Wir entschieden uns mal etwas zu kochen, anstatt Essen zu gehen 😉 Es gab Nudeln und als die Dämmerung einbrach, verschwanden wir auch wieder recht schnell im Teepee, da es ganz alleine doch etwas gruselig auf dem Gelände war.

Am 11.01. hatten wir den Tag ganz entspannt gestartet. Im Gegensatz zum Vortag hatten wir ausreichend Zeit für das Frühstück und sind dann gut gestärkt nach Durban aufgebrochen.

Wir verbrachten den Tag mit Planungen für die Zeit in Kapstadt, waren in einem sehr leckeren Restaurant essen und versuchten dann noch schnell die Rucksäcke für den kommenden Flug zu packen.

Da wir aus unserem Hostelzimmer den Blick auf den Sonnenaufgang hatten, wollte ich mir diesen nicht entgehen lassen.

Also: guten Morgen aus Durban. 🙂 Wir machen uns nun bereit für den Abflug nach Kapstadt.

Liebe Grüße

Katherina

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