Mongolei – was für ein tolles Land!

Donnerstag, 25.4.

Dass das Abenteuer gleich so beginnt hatte natürlich niemand geahnt. Selbst für unseren Guide und Fahrer war dies etwas Besonderes. Aber nochmal von Anfang an. Um 6 Uhr war bereits Abfahrt. Wir hatten gehofft, dass wir ausschlafen konnten, aber da zwischen 7 und 10 Uhr niemand in der Stadt wegen einer Evakuierungsübung Auto fahren durfte, mussten wir vorher die Stadt verlassen haben. Wir führen aus Ulan-Bator raus und es ging erstmal durch die Steppe. Wir können uns nicht vorstellen, dass hier jemals alles richtig grün ist im Sommer. Wir kamen vorbei an Pferden, Kuhherden, Schafen, Ziegen und sogar Weißschwanzantilopen. Nach kurzer Zeit kam uns ein Auto entgegen, was völlig mit Schnee bedeckt war. Sodo sagte, dass es davor womöglich schneit. Wir schmunzelten, weil es in Anbetracht der Trockenheit um uns herum sehr absurd kling. Dann tauchten auf einmal weiße Flecken auf. Diese Flecken wurden immer mehr bis wir im Schneesturm feststeckten. Vor uns standen schon LKWs die nicht mehr weiterfuhren. Man sah gar nichts. Keine Straße, kein Schild, nix. Es wurde beschlossen, dass wir mit unserem Auto vorfahren und immer jemand vorweg geht.

Einer rechts, einer links, immer auf der Suche nach der Kante von Teer zu Schotter.

Da waren Miriam und ich natürlich mit dabei. Wir gingen vorweg und suchten die geteerte Straße. Uns gefolgt die Karawane. Irgendwann würde es ein wenig besser und wir mussten nicht mehr zwischendurch aussteigen und den Weg suchen.

An einer Tankstelle gab‘s ne Pipipause und wir zogen wieder trockene Kleidung an 😉 das Wetter würde besser, bzw. die Sicht und bald kamen wir ohne weitere Pausen in Mandalgobi an, dort war Mittagspause angesagt. Den Norden der Mittelgobi hatten wir also bei tiefstem Winter gesehen. Auch hier sagt man, dass der April macht was er will. Die Route wurde wegen des Schnees umgeplant. Wir machten uns auf den Weg in den Süden. Im Slalom um die Schlaglöcher ging es weiter. Und das nicht gerade langsam. Manchmal musste doch recht scharf abgebremst werden, da mal wieder plötzlich ein Schlagloch auftauchte. Als sich Schlagloch an Schlagloch reihte entschied sich Gegi, unser Fahrer, neben der Straße zu fahren. Das aber auch weniger schnell. Er raste über die Pisten und hatte sichtlich Spaß dabei. Der Himmel klärte sich wieder auf, sogar die Sonne zeigte sich und wir stoppten bei einer Kamelherde. Eine sehr nette Abwechslung zum Autofahren. 🙂

face to face.

Zusammen mit Modern Talking (die Mongolen haben einen eigenartigen Musikgeschmack…) fuhren wir weiter. Unser Ziel für den Abend war die Geierschlucht. Die Fahrt dorthin hat über 13 Stunden gedauert. Der Weg dorthin führte vorbei an den Ausläufen des Altai Gebirges. Mit der untergehenden Sonne war das traumhaft anzusehen. Im Camp angekommen hatten wir noch die Gelegenheit den Sonnenuntergang anzuschauen, bis es dann Abendbrot gab. Das vegetarische Essen gestaltet sich hier manchmal etwas schwierig, aber trotzdem klappt es immer irgendwie. 🙂 die erste Nacht in der Jurte war ganz gut. Die Betten sind recht hart, der Kamin war leider nicht so lange warm. 

Freitag, 26.4.2019

Nach dem Frühstück ging es dann Richtung Geierschlucht. Der kleine Bach, der eigentlich im Sommer um die 1-2m breit ist, hat im Winter eine fast ebenso dicke Eisschicht. Wir gingen über das Eis die Schlucht entlang. Über uns kreisten Geier, ein Steinbock beobachtete uns und die Yakherde war eher unbeeindruckt von uns.

An einer Stelle gab es eine kleine Spalte, an der man sehen konnte, dass das Eis wirklich noch mind. 2 Meter hoch war. Ganz so sicher fühlte ich mich trotzdem nicht. Irgendwo gabs ja schließlich stellen, wo dann solche Spalten auftauchten.

Irgendwann drehten wir um und wieder am Auto angekommen ging es wieder in Windeseile über die Buckelpiste zurück zur geteerten Straße, die uns in die nächste Kleinstadt führte zum Mittagessen. Das Restaurant roch typisch mongolisch nach Schaf. Wir hatten Glück und bekamen etwas vegetarisches. Bevor das Essen fertig war sind wir noch zum Supermarkt. Edeka Produkte kaufen – was sonst?! Schoko-Linsen, Erdnüsse, Knabberzeug oder Tee – alles auf deutsch. Einmal die Woche kommen wohl Produkte aus Deutschland hier her. Nach dem Essen ging es über die Buckelpiste weiter in Richtung singende Düne.

Gegis ganzer Stolz.

Kurzer Reparatur-Stopp, da Staub ins Auto kam und der Fahrer das Problem gerne lösen wollte. Weiter ging’s dann über die Buckel in Windeseile.  Kurze Fotostopps gab’s und irgendwann ging’s bereits an der Düne entlang.

180km erstreckt diese sich wohl an dem Gebirge entlang. Die Strecke zog sich ganz schön. Irgendwann um 17 Uhr waren wir bei dem Gästehaus und dann mussten wir uns recht schnell entscheiden ob wir mit Kamelen reiten wollten oder nicht. Wir taten es.

Also es ist ne Erfahrung wert, aber nochmal brauche ich das nicht machen 😉 die Kamele waren miteinander verbunden und der Kopf vom hinteren Kamel doch immer recht nah an einem. Aber die Kamel-Omi hatte alles im Griff. 🙂 sie führte die Kamele sicher wieder zu unserer Unterkunft. Schnell absteigen und wieder ins Auto einsteigen hieß es. Wir führen zur singenden Düne, auf die man drauf gehen darf. 200m. Katzensprung. Nicht wirklich… es dauerte 45 Minuten bis wir oben ankamen. Gegi und Sodo blieben unten, da sie sich für zu unsportlich hielten. Männer mit Übergewicht bleiben lieber unten. 😉 Völlig aus der Puste haben wir den Ausblick über die Dünen genossen. 🙂

traumhaft! Total anstrengend, aber man wird belohnt. 🙂 nach einer guten Stunde ging es wieder bergab. Schnell zurück ins Camp gejagt, Abendbrot, geduscht (Luxus pur hier) und ab ging’s in die warme Jurte. 

Samstag, 27.04.2019

Warme Jurte? Irgendwie funktioniert das mit dem richtigen Temperieren nicht in den Jurten. Die Frau des Hauses heizte den Ofen an und nach kurzer Zeit fühlten wir uns wie in der Banja in Russland. Es war so heiß, dass wir sogar immer mal wieder die Tür aufmachen mussten, weil man es sonst nicht aushielt. Leicht bekleidet hielt man es noch gut aus… Aber die zusätzlichen Decken, für die man uns für verrückt hielt, benötigten wir dann wieder gegen morgen. Denn da wurde es endlich wieder kühl in der Jurte. Es waren bestimmt über 50 Grad. Wir starteten dann am Morgen in Richtung glühende Felsen (Bayanzag), wo um 1910 durch einen Amerikaner Dinosaurierüberreste gefunden worden waren.

Stadtzentrum.
Das Restaurant. Sieht man doch oder?

Kurzer Stopp in einer Kreisstadt zum Mittagessen, traditionell gab es Nudeln mit Kartoffeln, ein bisschen Gemüse und wahlweise mit Fleisch. Bei Bestellungen ohne Fleisch wird man hier sehr seltsam angesehen. Es gibt auch immer eine ordentliche Portion, die man kaum aufessen kann. Frisch gestärkt ging es dann erst zum Saxaul „Wald“, mit den Bäumen, die nur in der Mongolei wachsen. Von dort bot sich schon ein schöner Blick auf die glühenden Felsen von Bayanzag.

Dort starteten wir unsere Erkundungstour von unten und arbeiteten uns zurück zum Parkplatz. Die Aussichten in die Schluchten waren wieder einmal traumhaft.

Dann ging es weiter. Nach 1,5 Stunden auf der Piste kamen wir zurück in die Stadt, wo wir eigentlich nächtigen wollten, entschieden wir uns allerdings weiter zum nächsten Stopp zu fahren, da die Camps in der Stadt nicht wirklich schön waren. Auf dem Weg gab es noch was zu essen und wir setzten den Weg über die Piste zum nächsten Camp fort. Gegi hat einfach super viel Spaß beim Fahren auf der Piste. Vor allem bei Berg und Talfahrt freut er sich besonders. Wir kamen im Camp an und fragten natürlich wieder direkt nach den Decken und dem Ofen. Weil in der Hütte war noch nichts. Diese Jurten wurden gerade erst aufgestellt, aber wir hatten Glück und man baute uns auch noch schnell den Ofen in die Mitte.

Noch etwas skeptisch, wie die Nacht wird, trotzdem immer gut gelaunt. 🙂

Geheizt wird mit etwas Kohle und getrocknetem Kuhdung, denn Bäume bzw. Holz ist in der Mongolei Mangelware 🙂 Die Toiletten waren etwas weiter weg gelegen vom Camp, Kristin kam nach einer erfolglosen Suche einmal wieder zurück und musste sich neu orientieren, denn im dunklen gibt’s auch keine Beleuchtung. Dass das Abenteuer Mongolei so sein wird, hätte ich beim besten Willen nicht geglaubt. Es ist total super hier! 🙂 

Sonntag, 28.04.2019

Zeit für ein Gruppenfoto. 🙂

Diese Weite. So schön, weit und breit nichts zu sehen. Wenig Touristen, wenig Menschen überhaupt, keine Häuser oder Autos. Wir sind oft die einzigen an den Sehenswürdigkeiten. Das neue Camp bestand aus 5 Jurten und morgens musste man erstmal den weiten Weg zur Toilette zurücklegen. Der Weg eignete sich super zum Zähneputzen. 😉 wir fuhren wieder um 08:30 Uhr los. Dieses Mal hatten wir Tsagaan Suvraga, übersetzt heißt das weiße Stupa, auf dem Plan. Aus der Ferne sehen diese Felsen aus wie eine weiße Stupa (buddhistisches Bauwerk), daher stammt der Name. Erst hatten wir den Blick von oben, später auch noch von unten.

Die kleine Knutschkugel.
Hab mich der Erde angepasst.

Die bunten Felsen sahen in der Sonne sehr gut aus. Immer wenn wir an schönen Orten waren, hatten wir sehr viel Glück mit dem Wetter. Meistens schien die Sonne. 🙂 als wir fertig waren ging es ein letztes Mal auf die Piste, um dann wieder zur geteerten Straße Richtung Ulan-Bator zu kommen.

Auf dem Weg kamen wir an einer kleinen, echten Stupa vorbei.

Mittagsstopp gab’s erneut in Mandalgobi und als wir wieder losfuhren, kam der Hagel. Verrücktes Wetter in der Mittelgobi. Wir fuhren auch wieder durch die Region mit dem Schneesturm. Es war nichts mehr übrig vom Schnee. Nach dem Hagel folgte dafür dann noch irgendwann der Sandsturm. Wir nahmen wirklich alles mit, was man an Wetterphänomen so bekommen konnte.

Eine typische Abfahrt. 75km nach rechts.

Unser Ziel lag dann doch wieder in Ulan-Bator, nach circa 1700 km beendeten wir hier wieder den Trip durch die Mongolei. Morgen geht’s für uns an die Grenze zu China. Bis wir in Peking ankommen, bedeutet das für uns 2 Tage fahren, wie genau, wird sich noch rausstellen. Das Abenteuer verlagert sich also aus der Mongolei nach China. Wir sind gespannt, was wir noch so erleben werden. 🙂

Fazit zur Mongolei: jeder Zeit wieder! Super schönes Land und sehr viel Natur. Wir haben gelernt, dass Nomaden mindestens einmal pro Jahreszeit umziehen (auch hier gibt es 4 Jahreszeiten), dies tun sie mit kleinen LKWs und nicht mehr mit Kamelen, auf den Pisten kann man gut und gerne 80 km/h fahren, was Querfeldein schon sehr schnell und schöner als jede Achterbahnfahrt ist, das Vieh treibt man mit dem Moped oder dem Auto und lässt es einfach irgendwo rumlaufen. Manch ein Mongolei macht das auch noch mit dem Pferd. Alles in allem: das Land ist absolut eine Reise wert! 🙂

Gute Nacht aus der Mongolei.

Zwischenstopp in Irkutsk und auf auf in die Mongolei.

Am 22.04. wurden wir von einem Bus, der aus Bugul’deyka einmal am Tag nach Irkutsk fährt schon früh morgens um kurz vor 6 Uhr abgeholt. Die liebe Lena der Unterkunft hatte uns noch ein Frühstück zum Mitnehmen vorbereitet und wir hofften eigentlich, dass wir auf der Fahrt die Gelegenheit zum Essen haben werden. Dem war nicht so. Der Bus war schon fast voll, als wir einstiegen. Unser Fahrer hatte es auch etwas eiliger als Volodya auf unserer Hinfahrt. Es war fast so schön wie fliegen. 😉 So waren wir dann immerhin schon um 9 Uhr in Irkutsk. An einem zentralen Punkt in der Stadt ließ der Fahrer alle Fahrgäste raus. Wir versuchten ihn zu fragen, ob er uns auch am Bahnhof rauslassen könnte. Unsere Versuche klappten erst, als Kristin ihr Handy rausholte und ihm den Bahnhof auf der Karte zeigte. Schwupps packte er unsere Koffer wieder ein und wir stiegen wieder ein. Hatte geklappt, vom Bahnhof aus war unser Hostel für die Nacht nicht weit weg und wir machten uns auf den Weg. Das Viertel, durch das wir laufen mussten, war nicht das schönste. Das Hostel lag in einem Häuserblock, aber immerhin konnten wir schon vor dem eigentlichen Check-In in unser Zimmer. Dann gab’s endlich auch erstmal das leckere Brei-Frühstück mit viel Ei. Nach kurzer Pause zogen wir los in die Stadt. Irkutsk ist sehr gut auf Touristen vorbereitet, jedoch gibt es davon dort nicht so viele. Wir fanden einen grünen Faden – so wie es in Hannover den roten Faden gibt, gibt es dort den grünen. Wir kamen vorbei an Statuen, Denkmälern, Kathedralen, schönen und nicht so schönen Häuschen, einem typischen russischen Markt, auf dem wir schon Lebensmittel und andere Leckerein für die Zugfahrt kauften, bis wir in eine Straße gelangten, in der die alten Häuschen gehegt und gepflegt werden. Dort setzten wir uns in ein Restaurant und ließen den Tag so schon etwas eher ausklingen.

Der grüne Faden.
Päuschen.
Der Markt.
Süßigkeiten 🙂

Um 18:30 Uhr machten wir uns dann auf den Rückweg ins Hostel, der sich dann doch etwas länger rausstellte als gedacht. Mit einem Zwischenstopp in einem Supermarkt waren wir dann gegen 20 Uhr wieder im Hostel.

Fazit zu Irkutsk: Kann man machen, muss man aber nicht (Kristin), gut, dass wir vorher in Bugul’deyka waren und nicht hier (Miriam). Ich stimme beiden voll und ganz zu. So war es für uns am nächsten Morgen viel entspannter und wir hatten nur einen 10 Minuten Weg bis zum Bahnhof. 

Endlich wieder Regenerationszeit. Es geht weiter mit der Eisenbahn. 

Um 8:20 Uhr fuhr unser Zug los in das mongolische Abenteuer. Sehr pünktlich verließen wir die Stadt bei strahlend blauem Himmel. Die erste Zeit ging es am Fluss entlang bis wir dann an den Baikalsee kamen. Dieser war weiter im Süden noch mehr zugefroren, als da, wo wir davor waren.

Als dann auf einmal auch die schneebedeckten Berge im Hintergrund auftauchten, war das wieder einer der Wow-Momente für uns. Der Blick war wunderschön. Eine Zeit lang wechselten die Berge von der rechten zur linken Zugseite und wir fuhren bestimmt 200km an dieser Kulisse entlang.

Die transmongolische ist um einiges luxeriöser als die transsibirische Eisenbahn. Hier liegt Teppich auch im Flur, das heiße Wasser wird einem gezapft und die Toiletten sehen total gut aus. Verhältnismäßig haben wir aber für diese viel kürzere Strecke mehr gezahlt, als für die lange.

Ganz gemütlich oder?

Es waren mit uns auch nur noch vereinzelt weitere Fahrgäste im Wagen. Es war sehr ruhig. Der erste längere Stopp war in Ulan-Ude. Dort gönnten wir uns nochmal schnell ein russisches Magnum, es war schließlich nicht mehr so kalt wie am Baikalsee. 😉 

Nach dem Stopp mussten wir uns dann auch schon wieder mit dem Mittagessen befassen. Da die Zeit im Zug wie im Flug vergeht, sind wir öfters in Stress geraten. Wann wir was essen oder machen, war oft die Frage, damit wir auch alles in einen Tag hineinbekamen. 😉 

Die Landschaft änderte sich langsam. Das Land war längst nicht mehr so sauber, wie wir es in Moskau erlebt hatten. 

Nach einer Weile kamen wir dann endlich zur Grenze. Wir wussten nicht, wie der Grenzübergang ablaufen würde. Wir blieben also wartend im Zug sitzen. Irgendwann kam ein Grenzbeamter, der unsere Pässe sehen wollte. Dieses war auch nicht das erste Mal, seitdem wir im Zug saßen. Dieses Mal bekamen wir aber nach kurzer Kontrolle alle unsere Ausreisestempel. Danach kam noch eine Frau zur Kontrolle unserer Taschen und ein weiterer junger Mann, der dann nochmal die Kabine unter die Lupe nahm. 

Nachdem die russische Seite abgehandelt war, wir doch recht positiv von der Freundlichkeit überrascht waren, ging es mit dem Zug eine Weile weiter bis wir in der Mongolei an der Station ankamen, wo das fast das gleiche Spielchen nochmal los ging. Die Grenzbeamtin aus der Mongolei war allerdings weniger freundlich. Die Kommandos „Stand up“ and „Sit down“ kamen schon recht harsch von ihr rüber. Sie nahm unsere Pässe mit, eine andere Dame durchleuchtete kurz unser Abteil und dann warteten wir. Nach ca. 45 Minuten hatten wir erleichtert unsere Pässe wieder in den Händen und wir konnten uns endlich schlafen legen. Um kurz nach 6 war die Nacht dann auch schon wieder vorbei. Mit Ausschlafen hat dieser Urlaub wenig zu tun 😉 wir packten zusammen, machten uns fertig und um 6:50Uhr kamen wir dann in Ulan-Bator an. Am Gleis wartete direkt Sodo auf uns. Den Kontakt zu Sodo hatte ich durch einen Arbeitskollegen bekommen und Sodo war unser Guide für die nächsten 6 Tage. Er kam mit einem Fahrer und wir machten uns direkt auf dem Weg ins Hotel. World Mongolia Hotel – unsere bis jetzt beste Unterkunft. Total groß und drei schöne Betten. Wirgingen nach der Ankunft schnell was frühstücken, duschten und fuhren um 9 Uhr los in den Gorkhi Terelj Nationalpark.

Auf dem Weg dorthin hielten wir an einem Steinhaufen. Ein buddhistischer Brauch besagt, dass man 3 Steine auf den Hügel wirft und dann 3-mal im Uhrzeigersinn um den Haufen geht, bringt dieses Glück für die Familie und für die Reise. Daher haben wir das natürlich gemacht.

Man hätte auch einen Geier tragen können. Dies taten wir aber nicht. 😉

Nach dem kurzen Stopp fuhren wir direkt weiter in den Nationalpark. Erster Stopp war der Schildkrötenfelsen. Auch dort gab es wieder einen Steinhügel. Ich sah Sodo wieder Steine sammeln und fragte ihn ob man das immer machen würde und er antwortete, dass er gerne Glück hat, daher macht er es immer, wenn er die Gelegenheit dazu hat. Diese Gelegenheit ließen wir uns auch wieder nicht nehmen.

Im Hintergrund ist der Schildkrötenfelsen zu sehen.

Nach kurzer Weiterfahrt kamen wir zu einem buddhistischen Meditationstempel. Aus der Ferne sah dieser aus wie ein Elefantenkopf. Die seitlichen Flügel des Hauses seien die Ohren und die Treppe der Rüssel.

Wir gingen den Weg hinauf und anschließend noch die 108 Stufen bis zum Tempel. Oben angekommen drehten wir an den Gebetsmühlen und gingen wieder im Uhrzeigersinn um das Haus herum.

Auf den Gebetsmühlen sind die heiligen Bücher in tibetischer Sprache und wenn man diese dreht heißt es, dass man das Buch liest und diese Gebete aufnimmt. Wir ließen die Aussicht noch auf uns wirken und stiegen dann die Treppen wieder herab zurück zum Eingang. Wir nutzten noch die Gelegenheit auf die Toiletten zu gehen. Das war die gruseligste Toilette, die ich bis jetzt gesehen hab. Ich dachte der Boden bricht jede Sekunde unter mir zusammen und ich sitze in der Scheiße. 😄 ist aber alles gut gegangen. Wenigstens hatte man eine schöne Aussicht nach vorne, denn Türen hatten die Toiletten auch nicht 🙂 

Nach dem Besuch im Nationalpark führen wir zurück in die Stadt. Wir holten Bargeld, gingen mongolisch essen (Schaf ist nicht so meins…), suchten im Biggest Souvenir Shop nach Postkarten, kauften bei der Post Briefmarken und schauten und den Chinggis Khaan Platz an, mit dem Regierungsgebäude und danach noch das Bogd Khaan Palast Museum an.

Sodo erzählte uns viel über die Geschichte von Ulan-Bators und auch dem Buddhismus, als wir im Museum waren. Sonst hat Ulan-Bator leider nicht so viel zu bieten. Aber wir sind ja auch hier um das Land, die Natur und die Leute kennenzulernen und machen uns morgen auf den Weg ins Land. Bevor es zurück ins Hotel ging wollten wir noch „made in mongolia“ Handschuhe und Socken kaufen. Diese hatten wir auf einem Markt in Russland gesehen und dachten es macht mehr Sinn, wenn wir die hier kaufen würden. Wir wurden in der zweiten Fabrik dann auch fündig. Ob es wirklich die Fabrik war, oder nur ein Laden in dem man die Produkte kaufen konnte, war nicht so ersichtlich. Nach erfolgreichem Shopping bahnten wir uns unseren Weg durch den Stau Ulan-Bators. Der Verkehr ist gruselig. Fußgänger und Radfahrer haben hier wenig Chancen. 😀 man muss sehr schnell eine Straße überqueren, wenn man dann mal das Glück hat, dass alle Auto für einen halten. Es gibt 1,5 Mio. Einwohner in dieser Stadt und 500.000 Haushalte sollen wohl alle ein Auto haben. So fühlt es sich auch an. 

Der Baikalsee

Morgens um 03.21 Uhr hatten wir die Transsib in Irkutsk am 20.04. verlassen und wurden auch prompt von der Person in Empfang genommen, die uns zur Unterkunft bringen sollte. Im Vorfeld hatten wir Kontakt zu Ilja, der scheinbar das Booking der Unterkunft übernommen hat, aber selber gar nicht hier vor Ort ist. Er sagte uns, dass vermutlich sein Onkel kommen wird um uns abzuholen. So war es auch. Der sehr liebe Volodya führte uns schnellen Schrittes zu seinem Auto und los ging die fast 4 stündige Fahrt nach Bugul’deyka. Es war noch mitten in der Nacht und Volodya war noch recht müde, da er ja schon in der Nacht auch nach Irkutsk gefahren war. Als wir aus der Stadt raus waren, hielt er kurz an und kaufte sich einen Kaffee. Das war auch besser so. Sein Fahrstil wurde schon recht seltsam. 😉 

Irgendwann fing es an zu dämmern und machten einen Halt an einem Platz der Schamanen. Volodya erzählte uns, dass er Schamane sei. Nach kurzer Zeit begrüßte uns dann auf dem Weg auch die Sonne.

Der Sonnenaufgang war super schön und endlich sahen wir auch mehr von der Landschaft, die uns hier so erwarten würde. Sehr vielversprechend sah das aus. Nach einem weiteren kurzen Stopp an einer Gedenkstelle für die Schamanen ging es im eiskalten Auto weiter.

Wir dachten ja, dass wir „nur“ Auto fahren würden und waren dementsprechend noch nicht viel dicker angezogen. Wir froren. Es war einfach total kalt. Auf dem Weg sahen wir immer wieder wilde Pferde. Die Silhouetten in der Dämmerung sahen traumhaft aus. Nach einer kurzen Tankpause bogen wir auf eine andere Straße ab, bis es dann irgendwann nur noch über eine Schotterstraße weiterging. Ab da ging es noch für 1,5 Stunden über Berg- und Talfahrt ans Ziel. Weitere kurze Zwischenstopps folgten. Volodya wollte sich kurz sein Gesicht im Flusswasser erfrischen und kurz danach zeigte er uns noch eine Jurte, bei der wir nicht ganz den Hintergrund verstanden haben, warum diese Jurte jetzt gerade so wichtig war. Trotzdem stiegen wir erneut aus und gingen ihm in der Kälte hinterher.

Volodya sprach übrigens kein Englisch, nur russisch. Oft war es einfach nur ein großes Rätselraten, was er uns erzählte. Nach kurzer Zeit begriffen wir dann auch, wen oder was Volodya die ganze Zeit grüßte. Immer wenn wir an einem Greifvogel oder einem Holzstamm der Schamanen (sicherlich gibt es dafür auch einen Fachbegriff…) vorbeikamen, hob er seine Hand. Gegen 7 Uhr waren wir dann am Ziel angekommen.

Unser Häuschen.

Und schon saß der erste Schock recht tief. Es gibt keine Dusche. Na ja, wir waren ja auch gerade erst 3 Tage im Zug unterwegs, wo wir auch nicht duschen konnten. Macht ja nichts, stinken wir halt weiter, dachten wir uns. 😉 Aber alles halb so wild. Es gibt ne Banja. Eine Banja ist ein russisches Dampfbad. In dieser Banja gibt es eben auch zwei Schüsseln. Wir baten darum, nach dem Frühstück die Banja anzumachen, damit wir die Zugfahrt abwaschen konnten. Wir halfen uns beim Haare waschen. Danach konnte jeder für sich die zwei Schüsseln für die Dusche nutzen. 😉 Und der Schock war danach auch schon wieder halb vergessen. Und so sieht das ganze dann aus:

Die Banja von außen…
und von innen.

Frisch geduscht starteten wir dann gegen 12 Uhr unsere erste Erkundungstour zum Baikalsee. Der Fluss, der direkt am Dorf entlang zum See fließt, ist derzeit noch zugefroren. Wir waren schon vom dem Anblick total fasziniert.

Miriam wollte es unbedingt ausprobieren. 😉
Bevor es ans Ufer ging, ein kurzer Abstecher an den Hafen.

Nach einer guten Dreiviertelstunde waren wir am See angekommen. Das Ufer ist noch so dick zugefroren, dass wir uns auch gewagt haben unseren Weg darauf weiter zu gehen.

Wir gingen quasi bis zum rechten Ende der Bucht. Ab dort konnte man nur noch am Hang entlang dem See folgen.

Wir machten ein kurzes Picknick, bei dem wir kurz Gesellschaft von einem älteren Mann und einem Mädchen bekamen. Dieser Mann erzählte uns etwas und wie immer verstanden wir gar nichts. Interessierte ihn aber nicht. Er plapperte munter weiter. Es war uns ein Rätsel, was er uns sagen wollte. Wir entschieden uns den Weg oberhalb ein wenig weiter zu gehen.

Dies wurde mir allerdings irgendwann zu steil und daraufhin drehten wir um und machten uns auf den Weg zur anderen Seite der Bucht. Vorbei kamen wir dann an ein paar Hinweisschildern.

Was auch immer da stehen mag.

Wir hielten uns scheinbar in einem Naturschutzgebiet auf, was man nur mit Erlaubnis betreten durfte. Na ja, zu spät. 🙂 Da dort eh kaum ein Mensch war und der Mann uns sicherlich irgendwas Anderes erzählen wollte, interessierte das auch niemanden, ob wir da nun liefen oder halt auch nicht. Ein anderes Warnschild hatten wir ebenfalls gesehen. Zum zweiten Mal. Kurzer Einschub: Als wir zu Hause waren, fragte Kristin ihre Übersetzungs-App, die Übersetzung war zwar etwas kurios, allerdings handelte es sich wohl um ein Warnschild, dass Eis besser nicht mehr zu betreten. Alles gut gegangen, wir waren ja auch schon wieder weg vom Eis und eigentlich auch gar nicht weit draußen. 🙂

Sieht nämlich nur so aus. 😉

Auf dem Weg zur anderen Seite der Bucht hätten wir den Fluss überqueren müssen. Es gab Stellen, die noch gut eingefroren waren und wir so ein wenig hätten abkürzen können. Also mir war das nicht geheuer, Kristin war sich unsicher und Miriam hätte es eigentlich gerne probiert. Wir einigten uns quasi auf eine Stelle, die nicht so richtig zum Fluss gehörte und wir dem Ufer des Sees wieder etwas schneller näherkommen konnten. Zum Glück trockenen Fußes. Einmal bin ich etwas eingesunken, hatte mich kurz erschrocken und bin dann doch etwas schneller mit Kristins Hilfe auf die andere Seite. Wir gingen dann noch eine Weile am Ufer entlang, standen wieder vor dem Fluss und entschieden uns umzukehren.

Sonne genießen vorm Rückweg.

Kristin und ich folgten dem Weg, den auch die Autos nahmen. Miriam ging etwas mehr querfeldein.

Der Weg durchs Dorf nach Hause.

Nachdem wir zu Hause ankamen, gab es auch schon bald Abendbrot. Wir aßen gemütlich und wollten uns danach dann fertig fürs Bett machen. Doch dann kam Miriam von der Toilette zurück und sagte, das Volodya uns gerne was zeigen möchte. Soweit sie das verstanden hatte. Wir mussten uns sehr beeilen und sprangen keine 5 Minuten später alle bei ihm ins Auto. Zuvor malte er noch einen Berg auf und zeigte auf einen Hirsch, welcher auf einem Bild in der Küche abgebildet war. Wir dachten also er wollte uns einen Hirsch zeigen. Wir fuhren recht schnell mit dem Auto und fragten uns die ganze Zeit wo es wohl hingehen wird. Es ging als erstes in eine Bucht, wo das ganze Eis aufgestaut war. Unfassbares Bild. Das sah in der Abenddämmerung total faszinierend aus. Wir waren schon sehr beeindruckt.

Traumhaft.
Die Gelegenheit nutzten wir um auch ein Bild von uns zu bekommen. 🙂
Und auch eins mit dem lieben Volodya.

Nachdem dies nun kein Hirsch war, fragten wir uns ob das mit dem Hirsch gar nichts mit unserem Ausflug zu tun hatte. Wir fuhren wieder los. Es ging nochmals einen Berg hinauf. Das Terrain sah schon danach aus, als würden wir einen Hirsch suchen. Doch oben angekommen, stiegen wir aus, gingen zur Bergkuppe und hatten einen unfassbar atemberaubenden Blick auf den See. Das war ein richtiger Wow-Effekt. Es wurde langsam dunkel, daher konnten wir nicht so lange bleiben. Wir beschlossen, dass wir auf diesen Berg am nächsten Tag nochmal hoch wandern wollen. Es ging zurück ins warme und dann auch schnell ins Bett. Das war noch ein schöner Tagesabschluss und wir freuten uns schon auf den nächsten Tag. 

Wir hatten Zeit auszuschlafen. Das Frühstück gab’s erst um 9 Uhr und wir hatten auch keinen wirklichen Zeitdruck loszukommen. Wir hatten uns am Vortag den Weg vom Berg hinab gemerkt und sind dem Weg wieder nach oben gefolgt. Es bot sich ein schöner Blick auf das Dorf, während wir immer weiter nach oben kamen.

Oben angekommen setzten wir uns hinter einen Stein, um die Aussicht bei einer Tasse Tee und vor allem windgeschützt zu genießen. Selbst der Osterhase hatte es bis nach da oben geschafft. 

Nach unserer Teepause ging es weiter. Wir wollten noch auf einen anderen Gipfel. Gesagt, getan, dabei dachten wir zuerst, dass der andere Gipfel zu steil sein wird, war er dann aber doch nicht.

Auch von dort hatten wir wieder einen tollen Blick auf den Baikalsee.

Könnte auch das aufgeschäumte Mittelmeer sein. 😉

Auf dem Weg nach unten suchten wir uns wieder einen windstillen Platz, um ein Osterpicknick zu machen. Danach führte uns der Weg nur noch zurück ins Dorf, wo wir den restlichen Abend in der Unterkunft genossen haben. 

Nun warten wir auf das Abendbrot und später geht’s zum Abschluss nochmal in die Banja. 🙂

Morgen geht die Fahrt dann wieder zurück nach Irkutsk, bevor wir am Dienstag das Mongolei-Abenteuer starten werden. 🙂

Russland. Nicht Afrika.

Vom Kinder-Menu und dem russischen Charme in der transmongolischen Eisenbahn

Am Samstag ging es tatsächlich los. Die Reise nach Russland war schon lange geplant, noch länger hatte ich diesen Traum von der Reise und dann ging es tatsächlich los. Wir checkten ein, liefen noch kurz durch den total überfüllten (so voll habe ich noch nie den Flughafen gesehen – vermutlich, weil ich sonst nie in den Ferien fliege…) Flughafen, gingen durch die Passkontrolle und standen dann vorm Gate. Wir nahmen Platz und freuten uns über die deutschen Ansagen des russischen Stewards. Die Flugzeit betrug gerade mal zwei Stunden und 40 Minuten, wie der Pilot mitteilte. Erst gab’s eine Runde Getränke, dann kam das Essen … Er reichte uns allen das Lamm, wir sagten ihm dass wir aber vegetarisch vorbestellt hatten. Er stutze, reagierte weniger erfreut und wollte sich erkundigen. Er war sehr bemüht, jedoch auch sehr genervt von unseren Nachfragen, ob wir denn nun überhaupt noch was zu essen bekommen würden, da mittlerweile vorne schon wieder abgeräumt wurde. Nach ewigem Hin und Her kam er wieder und sagte er hätte noch genau zwei Mahlzeiten mit Lamm. Hieß: Irgendwer hatte unsere dritte Mahlzeit mittlerweile aufgegessen. Um Miriam dann doch noch was anbieten zu können, kam er mit dem Baby-Menü wieder. Birnenmus und Hühnchen ab 4 Monaten. Nicht zu vergessen eine Packung Milch. Ganz vegetarisch war das jetzt auch nicht, aber Miriam hatte zum Glück noch ein Brötchen dabei. 😉 

Yummy.

Dem Steward war’s unangenehm nichts mehr für uns zu haben, der Stewardess hingegen ganz und gar nicht. Diese pochte immer wieder auf ihren Zettel, wo wir nicht aufgelistet waren. Notiz für uns: Auf dem Rückflug nochmal genauer auf die Mahlzeit achten. 🙂

Als es dann hieß bitte wieder auf die Sitzplätze in 25 Minuten sei die Landung, dauerte es irgendwie noch 40 Minuten bis wir den Boden berührten. Und das am Letzt möglichen Stellplatz auf dem Flughafen. Zum Glück gibt’s ja Busse mit denen wir in der Halle für die Passkontrolle ankamen. Die Halle war total überfüllt. Wir stellten uns allerdings als erstes in die Schlange der Toilette, danach an irgendeine in der Halle, es gab die Reihen für Russen und für Diplomaten. Da wir keines der beiden Auswahlkriterien erfüllten, nahmen wir die goldene Mitte. Wir waren die letzten in der Schlange, bis das nächste Flugzeug landete. Nachdem dann auch die Durchsage kam an welchem Gepäckband unser Gepäck ankommen würde, hofften wir, dass es am Ende auch noch da sein wird. Wir bekamen alle drei unsere Stempel und das Gepäck lang noch einsam und verlassen auf dem Band. Wir vierließen die Sicherheitskontrolle und suchten eine Bank, versuchten mit der Währung klarzukommen und kauften uns ein Ticket für den Expresszug nach Moskau. In der Stadt ging es dann noch mit der Metro und die letzten Meter zu Fuß zum Hostel. Schnell schnappten wir unsere kleineren Taschen, verstauten die Wertsachen in den Schränken und gingen los auf die Suche etwas leckeres Essen zu bekommen. Die Ausbeute im Flugzeug war ja eher mangelhaft. 😉 Wir fanden einen leckeren Thailänder, aßen gemütlich und gingen schnell durch die Kälte wieder nach Hause. Müde fielen wir ins Bett und waren schon sehr auf den nächsten Tag gespannt. 

Erster Abend.

Sonntag, 14. April 2019

Es war kalt. Die Wettervorhersage verhieß nichts Gutes. Schon beim Frühstück wurden wir etwas seltsam von den anderen Gästen angeschaut. Sie sprachen alle kein Englisch und wir halt auch noch kein russisch. Irgendwie wohnten viele Russen in dem Hostel, die in Moskau arbeiteten. Die Kommunikation funktionierte eigentlich immer nur mit den Leuten, die an der Rezeption arbeiteten. Die Typen war auch mega hilfsbereit und hatten super Sightseeing Tipps für uns. Nachdem wir mit dem Frühstück fertig waren, fragten wir an der Rezeption nach guten Spots, die wir uns anschauen sollten. Nachdem Miriam dann auch noch ein paar russischen Worten fragte, hatten wir auch die Lacher auf unserer Seite und wir hatten ihnen endlich ein Lächeln entlocken können. Die Gesichtsausdrücke der Russen sind immer eher neutral. Ein Lachen zu sehen ist schon sehr selten. Wir hatten eine Liste samt Google Maps Ausdruck bekommen und beschlossen, dass wir die Punkte mit tollen Aussichten auf den nächsten Tag verschieben werden, da das Wetter wieder besser werden sollte. Wir gingen als erstes Richtung rotem Platz. Ein eigentlich unscheinbarer Platz, wäre da nicht auch das GUM, die Basilius Kathedrale, das historische Museum und hinter der großen roten Mauer der Kreml. Da es sehr kalt war und wir uns kurz aufwärmen wollten, gingen wir zunächst ins GUM. Ein Kaufhauf, wo die meisten glaube ich nur reingehen, weil das Gebäude so schön ist. Die Geschäfte sind für die durchschnittliche Bevölkerung eh zu teuer. 😉 

Prachtvoll.

Vom GUM ging es in die Basilius Kathedrale. Erst nur von außen, dann auch von Innen. Alles sehr verwinkelt und toll bemalt. Es sind scheinbar unterschiedliche Kirchen in dieser Kathedrale. 

Immer wieder entdeckte man einen neuen Raum. Als wir wieder draußen waren, sprach mich eine Asiatin an. In ihrer Sprache natürlich. Ich sollte ein Bild von ihr machen. Die Gesten kann man ja sehr einfach verstehen. Gesagt, getan. Nachdem wir auch ein Bild von uns machen ließen, kam sie erneut auf uns zu und wollte auch ein Bild mit uns. Ich knipste also Miriam, Kristin und die Lady in Red. Wir gingen wieder über den roten Platz vorbei an Lenins Mausoleum und machten uns auf den Weg zum Eingang vom Kreml. 

Gum. Basilius Kathedrale. Kreml. Roter Platz.

Dabei kamen wir an einer Wachablösung im Alexander Garten vorbei. Zufällig natürlich. Das dort gerade etwas geschehen musste, erfuhren wir durch die Scharen von Asiaten, die alle ihre Kameras und Mobiltelefone in die Luft hielten. 

Die Wachablösung.

Das Wetter wurde eher schlechter als besser, es schneite immer mehr. Als wir die langen Schlangen am Eingang sahen, entschieden wir zur Arbatskaya zu fahren. Mit einem Blick auf die Karte merkten wir allerdings, dass wir da besser hinlaufen als zur nächsten Metrostation zu gehen. Wir fanden auch schnell ein nettes Café und wärmten uns mit Tee und Suppe auf. 

Speisekarte übersetzen

Mittlerweile wurde aus dem Schnee leichter Regen und die Straßen waren auch schon sehr nass. Wir beschlossen noch die modernen Hochhäuser anzusehen, jedoch war es so ungemütlich draußen, als wir mit der Metro dort ankamen, dass wir nur ein paar Fotos machten und dann schnell zu dem Entschluss kamen eine Metrotour zu machen. 

Die Metrostationen in Moskau sind nämlich auch sehr sehenswert.

Der Typ von der Rezeption erzählte uns am Morgen etwas von einem Open Air Kino. Ich fragte verwunderte nach, ob er das ernst meinte. Er sagte ja, für die Russen sei jetzt kein Winter mehr. Es war schließlich schon über Null Grad warm. Nachdem wir in einem netten Restaurant auf dem Weg nach Hause Pizza und Pasta hatten kamen wir an einem Platz vorbei, wo etwas aufgeführt wurde. So viel dazu. Es war nicht zu kalt. Die Vorführung war schließlich für diesen Tag geplant. Es regnete und es war sehr ungemütlich. Trotzdem waren einige Leute da und schauten sich das Stück an. Es ging um Masken.

So viel hatte Miriam von einer anderen Zuschauerin erfahren können. Wir schauten uns die Passage mit dem Trampolin noch an und entschieden dann recht schnell wieder ins Hostel zu gehen. Es war mittlerweile auch schon wieder 21 Uhr und wir wollten ja eigentlich etwas früher als den Tag zuvor ins Bett gehen. Tagessoll mit ca. 18.000 Schritten war dann auch erreicht. 

Montag, 15. April 2019

Der Montag startete mit einer lieben, älteren und redseligen Russin. Wir kamen in die Küche und schon quatschte sie drauf los. Eine andere Lady aus unserem Zimmer war auch noch kurz mit im Raum und konnte der älteren Dame verklickern, dass wir sie nicht verstehen. Dies störte sie jedoch nicht. Ein Mitarbeiter übersetzte uns Bruchstücke der Unterhaltung, sodass wir immerhin erfuhren, dass sie den Tag zuvor Geburtstag hatte und sie das übriggebliebene Essen zur Verfügung stellte. Dadurch hatten wir neben den Cornflakes und dem Toast noch etwas Abwechslung. 

Sie erzählte und erzählte und erzählte. Bis noch weitere Gäste kamen und wir uns aus der Unterhaltung rausziehen konnten. 

Gerüstet für den neuen Tag gingen wir als erstes zum Zaryadye Park. Von dort hatten wir Dank einer unsichtbaren Brücke einen guten Blick auf den Kreml und den Moskau River. 

Unsichtbar, weil das Geländer aus Glas war. Ist doch logisch… Dieses Mal wollten wir den Kreml besuchen. Entgegen der Ratschläge vom Rezeptionisten. Dieser sagte es lohnt sich nicht und wir sollten uns lieber die Kathedralen ansehen, die eh überall rumstehen. Wir beschlossen, dass wir es trotzdem machen. Denn wann kommen wir schon das nächste Mal nach Moskau und der Kreml gehört dann ja schließlich auch mit dazu. JDie Gebäude um den roten Platz sehen mit Sonne doch noch schöner aus. 

Historisches Museum.

Wir gingen jedoch direkt zum Eingang vom Kreml, um das Ticket zu kaufen. Die Schalter waren genauso schwer zu verstehen, wie die Schalter am Flughafen. Irgendwann begriffen wir, dass es eine Seite für den Tausch von Onlinetickets gab und die andere Seite für die Tickets, die am jeweiligen Tag gekauft werden. Die Schalter machten immer zu unterschiedlichen Zeiten Pause. Dies begriffen aber die meisten Touristen nicht. Man stellt sich halt immer da an, wo die Schlange am längsten ist. Wir erwischten den Schalter, der gerade wieder aufmachte und zogen an den anderen Wartenden vorbei. Im Kreml wird noch mehr auf Ordnung geachtet, als so schon überall. Betritt man eine Straße an einer Stelle, die nicht zur Überquerung gedacht ist, wird gepfiffen. Und an Fußgängerüberwegen haben hier Autos Vorfahrt. Im Gegensatz zur Stadt. Wir schauten uns im Kreml jede Kathedrale an, die wir anschauen durften mit unserem Ticket und waren von den Bemalungen und der Architektur beeindruckt. Was damals nicht schon alles möglich war. Aber seht selbst: 

Vom Kreml machten wir uns auf den Weg zur Christi-Erlöser-Kathedrale. Der Weg führte uns über eine Brücke von der wir noch schnell einen Blick auf die Mauern des Kremls erhaschten. 

Christi-Erlöser-Kathedrale

Bei der Kathedrale gab es die Möglichkeit vier Terrassen zu besichtigen, die man nach 249 Stufen erreichte. Dies taten wir und es boten sich tolle Blicke über die Stadt. 

Absolutes Lieblingsbild.

Da wir ja noch einiges auf dem Plan hatten für den Tag machten wir uns unten wieder angekommen auf den Weg zum Fluss, an dem wir zum Gorky Park entlang spazieren wollten. Zum Glück gab es vor dem Park noch ein kleines Bistro bei dem wir uns entschieden etwas zu essen, sonst wären wir auf dem weiten Weg am Fluss entlang vermutlich verhungert, denn der Weg zog sich länger als erwartet. 

Der Springbrunnen war noch aus, es blühte noch fast gar nichts und einige Bereiche waren gesperrt. Trotzdem war es ein schöner Park. Mit Wind of Change in den Ohren spazierten wir die Wege entlang zum nächsten Park. Am Fluss reiht sich ein Park an den nächsten. Am Fluss ging es für mehrere Kilometer schön in der Sonne entlang. 


Wir konnten sogar im Pullover durch die Gegend laufen. Unser Ziel war die Universität bzw. ein Berg, von dem man einen tollen Blick über die Stadt haben sollte. Zu diesem Punkt konnte man mit einer Gondel gelangen, leider gab es keinen Zugang zur Mittelstation der Gondel und auch der eigentliche Weg war nicht so ersichtlich. 

Also ging es Querfeldein den Berg hinauf. Immer an dem Zaun entlang. Ab und zu mussten wir etwas Anlauf nehmen, um die nächste Steigung hinauf zu kommen. Bis dahin hatten wir ja mindestens schon 20 Kilometer an dem Tag zurückgelegt und wir freuten uns, dass wir mit der Gondel den Berg raus konnten. Pustekuchen. Dafür hatte sich der Ausblick dann auch wirklich gelohnt.

Nicht nur die Aussicht auf die Stadt war toll auch der Anblick der Universität war unfassbar. So ein prachtvolles Gebäude ist also die Universität von Moskau. Wir mussten noch an der Uni vorbei, um die erlösende Metrostation zu erreichen. 

Der Weg zog sich gefühlt noch über weitere Kilometer. Wir mochten alle nicht mehr laufen. Die Erleichterung war groß, als wir die Metro endlich erreichten. Auf dem Rückweg wurde es dann schon langsam dunkel und wir gingen noch am beleuchteten Bolschoi Theater vorbei, der glitzerleuchtenden Straße und dem roten Platz. 

Bolschoi Theater.
Sie mögen es halt kitschig.

Wir fanden auf dem Rückweg ein georgisches Restaurant, in dem sich das Bestellen wieder etwas schwieriger gestaltete, aber am Ende wurden wir doch wieder alle satt. Einmal mussten wir noch raus in die Kälte und wieder im Hostel angekommen, hatten wir ca. 33.000 Schritte gemacht und wir fielen wieder müde ins Bett. 

Fazit über Moskau: Super saubere Stadt, hilfsbereite Russen, die einen nicht verstehen und trotzdem helfen wollen, viele Sicherheitskontrollen an Eingängen und Metrostationen, von denen der Nutzen nicht ganz klar ist und einfach eine sehr interessante Stadt, mit vielen versteckten Kathedralen. 

Dienstag, 16. April 2019 (820km bis Kazan)

Und schon war der nächste Abreisetag gekommen. Es ging los mit der transsibirischen, Besser gesagt mit der transmongolischen Eisenbahn. Von Moskau nach Irkutsk in der ersten Etappe. Wir kauften noch ein paar Lebensmittel ein, packten unsere Sachen und gingen vollgepackt los zur Metro. Von dort ging es weiter zum Bahnhof. Eine kurze Gepäckkontrolle und schon standen wir tatsächlich am richtigen Gleis. Das war einfacher als gedacht.

Auf, auf. Der Zug wartet nicht auf uns. 🙂

Wir gingen auf den ersten Schaffner zu, dieser kontrollierte unsere Fahrkarten und Pässe und unsere Namen standen auch tatsächlich ganz oben auf seiner Liste. Wir durften direkt ins erste Abteil einsteigen, denn dieses war schon unseres. Es war heiß. Die Anzeige im Zug zeigte 27 Grad an. Wir brauchten uns ums Frieren in den nächsten Tagen also keine Gedanken mehr machen. In dem Abteil in dem wir unterkamen war bereits ein anderer Fahrgast. Wir verstauten unsere Klamotten und mussten erstmal ankommen.

Zuhause für 3 Nächte.

Ich sah mich im Zug ein wenig um und schaute mir auch mal eine der Toiletten an. Meine Arbeitskollegin Frau Salos hatte Recht. Schon beim Anblick der ersten Toilette wurde mir ganz anders. Sie roch ekelhaft und sah furchtbar aus. Den Anblick möchte ich euch nicht vorenthalten: 

Alexander stellte sich vor und erklärte uns, dass wir sein Handy als Übersetzer nehmen könnten, denn er sprach kein Englisch. So konnten wir also kommunizieren. Mal mehr und mal weniger. Schnell erzählte er uns was er machte, dass er 58 sei und eine Enkeltochter habe. Er war auf dem Weg nach Ekaterinburg. Der Google-Sprachübersetzer gab zeitweise Sätze heraus wie: „Warum kein Pony ohne Bräutigam“ oder „So lange sie einen Unterhändler brauchen, können Sie einen guten Download durchführen.“ Wir mussten alle immer wieder lachen. Diese Übersetzungen machten einfach keinen Sinn. Was soll denn bitte „wenn der Schnee viel arbeitet, ist der Schnee sehr sauber.“ bedeuten? Dies war die Antwort auf die Frage, wie viel Schnee hier im Winter liegen würde. 

Unseren ersten langen Halt nutzten wir um Müll zu entsorgen und um uns die Beine zu vertreten. Und schwups wurden wir vom ersten betrunkenen Mitfahrer vollgequatscht. 

Alexander nutzte wieder seinen Übersetzer und sagte uns, dass wir mit solchen Leuten nicht kommunizieren sollten. Machten wir ja auch nicht, er quatschte uns ja schließlich ungewollt einfach voll. Nach knapp 30 Minuten ging es weiter und wir waren den Betrunkenen wieder los. Wir bestaunten die Landschaft, weit und breit einfach nichts, außer Wald und vor allem ganz viele Birken. Birken wohin das Auge nur reicht. Wo mögen die Menschen hier wohl einkaufen bzw. wie weit ist der Weg dahin wohl? Auf diese Fragen bekamen wir leider keine Antworten. Alexander legte so langsam die Beine hoch und machte seine Musik an. Schöne russische Balladen. Wir haben es mit ihm sehr gut erwischt. Er war hilfsbereit, nett und vor allem nüchtern. Da es im Zug immer sehr warm ist gehörte es zum guten Stil mit kurzer Hose, T-Shirt, (weißen) Socken und schönen Hausschuhen durch die Gegend zu laufen. So manch einer hatte sein schönstes Paar Hausschuhe ausgepackt. Die erste Nacht kam so langsam näher und wir lernten den Zug immer mehr kennen. Irgendwann ging auch in den Fluren das Licht an. Die erste Nacht war ungewohnt schaukelig, aber trotzdem ganz ok. 

Mittwoch, 17.04.2019 (2138km bis Tyumen)

Am nächsten Tag ging es wieder an Birkenwäldern vorbei, kleinen Städten mit bunten Dächern, Haltestellen im Nirgendwo, zugefrorenen Seen auf denen kleine Zelte standen und vermutlich geangelt wurde und wir verbrachten die meiste Zeit mit Lesen. Alexander wollte zwischendurch das wir ihm vorlesen. In Ekaterinburg stieg Alexander dann aus. Hinzu kam Dima, der Chirurg, der mir nach 3 Mal niesen direkt Tabletten empfohlen hatte, da diese am besten wirken, wenn man sie nimmt noch bevor die Grippe ausbricht. Dima stieg mitten in der Nacht wieder aus, kurzzeitig saß dann jemand anderes noch bei uns mit im Abteil, er blieb jedoch auch nur für ein paar Stunden. Da mein Schlaf im Zug nicht der beste war, konnte ich alles beobachten. 😉 Öfter Mal kamen wir mit der Zeitumstellung durcheinander. Wir durchfuhren insgesamt 5 Zeitzonen auf dem Weg von Moskau nach Irkutsk Pass. Wenn man morgens aufwachte, waren wir schon wieder in einer anderen Zeitzone und das brachte einige Tage durcheinander bzw. waren sie dann doch schneller wieder vorbei als man eigentlich dachte. Einen Abend waren wir im Bordrestaurant. Der Weg dahin führte auch durch die 3. Klasse. Nachdem wir da durch waren, waren wir froh über unser kleines Abteil. Das waren Geruchserlebnisse der ganz besonderen Art. Wir hatten meistens sehr viel Glück mit den Mitfahrern. Nach den ständigen Wechseln in der Nacht kam tagsüber ein Papa mit seiner kleinen Tochter. Aber auch die beiden blieben nicht so lange. Die transsibirische Eisenbahn wird scheinbar auch für recht kurze Strecken genutzt. Sonst fährt wohl keine andere.

Der Luxus des letzten Abteils.

Donnerstag, 18.04.19 (3713km bis Mariinsk)

Wir fielen schon ziemlich auf im Zug. Viele Touristen gibt es hier nicht. Die Verständigung klappt eigentlich nur mit Zeichensprache oder mit Miriams Wörterbuch. Die Ladys aus dem Speisewagen kommen öfters am Tag mal vorbei uns bringen Teigtaschen. „Vegetaranski“ ist mit eines der wichtigsten Wörter, die wir bis jetzt gelernt hatten. Die Truppe der russischen Armee, die alle samt Mechaniker der Flugzeuge waren, wollten Karten wollte mit uns spielen. Allerdings kannten wir die Regel nicht und haben dankend abgelehnt. 😉 Denn die Truppe sprach kein Englisch. Zwischendurch war immer mal der Winter zurück. Mal schneite es, mal war strahlend blauer Himmel, aber immer lausig kalt. In Novosibirsk waren es -7 Grad als wir unseren Aufenthalt nutzen um etwas zu Essen zu kaufen. Die Familie aus dem Abteil nebenan bekam beim Zwischenstopp Familienbesuch. Das kleine Mädchen konnte es kaum erwarten den Zug zu verlassen und den Wartenden Hallo zu sagen. Auch in der Nacht hatten wir immer wieder wechselnde Mitreisende. 

Der Speisewagen.
Lecker Verpflegung.

Freitag, 19.04.19 (4934 km bis Zima)

Eines der Highlights am Tag waren immer die längeren Pausen, die Lady aus dem Essenswagon und wenn geputzt wurde. Der Zug wurde immer einmal am Tag gewischt. Die Kabinen und der Flur. Natürlich wurden auch immer die Toiletten saubergemacht. Am Freitagmorgen war Pascha mit im Zug. Pasche sprach gut Englisch und erzählte uns was er so machte und wie es am Baikalsee so ist. Falls wir mal Hilfe benötigen würden, bat er uns seine Hilfe an. Er gab uns seine E-Mailadresse, für den Fall der Fälle. Aber er meinte wir bräuchten uns keine Sorgen machen, wir sind sicher. Und wenn, dann sollten wir die Polizei rufen, die würde uns immer helfen, aber sicherlich auch kein English verstehen. Wir lachten. 😀

Immer wieder kamen wir an Flüssen und Seen vorbei, einige waren eingefroren, einige schon aufgetaut. Total unterschiedlich. Der letzte Abend in der Transsib brach an. Abendliche Routine: Zähne putzen, noch ne Weile lesen und dann einschlafen. Genau, am Einschlafen haperte es mal wieder. Aber egal, wir mussten ja eh um 03:21 Uhr wieder den Zug verlassen. Dazu dann im nächsten Beitrag mehr. Gute Nacht aus der Transsib.