04.05.2017: Abschied. Kurz und knapp.

Nun ist mein letzter Abend in Afrika angebrochen. Hinter mir liegen 124 wundervolle Tage. Ich hatte die Möglichkeit 10 Länder zu bereisen und dabei viele liebe neue oder auch alte Freunde zu treffen.

Meine Reise, oder vielleicht besser gesagt mein Abenteuer, startete in Südafrika mit Dani. Dafür das ich Dani vor dem Abflug eigentlich „nur kannte“ würde ich sie jetzt als eine sehr gute neue Freundin bezeichnen. Neben Südafrika waren wir noch in Swasiland und Lesotho. Nachdem wir 2 Wochen gemeinsam die „Schulbank“ drückten, sagten wir Ende Januar auf Wiedersehen. Ich setzte meine Reise zusammen mit einer G Adventures Gruppe fort. Über Namibia und Botswana erreichten wir Simbabwe. Was für ein toller Trip. Ein Tagesausflug am Ende nach Sambia war auch noch mit drin. Von Simbabwe ging die Reise weiter nach Uganda. Dort wurden die nächsten Schritte für unser Ingenieure ohne Grenzen Projekt in die Wege geleitet. Neben der Arbeit für IoG hatte ich dort die Möglichkeit Gorillas in der Wildnis zu beobachten. Ein Wahnsinnserlebnis. Auf Uganda folgte dann meine Nummer 1. Der Kilimandscharo. Es ging nämlich direkt 2 Tage nach Ankunft in Tansania auf den höchsten Berg Afrikas. Das schönste und anstrengendste, was ich in meiner Zeit hier getan hatte. Auf die Anstrengung folgte dann spontane Erholung auf Sansibar. Besonders gut tat mir ein Treffen mit Daniela und Roy, Freunde aus der Heimat. Irgendwie war nach dem Kili alles anders. Ich hatte zu dem Zeitpunkt das Gefühl, doch schon etwas länger unterwegs zu sein. Nachdem ich von Sansibar zurück war folgte meine Zeit im Cradle of Love Baby Home. Ebenfalls unvergesslich, vor allem die Unterstützung, die ich von euch erhalten hatte. Das Team vom Cradle ist immer noch sehr dankbar. Von Land Nummer 9 ging es dann zur eigentlichen Endstation Kenia. In Kenia lief zum ersten Mal nicht alles nach Plan. Vermutlich weil ich mich ganz besonders auf diese Zeit gefreut hatte. Aber am Ende war auch da alles gut.

Unfassbar, wie viel ich in dieser Zeit erlebt habe. Dies ist mir vor allem in den letzten Wochen, in denen ich etwas zur Ruhe gekommen war und wusste, dass ein Ende immer näher kommt, klar geworden. Ich bin unbeschreiblich dankbar und vor allem stolz, dass ich diesen Schritt gewagt hatte. Gerade kurz vor der Abreise kamen immer wieder Zweifel, warum ich das nur mache. Nun weiß ich es:

„Nichts ist vergleichbar mit dem guten Gefühl, an einen vertrauten Ort zurückzukehren und zu merken, wie man sich verändert hat“. – Nelson Mandela.

In diesem Sinne: Ich freue mich sehr auf zu Hause, bin aber auch unwahrscheinlich traurig dieses wundervolle Land bzw. diesen Kontinent nun wieder verlassen zu müssen.

Morgen Abend trete ich aus Sansibar meine Heimreise an. Von Sansibar geht es nach Daressalam, dann zum Kilimandscharo, weiter nach Istanbul bis ich dann endlich am 06.05.17 um 19 Uhr wieder in Hannover gelandet sein werde.

Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. 🙂

Bis bald hier oder irgendwo auf der Welt.
Eure Katherina

19.03.2017: Was für ein Erlebnis.

Meine Ankunft in Tansania verlief eigentlich ganz entspannt. Nachdem ich die Flüge gut überstanden hatte, war ich in Dar Es Salaam am Flughafen angekommen. Etwas seltsam war es, dass man sein Visum beantragt hat, die Gebühr bezahlen musste und der Pass dann erst einmal behalten wurde. Na gut, da es allen so gut, hatte ich mir nichts weiter gedacht. Nach einiger Wartezeit wurden dann die Pässe an alle wartenden Leute wieder händisch übergeben. Sogar mein Gepäck war danach dann noch da… 🙂 Ich hatte bis zum nächsten Flug zum Kilimandscharo noch ein wenig Zeit. Allerdings war es in Dar sowas von heiß und schwül, sodass ich nicht lange draußen bleiben wollte, sondern eigentlich schnell wieder einchecken wollte. Nachdem ich an dem Tag dann das zweite Mal im Schweiß geduscht hatte während ich Geld holte und mir eine SIM-Karte zulegte ging ich wieder in den Flughafen. Leider konnte ich mein Gepäck noch nicht aufgeben, konnte nichts zu trinken oder essen kaufen und war froh, dass ich mir noch in Uganda überteuerte M&Ms gekauft hatte. 🙂 Leckeres Mittagessen. Die Schokolade war super. Endlich mal wieder. In Uganda hatte ich keine Möglichkeit Schokolade zu kaufen, die nicht schon 3 mal geschmolzen war.

Nach einigen Stunden konnte ich dann im Chaos endlich einchecken und im Wartebereich was Essen und Trinken.

Am Kilimandscharo angekommen wurde ich von Aaron, von STEP Africa, abgeholt. STEP Africa ist die Organisation, über die in in Arusha Freiwilligenarbeit leisten möchte. Dazu komme ich dann aber noch, sobald diese dann auch losgeht. 🙂

Wir fuhren vom Kilimandscharo Airport nach Arusha, welches eine gute Stunde dauert. Das war mir davor gar nicht so bewusst. Die Unterkunft, in der ich für eine Nacht in Arusha geschlafen hatte, wusste nichts von meiner Buchung. Machte aber nichts, hatte trotzdem ein Bettchen bekommen. Leider war eine Gruppe in dem Hotel/ Campsite untergebracht, die bis spät in die Nacht gefeiert hatte, sodass ich leider nicht gut schlafen konnte. Am Samstag wurde ich dann von Kiri abgeholt. Kiri ist die Mitgründerin von STEP Africa. Ein Mitarbeiter von ihr war ebenfalls dabei. Elbariki und ich machten uns dann auf zur Stadtführung. Irgendwie war ich nicht wirklich aufnahmefähig und nach einer Stunde war ich froh, dass ich wieder zurück zum Hostel konnte.

Ich hatte schließlich auch noch ein wichtiges Treffen an diesem Tag. Im Hostel traf ich das erste Mal auf meinen Guide für die Kilimandscharo-Tour: Filbert. Er kontrollierte mit mir zusammen meine komplette Ausrüstung. Das was ich nicht hatte, konnte ich ausleihen. Meine Aufregung stieg und nachdem er weg war, versuchte ich mich neu zu organisieren und für die kommende Tour vorzubereiten. Ich hatte noch einen recht entspannten Abend im Hostel, bevor eine wieder unruhige Nacht vor mir lag. Ich hatte Angst zu verschlafen und zudem wollte ich ungern die anderen 8 Leute in meinem Zimmer mit meinem Wecker wecken. Daher schlief ich mal wieder unruhig. Macht ja nicht, hatte ja nur eine 6 Tage Wanderung vor mir. 😉

Filbert und ich machten 7:30 Uhr zur Abholung ab. Dies klappte nicht ganz. Der Trupp war gegen 8 Uhr bei mir. War für mich aber auch ok. Meine Aufregung war groß. Wir fuhren dann noch schnell zum Geldautomaten und holten dann James ab, der ebenfalls die Tour gebucht hatte. Somit war ich dann nicht mehr alleine für das Trinkgeld zuständig. Unser Team bestand dann aus 13 Leuten. James und ich, Filbert, der Guide, Livingstone, der zusätzliche Guide, Fredi, der Koch und 8 Träger. Ja genau, wir hatten alleine 8 Leute dabei, die nur dafür da waren unser gesamtes Equipment nach oben und dann natürlich auch wieder nach unten zu tragen.

Nachdem dann auch James im Auto „verladen“ war, ging es zum Gate.

Mir war die ganze Sache noch nicht so geheuer.
Das lag also vor mir…

Ziemlich viele andere Leute starteten auch an diesem Tag die Tour. Einige von ihnen hatte man dann auf dem Weg nach oben immer mal wieder gesehen…

Am Gate sollten wir unsere Wasserflaschen füllen, insgesamt sollten wir immer 3 Liter Wasser bei uns haben, das Mittagessen verstauen und uns auf den Aufstieg vorbereiten. Ich ging glaube ich noch circa 5 Mal auf die Toilette. Nervosität ließ grüßen! 🙂 Mittagessen mochte ich auch noch nicht essen, sodass dies ebenfalls in meinem Rucksack verschwandt, welches ein großer Fehler war. Nachdem wir dann registriert waren, das Gepäck der Träger gewogen war, ging es dann endlich gegen 13 Uhr los.

James, Filbert und ich stiefelten den anfänglich sehr steilen Berg nach oben.

Los geht’s.

Nach kurzer Zeit merkte ich, dass die erste Etappe doch nicht so entspannt war, wie ich dachte. Auch Livingstone stoß dann irgendwann zu uns. Im Regenwald war es sehr schwül, schon nach kurzer Zeit war man nicht nur ein wenig am Schwitzen.

Es stellte sich schon sehr schnell heraus, dass James schneller ist als ich. Er wanderte immer ein Stück voraus und wartete dann wieder auf uns. Für uns hieß es allerdings: Pole pole. Langsam, langsam. Schnell, schnell wäre auch gar nicht möglich gewesen für mich. James legte auch ab und zu seine Raucherpausen ein, sodass ich wieder aufschließen konnte. (Zumindest am ersten Tag…) Ein kleiner Kiffer war mit mir unterwegs. 😉

Nach einiger Zeit hatten wir dann ne Mittagspause gemacht. Wir aßen das lecker frittierte Essen, welches wir am Gate noch bekommen hatten. Schon als ich es aß, wusste ich, dass dies nicht gut sein kann. Fettiges Essen und dann wieder weiter wandern war bei mir keine gute Kombination. Ich hatte ziemliche Schwierigkeiten oben anzukommen. Glücklich war ich, als dann endlich das Schild des ersten Camps zu sehen war. Unterwegs hatte ich mich dann das ein oder andere Mal gefragt, warum ich das ganze machen und ich doch eh nicht ankommen werde.

Camp No 1.

Filbert versuchte mich unterwegs auch zu motivieren: Das Camp liegt quasi um die Ecke… Es folgten noch einige Ecken. 😉 Im ersten Camp angekommen war ich einfach nur froh, dass der erste Tag vorbei war. Wir bekamen unser Candle-Light-Dinner und fielen dann doch recht spät ins Bett. Auch James hatte seine Party leider nicht mehr gefunden.

Der zweite Tag startete mit dem Weckruf von einem unserer Träger. Er weckte uns und schon sollte es Tee oder Kaffee geben. Wasser zum Waschen wurde bereitgestellt und so ging es in den Tag. Uns wurde das Team vorgestellt und wir machten uns etwas später als geplant auf den Weg ins zweite Camp.

Da zeigte sich noch der Übeltäter. 
Unsere Unterkunft. 
Am Morgen war der kleine Berg dann noch richtig gut zu sehen. 
Das Team.

Ausnahmsweise fand ich die Musikwahl von James auch super. Sie motivierte mich und das klettern, welches auf der zweiten Etappe mit dabei war, war ebenfalls genau das richtige für mich. Bilanz an Tag 2: Recht kurze Wanderung, wunderschöne Aussichten auf Mt. Meru und durch das eingebundene Klettern verging der Weg wie im Flug.

Im zweiten Camp war das Wetter leider nicht ganz so schön.

Der Kili war mit Wolken behangen und wir hatten leider nicht die beste Sicht auf den Berg. Dafür hatten wir genügend Zeit uns auszuruhen und seelisch auf die weiteren Tage vorzubereiten. Jeden Abend wurden unsere Werte kontrolliert. Vor allem der Sauerstoffgehalt im Blut und der Puls wurde gemessen. Mein Puls war für meine Verhältnisse sehr hoch, an das ich mich erst einmal gewöhnen musste. Dies bedeutete für mich eine sehr unruhige Nacht. Ich hatte das Gefühl nicht genug Luft zu bekommen, mir war schlecht und ich war sehr unruhig. Schließlich konnte ich jedoch doch noch ein paar wenige Stunden Schlaf bekommen.

Das diese nicht ausreichten, zeigte sich sehr schnell am nächsten Morgen. Ich fühlte mich nicht wirklich kräftig und hatte etwas Respekt vor dem Auf- und wieder Abstieg. Tag 3 besteht aus dem Aufstieg zum Lavatower auf 4.600m und schließlich wieder dem Abstieg zum Camp auf 3.900m. Wir gingen los und meine Beine waren schwer wie Blei. Schnell setzte sich James mit Living ab und ich setzte mein Pole Pole Schritttempo weiter fort.

Die Aussicht war ja ganz schön.

Irgendwann übernahm Filbert meine Trinkfalsche und mein Mittagessen. Ich wurde immer müder auf dem Weg und es lang noch eine ziemlich lange Strecke vor uns. Meine Augen konnte ich teilweise nicht aufhalten, ein Nickerchen wurde mir aber nicht gestattet. Dieses hätte ich mir so sehr gewünscht. Irgendwann fragt mich Filbert, ob ich eine Abkürzung gehen möchte. Ja, gerne. Diese Abkürzung bestand aus 50m Höhenunterschied. Wir sind nicht auf den Lavatower hinauf, sondern nur dran vorbei und hatten dafür einen recht schönen Blick.

Der vollbepackte Filbert. 

Der Weg zog sich weiter in die Länge, mittlerweile trug ich nur noch meine Kamera und meine kleine Wasserflasche. Reichte mir auch völlig aus. Als wir bereits auf dem Weg hinab zum Camp waren, dieses aber noch nicht in Sicht war, kamen uns zwei Träger entgegen, da man sich im Camp wohl doch ein wenig Sorgen machte. 🙂 Filbert wurde ebenfalls das gesamte Gepäck abgenommen und wir kamen nach 10 Stunden, anstatt nach 6 Stunden, im Camp an.

Endlich.

Ich fiel nur noch ins Bett, musste allerdings zum Abendessen wieder aufstehen. Energie musste ich irgendwie zu mir nehmen. Und endlich war Nacht Nummer 3 super für mich. Ich schlief wie ein Stein.

Erleichtert ging ich am Morgen zu den Toiletten und sah die Wand, an der die ganzen Träger bereits unterwegs waren.

Vielleicht sieht man die kleinen Menschen, die den Berg hinauf klettern. 

Na gut, Klettern bekam mir ja auch dem Weg bislang sehr gut, also freute ich mich auf den Anstieg. Diese Etappe war nicht ganz ungefährlich, wie ich fand.

Vor allem für die Träger, die das gesamte Equipment auf dem Kopf nach oben balancierten. Oben auf der Baranco-Wall angekommen hatten wir einen tollen Blick über die Wolken und vor allem auf den Kilimandscharo. Das ich noch einiges an Höhe vor mir hatte, hatte ich bis dato ganz erfolgreich verdrängt. 🙂

Living und ich. 
James, Filbert und ich. 
Der beste Guide!

Nach kurzer Pause ging es dann weiter.

Da wollten wir hoch.

Macht verrückt, dieser Weg. 😉

Auf halber Strecke gab es ein Camp, in dem wir warmes Mittagessen bekommen hatten. Die Pommes waren super und mein Appetit war auch mal kurz zurückgekehrt. Danach ging es im Polo-Pole-Schritt wieder weiter.

Touristen-Toilette. 

Ab und an wurden wir von unserem Koch oder einem anderen Träger begleitet, bis es ihnen zu langsam wurde. 🙂 Dafür hatte ich mich an Tag 4 mal wieder ganz gut geschlagen, fand ich. Wir bekamen kurz vorm Ziel wieder Hilfe beim Tragen und ich kam natürlich wieder erst nach James im Camp an, dafür konnte ich aber noch relativ gut stehen, war aber auch tierisch müde. 🙂

Mein Appetit war leider doch nicht wirklich zurück, ich quälte mir etwas zu Essen rein und war froh, als ich schon gegen 19 Uhr im Bett liegen durfte. Na ja, ich musste ja auch um 23 Uhr schon wieder aufstehen…

Wenn ich Angst habe verschlafen zu können, kann schon aus Prizip nicht gut schlafen. Zack, eine fast schlaflose Nacht lag hinter mir und ein harter Tag bzw. ein harter Aufstieg lag vor mir. Filbert und ich machten uns im gewohnten Gleichschritt auf den Weg zum Gipfel. Mit der Stirnlampe bewaffnet, folgte ich ihm auf Schritt und Tritt. Ein niemals endender Weg lag scheinbar vor mir. Irgendwann überkam mich wieder die Müdigkeit, aber wie sollte es auch anders sein? Es war 1,5 Stunden vor Sonnenaufgang und ich bereits seit fast 6 Stunden unterwegs. Als Frühstück gab es ein Pickup, zwei Kekse und einen Tee. Unterwegs dann noch Schokolade und ein Snickers. Mehr hätte ich oder mein Magen eh nicht aufnehmen können. Der Sonnenaufgang war traumhaft, auch wenn es doch ziemlich kalt war und ich meine Schwierigkeiten hatte alles so gut es geht zu genießen.

Es wurde hell und ich konnte den Weg sehen, der noch vor mir lag. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie ich das schaffen sollte. Irgendwann sagte ich zu Filbert, dass ich eine helfende Hand bräuchte, da ich es sonst wohl kaum schaffen werde. Erst konnte er mir diesen Gefallen nicht tun, da er dann nicht beobachten konnte, wie es mir geht. Später hatte ich die Hand dann aber bekommen und den ersten Gipfel um 9:00 Uhr morgens erreicht.

Gut, dass es von dem Punkt zum eigentlich Uhuru Gipfel noch ne Stunde hin war. Ein Glück wollte James erst runtergehen, wenn ich oben war. Er zog mich dann mit seinem Wanderstock während ich weiterhin an der Hand von Filbert ging. 10:30 Uhr erreichte ich nach mehreren Pausen den Gipfel. Endlich. Ich war unfassbar erleichtert, dass ich nicht vorher aufgegeben hatte und Filbert mich nach oben geschleppt hatte.

Der Gletscher. 

Wir hatten den Gipfel für uns und konnten den Moment genießen, bevor der Abstieg bevorstand.

Geschafft.

Der Abstieg, oh ja. Es ist ja nicht so, dass uns schon 10,5 Stunden Aufstieg oder auch mehr in den Beinen steckten, aber irgendwie mussten wir ja wieder runterkommen. Es gibt einen anderen Weg nach unten als nach oben. Dieser ist nur für den Abstieg gemacht, es handelt sich einfach um Kies, durch den man nach unten rutscht. Ich hatte mir irgendwas gewünscht, auf dem ich auf dem Hintern den Weg runterrutschen könnte. Es gab aber nichts, somit mussten meine Beine und vor allem meine Füße da halt durch. Ich habe keine Ahnung wann, aber irgendwann saßen einige Träger am Weg und hatten etwas Saft zur Stärkung dabei. Voll gut. Ich glaube sie saßen da schon einige Stunden und warteten auf uns. Es war eine kleine Motivation, denn ich hatte auch wirklich keine Lust mehr. Weiter ging der Abstieg und der Weg zog sich noch gefühlt ewig in die Länge. Meine Füße waren kurz davor mich umzubringen. Wir kamen an Leuten vorbei, die mit Sauerstoff versorgt werden mussten. Das zeigte mir wieder einmal, dass es doch kein Klacks ist, den Kilimandscharo zu besteigen. 🙂

Nach einer gefühlten halben Ewigkeit kamen wir wieder im Camp an und ich legte mich sofort ins Zelt und konnte mich auch nicht mehr so gut bewegen. 🙂 Es hieß, dass wir noch weitere 4 Stunden wandern müssten. Dieses hatte sich Filbert aufgrund meiner körperlichen Verfassung aber anders überlegt. Wir hatten Zeit uns auszuruhen, bekamen ein Mittagessen und machten uns dann auf den Weg ins 1,5 Stunden entfernte Camp. DANKE! Immerhin musste ich auf dem Weg ins Camp nichts mehr tragen. Dies übernahmen Fibert und Living für mich. Die beiden waren so super. Ohne die Guides und am Ende auch James, hätte ich den Aufstieg nicht geschafft.

Kurz vom Camp fing es an zu regnen. Da wir aber schon am Ziel waren für den Tag, war uns das relativ egal. Wir hatten ein, ich glaube, leckeres Abendbrot (ehrlich gesagt kann ich mich gerade nicht wirklich gut erinnern). Ich hätte so gerne eine Cola gehabt. Der eine Träger bekam das mit und machte sich für mich im Camp auf die Suche. Leider konnte er nur einen Saft besorgen. Egal, auch der war super. Selbst James Dealer hatte keine Cola zu verkaufen. 😉

Am nächsten Morgen war der Kili mit Schnee bedeckt. Der Regen bei uns bedeutete Schnee auf der Kuppe. Dank der Sonne bat sich uns ein wunderschönes Bild. Wir mussten schon um 6 Uhr aus den Federn und gegen 7 Uhr wollten wir eigentlich los. Wie jeden Tag verzögerte sich unser Aufbruch – meistens war James an der Verzögerung Schuld.

Es lagen wieder einmal 5 Stunden Abstieg vor mir. Meine Füße taten bei jedem Schritt so sehr weh, dass ich versuchte sie irgendwie zu verdrehen und wünschte mir, dass der Weg bald enden wird. Die Landschaft war traumhaft. Erst hatte man einen Blick über den Regenwald, bis man dann wieder längere Zeit durch diesen wandern musste. Der Weg war eine Kombination auf Treppenstufen, Steinen und manchmal ein mir zugutekommender flacher Weg. Als wir dann die Straße erreichten, die zum Gate führte, sagte Filbert auf einmal irgendwas von Cola. Und tatsächlich: Ein Träger wartete auf uns und hatte eine Cola für mich und ein Bier für Filbert dabei. DANKE JAMES. Er war mein Held. Das war die beste Cola, die ich jemals getrunken hatte. Und dann war das Gate zum ersten Mal auch wirklich um die Ecke. Angekommen. Ich war nach 6 Tagen wieder am Ziel angekommen. Eine andere Company war ebenfalls angekommen und hatte zum Abschluss eine riesen Party veranstaltet. Welches für uns natürlich auch ein tolles Willkommen war. 🙂 Samt Jambo-Lieblingslied.

Geschafft. 

Danke. 

Glücklich wieder im Auto sitzen zu dürfen fuhren wir zurück nach Arusha. Gute 2 Stunden Fahrt lagen vor uns. James wurde abgeliefert, wir kauften noch etwas Obst für mich ein und fuhren dann in den Snake Park, wo ich die Nacht nach dem Kilimandscharo verbrachte.

Tschüss. 

Also das war nun wirklich der ausführlichste Bericht, den ich in der letzten Zeot geschrieben hatte. Ich glaube aber auch, dass dies meine abenteuerlichste Aktion war. 🙂

Ich bin glücklich und stolz, dass ich diese Tour auf mich genommen hatte.

Eure Katherina

09.03.17: 2 Monate und 8 Länder.

Nun bin ich bereits über 2 Monate unterwegs und es fühlt sich immer noch genau richtig an. 🙂 Ich bin sehr froh, dass ich mich damals dazu entschieden hatte. Ich habe bereits so viele tolle neue Leute kennengelernt und bin sehr gespannt, was in den nächsten 2 Monaten noch so passieren wird. Vielleicht fragt ihr euch jetzt, welches die 8 Länder sind: Südafrika, Swasiland, Lesotho, Namibia, Botswana, Simbabwe, Sambia und Uganda. Morgen geht es dann ins Land Nummer 9, nach Tansania. Und wenn das eintritt, was ich vermute, dann startet meine Zeit dort mit dem bislang härtesten Teil meiner Reise. J Der Kilimandscharo ruft. Am Sonntag geht es dann los. Und ja, ich bin schon sehr aufgeregt. J Da ich nur von allen Leuten, die den Trip bereits gemacht haben, zu hören bekomme, dass es das anstrengendste war, was sie jemals getan haben, habe ich auch allen Grund dazu, nervös zu sein. Aber so viel erstmal dazu.

Knapp 3 Wochen Uganda liegen nun hinter mir. Es war eine tolle, manchmal frustrierende, aber alles in allem eine wunderbare Zeit. Durch die Arbeit, die ich für das Projekt leisten konnte, sind wir vermutlich einen guten Schritt vorangekommen. Die Brunnen, die bereits vorhanden sind, könnten ggf. mit einigem technischen Aufwand wieder in Betrieb genommen werden, allerdings ist dann immer noch nicht klar bzw. sichergestellt, wie lange sie funktionieren werden.

Nachdem wir den zweiten Brunnen auf dem Schulgelände auch noch getestet hatten, ein Techniker kam, um die Pumpe zu reparieren und am Ende „nur“ 3000l Wasser gepumpt werden konnten, bis der Brunnen wieder trocken gelaufen war, wird nun die Entscheidung fallen, einen eigenen Brunnen zu bohren. Damit können wir dann sicherstellen, dass dieser vernünftig gebohrt und in Betrieb genommen sein wird. Aus Sicherheitsgründen wird dieser dann auf dem Gelände der Sec. School in Kabaale sein.

An meinem letzten kompletten Tag in Ssanje, Mittwoch, 08.03.17, konnte ich für das Projekt nicht mehr viel machen. Der internationale Frauentag ist in Uganda ein Feiertag, etwas widersprüchlich für ein Land wie Uganda, wie ich finde, aber ok. Somit wurde an diesem Tag nicht gearbeitet. Was mir dann zugute kam, da Pastor Stephen ebenfalls mal etwas früher zu Hause war und mit mir dann noch zum Verabschieden zu seinen Eltern fahren konnte.  Wir packten seine kleine Tochter ein und fuhren nach Kabaale. Die Kleine ist 2 Jahre alt und saß ganz gelassen alleine hinten auf der Rückbank. Kindersitze braucht man in Uganda eher weniger. 😉 Ich war froh, dass wir die Eltern auch antreffen konnten und ich somit die Gelegenheit hatte, Tschüss zu sagen. Nachdem wir zurück waren sah ich mir noch mit den Optikern das gerade im Bau befindliche Optiker-Zentrum an bevor ich mich dann mit dem Packen beschäftigen musste.

Aber bevor es dazu kam, wollte Gloria natürlich noch eine Runde Seilspringen. 🙂 Als es dunkel wurde und wir das Seil nicht mehr so gut sehen konnten, habe ich mich von den Frauen, die um mich herum lebten, verabschiedet. Die kleine Gloria hatte dann auch ein wenig Tränen in den Augen. Es ist schön zu hören, dass ich sehr willkommen war und es auch wieder bin. Die erste Frage lautete immer: Wann ich denn wiederkomme. 🙂 Meine Antwort war: Hoffentlich noch in diesem Jahr. 😉 Es hängt halt alles vom Fortgang des Projektes ab.

Ich werde die 3 kleinen Damen, aber auch Pastor Stephens Frau, sowie Juliette und Harriette und natürlich die beiden Pastoren, sehr vermissen. Es war immer schön zu wissen, wenn ich nach Hause komme, dass ich nicht alleine sein werde. Ich hatte mein eigenes kleines Häuschen und war dennoch nicht allein. Das hat mir sehr gut gefallen. 🙂 Die einzigen Besucher, die ich nicht so gerne hatte, waren die kleinen Tierchen, die sich immer mal wieder haben blicken lassen. Vögel, Spinnen, Kakerlaken oder anderes Ungeziefer. 😉

Die letzte Amtshandlung, die ich noch vollbringen musste, war die Übergabe der Wasserproben. Gegen 11 Uhr waren wir aus Ssanje losgefahren. Nach ca. 1,5 Stunden Fahrt kam uns mein Fahrer entgegen, ich wechselte das Auto und wir setzten die Fahrt weiter fort. Um 16 Uhr konnte ich die Proben an die Dame aus dem Labor übergeben, vor einer Mall. Vor allem die Bezahlung war mir an dem Ort etwas suspekt 🙂 Aber mir blieb ja nichts anderes übrig. Also Übergabe war geglückt und wir konnten die Fahrt nach Entebbe fortsetzen. Leider waren wir danach dann im absoluten Verkehrschaos gelandet. Der Verkehr in Kampala ist gruselig.

Und mein Fahrer hatte dazu einiges beigetragen. Sein ständiges Gas-Bremsen-Gas-Bremsen machte mich nicht nur ein wenig aggressiv, sondern mir wurde natürlich auch übel. Er ließ keine Leute in eine Lücke und sobald sich die Möglichkeit bot zum Überholen, tat er das dann auch. Ich war froh, dass ich nach erneuten zwei Stunden Fahrt heile im Hotel in Entebbe angekommen war.

Hier habe ich mit einem leckeren Abendessen den Tag ausklingen lassen und mache jetzt noch ein wenig Schreibarbeit für das Projekt. Ich bin ein klein bisschen stolz, dass ich die Abrechnung fürs Projekt schon fertig habe. 🙂

Hiermit nun ein letzter Gruß aus Uganda. Morgen um 6.45 Uhr geht’s dann ab zum Flughafen. 🙂

Eure Katherina

29.01.2017: Goodbye Cape Town.

Am Freitag, 27.01.2017, hatte ich meinen letzten Schultag und passender Weise war das Wetter ebenfalls in gleicher Stimmung wie ich. Am Morgen regnete es aus Eimern. Endlich. Für Kapstadt war dies ein großer Segen. Für mich eher weniger. Rob musste schon früh weg, ich nahm also den Bus zur Schule. Die Anzeige, wann welcher Stopp kommt, wollte mich an diesem Morgen veräppeln. Also fuhr ich doch glatt mal eine Station zu weit. Glücklicherweise fing es dann auch auf dem Weg zur Schule wieder an zu regnen. Aber mit Flipflops ist das ja alles gar kein Problem. 😉

Am letzten Schultag gibt es traditionell die Zertifikate überreicht. Alle Schüler nehmen an dieser „Zeremonie“ teil. Im Anschluss wurde zur Erinnerung ein Gruppenfoto geschossen.

Fertig. 🙂
Im Klassenraum mit George. George war mein Lehrer in den Privatstunden.
Diese Bild ähnelt zwar sehr dem vorherigen, wollte es aber trotzdem teilen. Ich werde die Gespräche mit George während des Unterrichts wirklich vermissen.

Abends gab es noch ein, von den ebenfalls abreisenden Brasilianern, organisiertes BBQ. Da ich noch eine nachzuholende Einzelstunde am späten Nachmittag hatte, blieb ich also den ganzen Tag in der Schule. Gegen 23 Uhr ging es dann mittels Uber nach Hause.

Samstag stand mal wieder ein Dani-Katha-Birkenstock-Ausflug auf dem Plan. Wir hatten ja schon vor längerer Zeit für diesen Tag Tickets für Robben Island gebucht. Dies war auch ganz gut, so konnten wir uns direkt in die ebenfalls lange Schlange für die Fähre anstellen. Auf der Hinfahrt konzentrierten wir uns darauf, nicht Seekrank zu werden, da wir unten sitzen mussten – oben war bereits alles voll. Nach ca. 30-minütigen Fahrt sind wir auf der Insel angekommen.

Es folgte eine 45-minütige Busfahrt. Diese Busse fuhren dann über die Insel und machten an einigen Stellen halt, um Fotos machen zu können.

Es war ebenfalls ein Guide mit dabei, jedoch waren seine Erläuterungen nicht gerade aufschlussreich. Ich hatte mir mehr ins Detail gehende Infos über die Insel bzw. das Gefängnis gewünscht. Am Ende der Busfahrt wurden wir am Gefängnis, in dem Nelson Mandela gesessen hatte hinausgelassen und die Führung übernahm dann ein ehemaliger Häftling, was die ganze Angelegenheit dann natürlich um einiges spannender gemacht hatte.

Er zeigte uns die Zelle, in der Nelson Mandela seine Zeit auf Robben Island verbracht hatte.

Das geöffnete Fenster deutet auf die Zelle von außen.

Schließlich kamen wir auch zu der Zelle, in der er mit 44 anderen Männern eingesessen hatte. Grund seiner Inhaftierung war wie bei allen anderen Inhaftierten die Aktivität in einer Organisation während der Anti-Apartheid-Bewegung.

Der Guide.

Seine Erzählungen waren sehr beeindruckend, im Gegensatz zu denen vom Guide während der Busfahrt. Nun hatte sich der Besuch auf der Insel doch noch gelohnt. Für die Rückfahrt waren wir die ersten in der Schlange und konnten so in den Genuss kommen auf der Rückfahrt ganz oben zu sitzen. Der Blick auf Kapstadt war einfach toll. Uns bot sich eine komplett andere Perspektive als sonst.

Kapstadt.
Der Hafen…
… und die Waterfront.

Zurück auf dem Festland hatten wir uns noch mit André und Karol getroffen, die an dem Tag aus Johannesburg zurückgekommen waren. Ein kurzer gemeinsamer Lunch und schon trennten sich unsere Wege wieder. Dani und ich waren ein wenig shoppen bis wir Swea und Roberto zum Abendessen trafen, wo André auch noch einmal dazu stoßen konnte.

Für Sonntag hatten wir uns vorgenommen den Tafelberg zu erklimmen. Das Wetter schaute am Morgen auch sehr vielversprechend aus, also machten wir, Roberto, Swea und ich, uns auf den Weg zum Tafelberg. Morgens um 8 Uhr stiegen wir die ersten treppenartigen Stufen nach oben. Schon nach kurzer Zeit hatten wir verstanden, warum man früh morgens starten sollte.

Schon nach kurzer Zeit konnte ich die Sonne nicht mehr auf meinem Kopf ertragen.

Der Weg zog sich über 2,5 Stunden im Zickzack nach oben auf den Berg. 2,5 Stunden Treppensteigen ist echt nicht so schön, muss ich sagen. Schatten gab es auf dem Weg natürlich auch nicht. Wäre ja sonst langweilig 😉 Fluchender Weise, ja, nicht nur ich, sondern auch die anderen beiden, ging es langsam vorwärts.

Pausen waren uns nur ab und zu gegönnt. 😉

Oben angekommen hatte sich die Mühe alle Male gelohnt. Es bot sich ein Wahnsinnsblick über den Tafelberg Nationalpark. Natürlich waren in der Zwischenzeit auch einige Gondeln oben angekommen, sodass es auf dem Plateau recht voll war. Trotzdem fanden wir einige einsame Stellen, um tolle Fotos zu machen.

Leider war die Schlange für das Cable Car viel zu lang, sodass wir den gleichen Weg auch wieder nach unten sind.

Der Sani Pass nach Lesotho für Fussgänger am Tafelberg.

Die Stufen waren nach unten leider sehr rutschig. Durch die vielen Wanderer sind die Steine schön abgerundet worden. Nach weiteren 1,5 Stunden waren wir dann wieder unten. Erledigt fuhren wir schnell zu mir, um die aktuellsten Bilder noch auszutauschen. Dann hieß es auch schon: Bye Roberto, bye Swea. Schön, dass wir zum Abschluss noch solch einen tollen Ausflug gemacht hatten.

Nachdem ich meine Sachen bei Rob und Frooma zusammen hatte, ging es auch schon wieder weiter. Von Rob und Frooma (und auch Jutta) hatte ich davor noch verabschieden können. Dani war dann mit mir noch mit zum Hostel gekommen, wo das Treffen für die kommende Tour stattfand. Zum Abschluss waren wir zusammen noch eine extrem leckere Avo-Pizza essen und sagten ebenfalls Goodbye.

Letztes gemeinsames Foto auf Robben Island.

Dani, ich weiß ja, dass auch du meinen Blog verfolgst: Danke für das Abschiedsgeschenk und ich hoffe ebenfalls, dass eine (zwei, drei…) Wiederholung(en) folgen wird (werden). Die Zeit mit dir war super! Danke für die wunderbaren Gespräche, die wir die gesamte Zeit über hatten. Das mit den neuen Freunden überlegst du dir bitte nochmal 😉

Nun steht der nächste Abschnitt bevor: Von Kapstadt bis zu den Victoria Wasserfällen in Simbabwe. Ich bin sehr gespannt, was nun wieder auf mich warten wird. Es liegen einige Stunden im Lando (Overland-Truck) vor mir, in denen ich vermutlich viel Zeit haben werde, meine Berichte fortzusetzen. 🙂

Gute Nacht aus dem Highlanders Camp
Katherina

 

 

26.01.17: Der letzte Tag in der Sprachschule naht.

Neulich hatte die Schule doch erst angefangen, nun ist sie also schon wieder fast zu Ende. Und so viel kann ich schon vorwegnehmen: ich kann die Sprachschule wirklich empfehlen. 🙂

Aber erst einmal weiter im Text. Den letzten Beitrag hatte ich mit dem Hinweis auf das Schnorcheln mit den Seelöwen beendet. Sonntagmorgen bin ich also um 8:30 Uhr aus dem Haus, um mit den kleinen oder auch großen Seelöwen schnorcheln zu gehen. Mit dem Mietwagen ging es durch Camps Bay bis nach Hout Bay.

Ich war ja wirklich früh unterwegs, aber die Radfahrer waren scheinbar noch früher aufgestanden. Auf der Strecke waren sehr viele Radrennfahrer unterwegs, auf die man während der Fahrt etwas Acht geben musste. Angekommen in Hout Bay habe ich den Treffpunkt zum Glück schnell gefunden und konnte das Auto neben dem Treffpunkt parken. Ich bekam einen Neoprenanzug, eine Weste, Schuhe und Flossen und fühlte mich fast auch wie ein Seelöwe. Vermutlich sah ich mit der Kappe auf auch so aus.

 

Nach einem kurzen Briefing ging es mit dem Schlauchboot um die Bucht herum zur kleinen Seelöweninsel.

Ich hatte anfangs etwas bedenken, dass ich keine sehen werde. Vom Gegenteil wurde ich schnell überzeugt. Hunderte Seelöwen lagen auf dem Felsen, während weitere Hunderte sich im Wasser tummelten. Als wir an der Stelle angekommen waren, wo wir ins Wasser sind, ging alles ganz schnell. Kappe auf, Handschuhe an, Flossen an die Füße und natürlich die Taucherbrille mit dem Schnorchel aufs Gesicht drücken. Gezögert wurde nicht, ab ging es ins 9 Grad kaltes Wasser. Dank Neopren, der für diese Temperaturen ausgelegt war, war es anfangs auch ganz in Ordnung. Wir durften eine Stunde die Seelöwen beobachten. Das war schon sehr spannend anzusehen, wie die flinken Tierchen unter einem her sind. Schon bevor die Stunde zu Ende war, bin ich wieder zurück ins Boot.

Selfie ist fast geglückt. 😉

Neben der Kälte hatte ich ein wenig mit Seekrankheit zu tun. Die Hektik kurz vom Eintauchen ins Wasser, hatte mir doch etwas zugesetzt. Nachdem alle anderen auch wieder im Boot waren, ging es zum Ausgangspunkt zurück. Schnell aus dem muffelnden Neopren raus, unter die wunderschöne Dusche und ab zurück nach Kapstadt.

Dani und Swea sammelte ich auf dem Rückweg am Spar Supermarkt ein. Wir kauften Snacks fürs Picknick im botanischen Garten und machten uns dann auch schnell auf den Weg dorthin. In Kirstenbosch angekommen hatten wir uns im Park einen Platz unterm Baum gesucht und es uns gemütlich gemacht.

Nachdem auch Roberto es dann endlich aus dem Bett hinaus geschafft hatte, sind wir gegen kurz nach 16 Uhr aufgebrochen, um um 17 Uhr in der Hillsong Kirche in Century City zu sein. Nach einer Stunde war der Gottesdienst vorbei und es ging für uns alle endlich mal früh nach Hause. 🙂

Am Montag, den 23.01.17 hatten wir uns vorgenommen ein wenig zu shoppen. Natürlich wichtige, wirklich notwendige Dinge. Nicht wahr, Daniela? 😉 Nachdem alles erledigt war, sind wir noch schnell zum Food Market und haben uns was leckeres zu Essen gegönnt, bevor wir wieder mal relativ früh nach Hause sind. Da Roberto und ich etwa 10 Minuten auf den Bus hätten warten müssen, hatten wir uns für zu Fuß gehen entschieden. So lernt man seinen Stadtteil am besten kennen. Nachdenklich macht es einen schon, wenn man an recht vielen Obdachlosen vorbeikommt. Nach einer guten halben Stunde waren wir angekommen.

Den Tag drauf war das Wetter schlecht. Es hatte sogar ein bisschen geregnet. Was hier leider aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Seit einigen Jahren wird der Regen in der Wintersaison immer weniger. Leider sind die Dämme mittlerweile schon so leer, dass Wasser immer knapper wird. Sollte es in den nächsten Tagen nicht ordentlich regnen, so wird es in ca. 75 Tagen kein Wasser mehr in den Dämmen geben. Ich wünsche der Region daher Regen, auch wenn er für die vielen Touristen natürlich nicht schön ist. 🙂

Aufgrund des Wetters hatten wir geplant zum Dis-Chem zu fahren. Dabei handelt es sich um eine Drogerie, verbunden mit einer Apotheke. Lies sich ganz gut dadrin aufhalten. 😉

Nachdem ich meinen Einkauf nach Hause gebracht hatte, hatte ich mir die Promenade bei mir um die Ecke angesehen.

Na ja, der Weg dahin war jetzt nicht so der Knaller, die Promenade aber auch irgendwie nicht… Nach ca. 5 Minuten bin ich wieder zurück und habe die Zeit mal wieder zum Telefonieren genutzt. 🙂

Mittwoch war das Wetter wieder schöner. Nach der Schule sind wir in den Green Point Park und hatten, natürlich ganz sachlich, über ein paar Personen diskutiert. 😉 Nachdem es immer windiger und kühler wurde, sind wir wieder aufgebrochen. Jutta und ich, Jutta ist eine neue Sprachschülerin und wohnt ebenfalls bei mir, hatten uns entschieden zu Fuß am Wasser nach Hause zu gehen. Diesen Abend hatte ich das Angebot der Gastfamilie mal angenommen und hatte mit allen anderen zusammen gegessen. „Gekocht“ wird hier sehr gesund. Vor allem alles, was man in der Mikrowelle zubereiten kann. 😉

Um 19:30 Uhr hatte ich dann angefangen zu skypen. Ich hatte eine Konferenz mit Ingenieure ohne Grenzen, da Fred zur Zeit in Hannover ist und wir so einiges für meinen bevorstehenden Besuch in Rakai besprechen konnten.

Für Donnerstag war ebenfalls wieder gutes Wetter angesagt, also planten wir zum Table Mountain zu fahren. Roberto, Jutta und ich sind nach der Schule direkt zum Greenmarket Square gefahren.

Dort kann man Souvenirs über Souvenirs kaufen. Ich hatte es mir da allerdings viel schöner vorgestellt, da auch in den Reiseführern davon geschwärmt wird. Wir schlenderten noch ein wenig durch die Straßen, bis wir schließlich in einem Supermarkt waren und Essen für den Sonnenuntergang kauften. Das City Center ist jetzt nicht soo wirklich schön. Der kleine Ausflug dorthin hatte alle Male gereicht. Wieder ging es mittels Uber und Zwischenstopp an der Schule, um Dani und Swea einzusammeln, zum Table Mountain.

Schade, aber der Wind war so stark, dass die Fahrten mit dem Cable Car eingestellt worden waren. Wir hatten entschlossen das Essen auf dem Signal Hill zu essen. Also: Uber und wieder weiter. 😉 Uber war heute einer unserer besten Freunde.

Alle Spots, von denen man den Sonnenuntergang angucken kann, sind immer gut besucht. Aber trotzdem hatten wir ein Plätzchen gefunden und konnten den Sonnenuntergang genießen.

Von links nach rechts: Roberto, my best friend from Brasil, Swea, Jutta und Dani.

Gegen 21 Uhr waren wir zu Hause und da mir gerade schon die Augen zufallen, sollte ich schnell ins Bett gehen.

Gute Nacht
Katherina

21.01.2017: Eine Woche Sprachschule ist vorbei.

Die Zeit fliegt nur so an mir vorbei. Nun ist schon die erste Woche in der Sprachschule vorbei und es folgt nur noch eine weitere. Natürlich bin ich gespannt, was danach noch so auf mich wartet, aber vor allem werde ich traurig sein, dass ich Kapstadt verlassen muss, neuen Freunden auf Wiedersehen sagen muss und vor allem, dass die schöne Zeit mit Dani vorbei sein wird. ABER: noch brauche ich daran ja nicht denken. 🙂

Kapstadt ist einfach toll. Nachdem wir Dienstag Bo-Koop erkundet hatten, hieß es am Mittwoch nach der Schule: Strand und dann Sonnenuntergang auf dem Lions Head. Also ging es nach der Schule erstmal schnell mit dem Bus nach Hause, um die Klamotten zu wechseln. Ich entschied mich für Sportklamotten und wie sich später herausstellte, war dies genau die richtige Entscheidung. Da Roberto und ich beide in Sea Point wohnen, waren wir vorm Strand noch schnell im Supermarkt und sind dann wieder zusammen mit dem Bus zum Cliffton Bay gefahren.

Dort trafen wir André, Karol und Swea. André und Karol haben wir ebenfalls in der Schule kennengelernt und wie es der Zufall so möchte, beide wohnen ebenfalls in Hannover. Die Welt ist halt doch ein Dorf. 🙂

Nachdem wir uns kurz am Strand ausgeruht hatten, ging es gegen 18:30 Uhr mit dem Aufstieg zum Lions Head los. Gut, ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Es war heiß und das Hinweisschild, dass Wasser zwingend notwendig sei, hatte ich schnell verstanden.

Es ging also fast im Laufschritt nach oben. Ich hatte das Gefühl, dass die anderen doppelt so lange Beine hatten, wie ich. 😉

Die sportliche Reisegruppe.

Mir steckt leider immer noch ein wenig die Erkältung in den Knochen, was aber keine Entschuldigung für meine nicht vorhandene Kondition sein soll. 😉 Wir hatten also knapp 1,5 Stunden Zeit, den Gipfel zu erreichen. Um kurz vor 8 geht die Sonne hier zur Zeit unter. Als mir erzählt wurde, dass ich klettern muss, hatte ich dies irgendwie nicht ernst genommen. Hätte ich das mal lieber getan. Der Weg nach oben führt an Abhängen vorbei, während man auf schmalen Wegen die von oben kommenden Leute an einem vorbeilassen musste. Es war also eine Kombination aus einem steilen Weg, Treppen, Leitern und Steigbügeln, die im Felsen befestigt waren. Nachdem ich die Steigbügel geschafft hatte, dachte ich, nach meinem herzlichen Empfang der anderen, dass ich es geschafft hätte.

Karol sagte dann zu mir, es seien nun wirklich nur noch 5 Minuten. Na gut, dass diese 5 Minuten allerdings noch der schlimmste Abschnitt war, hatte er bis dato nicht erwähnt. Ich hoffe, dass man dies ungefähr auf den Bildern erahnen kann. Dafür, dass der Aufstieg echt sehr anstrengend war, hatte er sich aber auch wirklich gelohnt. Wir wurden mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt und da wir den Abstieg erst nach Sonnenuntergang antraten, zusätzlich noch mit einem Blick auf das Lichtermeer in Kapstadt.

Wunderbarer Aufstieg, mit wunderbaren Menschen, war also geglückt. Zu Hause wieder angekommen fiel ich so müde ins Bett, dass ich nicht einschlafen konnte. Zu kaputt zum Schlafen, dass hatte ich auch schon lange nicht. 🙂

Den 18.01. hatten wir dafür sehr entspannt angehen lassen. Ich hatte schließlich auch Muskelkater von diesem Aufstieg. 😉 Nach der Schule sind wir in den Green Point Park, dieses Mal war Dani wieder mit dabei (Lions Head hatte sie ausgelassen).

Wir kniffelten eine Runde. Da uns Karol gnadenlos abgezogen hatte, hatten wir dann natürlich auch keine Lust mehr. Dani noch viel weniger als ich. 😉

Ausklingen ließen wir den Abend dann noch in der Waterfront in einem schönen Restaurant und schon wieder war es nach 22 Uhr, als ich nach Hause kam. Das mit dem frühen Schlafen gehen klappt hier so gar nicht.

Für Freitag hatte Dani für uns eine Township-Tour nach der Schule organisiert.

Der Name des Townships. 

Es ging in der „Germany 5 x Bazil 1“ Gruppe nach Guguletu. Guguletu ist ein Township in Kapstadt. In diesem „Stadtteil“ leben 300.000 Menschen, meist in einfachen Blechhütten. Einige von ihnen aber auch in richtigen kleinen gemauerten Häusern.

Ich vermeide jetzt Bilder zu zeigen, von typischen Hütten.
Ich hatte Dani 10 Rand geboten, wenn sie zum Frisör im Township gehen würde 😉

Wir bekamen eine Führung durch diesen Stadtteil von Andrew. Andrew lebt seit 6 Jahren in Gugutelu und führt des Öfteren Fremde durch die Straßen. Am Anfang hieß es, dass uns noch jemand begleiten wird. Ich hatte mich gewundert, warum die Person gar nicht auftauchte. Als ich mich jedoch umdrehte und zu Dani meinte, dass wir verfolgt werden, meinte sie, dass das unsere andere Begleitperson sei, der auf uns aufpassen sollte. Na gut, dies scheint dort wohl nötig zu sein.

Als wir uns gerade ein Graffiti von einem Bekannten von Dani anschauten, kam die Polizei vorbei und meinte, wir sollten bitte schnellstmöglich wieder zurückgehen und uns jetzt nicht mehr in diesem Bereich aufhalten. Ok, eigentlich hatten wir uns die ganze Zeit nicht unsicher gefühlt, aber dies war doch etwas seltsam. Während unseres Spaziergang zogen wir natürlich alle Blicke auf uns und das vor allem von den Kindern. Diese kamen an und wollte fotografiert werden. Lässt man sich ja nicht zweimal sagen, auch wenn es sich etwas komisch angefühlt hatte.

Zurück am Ausgangspunkt angekommen trafen wir auf Donald. Donald betreibt ein Gästehaus in Guguletu, für das Andrew wohl auch tätig ist. Er erzählte uns von seiner Geschichte, die mehr als beeindruckend war. Vor einiger Zeit, ca. vor 10 Jahren, hatte er einen Gast aus Holland in seiner Unterkunft. Beide kamen ins Gespräch, Donald erzählte ihm seine Lebensgeschichte. Er selbst sei nie zur Schule gegangen. Hatte es aber zum Beispiel geschafft, sich Englisch beizubringen und vor allem ist er stolz darauf, dass seine Kinder nicht in einer Hütte aufwachsen mussten, sondern in einem Haus lebten. Mittlerweile gehen sie zur Universität, berichtete er voller Freude und Stolz. Der Professor aus Holland hat ein Buch über die Geschichte von Donald geschrieben, welches gerade herausgebracht werden soll. Dieses werde ich mir dann auf alle Fälle kaufen, da ich von seiner Geschichte sehr beeindruckt bin. Wir kehrten gegen 19 Uhr aus Guguletu zurück und ließen die Tour in einem mexikanischen Restaurant Revue passieren.

Für heute, den 21.01.2017, hatten Dani und ich ein Auto reserviert. Roberto war ebenfalls an unserer Tour zum Kap der guten Hoffnung interessiert, also waren wir so nett und hatten ihn mitgenommen. 😉 Der Tag startete mit einem Frühstück in Hout Bay. Zum Glück sind wir da angekommen, denn das Auto ist noch schlimmer, als das erste, was wir auf unserer Tour hatten. Zwischendurch wollte es auch mal nicht anspringen, aber so weit, so gut… Nach Hout Bay ging es also über den Chapmans Peak, welchen wir schon bei unserer Ankunft in Kapstadt kennenlernten.

In Hout Bay ging es zum Food Market, auf dem wir erst einmal frühstückten.

Wir fühlten uns dort ganz wohl. 😉

Von dort aus fuhren wir direkt weiter zum Boulder Beach. Boulders Beach ist auch für seine dort lebenden Pinguine bekannt. Da uns André am Tag zuvor die Bilder zeigte, die er dort machte, mussten wir dort ebenfalls unbedingt hin. Angekommen waren wir erst am falschen Strand, hatten dann aber auch noch den richtigen gefunden.

Diese Pinguine sind einfach super.

Boulders Bay
Könige der Wellen. 

Einen kleinen entspannten Seelöwen trafen wir auch zwischendurch. 

Da wir wieder mal zu viel Zeit an diesem Ort verbrachten, fuhren wir ohne Mittagessen weiter zum Cape Point/ Cape of Good Hope. 🙂 Der Table Mountain Nationalpark ist wirklich toll und absolut eine Reise wert. Wir stiegen als erstes die Treppen, anfangs war es nur ein steiler Weg, hinauf zum Leuchtturm. Von dort hatten wir einen wunderbaren Blick auf das Kap der guten Hoffnung.

Langweilig! … also auf die Plätze, fertig, los…
… super Idee, diese Hüpfbilder. 

Zugegeben hatte ich mir das ganz anders vorgestellt, aber am Ende hatte dann doch alles gepasst. Nachdem wir vom Leuchtturm wieder nach unten sind, sind wir über den Weg marschiert, der zum Kap führen sollte.

Es wunderte uns, na gut, erstmal nur Roberto und mich, dass es so weit nach oben ging, aber wir vermuteten einen kurzen Abstieg zum Kap. Oben angekommen, stellten wir fest, dass man steil nach unten musste und wir den Weg wieder hätten zurückgehen müssen. Zudem stellten wir fest, dass man zum Kap mit dem Auto fahren konnte. Wir traten also den Rückzug an, um dann ebenfalls mit dem Auto zu dem Punkt zu fuhren. Schade, dass es keinen Hinweis dazu gab, dann wären wir den Weg vielleicht gar nicht erst gegangen 😉 Aber, jeder Gang macht ja schließlich schlank und der Weg hatte sich trotzdem gelohnt.

Oben angekommen. 
Für meine Family. 🙂

Am Kap machten wir schnell die bekannten Touristen-Bilder, bevor wir geschafft vom Tag und der vielen Sonne, zurück in die City fuhren.

Wir waren ausgehungert und hatten dann beschlossen auf dem Rückweg ein Restaurant zu suchen. Wir stoppen an einem Restaurant in Kommertjie, mit perfektem Essen. Super lecker und nur zu empfehlen. Also falls ihr mal in der Gegend seid 😉 „The Green Room“ ist unser neues Restaurant des Vertrauens.

Nachdem erst Dani und dann Roberto sicher zu Hause abgeliefert wurden, fuhr ich mit dem Leihwagen ebenfalls direkt nach Hause. Leider war die Rückfahrt bereits im dunklen, aber dank ein paar netter gesanglicher Einlagen, verging die Fahrt wie im Flug. Ein perfekter Tag geht nun für mich zu Ende und ich denke, dass mir Dani und Roberto in diesem Punkt zustimmen werden.  Es hätte nicht schöner sein können. 🙂

Gute Nacht
Katherina

P.S.: Morgen früh heißt es wieder früh aufstehen, damit ich den Seelöwen beim Schwimmen zuschauen kann 🙂

17.01.17: Willkommen kleine Ella.

Da heute die kleine Ella zur Welt gekommen ist, heiße ich sie hier auch nochmal herzlich Willkommen. 🙂 Cousinchen, ich wünsche euch 4 eine tolle Kennenlern-Zeit.

 

Am 15.01. hatten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg nach Kapstadt gemacht. Da wir ja noch das Auto hatten, wollten wir über Muizenberg und eigentlich auch noch Boulders Beach (dort leben ebenfalls Pinguine) über den Chapmans Peak nach Kapstadt fahren. In Muizenberg angekommen sind wir abwechselnd am Strand. Das Auto war leider noch voller Klamotten, daher wollten wir dieses nicht unbeaufsichtigt stehen lassen. Wobei es an fast allen öffentlichen Parkplätzen eine Art Security gibt.

Muizenberg hat einen wunderschönen Strand und ist vor allem für die bunten Strandhäuschen bekannt. Im Hintergrund hat man einen tollen Blick auf den Table Mountain Nationalpark.

Nachdem wir in Muizenberg in einen Stau geraten waren und dieses unsere Ankunftszeit in Kapstadt um einiges nach hinten verschoben hatte, entschieden wir uns direkt über den Chapmans Peak nach Kapstadt zu fahren. Der Chapmans Peak ist eine der Straßen, wo man für die Benutzung zahlen muss. Die Straße führt direkt am Berg entlang, sodass man die ganze Zeit eine sehr gute Sicht auf den Table Mountain Nationalpark und natürlich das Meer hat. Der Weg war zwar sehr schön, aber der Weg von Hermanus nach Gordon’s Bay, der ebenfalls an der Küste entlang führte, war kostenfrei und um einiges schöner. 🙂

Cape of Good Hope liegt gerade übrigens hinter uns 😉

In Kapstadt hatten wir wieder kurz vor knapp das Auto abgegeben und waren dann mal wieder auf der Suche nach was Essbaren. Dank Uber sind wir recht schnell bei der Waterfront angekommen und konnten beim Food Market lecker schlemmen. Welches wir uns natürlich nicht haben zweimal sagen lassen. Nachdem wir wieder gestärkt waren sind wir zurück zu Danis Unterkunft, wo wir zuvor schon unser Gepäck abgeladen hatten. Rob, der Mann in meiner Gastfamilie, holte mich dann zusammen mit seiner Frau Frooma dort ab. (Fotos werden nachgereicht ;-))

Am 16.01. ging dann auch schon die Schule los. Bei strahlendem Sonnenschein, allerdings mit sehr viel Wind, saßen wir also am ersten Tag in den Klassenräumen und versuchten den Lehrern zu folgen. Die Stunden bestehen meistens aus ganz viel Quatschen, was uns natürlich sehr gelegen kommt.

Nach der Schule waren wir mal wieder bei der Waterfront und erledigten einige Einkäufe. Ich zum Beispiel kaufte mir eine kleine Reisetasche in der sich nun alles Zeug befindet, welches ich erst für Uganda oder Tansania benötige.  🙂 Das macht meinen großen Rucksack um einiges leichter…

Wieder bei der Gastfamilie angekommen, wechselte ich das Zimmer. Nun habe ich auch endlich eine richtige Tür und fühle mich wohl. 😉

Am Dienstag ging es nach der Schule mit Roberto (Brasilianer) und Svea (ebenfalls aus Deutschland, wie sollte es auch anders sein, hier wimmelt es nur so Deutschen ähm… Hannoveranern!) für ein Getränk zur Waterfront (scheinbar werde ich da jetzt täglich hinschlendern 😉 ).

Es gefällt mir hier aber auch sehr gut 🙂

Danach sind wir noch in Richtung Bo-Kaap. Bo-Kaap ist ein Stadtteil von Kapstadt, in dem die meisten Häuschen nette bunte Farben haben.

Es war ein sehr heißer Tag. Wir hatten 34 Grad. 
Im Hintergrund ist der Lions Head. 

Ein netter Uber-Fahrer brachte uns danach zu einem Restaurant in der Nähe der Schule. Wir stärkten uns mit einem Burger und danach trennten sich unsere Wege. Dank Roberto hatte ich es geschafft, den Bus zu nutzen. 😉 Ich musste kurz eine Straße hinauf und schon war ich wieder im, ich glaube, mehrfach alarmgesicherten Gebäude angekommen.

Kapstadt ist echt eine tolle Stadt. Es gibt so viele spannende Sachen, die ich noch machen muss, bevor ich die Stadt wieder verlasse. Ihr könnt gespannt sein, was noch so kommen wird 😉

Gute Nacht aus Kapstadt
Katherina

15.01.17: Birkenstock-Gang auf Abwegen.

Am 12.01.17 hieß es: Welcome to Cape Town. Allerdings war dies nur eine sehr kurze Angelegenheit, da wir uns am Flughafen direkt wieder einen Mietwagen ausgeliehen hatten, um noch die Umgebung von Kapstadt zu erkunden. Wir hatten uns ein Hotel in Stellenbosch ausgesucht und sind dort auch ohne weitere Umwege hingefahren. Wir hatten das Jugendzimmer erwischt, auf das wir nach unserer Buchung auch direkt aufmerksam gemacht worden waren. Das angekündigte Hochbett stellte sich aber als sehr komfortabel heraus. Es war eher eine kleine zweite Ebene. Das Badezimmer hingegen war sehr eng. Mit eingezogenem Bauch kam man zwischen Waschbecken und Tür doch noch irgendwie in die Dusche. 🙂 Den Abend in Stellenbosch hatten wir in einem sehr leckeren und auch eher teureren Restaurant ausklingeln lassen. Vor allem für den Nachtisch hatte sich der Besuch gelohnt.

Den Freitag ließen wir ganz entspannt angehen. Nach dem sehr guten Frühstück hatten wir uns eine kleine Route überlegt. Wir wollten das Dreieck zwischen Stellenbosch, Paarl und Franschhoek abfahren. Die Winelands sind wunderschön. Die Gegend gleicht ein wenig der Toscana, jedenfalls stellen wir uns die Toscana so vor. 😉 Die Umgebung um Kapstadt ist landschaftlich auch wieder komplett anders als die Region, die wir uns zuvor angeschaut hatten.

Der erste Stopp war Paarl. Wir wollten zum Africaanse Taalmonument und zum Mountain Reserve. Das Monument ist der Sprache Africaans gewidmet.

Von dort aus konnten wir auch schon die Rocks aus dem Mountain Reserve sehen. Also machten wir uns schnell auf den Weg, um keine Zeit zu verlieren. Dort angekommen wussten wir nicht so recht, wo es entlang ging. Also fragte ich kurz einen Mann, der scheinbar gerade seine Mittagspause machte, wie man zu den Steinen kommt. Er zeigte mir den Weg und dann stiefelten wir los. Na gut, stiefelten ist vielleicht der falsche Ausdruck. Denn, wie war es anders zu erwarten, hatten wir wieder mal die falschen Schuhe an. Daher auch der Titel „Birkenstock-Gang auf Abwegen“.

Der „Weg“ führten geradewegs über die Felsen. Es war kein richtiger Weg vorhanden. Durch aufgemalte Fußspuren wurde der Weg nach oben gekennzeichnet. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob wir mit unserem Schuhwerk wirklich oben ankommen würden, allerdings wussten wir auch gar nicht, wo oben genau sein wird. Die Neugierde hat gesiegt und wir dachten uns, dass wir schon irgendwie wieder unten ankommen würden. Und da ich gerade den Bericht verfasse, hat es auch geklappt. 😉

Der Weg nach oben war natürlich total anstrengend. Wir sind auch in der Mittagssonne los, sonst wäre es ja auch langweilig. 😉 Immer wieder gab es die Möglichkeit noch weiter nach oben „zu gehen“. Bis wir dann endlich ganz oben angekommen waren und froh waren, nicht doch schon eher umgedreht zu sein, wurden wir für die Anstrengung belohnt. Das Panorama war wunderschön. Wir verschnauften eine Weile, hatten die Aussicht genossen, bevor wir den steilen Weg wieder nach unten sind.

Die Felsen hatten den Namen: Bretagne Rocks 🙂 Daher musste ich da natürlich hoch. 

Wieder am Auto angekommen waren wir gut erledigt. Wir fuhren weiter nach Franschoek, wo wir eigentlich noch vor hatten, das ebenfalls kleine süße Städtchen zu erkunden. Daraus wurde allerdings nur ein Spaziergang zur nächstgelegenen Pizzeria.

 

Mittlerweile rannte uns auch die Zeit davon. Wir mussten schließlich noch zurück nach Stellenbosch, um unsere Klamotten wieder ins Auto einzuladen und um danach nach Hermanus zu fahren. Dort schliefen wir in der Nacht vom 13. auf den 14.01.2017. Der Weg nach Hermanus führte über den Sir Lowry’s Peak. Die Straße schlängelt sich über den Berg. Oben auf dem Pass angekommen, machten wir einen kurzen und sehr windigen Stopp. Von dort hatte man einen wunderbaren Blick auf den in der Ferne liegenden Tafelberg. Wir konnten also nochmal einen Blick auf unsere Endstation werfen.

In Hermanus angekommen wollten wir nur noch schnell den Sonnenuntergang am Meer anschauen und dann ins Bett. Dies gestaltete sich sehr schwierig, da wir keinen Zugang zum Meer fanden und die Tipps von der Dame im Hostel eher weniger hilfreich waren. Wir folgten dann kurz vor knapp dem Vorschlag, auf den nahegelegenen Berg zu fahren anstatt an den Strand zu gehen. Kurz vor Untergang der Sonne waren wir oben angekommen und konnten so dann doch noch den Sonnenuntergang über dem Meer genießen.

Am 14.01. sind wir morgens noch ein wenig durch Hermanus am Cliffway entlang gefahren. Hätte wir das schon am Abend vorher gewusst, dass das Städtchen eine wunderschöne Waterfront hat, dann wäre das mit dem Sonnenuntergang gar kein Problem gewesen … Vielleicht sollte man der Dame im Hostel nochmal sagen, dass die Waterfront der Stadt sehr schön ist…

Von Hermanus aus ging es dann weiter in Richtung Gordon’s Bay. Auf dem Weg machten wir noch einen Stopp in Betty’s Bay bei den dort lebenden Pinguinen. Die kleinen Frackträger lagen oder standen faul in der Sonne rum und müffelten dabei schön vor sich hin. Pinguine können echt ganz schön dolle riechen. 😉

Nach Betty’s Bay schlängelte sich die Straße an der Küste entlang. Die Aussicht war traumhaft.

Schwarz bedeutet, dass die Sicht, um Haie zu erkennen, nicht gut ist.

Als wir am Hostel angekommen waren, waren wir noch schnell Wasser, Eis und was zu essen kaufen bevor wir uns am Pool seelisch auf die bevorstehende Canopytour vorbereiteten. Um 17 Uhr fuhren wir dann wieder los. Während der Fahrt sagte Dani mir in regelmäßigen Abständen, dass sie nicht mitkommen wird. Sie glaubte, sie würde das mit ihrer Höhenangst nicht schaffen. Angekommen beim Office der Canopytour bekamen wir ein ausführliches Sicherheitsbriefing und dann ging die, nun auch wirklich mal, wilde Fahrt los. Der Guide raste mit dem offenen Geländewagen los, als gäbe es keinen Morgen. Verkrampft hielten wir uns fest und fragten uns, ob es sein Ernst sei. Die Fahrt war mit Abstand viel schlimmer als der Sani Pass. Oben angekommen war uns schon recht flau im Magen. Die Fahrt war allerdings schnell vergessen, als wir nach kurzem Fußmarsch die erste Line sahen. Es gab noch ein kurzes Briefing bezüglich der Sicherheit und dann ging es los. Da auch ich mich entschieden hatte, die ersten Runden mit dem Guide zusammen zu fahren/ fliegen/ durch die Lüfte zu düsen, musste ich als erste los. Mit dem Guide fühlte man sich allerdings sehr sicher und ich konnte die Aussicht genießen. Die Lines waren zwischen 90 und 300m lang. Es ging hinweg über Schluchten und einem Wasserfall. Nach den ersten 3 Lines gab es dann kein Zurück mehr und da dann auch direkt die kurzen Bahnen folgten, wagte ich mich alleine los. Es hatte sehr großen Spaß gemacht. Es folgte noch eine Hängebrücke und dann wurde es auch schon dunkel. Wir hatten schließlich die Nachttour gebucht. 😉 Da es dann dunkel war, hatte ich mich entschieden wieder mit dem Guide durch die Lüfte zu düsen. Die 300m Lines waren mir im dunklen doch etwas suspekt. Nach 13 Stationen hatten wir den Kurs geschafft. Dani kann sehr stolz auf sich sein, dass sie nicht abgebrochen hatte und den ganzen Spaß mitgemacht hatte. Es folgte der Aufstieg zu den Autos. Während wir sehr schnellen Schrittes unseren Vorgängern versuchten zu folgen, ging neben uns der Mond auf. Langsam schob er sich orange leuchtend hinter den Wolken hervor. Leider gab es vorab keine Info, dass wir eine Stirnlampe hätten mitbringen sollen. Diese hätten den Aufstieg im Dunklen um einiges erleichtert. An den Autos angekommen ging es im gleichen Stil, wie schon auf der Hinfahrt, zurück zum Startpunkt. Wir waren hungrig, müde und mussten uns dann wieder mit all unseren Kräften im Auto festhalten. 😀 Schließlich hatten wir es geschafft und im Office wartete eine Kleinigkeit zu essen auf uns. Wir fuhren geschafft wieder ins Hotel und schliefen auch sehr schnell ein.

Heute ist es nun endlich soweit: Kapstadt, wir kommen. Schnell frühstücken und dann fahren wir los. Dann heißt es für kurze Zeit Schulbank drücken. Wir sind gespannt.

Liebe Grüße aus Gordon’s Bay
Katherina

P.S.: Fotos kommen später dazu 🙂

12.01.2017: Sani Pass und über Durban auf nach Kapstadt

Die erste Nacht im Teepee (das englische Wort sieht einfach besser aus, als die deutsche Übersetzung) wurde nur kurz durch das Grunzen von Warzenschweinen gestört. Diese fanden das Gras neben unserem Zelt scheinbar besonders lecker und wühlten den Rasen ein wenig um. Am Morgen waren sie aber zum Glück nicht mehr da. Wir konnten uns in Ruhe fertigmachen.

Bei Tageslicht sah alles doch ziemlich nett aus. 

Wir waren noch schnell Frühstück einkaufen und dachten wir hätten noch genug Zeit, um dieses dann auch zu essen. Leider kam Martin, der Guide für die Tour zum Sani Pass, eine gute halbe Stunde eher als angekündigt. Also schnell Brote geschmiert und schon saßen wir im Auto. Wir waren froh, dass wir an diesem Tag mal nicht selber fahren mussten. Später stellte sich auch raus, dass wir die Strecke nervlich im eigenen Auto vermutlich nicht durchgehalten hätten. Dazu gleich mehr. 🙂

Mit einem Geländewagen ging die Fahrt mit acht weiteren Tourteilnehmern und dem Guide los. Auf dem Weg zum Pass erklärte Martin einiges über die Region und von wen der Pass genutzt wurde und wie es zustande kam.

Der Sani Pass ist eine offizielle Straße von Südafrika nach Lesotho in den Drakensbergen. Die Straße geht ungefähr auf einer Höhe von 1400m los und endet bei 2873m über NN. Mit dem Auto dauert es vielleicht 1,5 Stunden. Würde ich jetzt im Nachhinein vermuten, genau kann ich es nicht sagen, da wir ja einige Stopps einlegen mussten, um die tolle Landschaft genießen zu können.

Nach kurzer Fahrt erreichten wir die Grenze auf südafrikanischer Seite. Ausreisestempel abholen und schon ging’s weiter ins Niemandsland. Hinter der Grenze ist für 8 km Niemandsland. Der Pass wurde durch Südafrika und Lesotho gemeinsam „gebaut“, gehört aber zu keinem der beiden Länder. Teilweise war der Weg nichts für schwache Nerven. Nah am Hang ging es von einer Kurve in die nächste, an einigen Wasserfällen vorbei und kleine Flussläufe wurden durchquert. Wir überholten auf dem Weg kleine Kinder, die immer wieder abrutschten, während sie einen kleinen Wagen nach oben schoben, Mountainbiker und Männer, die Holz nach oben trugen. Vor allem das letzte Teilstück wurde doch recht steil.

Oben angekommen war es ziemlich frisch, aber der Blick nach unten über den Pass war wieder einmal total atemberaubend.

Mittlerweile gehen mir ein wenig die Worte aus, mit denen ich die Landschaft noch anders beschreiben könnte. Die Tour ging dann weiter in ein kleines Dorf, wo uns die Frau eines Hauses etwas über das Leben in Lesotho erzählte und ihr Kunsthandwerk zum Verkauf anbot.

Lesotho ist ein sehr armes Land und die Menschen leben, zumindest in den Dörfern, in ganz einfachen Rundhütten. Für Einkäufe müssen sie entweder den Pass runter nach Underberg oder in die ebenfalls ca. 50km entfernte größere Stadt. Wir kauften uns einen kleinen Hut, der das Symbol der Krieger ist. Er hat die Form eines Berges, von dem die Angreifer aus dem Zululand abgewehrt worden waren.

Mittagessen gab es dann im höchsten Pub Afrikas bevor es wieder den steilen Pass, von oben wirkt er noch steiler, hinunterging.

Obwohl wir den Tag über nicht selber gefahren waren, waren wir doch recht kaputt. Zum Einkaufen mussten wir doch nochmal schnell los. Wir entschieden uns mal etwas zu kochen, anstatt Essen zu gehen 😉 Es gab Nudeln und als die Dämmerung einbrach, verschwanden wir auch wieder recht schnell im Teepee, da es ganz alleine doch etwas gruselig auf dem Gelände war.

Am 11.01. hatten wir den Tag ganz entspannt gestartet. Im Gegensatz zum Vortag hatten wir ausreichend Zeit für das Frühstück und sind dann gut gestärkt nach Durban aufgebrochen.

Wir verbrachten den Tag mit Planungen für die Zeit in Kapstadt, waren in einem sehr leckeren Restaurant essen und versuchten dann noch schnell die Rucksäcke für den kommenden Flug zu packen.

Da wir aus unserem Hostelzimmer den Blick auf den Sonnenaufgang hatten, wollte ich mir diesen nicht entgehen lassen.

Also: guten Morgen aus Durban. 🙂 Wir machen uns nun bereit für den Abflug nach Kapstadt.

Liebe Grüße

Katherina

09.01.17: Aus Swasiland wieder zurück nach Südafrika in den iSimangaliso Wetland Nationalpark und weiter nach Underberg.

Swasiland begrüßte uns auf die gleiche Art und Weise, wie es auch gute Nacht sagte. Es regnete. Zum Glück hatten wir am Tag zuvor schon die tolle Landschaft genießen können, somit fiel es uns nicht ganz so schwer keine Zwischenstopps auf dem Weg nach Südafrika einzulegen. Dieses Mal verlief der Grenzübergang auch normal. Die Beamten hinterm Schalter würdigten uns nur kurze Blicke und die Gespräche glichen auch eher denen, die man von solchen Situationen kennt. Mittels Gesten wurde uns der richtige Weg gezeigt.

Der Regen begleitete uns bis nach St. Lucia. St. Lucia ist ein kleines Städtchen, von wo aus unterschiedlichste Touren in den iSimangaliso Wetland Nationalpark starten. Wir kamen gegen 17 Uhr mal wieder etwas ausgehungert in der Unterkunft an und ließen uns direkt Restauranttipps von der hilfsbereiten Besitzerin geben. Aufgrund der Lage zum Nationalpark stehen in St. Lucia überall Hinweisschilder, dass man in der Nacht auf durch die Straßen ziehende Nilpferde achten solle. Auch an den Anlegestellen für Boote soll man vorsichtig sein, dort lauern die Krokodile.

Ausgehungert fuhren wir zu einem Restaurant, wo wir mit amerikanischem Charme begrüßt worden waren. Die Karte glich dann ebenfalls einem amerikanischen Diner und nicht einem typisch afrikanischen Restaurant. Wir hatten zwar etwas Anderes erwartet, jedoch war die Pizza, die wir dann bestellten, sehr lecker. Auf dem Rückweg fuhren wir noch kurz an einer Anlegestelle für Boote vorbei und konnten tatsächlich noch ein Krokodil sehen. Es lauerte im Wasser, vermutlich voller Hoffnung auf Beute.

Voller Erwartungen und in der Hoffnung auf schöneres Wetter gingen wir recht schnell ins Bett.

Der nächste Morgen sah schon besser aus. Die ersten Sonnenstrahlen blinzelten durchs Fenster, sodass wir voller Elan zur netten Besitzerin sind und diese für uns dann noch eine Bootstour zu den Nilpferden und Krokodilen buchen konnte. Nach dem Frühstück wurden wir von der Unterkunft abgeholt und es ging mit einem Safarigeländewagen zur Bootsanlegestelle. Die Boote waren eher mit Dach überbaute schwimmende Pontons.

Viel Tiefgang haben diese Boote ebenfalls nicht, der Fluss ist an einigen Stellen sehr flach. (Die Nilpferde laufen eher durchs Wasser als das sie schwimmen.) Damit ging es dann hinauf auf den Mfolozi, den Fluss, der im Lake St. Lucia mündet. Die Nilpferde ließen nicht lange auf sich warten, gleich an der ersten Einmündung lag eine Nilpferdfamilie.

Es ging den Fluss weiter entlang, von einem Nilpferd-Spot zum nächsten. Leider machen Nilpferde ja nicht so viel während sie im Wasser liegen.

Recht gemütliche Tiere, die nur kurz am Tag bzw. in der Nacht an Land gehen um etwas zu essen. Nilpferdbabys haben es da besser, diese können auch unter Wasser bei der Mama trinken. Einiges was der Guide erklärt hatte, ist trotz seines krassen Akzentes doch hängen geblieben. 🙂

Nach guten 2,5 Stunden war die Tour wieder zu Ende und es ging zurück zur Unterkunft. Wir hatten uns dann noch vorgenommen in den iSimangaliso Wetland Nationalpark mit dem eigenen Auto zu fahren. Die Besitzerin der Unterkunft, ja, ich habe ihren Namen leider vergessen…, schwärmte von dem Lake St. Lucia und den Stränden, die man dort besichtigen könne. Dies wollten wir uns nicht entgehen lassen und so fuhren wir wieder mal mit dem kleinen Ford in den Nationalpark hinein. Tiere gibt es auf der Seite des Parks nicht so viele, da der Bereich zwischen Fluss und Meer liegt und die Tiere sich dadurch wohl eher auf der Seite Richtung Landesinneren aufhalten. Wir hatten trotzdem Büffel, Kudus, Zebras, Warzenschweine und vor allem tolle Landschaften vor die Linse bekommen.

Der erste Stopp, an dem wir auch das Auto verlassen durften, war am Mission Rock Beach.

Nun fiel uns auch wieder ein, dass die nette Besitzerin der Unterkunft meinte, man solle Turnschuhe anziehen, wenn man in den Park hineinfährt. Wir waren also perfekt ausgestattet…

Der felsige Strand war traumhaft schön. Die Sonne trug einiges dazu bei. Nach kurzer Pause ging die Fahrt weiter zum Cape Vidal. Dies ist ein Badestrand, mitten im Nationalpark mit Warnung vor Haien. Also wir hatten uns gegen das Schwimmen entschieden. 😉

Nach kurzer Verschnaufpause mussten wir uns auch schon wieder auf den Rückweg machen, denn der Park schloss seine Tore um 19 Uhr und wir hatten noch ca. 45km vor uns. Da man auch hier wieder nur sehr langsam fahren durfte, wussten wir, dass die Strecke etwas länger dauern wird. Vor allem die vielen Stopps aufgrund von toller Landschaften verzögerten den Rückweg um einiges. Wir reizten das Zeitlimit mal wieder bis zum Ende aus, aber hatten dafür auch einen wunderschönen Sonnenuntergang im Park. 18:55 Uhr verließen wir letzten Endes das Gelände.

Da wir den ganzen Tag die Landschaft genossen hatten, hatten wir mal wieder keine Zeit fürs Essen eingeplant. Daher führte der Weg direkt in ein Restaurant im Stadtzentrum. Nachdem wir aufgegessen hatten, drehten wir noch eine kleine Runde mit dem Auto durch die von Dani liebevoll genannte Geisterstadt. Leider haben wir kein Nilpferd durch die Stadt laufen sehen und die leeren und dunklen Straßen waren uns dann auch nicht mehr ganz geheuer. Wir verkürzten die Runde und wir fuhren auf direktem Weg in die Unterkunft. Ich fiel total kaputt ins Bett. Mein Akku war leer, wie man so schön sagt. Vermutlich durch die vielen Eindrücke und das ständige unterwegs sein der ersten Tage hier in Südafrika. 🙂

Nach fast 10 Stunden Schlaf, war ich wieder fit und wir starteten den Tag gemütlich bei Sonnenschein und Frühstück im Freien. 🙂

Heute stand dann der Weg von St. Lucia nach Underberg auf unserem Plan. Wir fuhren bei strahlendem Sonnenschein los und auch dieser begleitete uns bis in die späten Abendstunden. Dies bedeutete, dass es sehr heiß im Auto war, denn das kleine Auto hatte ebenfalls ein kleines Problem mit der Klimaanlage. Diese funktionierte nur mit offenem Fenster oder auch manchmal einfach gar nicht.

Nach unserer Mittagspause in einem Restaurant mit Blick auf den indischen Ozean beschlossen wir zu Europcar in Pietermaritzburg zu fahren und die Mängel am Auto kund zu tun. Der etwas wortkarge Typ am Schalter von Europcar sagte mir dann schließlich auf meine Nachfrage, was wir tun sollten, dass wir ein neues Auto bekommen werden. Super. Das war ein echtes Upgrade für uns. Alles automatisch in dem neuen Auto und sogar die Berge ließen sich fast ohne Bangen wieder nach oben fahren. Leider hatten wir während der Mittagspause schon einiges an Zeit verloren, da der Kellner uns immer vergessen hatte und nun auch noch beim Tauschen des Autos.

Die Fahrt nach Underberg war wieder einmal durch tolle Landschaften geprägt.

Leider erreichten wir die neue Unterkunft erst nach Sonnenuntergang. Die Unterkunft ist ein Camp anscheinend bestehend aus 4 Teepees 🙂 Wir sind gespannt, wie es hier im hellen aussehen wird.

Gute Nacht aus Underberg an den südlichen Drakensbergen.
Katherina