25.03.2017: Auf Anstrengung folgte Erholung.

Am Freitag, den 17.03.17 kam ich vom Kilimandscharo zurück und war platt. Ganz einfach kaputt. Ich hatte mir für die Nacht überlegt nicht im Hostel zu schlafen, sondern im Snake Park. Masivu war dort auch noch eine Nacht mit seiner Gruppe, somit hatte ich Glück und konnte ein leckeres Essen am Abend abstauben. Zudem hatte ich meine Ruhe vor den ganzen Mädels im Hostel. Am nächsten Morgen stellte sich bei mir noch mehr das Gefühl ein, dass ich gerne mir bekannte Menschen um mich rum haben wollte. Also ließ ich mich von dem Fahrer des Hostels aus dem Snake Park abholen, entschied mich nach einigen Telefonaten mit Freunden und Gesprächen im Hostel, dass ich noch am Samstag nach Dar Es Salaam fliegen und am Sonntag früh mit der Fähre nach Sansibar fahren werde. Dies war für mich die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Also ließ ich mich gegen 17 Uhr wieder von Daddy, so nennt sich der Fahrer, vom Hostel abholen und zum Flughafen Kilimandscharo bringen. Zum Glück war es schon dunkel und ich konnte das Monster nicht sehen. 😉 Zuvor traf ich mich noch mit James um Fotos auszutauschen. James hat eines der besten Videos von unserem Trip gemacht. Dieses schaue ich mir jetzt noch sehr oft und so gerne an.

Auf dem Weg zum Flughafen hatte ich mir von Daddy noch einen Fahrer in Dar vermitteln lassen. Ich wusste, dass es in Dar einen Haufen von Taxifahrern gibt, aber ich dachte, dass es vielleicht Sinn macht, eine Kontaktperson zu haben. Hat sogar geklappt. Der Typ hat nicht viel Englisch verstanden, aber dafür hat er mich ohne weiteres zum Hotel gefahren. Das Hotel war ziemlich interessant. War halt ein umgebautes Wohnhaus. Irgendwie fühlte ich mich an den Film Hangover erinnert. Warum, weiß ich gar nicht genau. 😉

So stellt man sich doch einen Eingang zum Hotel vor, oder nicht?
Es war halt sehr günstig. 😉

Dar Es Salaam ist viel wärmer als Arusha. Vor allem die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Leider musste ich aus diesem Grund in der Nacht mit dem gefährlich wackelnden Ventilator über mir schlafen. Aber ich habe es überlebt. Morgens machte ich mich dann zu Fuß auf den Weg zur Fähre. Diese war zum Glück nicht weit weg und da auch da wieder Masivu rumlief, war alles halb so wild. 😉 Ich kaufte mein Ticket und machte mich auf den Weg zum Wartebereich. Man musste durch den Sicherheitsbereich durch und dann auf das Boarding warten, während man den Einreisezettel ausfüllen musste. Ich musste mir einen Stift leihen und fragte die Person, die mich direkt in ein Gespräch verwickelt hatte. Nasamike. Nasamike arbeitete damals bei der Nasa und ist jetzt nur noch auf Reisen. Er ist dabei jedes Land der Erde zu bereisen, fehlen tun ihm nur noch 27. Schon beachtlich. Und in allen Ländern macht er dann einen Handstand. Etwas komisch war der Typ aber doch. Beim Boarding konnte ich ihm gar nicht so schnell folgen, wie er es gerne gehabt hätte, somit hatte ich ihn dann leider aus den Augen verloren. Wirklich schade… Nach 2 Stunden war die Fahrt war ich dann auf Sansibar angekommen.

Auf Sansibar wartete ich kurz, dass Masivu seine Gruppe verladen hatte und ich dann mit ihm und dem Fahrer ins Hotel fahren konnte. Irgendwie musste ich ja mal ein bisschen Geld sparen. Im Hotel angekommen, ging ich als erstes ins Restaurant und gönnte mir eine leckere Pizza. Irgendwie war ich nach dem Kilimandscharo doch etwas ausgehungert. 🙂 Nach dem Essen hatte ich noch Zeit zum Entspannen und schließlich stieg meine Vorfreude Daniela und Roy treffen zu können. Ich machte mich gegen Nachmittag auf den Weg am Strand entlang, um die beiden zu treffen.

Ziemlich gut, dass sie auch im Norden von Sansibar waren. J Wir legten uns an den Strand und quatschten. 🙂 Das tat so gut. Später waren wir dann noch in einem Restaurant am Strand etwas Trinken und Essen. Da es dann schon spät war und ziemlich dunkel, wurde ich von den beiden fast zurück bis zum Hotel gebracht. Dafür war ich sehr dankbar. 🙂

Morgens auf dem Weg zu Dani und Roy.

Am Montagmorgen ging ich dann gemeinsam mit Dani, Roy und ihren 2 Freunden durch Nungwi.

Sie wollten ein paar Süßigkeiten an Kinder verteilen. Welches auch gut und schnell geklappt hatte. Es war mal wieder mega heiß. Gegen 12:30 Uhr war ich zurück am Hotel, ging schnell eine Runde in den Pool, dann duschen und um 13 Uhr fuhren Masivu und ich zum Mittagessen in ein anderes Hotel. Von der Hauptstraße aus sind wir dann zu Fuß gegangen, ich dachte es war nicht weit, als er fragte, ob wir mit dem Motorrad fahren wollten und ich ablehnte. Na ja, angekommen am Hotel war man dann halt wieder einmal geduscht. 🙂 Zurück nahmen wir dann zum Glück ein Taxi. (Temperaturanzeige im Auto: 38Grad, kein Wunder, dass ich so schwitzte…) Auf Sansibar wird der Verkehr viel von der Polizei kontrolliert. Unser Taxifahrer fuhr zu schnell, musste anhalten und seine Versicherungsplakette wurde ihm abgenommen. Aber immerhin durfte er uns noch ans Ziel bringen. Ich hatte zwar nicht das Gefühl, dass wir zu schnell unterwegs waren, aber na ja. 🙂

Am Hotel angekommen war noch kurz Zeit zum Umziehen und dann sind wir zur Sonnenuntergangsbootstour aufgebrochen. Dani, Roy und ihre Freunde waren auch wieder mit dabei. Dies war ein schöner entspannter Abschluss. Ich merkte, dass mir diese zwar recht kurze Auszeit sehr gut getan hatte.

Am Dienstagmorgen fuhren wir nach Stone Town. Dort bummelte ich dann ein wenig durch die Stadt. Dies ist auch sehr gut alleine möglich, wie ich finde. Da braucht man sich keine Gedanken machen. Sogar einen tollen Mittagessen-Spot hatte ich gefunden. 🙂

Die Zeit auf Sansibar ging viel zu schnell vorbei. Am Abend traf ich mich noch mit Masivu zum Sonnenuntergang, was Essen und Trinken in einem Hotel mit toller Aussicht. Leider versperrten mir die Wolken die Sicht auf den Sonnenuntergang. Na ja, man kann ja nicht alles haben. 😉

Für den Mittwoch hatte ich mich entschieden, einen anderen Flug zu buchen. Ich hatte ja noch nicht genug Geld ausgegeben. 😉 Nein, zum Glück kostete mich das nur insgesamt 10 Dollar mehr, daher gönnte ich mir den Luxus mit der Kleinmaschine von Sansibar direkt nach Arusha zu fliegen. Das war auch mal wieder ein Erlebnis. Ich war rechtzeitig am Flughafen, da es hieß, der Schalter schließt um 10:30 Uhr. Neee, falsch Katherina. Der macht nicht vor 10:30 Uhr auf. 😉 Als ich die Maschine dann sah, war ich froh, dass ich nur einen Weg damit zurückgelegt hatte. 🙂 Aber die Aussicht auf die Insel war traumhaft.

Zurück in Arusha angekommen sortierte ich meine Sachen, gab meinen Pass nun endlich für die Beantragung des (Arbeits-)Visums ab und bereitete mich auf den ersten Tag im Kinderheim vor.

Donnerstag fuhr ich dann das erste Mal ins Cradle of Love. Ein Kinderheim für Kinder von Geburt bis ganz unterschiedlich. Also eigentlich bis 3 Jahren. Aber viele Kinder sind jetzt schon älter. Einige sollen wieder zurück in die Familien, einige können nicht zurück und diese werden adoptiert. Welches für die Kinder wirklich schön ist. Ein Pärchen, zwei Jungen, gehen zusammen in die USA. Der eine ist ein Albino und der andere hat das Down-Syndrom. Wirklich liebe Kinder, die aber viel mehr Aufmerksamkeit und Förderung brauchen, als sie es im Kinderheim bekommen. Alle sind froh, dass die beiden zusammen diesen Weg gehen können. In den nächsten Wochen werde ich euch hoffentlich noch weitere tolle Geschichten aus dem Heim erzählen können. Die ersten beiden Tage liefen sehr gut. Am ersten Tag war ich bei den Babys, später bei den größeren und am zweiten Tag mit den größeren beim Spaziergang zum Spielplatz dabei.

Die Krabbel hatten neue Socken von Selina bekommen. Omas aus ihrem Heimatdorf hatten diese fleißig gestrickt.

In der Mittagspause kann man ganz gut in eine deutsche Bäckerei gehen und die Zeit mit WLAN und gutem Essen genießen. Diese Bäckerei ist eigentlich von jemandem aus Dänemark gegründet worden. Aber alle nennen sie deutsche Bäckerei. Ich kaufte mir so richtiges Brot. Dunkel und lecker. J Bei der Einrichtung handelt es sich um eine Art Behindertenwerkstatt. Man kann auch ganz viel Kunsthandwerk kaufen, welches dort hergestellt ist. Also wenn ich da shoppe, dann tue ich quasi was Gutes. 😉

Liebe Grüße aus Arusha. Der Regen vom Morgen ist verzogen und ich werde mich jetzt mal auf den Weg in die Stadt machen.

Katherina

19.03.2017: Was für ein Erlebnis.

Meine Ankunft in Tansania verlief eigentlich ganz entspannt. Nachdem ich die Flüge gut überstanden hatte, war ich in Dar Es Salaam am Flughafen angekommen. Etwas seltsam war es, dass man sein Visum beantragt hat, die Gebühr bezahlen musste und der Pass dann erst einmal behalten wurde. Na gut, da es allen so gut, hatte ich mir nichts weiter gedacht. Nach einiger Wartezeit wurden dann die Pässe an alle wartenden Leute wieder händisch übergeben. Sogar mein Gepäck war danach dann noch da… 🙂 Ich hatte bis zum nächsten Flug zum Kilimandscharo noch ein wenig Zeit. Allerdings war es in Dar sowas von heiß und schwül, sodass ich nicht lange draußen bleiben wollte, sondern eigentlich schnell wieder einchecken wollte. Nachdem ich an dem Tag dann das zweite Mal im Schweiß geduscht hatte während ich Geld holte und mir eine SIM-Karte zulegte ging ich wieder in den Flughafen. Leider konnte ich mein Gepäck noch nicht aufgeben, konnte nichts zu trinken oder essen kaufen und war froh, dass ich mir noch in Uganda überteuerte M&Ms gekauft hatte. 🙂 Leckeres Mittagessen. Die Schokolade war super. Endlich mal wieder. In Uganda hatte ich keine Möglichkeit Schokolade zu kaufen, die nicht schon 3 mal geschmolzen war.

Nach einigen Stunden konnte ich dann im Chaos endlich einchecken und im Wartebereich was Essen und Trinken.

Am Kilimandscharo angekommen wurde ich von Aaron, von STEP Africa, abgeholt. STEP Africa ist die Organisation, über die in in Arusha Freiwilligenarbeit leisten möchte. Dazu komme ich dann aber noch, sobald diese dann auch losgeht. 🙂

Wir fuhren vom Kilimandscharo Airport nach Arusha, welches eine gute Stunde dauert. Das war mir davor gar nicht so bewusst. Die Unterkunft, in der ich für eine Nacht in Arusha geschlafen hatte, wusste nichts von meiner Buchung. Machte aber nichts, hatte trotzdem ein Bettchen bekommen. Leider war eine Gruppe in dem Hotel/ Campsite untergebracht, die bis spät in die Nacht gefeiert hatte, sodass ich leider nicht gut schlafen konnte. Am Samstag wurde ich dann von Kiri abgeholt. Kiri ist die Mitgründerin von STEP Africa. Ein Mitarbeiter von ihr war ebenfalls dabei. Elbariki und ich machten uns dann auf zur Stadtführung. Irgendwie war ich nicht wirklich aufnahmefähig und nach einer Stunde war ich froh, dass ich wieder zurück zum Hostel konnte.

Ich hatte schließlich auch noch ein wichtiges Treffen an diesem Tag. Im Hostel traf ich das erste Mal auf meinen Guide für die Kilimandscharo-Tour: Filbert. Er kontrollierte mit mir zusammen meine komplette Ausrüstung. Das was ich nicht hatte, konnte ich ausleihen. Meine Aufregung stieg und nachdem er weg war, versuchte ich mich neu zu organisieren und für die kommende Tour vorzubereiten. Ich hatte noch einen recht entspannten Abend im Hostel, bevor eine wieder unruhige Nacht vor mir lag. Ich hatte Angst zu verschlafen und zudem wollte ich ungern die anderen 8 Leute in meinem Zimmer mit meinem Wecker wecken. Daher schlief ich mal wieder unruhig. Macht ja nicht, hatte ja nur eine 6 Tage Wanderung vor mir. 😉

Filbert und ich machten 7:30 Uhr zur Abholung ab. Dies klappte nicht ganz. Der Trupp war gegen 8 Uhr bei mir. War für mich aber auch ok. Meine Aufregung war groß. Wir fuhren dann noch schnell zum Geldautomaten und holten dann James ab, der ebenfalls die Tour gebucht hatte. Somit war ich dann nicht mehr alleine für das Trinkgeld zuständig. Unser Team bestand dann aus 13 Leuten. James und ich, Filbert, der Guide, Livingstone, der zusätzliche Guide, Fredi, der Koch und 8 Träger. Ja genau, wir hatten alleine 8 Leute dabei, die nur dafür da waren unser gesamtes Equipment nach oben und dann natürlich auch wieder nach unten zu tragen.

Nachdem dann auch James im Auto „verladen“ war, ging es zum Gate.

Mir war die ganze Sache noch nicht so geheuer.
Das lag also vor mir…

Ziemlich viele andere Leute starteten auch an diesem Tag die Tour. Einige von ihnen hatte man dann auf dem Weg nach oben immer mal wieder gesehen…

Am Gate sollten wir unsere Wasserflaschen füllen, insgesamt sollten wir immer 3 Liter Wasser bei uns haben, das Mittagessen verstauen und uns auf den Aufstieg vorbereiten. Ich ging glaube ich noch circa 5 Mal auf die Toilette. Nervosität ließ grüßen! 🙂 Mittagessen mochte ich auch noch nicht essen, sodass dies ebenfalls in meinem Rucksack verschwandt, welches ein großer Fehler war. Nachdem wir dann registriert waren, das Gepäck der Träger gewogen war, ging es dann endlich gegen 13 Uhr los.

James, Filbert und ich stiefelten den anfänglich sehr steilen Berg nach oben.

Los geht’s.

Nach kurzer Zeit merkte ich, dass die erste Etappe doch nicht so entspannt war, wie ich dachte. Auch Livingstone stoß dann irgendwann zu uns. Im Regenwald war es sehr schwül, schon nach kurzer Zeit war man nicht nur ein wenig am Schwitzen.

Es stellte sich schon sehr schnell heraus, dass James schneller ist als ich. Er wanderte immer ein Stück voraus und wartete dann wieder auf uns. Für uns hieß es allerdings: Pole pole. Langsam, langsam. Schnell, schnell wäre auch gar nicht möglich gewesen für mich. James legte auch ab und zu seine Raucherpausen ein, sodass ich wieder aufschließen konnte. (Zumindest am ersten Tag…) Ein kleiner Kiffer war mit mir unterwegs. 😉

Nach einiger Zeit hatten wir dann ne Mittagspause gemacht. Wir aßen das lecker frittierte Essen, welches wir am Gate noch bekommen hatten. Schon als ich es aß, wusste ich, dass dies nicht gut sein kann. Fettiges Essen und dann wieder weiter wandern war bei mir keine gute Kombination. Ich hatte ziemliche Schwierigkeiten oben anzukommen. Glücklich war ich, als dann endlich das Schild des ersten Camps zu sehen war. Unterwegs hatte ich mich dann das ein oder andere Mal gefragt, warum ich das ganze machen und ich doch eh nicht ankommen werde.

Camp No 1.

Filbert versuchte mich unterwegs auch zu motivieren: Das Camp liegt quasi um die Ecke… Es folgten noch einige Ecken. 😉 Im ersten Camp angekommen war ich einfach nur froh, dass der erste Tag vorbei war. Wir bekamen unser Candle-Light-Dinner und fielen dann doch recht spät ins Bett. Auch James hatte seine Party leider nicht mehr gefunden.

Der zweite Tag startete mit dem Weckruf von einem unserer Träger. Er weckte uns und schon sollte es Tee oder Kaffee geben. Wasser zum Waschen wurde bereitgestellt und so ging es in den Tag. Uns wurde das Team vorgestellt und wir machten uns etwas später als geplant auf den Weg ins zweite Camp.

Da zeigte sich noch der Übeltäter. 
Unsere Unterkunft. 
Am Morgen war der kleine Berg dann noch richtig gut zu sehen. 
Das Team.

Ausnahmsweise fand ich die Musikwahl von James auch super. Sie motivierte mich und das klettern, welches auf der zweiten Etappe mit dabei war, war ebenfalls genau das richtige für mich. Bilanz an Tag 2: Recht kurze Wanderung, wunderschöne Aussichten auf Mt. Meru und durch das eingebundene Klettern verging der Weg wie im Flug.

Im zweiten Camp war das Wetter leider nicht ganz so schön.

Der Kili war mit Wolken behangen und wir hatten leider nicht die beste Sicht auf den Berg. Dafür hatten wir genügend Zeit uns auszuruhen und seelisch auf die weiteren Tage vorzubereiten. Jeden Abend wurden unsere Werte kontrolliert. Vor allem der Sauerstoffgehalt im Blut und der Puls wurde gemessen. Mein Puls war für meine Verhältnisse sehr hoch, an das ich mich erst einmal gewöhnen musste. Dies bedeutete für mich eine sehr unruhige Nacht. Ich hatte das Gefühl nicht genug Luft zu bekommen, mir war schlecht und ich war sehr unruhig. Schließlich konnte ich jedoch doch noch ein paar wenige Stunden Schlaf bekommen.

Das diese nicht ausreichten, zeigte sich sehr schnell am nächsten Morgen. Ich fühlte mich nicht wirklich kräftig und hatte etwas Respekt vor dem Auf- und wieder Abstieg. Tag 3 besteht aus dem Aufstieg zum Lavatower auf 4.600m und schließlich wieder dem Abstieg zum Camp auf 3.900m. Wir gingen los und meine Beine waren schwer wie Blei. Schnell setzte sich James mit Living ab und ich setzte mein Pole Pole Schritttempo weiter fort.

Die Aussicht war ja ganz schön.

Irgendwann übernahm Filbert meine Trinkfalsche und mein Mittagessen. Ich wurde immer müder auf dem Weg und es lang noch eine ziemlich lange Strecke vor uns. Meine Augen konnte ich teilweise nicht aufhalten, ein Nickerchen wurde mir aber nicht gestattet. Dieses hätte ich mir so sehr gewünscht. Irgendwann fragt mich Filbert, ob ich eine Abkürzung gehen möchte. Ja, gerne. Diese Abkürzung bestand aus 50m Höhenunterschied. Wir sind nicht auf den Lavatower hinauf, sondern nur dran vorbei und hatten dafür einen recht schönen Blick.

Der vollbepackte Filbert. 

Der Weg zog sich weiter in die Länge, mittlerweile trug ich nur noch meine Kamera und meine kleine Wasserflasche. Reichte mir auch völlig aus. Als wir bereits auf dem Weg hinab zum Camp waren, dieses aber noch nicht in Sicht war, kamen uns zwei Träger entgegen, da man sich im Camp wohl doch ein wenig Sorgen machte. 🙂 Filbert wurde ebenfalls das gesamte Gepäck abgenommen und wir kamen nach 10 Stunden, anstatt nach 6 Stunden, im Camp an.

Endlich.

Ich fiel nur noch ins Bett, musste allerdings zum Abendessen wieder aufstehen. Energie musste ich irgendwie zu mir nehmen. Und endlich war Nacht Nummer 3 super für mich. Ich schlief wie ein Stein.

Erleichtert ging ich am Morgen zu den Toiletten und sah die Wand, an der die ganzen Träger bereits unterwegs waren.

Vielleicht sieht man die kleinen Menschen, die den Berg hinauf klettern. 

Na gut, Klettern bekam mir ja auch dem Weg bislang sehr gut, also freute ich mich auf den Anstieg. Diese Etappe war nicht ganz ungefährlich, wie ich fand.

Vor allem für die Träger, die das gesamte Equipment auf dem Kopf nach oben balancierten. Oben auf der Baranco-Wall angekommen hatten wir einen tollen Blick über die Wolken und vor allem auf den Kilimandscharo. Das ich noch einiges an Höhe vor mir hatte, hatte ich bis dato ganz erfolgreich verdrängt. 🙂

Living und ich. 
James, Filbert und ich. 
Der beste Guide!

Nach kurzer Pause ging es dann weiter.

Da wollten wir hoch.

Macht verrückt, dieser Weg. 😉

Auf halber Strecke gab es ein Camp, in dem wir warmes Mittagessen bekommen hatten. Die Pommes waren super und mein Appetit war auch mal kurz zurückgekehrt. Danach ging es im Polo-Pole-Schritt wieder weiter.

Touristen-Toilette. 

Ab und an wurden wir von unserem Koch oder einem anderen Träger begleitet, bis es ihnen zu langsam wurde. 🙂 Dafür hatte ich mich an Tag 4 mal wieder ganz gut geschlagen, fand ich. Wir bekamen kurz vorm Ziel wieder Hilfe beim Tragen und ich kam natürlich wieder erst nach James im Camp an, dafür konnte ich aber noch relativ gut stehen, war aber auch tierisch müde. 🙂

Mein Appetit war leider doch nicht wirklich zurück, ich quälte mir etwas zu Essen rein und war froh, als ich schon gegen 19 Uhr im Bett liegen durfte. Na ja, ich musste ja auch um 23 Uhr schon wieder aufstehen…

Wenn ich Angst habe verschlafen zu können, kann schon aus Prizip nicht gut schlafen. Zack, eine fast schlaflose Nacht lag hinter mir und ein harter Tag bzw. ein harter Aufstieg lag vor mir. Filbert und ich machten uns im gewohnten Gleichschritt auf den Weg zum Gipfel. Mit der Stirnlampe bewaffnet, folgte ich ihm auf Schritt und Tritt. Ein niemals endender Weg lag scheinbar vor mir. Irgendwann überkam mich wieder die Müdigkeit, aber wie sollte es auch anders sein? Es war 1,5 Stunden vor Sonnenaufgang und ich bereits seit fast 6 Stunden unterwegs. Als Frühstück gab es ein Pickup, zwei Kekse und einen Tee. Unterwegs dann noch Schokolade und ein Snickers. Mehr hätte ich oder mein Magen eh nicht aufnehmen können. Der Sonnenaufgang war traumhaft, auch wenn es doch ziemlich kalt war und ich meine Schwierigkeiten hatte alles so gut es geht zu genießen.

Es wurde hell und ich konnte den Weg sehen, der noch vor mir lag. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie ich das schaffen sollte. Irgendwann sagte ich zu Filbert, dass ich eine helfende Hand bräuchte, da ich es sonst wohl kaum schaffen werde. Erst konnte er mir diesen Gefallen nicht tun, da er dann nicht beobachten konnte, wie es mir geht. Später hatte ich die Hand dann aber bekommen und den ersten Gipfel um 9:00 Uhr morgens erreicht.

Gut, dass es von dem Punkt zum eigentlich Uhuru Gipfel noch ne Stunde hin war. Ein Glück wollte James erst runtergehen, wenn ich oben war. Er zog mich dann mit seinem Wanderstock während ich weiterhin an der Hand von Filbert ging. 10:30 Uhr erreichte ich nach mehreren Pausen den Gipfel. Endlich. Ich war unfassbar erleichtert, dass ich nicht vorher aufgegeben hatte und Filbert mich nach oben geschleppt hatte.

Der Gletscher. 

Wir hatten den Gipfel für uns und konnten den Moment genießen, bevor der Abstieg bevorstand.

Geschafft.

Der Abstieg, oh ja. Es ist ja nicht so, dass uns schon 10,5 Stunden Aufstieg oder auch mehr in den Beinen steckten, aber irgendwie mussten wir ja wieder runterkommen. Es gibt einen anderen Weg nach unten als nach oben. Dieser ist nur für den Abstieg gemacht, es handelt sich einfach um Kies, durch den man nach unten rutscht. Ich hatte mir irgendwas gewünscht, auf dem ich auf dem Hintern den Weg runterrutschen könnte. Es gab aber nichts, somit mussten meine Beine und vor allem meine Füße da halt durch. Ich habe keine Ahnung wann, aber irgendwann saßen einige Träger am Weg und hatten etwas Saft zur Stärkung dabei. Voll gut. Ich glaube sie saßen da schon einige Stunden und warteten auf uns. Es war eine kleine Motivation, denn ich hatte auch wirklich keine Lust mehr. Weiter ging der Abstieg und der Weg zog sich noch gefühlt ewig in die Länge. Meine Füße waren kurz davor mich umzubringen. Wir kamen an Leuten vorbei, die mit Sauerstoff versorgt werden mussten. Das zeigte mir wieder einmal, dass es doch kein Klacks ist, den Kilimandscharo zu besteigen. 🙂

Nach einer gefühlten halben Ewigkeit kamen wir wieder im Camp an und ich legte mich sofort ins Zelt und konnte mich auch nicht mehr so gut bewegen. 🙂 Es hieß, dass wir noch weitere 4 Stunden wandern müssten. Dieses hatte sich Filbert aufgrund meiner körperlichen Verfassung aber anders überlegt. Wir hatten Zeit uns auszuruhen, bekamen ein Mittagessen und machten uns dann auf den Weg ins 1,5 Stunden entfernte Camp. DANKE! Immerhin musste ich auf dem Weg ins Camp nichts mehr tragen. Dies übernahmen Fibert und Living für mich. Die beiden waren so super. Ohne die Guides und am Ende auch James, hätte ich den Aufstieg nicht geschafft.

Kurz vom Camp fing es an zu regnen. Da wir aber schon am Ziel waren für den Tag, war uns das relativ egal. Wir hatten ein, ich glaube, leckeres Abendbrot (ehrlich gesagt kann ich mich gerade nicht wirklich gut erinnern). Ich hätte so gerne eine Cola gehabt. Der eine Träger bekam das mit und machte sich für mich im Camp auf die Suche. Leider konnte er nur einen Saft besorgen. Egal, auch der war super. Selbst James Dealer hatte keine Cola zu verkaufen. 😉

Am nächsten Morgen war der Kili mit Schnee bedeckt. Der Regen bei uns bedeutete Schnee auf der Kuppe. Dank der Sonne bat sich uns ein wunderschönes Bild. Wir mussten schon um 6 Uhr aus den Federn und gegen 7 Uhr wollten wir eigentlich los. Wie jeden Tag verzögerte sich unser Aufbruch – meistens war James an der Verzögerung Schuld.

Es lagen wieder einmal 5 Stunden Abstieg vor mir. Meine Füße taten bei jedem Schritt so sehr weh, dass ich versuchte sie irgendwie zu verdrehen und wünschte mir, dass der Weg bald enden wird. Die Landschaft war traumhaft. Erst hatte man einen Blick über den Regenwald, bis man dann wieder längere Zeit durch diesen wandern musste. Der Weg war eine Kombination auf Treppenstufen, Steinen und manchmal ein mir zugutekommender flacher Weg. Als wir dann die Straße erreichten, die zum Gate führte, sagte Filbert auf einmal irgendwas von Cola. Und tatsächlich: Ein Träger wartete auf uns und hatte eine Cola für mich und ein Bier für Filbert dabei. DANKE JAMES. Er war mein Held. Das war die beste Cola, die ich jemals getrunken hatte. Und dann war das Gate zum ersten Mal auch wirklich um die Ecke. Angekommen. Ich war nach 6 Tagen wieder am Ziel angekommen. Eine andere Company war ebenfalls angekommen und hatte zum Abschluss eine riesen Party veranstaltet. Welches für uns natürlich auch ein tolles Willkommen war. 🙂 Samt Jambo-Lieblingslied.

Geschafft. 

Danke. 

Glücklich wieder im Auto sitzen zu dürfen fuhren wir zurück nach Arusha. Gute 2 Stunden Fahrt lagen vor uns. James wurde abgeliefert, wir kauften noch etwas Obst für mich ein und fuhren dann in den Snake Park, wo ich die Nacht nach dem Kilimandscharo verbrachte.

Tschüss. 

Also das war nun wirklich der ausführlichste Bericht, den ich in der letzten Zeot geschrieben hatte. Ich glaube aber auch, dass dies meine abenteuerlichste Aktion war. 🙂

Ich bin glücklich und stolz, dass ich diese Tour auf mich genommen hatte.

Eure Katherina

09.03.17: 2 Monate und 8 Länder.

Nun bin ich bereits über 2 Monate unterwegs und es fühlt sich immer noch genau richtig an. 🙂 Ich bin sehr froh, dass ich mich damals dazu entschieden hatte. Ich habe bereits so viele tolle neue Leute kennengelernt und bin sehr gespannt, was in den nächsten 2 Monaten noch so passieren wird. Vielleicht fragt ihr euch jetzt, welches die 8 Länder sind: Südafrika, Swasiland, Lesotho, Namibia, Botswana, Simbabwe, Sambia und Uganda. Morgen geht es dann ins Land Nummer 9, nach Tansania. Und wenn das eintritt, was ich vermute, dann startet meine Zeit dort mit dem bislang härtesten Teil meiner Reise. J Der Kilimandscharo ruft. Am Sonntag geht es dann los. Und ja, ich bin schon sehr aufgeregt. J Da ich nur von allen Leuten, die den Trip bereits gemacht haben, zu hören bekomme, dass es das anstrengendste war, was sie jemals getan haben, habe ich auch allen Grund dazu, nervös zu sein. Aber so viel erstmal dazu.

Knapp 3 Wochen Uganda liegen nun hinter mir. Es war eine tolle, manchmal frustrierende, aber alles in allem eine wunderbare Zeit. Durch die Arbeit, die ich für das Projekt leisten konnte, sind wir vermutlich einen guten Schritt vorangekommen. Die Brunnen, die bereits vorhanden sind, könnten ggf. mit einigem technischen Aufwand wieder in Betrieb genommen werden, allerdings ist dann immer noch nicht klar bzw. sichergestellt, wie lange sie funktionieren werden.

Nachdem wir den zweiten Brunnen auf dem Schulgelände auch noch getestet hatten, ein Techniker kam, um die Pumpe zu reparieren und am Ende „nur“ 3000l Wasser gepumpt werden konnten, bis der Brunnen wieder trocken gelaufen war, wird nun die Entscheidung fallen, einen eigenen Brunnen zu bohren. Damit können wir dann sicherstellen, dass dieser vernünftig gebohrt und in Betrieb genommen sein wird. Aus Sicherheitsgründen wird dieser dann auf dem Gelände der Sec. School in Kabaale sein.

An meinem letzten kompletten Tag in Ssanje, Mittwoch, 08.03.17, konnte ich für das Projekt nicht mehr viel machen. Der internationale Frauentag ist in Uganda ein Feiertag, etwas widersprüchlich für ein Land wie Uganda, wie ich finde, aber ok. Somit wurde an diesem Tag nicht gearbeitet. Was mir dann zugute kam, da Pastor Stephen ebenfalls mal etwas früher zu Hause war und mit mir dann noch zum Verabschieden zu seinen Eltern fahren konnte.  Wir packten seine kleine Tochter ein und fuhren nach Kabaale. Die Kleine ist 2 Jahre alt und saß ganz gelassen alleine hinten auf der Rückbank. Kindersitze braucht man in Uganda eher weniger. 😉 Ich war froh, dass wir die Eltern auch antreffen konnten und ich somit die Gelegenheit hatte, Tschüss zu sagen. Nachdem wir zurück waren sah ich mir noch mit den Optikern das gerade im Bau befindliche Optiker-Zentrum an bevor ich mich dann mit dem Packen beschäftigen musste.

Aber bevor es dazu kam, wollte Gloria natürlich noch eine Runde Seilspringen. 🙂 Als es dunkel wurde und wir das Seil nicht mehr so gut sehen konnten, habe ich mich von den Frauen, die um mich herum lebten, verabschiedet. Die kleine Gloria hatte dann auch ein wenig Tränen in den Augen. Es ist schön zu hören, dass ich sehr willkommen war und es auch wieder bin. Die erste Frage lautete immer: Wann ich denn wiederkomme. 🙂 Meine Antwort war: Hoffentlich noch in diesem Jahr. 😉 Es hängt halt alles vom Fortgang des Projektes ab.

Ich werde die 3 kleinen Damen, aber auch Pastor Stephens Frau, sowie Juliette und Harriette und natürlich die beiden Pastoren, sehr vermissen. Es war immer schön zu wissen, wenn ich nach Hause komme, dass ich nicht alleine sein werde. Ich hatte mein eigenes kleines Häuschen und war dennoch nicht allein. Das hat mir sehr gut gefallen. 🙂 Die einzigen Besucher, die ich nicht so gerne hatte, waren die kleinen Tierchen, die sich immer mal wieder haben blicken lassen. Vögel, Spinnen, Kakerlaken oder anderes Ungeziefer. 😉

Die letzte Amtshandlung, die ich noch vollbringen musste, war die Übergabe der Wasserproben. Gegen 11 Uhr waren wir aus Ssanje losgefahren. Nach ca. 1,5 Stunden Fahrt kam uns mein Fahrer entgegen, ich wechselte das Auto und wir setzten die Fahrt weiter fort. Um 16 Uhr konnte ich die Proben an die Dame aus dem Labor übergeben, vor einer Mall. Vor allem die Bezahlung war mir an dem Ort etwas suspekt 🙂 Aber mir blieb ja nichts anderes übrig. Also Übergabe war geglückt und wir konnten die Fahrt nach Entebbe fortsetzen. Leider waren wir danach dann im absoluten Verkehrschaos gelandet. Der Verkehr in Kampala ist gruselig.

Und mein Fahrer hatte dazu einiges beigetragen. Sein ständiges Gas-Bremsen-Gas-Bremsen machte mich nicht nur ein wenig aggressiv, sondern mir wurde natürlich auch übel. Er ließ keine Leute in eine Lücke und sobald sich die Möglichkeit bot zum Überholen, tat er das dann auch. Ich war froh, dass ich nach erneuten zwei Stunden Fahrt heile im Hotel in Entebbe angekommen war.

Hier habe ich mit einem leckeren Abendessen den Tag ausklingen lassen und mache jetzt noch ein wenig Schreibarbeit für das Projekt. Ich bin ein klein bisschen stolz, dass ich die Abrechnung fürs Projekt schon fertig habe. 🙂

Hiermit nun ein letzter Gruß aus Uganda. Morgen um 6.45 Uhr geht’s dann ab zum Flughafen. 🙂

Eure Katherina

06.03.2017: Meine Zeit in Uganda

Nun bin ich bereits eine ganze Weile in Uganda. Nach einer reibungslosen Ankunft am 20.02.2017 startete unsere Projektarbeit dagegen etwas holprig. Die Ansprechpartner hatten keine Zeit und auch Termine wurden dieses Mal nicht so gut eingehalten, wie das letzte Mal. Trotzdem klappte es, dass ich in Kampala am Tag nach meiner Ankunft meinen ersten Termin wahrnehmen konnte und wir mit der Firma, die ich traf am folgenden Donnerstag einen Pumptest an einem durch UNICEF gebauten Brunnen durchführen konnten. Dieser Pumptest war einer der wichtigsten Schritte in unserem Projekt. Auf der Suche nach einer konstanten Wasserquelle für das zukünftige Wasserversorgungssystem in Kabaale wollten wir überprüfen, ob wir den Brunnen wieder aufbereiten könnten um Kosten zu sparen und eben um schon vorhandene Ressourcen zu nutzen. Der Pumptest verlief allerdings weniger erfolgreich, da vermutlich beim Brunnenbau etwas schiefgegangen war. Der Brunnen war mit Sand „vollgelaufen“. Er war ursprünglich mal 85m tief, mittlerweile leider nur noch 66m. Das Wochenende und vor allem auch den Freitag hatte ich dazu genutzt meine Notizen vom Donnerstag zu digitalisieren und um mit der Projektgruppe zu sprechen.

Sonntag ging es dann mit CHM in die Kirche. Am Freitag wurde noch ein Plan aufgestellt, wer in welchem Auto und mit wem nach Minziiro fahren sollte. Minziiro ist das zweite Dorf in dem CHM tätig ist. Vor allem nach dem Erdbeben im letzten Jahr musste hier sehr viel Wiederaufbau geleistet werden. Es ging gegen 9 Uhr los. Fred nahm mich direkt von zu Hause aus mit. Beim ersten Stopp kamen noch 7 plus ein Baby hinzu. Ja, das Auto hat Platz für 8 Leute. Wir waren also schon einer zu viel. Aber weil das noch nicht genug war, sammelten wir noch einen ein. Gut, dass das Auto einen Kofferraum hat. Zack, saß der dünnste und kleinste im Kofferraum – keine Angst, war nicht das Baby. 😉 Wir fuhren ca. eine Stunde bis zum Ziel. Schön warm in so einem Auto mit zu vielen Leuten. In Minziiro an der Kirche angekommen waren wir die letzten. Die Kirche war schon gut gefüllt. Der Gottesdienst wurde von CHM geleitet. Es war eine Art Vorstellung der Organisation. Fred stellte sicher, dass auch ja einer für mich übersetzt und dann stellte er sein Team vor. Zack, ist man Teil des Teams. Als wenn man als einzige Weiße nicht eh schon genug auffallen würde. 😉 Aber war ja ganz nett. Der Gottesdienst bestand, wie auch sonst die Gottesdienste immer, aus sehr viel Gesang. Die Menschen tanzen und singen und es ist eine Freude ihnen dabei zuzusehen. Schnell wurde es auch in der Kirche ziemlich warm und stickig. Ich war froh, dass ich ein Fenster in der Nähe hatte. Nach zwei Stunden ging es für mich uns ein paar andere aus unserem Auto – die zusätzlichen Passagiere ließen wir da – wieder zurück nach Ssanje, da Fred noch einen anderen Termin hatte und wieder los musste. Schade eigentlich, ich fand den Gottesdienst ganz nett, aber den Hauptteil mit dem Gesang hatte ich ja mitbekommen. Zurück in Ssanje angekommen wurde der Tag wie so oft zu Ende gebracht: Ich verbrachte die Zeit mit den Kindern von Pastor Stephen, die mir nun mittlerweile schon einige Abende versüßt haben und ich dadurch nicht alleine bin. Wenn es mir dann aber zu viel wird, wird gute Nacht gesagt und das ist dann auch ok für die drei. 🙂

Montag ging es dann wieder ins Büro, jedoch dauerte es sehr lange, bis ich mit Paul ins Feld fahren konnte. Erst für den Abend war eine Skype-Konferenz mit dem Team in Hannover geplant, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Somit wollte ich tagsüber die Brunnen abklappern, um mir einen Überblick über die Ergiebigkeit zu verschaffen. Nachdem Paul und ich dann unterwegs waren, ging es auch schon schnell wieder zurück, weil er sich nicht wohlfühlte und zum Arzt wollte. Damit war der Montag dann auch wieder gelaufen. Dienstag ging es dann endlich mit Fred ins Feld, da ich ihn darum gebeten hatte. Das Team hatte beschlossen, dass ein Neubau eines Brunnens vermutlich die beste Variante sei. Fred und ich fuhren zum UNICEF Brunnen, wo uns dann ein Lehrer ansprach und fragte, warum wir nicht einen Brunnen an der Schule nutzen würden. Also: Auf zur Schule. Wir hatten ein sehr gutes Gespräch mit dem Schulleiter. Liegt aber auch daran, dass Fred früher sehr, sehr viel für die Schule getan hat und auch sehr lange Mitglied des Vorstandes war. Das Gespräch verlief postiv und ab nun an wird mit den Brunnen auf dem Schulgelände gearbeitet. Sollte dieser nicht genügend Wasser zur Verfügung stellen, so wird dann noch ein zweiter Brunnen gebohrt. Nach dem Gespräch ging es wieder zurück zum Büro, ich führte ein paar Telefonate, die sich vor allem mit dem Thema Gorillas befassten. 🙂 Ich musste schließlich kurz vor knapp regeln, dass ich einen Transport zum Lake Bunyonyi bekam. 🙂 Aber ich hatte ziemlich viel Glück. Dank der Kontakte von Benni, hatte ich einen relativ günstigen Transport gefunden. Fred hatte auch etwas für mich organisiert, welches aber viel teuer gewesen wäre. Gut, jetzt war es auch sehr teuer, aber was macht man nicht alles für die Gorillas. 😉

Am Mittwoch wurde ich dann gegen 10:15 Uhr von meinem Fahrer Sam vom CHM Büro in Ssanje abgeholt. Wir fuhren mit Tankstopp und kurzem Essenstopp in Masaka zum Lake Bunyonyi. Eigentlich ist es gar nicht so weit von Ssanje entfernt (vielleicht 300km), allerdings fährt man maximal 80 – 100km/h und am Ende ging es über die Berge, welches die Fahrt etwas in die Länge gezogen hatte.

Eindrücke aus dem Westen von Uganda
Sehr hügelig.

Gegen 16:30 Uhr kamen wir dann endlich an der Unterkunft an. Mein Fahrer war mittlerweile auch ziemlich müde, da er schon früh morgens in Kampala startete und somit einiges an Strecke zurückgelegt hatte. Er fuhr dann in seine Unterkunft und ich hatte Zeit mit Masivu und Antony zu plaudern. 🙂 Ein Wiedersehen nach 3 Jahren.

Die Aussicht auf den See.

Als die beiden dann mit dem Vorbereiten das Abendessen beginnen mussten, ging ich ins Restaurant, trank einen Tee und versuchte schnell schlafen zu gehen, da ich das Gefühl hatte, krank zu werden. Zu den Gorillas darf man eigentlich nur, wenn man total fit ist. Die Gorillas sind uns Menschen halt sehr ähnlich und könnten daher auch die gleichen Krankheiten bekommen, wie wir sie bekommen können.

Am Donnerstag ging es dann bereits um 6:30 Uhr los.

Der Weg zu den Gorillas.
Schnappschuss, der ziemlich schön ist, wie ich finde. 🙂

Es hieß wir fahren eine Stunde. Masivu hatte für mich geklärt, dass ich ein Permit bekommen konnte. Daher hatte ich die Nummer von Stephen, einem der Ranger. Ich schrieb ihm zum Glück um 7:30 Uhr, dass wir noch 20 km zurückzulegen hatten, da wir zu der Zeit eigentlich bereits da sein sollten. Die folgenden 20km zogen sich auch wieder sehr in die Länge, da es sich dann um eine nichtbefestigte Straße handelte. Um 8:30 Uhr passierten wir dann das zweite Gate und es ging auch direkt weiter. Stephen nahm meinen Pass (das war mir zwar nicht ganz geheuer, aber ich hatte keine andere Wahl) und das Geld an sich und weiter ging die Fahrt. Dann hielten wir an, stiegen alle aus den Autos aus und der uns begleitende Ranger erklärte nochmal kurz wie die Ranger die Gorillas ausfindig machen. Sie folgen den Spuren, die die Gorillas beim Weg durch den Wald hinterlassen: Abgeknickte Bäume, eventuelle Fußspuren oder auch den riechenden Hinterlassenschaften. 😉 Wir wurden von einem Polizisten und noch einem anderen Ranger mit Gewehr begleitet, bis wir in den Wald hinein sind.

Dort wurden wir an zwei andere Ranger „weitergegeben“. Es gibt in dem Park immer zwei Personen, die die Gorillas bewachen. Ich vermute, dass dies vor allem auch aufgrund von Wilderern notwendig ist. Wir betraten also den Wald und es dauerte keine 10 Minuten bis wir bei den Gorillas angekommen waren. Schon saß da der erste Silberrücken.

Wow. Und schaute man sich weiter um, so entdeckte man immer mehr von ihnen unter den Bäumen sitzen, in den Bäumen hängen oder auch irgendwie im Gras liegend.

Da stolzierte er davon, nachdem wir ihm den Weg wieder freigemacht hatten.
Endlich mal einer ganz entspannt. 😉

Lecker Ameisen, die im abgestorbenen Baum leben.
Er wollte uns zeigen, wie stark er ist – klappte leider nicht ganz so gut.

Wir waren, wir ich fand, schon recht nah an den Gorillas dran. (Das man sich nur bis auf 7m nähren sollte, hatte ich erst hinterher an einem Schild gesehen…) Der Silberrücken wollte dann nicht mehr fotografiert werden und versteckte sich noch weiter. Der Guide sagte, ich könnte mich weiter unten hinstellen. Gut, der Gorilla fand aber, dass ich zu weit in seinem Weg stand. Wurde etwas aggressiv, zeigte mal kurz seine Zähne und stürmte dann los. Ich ebenfalls. Wieder weiter nach oben. Ha, das war der erste Schreck den ich dann hatte 😉 Zudem war mein Respekt vor diesen Tieren um einiges gestiegen. Wir machten uns dann nachdem der Silberrücken weiterziehen wollte auf den Weg zum nächsten Mitglied der 18-köpfigen Familie. Wieder ein Silberrücken. Auch dem war es nicht recht wo wir gestanden hatten, also sprang er los. Ein Meter an uns vorbei. Ich war so froh, dass ich dieses Mal nicht in der ersten Reihe gestanden hatte. 🙂 Auch danach zogen wir weiter. Es ging immer weiter den Berg hinunter. Auf den Spuren der Gorillas. Es war wirklich beeindruckend, diese Lebewesen in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Dank dieser Führungen kann der Lebensraum der Tiere aufrecht erhalten werden. Ok, also waren die $600 wirklich gut investiert. 😉 Nach einer Stunde machten wir uns zusammen mit den zwei Rangern und unserem Guide wieder auf den Weg zur Straße. Man durfte in der Zeit auch nichts trinken oder gar essen. Ich hatte leider auch keine Zeit mehr meine Klamotten zu überdenken. Es war morgens so kalt, dass ich Fleece-Pulli und Regenjacke anhatte. Als wir dann wieder oben ankamen, fiel mir auf, dass es viel zu warm war und ich ja auch eigentlich auf Toilette musste. Während der Beobachtungen hatte ich das völlig vergessen. 🙂

Nach erfolgreichem Gorilla-Trekking bekamen wir noch ein Zertifikat und dann ging es also wieder zurück zur Unterkunft. Der Weg der eigentlich eine Stunde dauern sollte, dauerte in Wirklichkeit zwei Stunden. Wieder angekommen am Resort war noch genug Zeit zum Relaxen. Ich hatte mich dann spontan dazu entschieden, noch einen weiteren Tag dort zu bleiben. Meine Erkältung war da und ich wollte die Zeit dort zum Ausruhen nutzen. Am Freitag machte ich dann noch einen Ausflug mit meinem Fahrer zu einem Aussichtspunkt über den Lake Bunyonyi. Hatte sich jetzt nicht so sehr gelohnt, da die Aussicht am Resort eigentlich viel schöner war. Vor allem hatte sich das Wetter wieder verändert und Regen zog auf. Die Fahrt durch den Westen von Uganda ist allerdings auch sehr schön. Sehr bergig und ganz anders als in Rakai. Mein Fahrer kam ursprünglich aus der Region und konnte mir daher einiges über die Leute und deren Leben dort erzählen. Vor allem Rote Beete, Kohl und Kartoffeln werden dort wohl angebaut. Nach einer Fahrt von 3 Stunden waren wir wieder in Kabale angekommen. Nun weiß ich auch, wo das andere Kabale liegt, welches man findet, wenn man nach unserem Projektgebiet sucht. 🙂 Wir kauften noch ein wenig ein, halfen Masivu mit seinem Einkauf und fuhren dann zurück ins Resort. Ich wechselte noch am Morgen mein Zimmer. Das Bunker-Zimmer wurde in ein Zelt umgetauscht. Vor dort hatte ich einen tollen Blick über den See.

Nachdem dann auch Masivu zurück war, bekam ich endlich meine Gurkensuppe und zog mich danach in mein Zelt zurück, um mich weiter auszuruhen.

Am Samstagmorgen fuhren wir dann bereits um 7:30 Uhr zurück nach Rakai. Auf unserem Weg überholten wir noch den Lando von Masivu und Antony und schon düsten wir davon.

Auf befestigten Straßen fuhr mein Fahrer immer so langsam, dass ich ihm am liebsten mal gesagt hätte, dass er auch gerne schneller fahren darf. Auf unserem Rückweg haben wir eine kleine Abkürzung nach Rakai genommen, auf dem Hinweg war sich Sam nicht sicher, ob die Straße ok sei. Die Straße war unbefestigt und er raste nur so über die Hügel.

Also ich wäre hier vermutlich langsamer gefahren.

Dafür kamen wir um 13 Uhr wieder in Ssanje an und somit war für die Kinder noch genug Zeit, sich mit mir die Zeit zu vertreiben. Springseil springen ist nun unser Top-Spiel! Ich hatte für das Projekt ein Seil gekauft, welches ich kürzen konnte. 🙂

Am Sonntag ging es wieder in die Kirche. Joshua musste mal wieder zum Übersetzen herhalten. Er musste mich aber natürlich auch am Anfang wieder vorstellen. Ich sagte ihm, was er sagen kann und ich glaube das führte er auch nicht weiter aus. 🙂 Dann wurde wieder viel gesungen und bei der Predigt verlor er ein wenig die Lust zum Übersetzen. Irgendwann fing er an mich zu fragen, was wir zu Hause in Deutschland so essen. 🙂

Nach der Kirche gingen wir durch Ssanje und kauften ein wenig was zu Essen. Zu Hause angekommen war wieder Springseil springen angesagt und nachdem den Mädels das zu langweilig wurde, wollten sie Obstsalat essen. Also wurde kurz mein Haus belagert. Gunst der Stunde genutzt: Das nächste Spiel hieß Wäsche waschen 🙂 Ich schlug vor meine Wäsche zu waschen und sie waren begeistert. Nach kurzer Zeit kam Stephens Frau nach Hause und übernahm zusammen mit einem Pflegekind von ihnen, welche schon älter ist, die Arbeit für uns. 🙂 Ich versuchte so gut es geht zu helfen. Im Wäsche aufhängen war ich spitze. 🙂 Nachdem die Wäsche fertig war, versuchte ich mich auch im Springseil springen und war dann nach kurzer Zeit fertig mit der Welt, duschte und versuchte noch meinen Bericht für IoG fertig zu machen. 🙂

Nun startet die letzte Woche in Rakai. Ich hoffe, dass wir noch einen großen Schritt für das Projekt weiterkommen und wir bald ein tolles Wasserversorgungssystem haben werden. 🙂

Liebe Grüße
Katherina