Swasiland begrüßte uns auf die gleiche Art und Weise, wie es auch gute Nacht sagte. Es regnete. Zum Glück hatten wir am Tag zuvor schon die tolle Landschaft genießen können, somit fiel es uns nicht ganz so schwer keine Zwischenstopps auf dem Weg nach Südafrika einzulegen. Dieses Mal verlief der Grenzübergang auch normal. Die Beamten hinterm Schalter würdigten uns nur kurze Blicke und die Gespräche glichen auch eher denen, die man von solchen Situationen kennt. Mittels Gesten wurde uns der richtige Weg gezeigt.
Der Regen begleitete uns bis nach St. Lucia. St. Lucia ist ein kleines Städtchen, von wo aus unterschiedlichste Touren in den iSimangaliso Wetland Nationalpark starten. Wir kamen gegen 17 Uhr mal wieder etwas ausgehungert in der Unterkunft an und ließen uns direkt Restauranttipps von der hilfsbereiten Besitzerin geben. Aufgrund der Lage zum Nationalpark stehen in St. Lucia überall Hinweisschilder, dass man in der Nacht auf durch die Straßen ziehende Nilpferde achten solle. Auch an den Anlegestellen für Boote soll man vorsichtig sein, dort lauern die Krokodile.
Ausgehungert fuhren wir zu einem Restaurant, wo wir mit amerikanischem Charme begrüßt worden waren. Die Karte glich dann ebenfalls einem amerikanischen Diner und nicht einem typisch afrikanischen Restaurant. Wir hatten zwar etwas Anderes erwartet, jedoch war die Pizza, die wir dann bestellten, sehr lecker. Auf dem Rückweg fuhren wir noch kurz an einer Anlegestelle für Boote vorbei und konnten tatsächlich noch ein Krokodil sehen. Es lauerte im Wasser, vermutlich voller Hoffnung auf Beute.
Voller Erwartungen und in der Hoffnung auf schöneres Wetter gingen wir recht schnell ins Bett.
Der nächste Morgen sah schon besser aus. Die ersten Sonnenstrahlen blinzelten durchs Fenster, sodass wir voller Elan zur netten Besitzerin sind und diese für uns dann noch eine Bootstour zu den Nilpferden und Krokodilen buchen konnte. Nach dem Frühstück wurden wir von der Unterkunft abgeholt und es ging mit einem Safarigeländewagen zur Bootsanlegestelle. Die Boote waren eher mit Dach überbaute schwimmende Pontons.
Viel Tiefgang haben diese Boote ebenfalls nicht, der Fluss ist an einigen Stellen sehr flach. (Die Nilpferde laufen eher durchs Wasser als das sie schwimmen.) Damit ging es dann hinauf auf den Mfolozi, den Fluss, der im Lake St. Lucia mündet. Die Nilpferde ließen nicht lange auf sich warten, gleich an der ersten Einmündung lag eine Nilpferdfamilie.
Es ging den Fluss weiter entlang, von einem Nilpferd-Spot zum nächsten. Leider machen Nilpferde ja nicht so viel während sie im Wasser liegen.
Recht gemütliche Tiere, die nur kurz am Tag bzw. in der Nacht an Land gehen um etwas zu essen. Nilpferdbabys haben es da besser, diese können auch unter Wasser bei der Mama trinken. Einiges was der Guide erklärt hatte, ist trotz seines krassen Akzentes doch hängen geblieben. 🙂
Nach guten 2,5 Stunden war die Tour wieder zu Ende und es ging zurück zur Unterkunft. Wir hatten uns dann noch vorgenommen in den iSimangaliso Wetland Nationalpark mit dem eigenen Auto zu fahren. Die Besitzerin der Unterkunft, ja, ich habe ihren Namen leider vergessen…, schwärmte von dem Lake St. Lucia und den Stränden, die man dort besichtigen könne. Dies wollten wir uns nicht entgehen lassen und so fuhren wir wieder mal mit dem kleinen Ford in den Nationalpark hinein. Tiere gibt es auf der Seite des Parks nicht so viele, da der Bereich zwischen Fluss und Meer liegt und die Tiere sich dadurch wohl eher auf der Seite Richtung Landesinneren aufhalten. Wir hatten trotzdem Büffel, Kudus, Zebras, Warzenschweine und vor allem tolle Landschaften vor die Linse bekommen.
Der erste Stopp, an dem wir auch das Auto verlassen durften, war am Mission Rock Beach.
Nun fiel uns auch wieder ein, dass die nette Besitzerin der Unterkunft meinte, man solle Turnschuhe anziehen, wenn man in den Park hineinfährt. Wir waren also perfekt ausgestattet…
Der felsige Strand war traumhaft schön. Die Sonne trug einiges dazu bei. Nach kurzer Pause ging die Fahrt weiter zum Cape Vidal. Dies ist ein Badestrand, mitten im Nationalpark mit Warnung vor Haien. Also wir hatten uns gegen das Schwimmen entschieden. 😉
Nach kurzer Verschnaufpause mussten wir uns auch schon wieder auf den Rückweg machen, denn der Park schloss seine Tore um 19 Uhr und wir hatten noch ca. 45km vor uns. Da man auch hier wieder nur sehr langsam fahren durfte, wussten wir, dass die Strecke etwas länger dauern wird. Vor allem die vielen Stopps aufgrund von toller Landschaften verzögerten den Rückweg um einiges. Wir reizten das Zeitlimit mal wieder bis zum Ende aus, aber hatten dafür auch einen wunderschönen Sonnenuntergang im Park. 18:55 Uhr verließen wir letzten Endes das Gelände.
Da wir den ganzen Tag die Landschaft genossen hatten, hatten wir mal wieder keine Zeit fürs Essen eingeplant. Daher führte der Weg direkt in ein Restaurant im Stadtzentrum. Nachdem wir aufgegessen hatten, drehten wir noch eine kleine Runde mit dem Auto durch die von Dani liebevoll genannte Geisterstadt. Leider haben wir kein Nilpferd durch die Stadt laufen sehen und die leeren und dunklen Straßen waren uns dann auch nicht mehr ganz geheuer. Wir verkürzten die Runde und wir fuhren auf direktem Weg in die Unterkunft. Ich fiel total kaputt ins Bett. Mein Akku war leer, wie man so schön sagt. Vermutlich durch die vielen Eindrücke und das ständige unterwegs sein der ersten Tage hier in Südafrika. 🙂
Nach fast 10 Stunden Schlaf, war ich wieder fit und wir starteten den Tag gemütlich bei Sonnenschein und Frühstück im Freien. 🙂
Heute stand dann der Weg von St. Lucia nach Underberg auf unserem Plan. Wir fuhren bei strahlendem Sonnenschein los und auch dieser begleitete uns bis in die späten Abendstunden. Dies bedeutete, dass es sehr heiß im Auto war, denn das kleine Auto hatte ebenfalls ein kleines Problem mit der Klimaanlage. Diese funktionierte nur mit offenem Fenster oder auch manchmal einfach gar nicht.
Nach unserer Mittagspause in einem Restaurant mit Blick auf den indischen Ozean beschlossen wir zu Europcar in Pietermaritzburg zu fahren und die Mängel am Auto kund zu tun. Der etwas wortkarge Typ am Schalter von Europcar sagte mir dann schließlich auf meine Nachfrage, was wir tun sollten, dass wir ein neues Auto bekommen werden. Super. Das war ein echtes Upgrade für uns. Alles automatisch in dem neuen Auto und sogar die Berge ließen sich fast ohne Bangen wieder nach oben fahren. Leider hatten wir während der Mittagspause schon einiges an Zeit verloren, da der Kellner uns immer vergessen hatte und nun auch noch beim Tauschen des Autos.
Die Fahrt nach Underberg war wieder einmal durch tolle Landschaften geprägt.
Leider erreichten wir die neue Unterkunft erst nach Sonnenuntergang. Die Unterkunft ist ein Camp anscheinend bestehend aus 4 Teepees 🙂 Wir sind gespannt, wie es hier im hellen aussehen wird.
Gute Nacht aus Underberg an den südlichen Drakensbergen.
Katherina