21.01.2017: Eine Woche Sprachschule ist vorbei.

Die Zeit fliegt nur so an mir vorbei. Nun ist schon die erste Woche in der Sprachschule vorbei und es folgt nur noch eine weitere. Natürlich bin ich gespannt, was danach noch so auf mich wartet, aber vor allem werde ich traurig sein, dass ich Kapstadt verlassen muss, neuen Freunden auf Wiedersehen sagen muss und vor allem, dass die schöne Zeit mit Dani vorbei sein wird. ABER: noch brauche ich daran ja nicht denken. 🙂

Kapstadt ist einfach toll. Nachdem wir Dienstag Bo-Koop erkundet hatten, hieß es am Mittwoch nach der Schule: Strand und dann Sonnenuntergang auf dem Lions Head. Also ging es nach der Schule erstmal schnell mit dem Bus nach Hause, um die Klamotten zu wechseln. Ich entschied mich für Sportklamotten und wie sich später herausstellte, war dies genau die richtige Entscheidung. Da Roberto und ich beide in Sea Point wohnen, waren wir vorm Strand noch schnell im Supermarkt und sind dann wieder zusammen mit dem Bus zum Cliffton Bay gefahren.

Dort trafen wir André, Karol und Swea. André und Karol haben wir ebenfalls in der Schule kennengelernt und wie es der Zufall so möchte, beide wohnen ebenfalls in Hannover. Die Welt ist halt doch ein Dorf. 🙂

Nachdem wir uns kurz am Strand ausgeruht hatten, ging es gegen 18:30 Uhr mit dem Aufstieg zum Lions Head los. Gut, ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Es war heiß und das Hinweisschild, dass Wasser zwingend notwendig sei, hatte ich schnell verstanden.

Es ging also fast im Laufschritt nach oben. Ich hatte das Gefühl, dass die anderen doppelt so lange Beine hatten, wie ich. 😉

Die sportliche Reisegruppe.

Mir steckt leider immer noch ein wenig die Erkältung in den Knochen, was aber keine Entschuldigung für meine nicht vorhandene Kondition sein soll. 😉 Wir hatten also knapp 1,5 Stunden Zeit, den Gipfel zu erreichen. Um kurz vor 8 geht die Sonne hier zur Zeit unter. Als mir erzählt wurde, dass ich klettern muss, hatte ich dies irgendwie nicht ernst genommen. Hätte ich das mal lieber getan. Der Weg nach oben führt an Abhängen vorbei, während man auf schmalen Wegen die von oben kommenden Leute an einem vorbeilassen musste. Es war also eine Kombination aus einem steilen Weg, Treppen, Leitern und Steigbügeln, die im Felsen befestigt waren. Nachdem ich die Steigbügel geschafft hatte, dachte ich, nach meinem herzlichen Empfang der anderen, dass ich es geschafft hätte.

Karol sagte dann zu mir, es seien nun wirklich nur noch 5 Minuten. Na gut, dass diese 5 Minuten allerdings noch der schlimmste Abschnitt war, hatte er bis dato nicht erwähnt. Ich hoffe, dass man dies ungefähr auf den Bildern erahnen kann. Dafür, dass der Aufstieg echt sehr anstrengend war, hatte er sich aber auch wirklich gelohnt. Wir wurden mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt und da wir den Abstieg erst nach Sonnenuntergang antraten, zusätzlich noch mit einem Blick auf das Lichtermeer in Kapstadt.

Wunderbarer Aufstieg, mit wunderbaren Menschen, war also geglückt. Zu Hause wieder angekommen fiel ich so müde ins Bett, dass ich nicht einschlafen konnte. Zu kaputt zum Schlafen, dass hatte ich auch schon lange nicht. 🙂

Den 18.01. hatten wir dafür sehr entspannt angehen lassen. Ich hatte schließlich auch Muskelkater von diesem Aufstieg. 😉 Nach der Schule sind wir in den Green Point Park, dieses Mal war Dani wieder mit dabei (Lions Head hatte sie ausgelassen).

Wir kniffelten eine Runde. Da uns Karol gnadenlos abgezogen hatte, hatten wir dann natürlich auch keine Lust mehr. Dani noch viel weniger als ich. 😉

Ausklingen ließen wir den Abend dann noch in der Waterfront in einem schönen Restaurant und schon wieder war es nach 22 Uhr, als ich nach Hause kam. Das mit dem frühen Schlafen gehen klappt hier so gar nicht.

Für Freitag hatte Dani für uns eine Township-Tour nach der Schule organisiert.

Der Name des Townships. 

Es ging in der „Germany 5 x Bazil 1“ Gruppe nach Guguletu. Guguletu ist ein Township in Kapstadt. In diesem „Stadtteil“ leben 300.000 Menschen, meist in einfachen Blechhütten. Einige von ihnen aber auch in richtigen kleinen gemauerten Häusern.

Ich vermeide jetzt Bilder zu zeigen, von typischen Hütten.
Ich hatte Dani 10 Rand geboten, wenn sie zum Frisör im Township gehen würde 😉

Wir bekamen eine Führung durch diesen Stadtteil von Andrew. Andrew lebt seit 6 Jahren in Gugutelu und führt des Öfteren Fremde durch die Straßen. Am Anfang hieß es, dass uns noch jemand begleiten wird. Ich hatte mich gewundert, warum die Person gar nicht auftauchte. Als ich mich jedoch umdrehte und zu Dani meinte, dass wir verfolgt werden, meinte sie, dass das unsere andere Begleitperson sei, der auf uns aufpassen sollte. Na gut, dies scheint dort wohl nötig zu sein.

Als wir uns gerade ein Graffiti von einem Bekannten von Dani anschauten, kam die Polizei vorbei und meinte, wir sollten bitte schnellstmöglich wieder zurückgehen und uns jetzt nicht mehr in diesem Bereich aufhalten. Ok, eigentlich hatten wir uns die ganze Zeit nicht unsicher gefühlt, aber dies war doch etwas seltsam. Während unseres Spaziergang zogen wir natürlich alle Blicke auf uns und das vor allem von den Kindern. Diese kamen an und wollte fotografiert werden. Lässt man sich ja nicht zweimal sagen, auch wenn es sich etwas komisch angefühlt hatte.

Zurück am Ausgangspunkt angekommen trafen wir auf Donald. Donald betreibt ein Gästehaus in Guguletu, für das Andrew wohl auch tätig ist. Er erzählte uns von seiner Geschichte, die mehr als beeindruckend war. Vor einiger Zeit, ca. vor 10 Jahren, hatte er einen Gast aus Holland in seiner Unterkunft. Beide kamen ins Gespräch, Donald erzählte ihm seine Lebensgeschichte. Er selbst sei nie zur Schule gegangen. Hatte es aber zum Beispiel geschafft, sich Englisch beizubringen und vor allem ist er stolz darauf, dass seine Kinder nicht in einer Hütte aufwachsen mussten, sondern in einem Haus lebten. Mittlerweile gehen sie zur Universität, berichtete er voller Freude und Stolz. Der Professor aus Holland hat ein Buch über die Geschichte von Donald geschrieben, welches gerade herausgebracht werden soll. Dieses werde ich mir dann auf alle Fälle kaufen, da ich von seiner Geschichte sehr beeindruckt bin. Wir kehrten gegen 19 Uhr aus Guguletu zurück und ließen die Tour in einem mexikanischen Restaurant Revue passieren.

Für heute, den 21.01.2017, hatten Dani und ich ein Auto reserviert. Roberto war ebenfalls an unserer Tour zum Kap der guten Hoffnung interessiert, also waren wir so nett und hatten ihn mitgenommen. 😉 Der Tag startete mit einem Frühstück in Hout Bay. Zum Glück sind wir da angekommen, denn das Auto ist noch schlimmer, als das erste, was wir auf unserer Tour hatten. Zwischendurch wollte es auch mal nicht anspringen, aber so weit, so gut… Nach Hout Bay ging es also über den Chapmans Peak, welchen wir schon bei unserer Ankunft in Kapstadt kennenlernten.

In Hout Bay ging es zum Food Market, auf dem wir erst einmal frühstückten.

Wir fühlten uns dort ganz wohl. 😉

Von dort aus fuhren wir direkt weiter zum Boulder Beach. Boulders Beach ist auch für seine dort lebenden Pinguine bekannt. Da uns André am Tag zuvor die Bilder zeigte, die er dort machte, mussten wir dort ebenfalls unbedingt hin. Angekommen waren wir erst am falschen Strand, hatten dann aber auch noch den richtigen gefunden.

Diese Pinguine sind einfach super.

Boulders Bay
Könige der Wellen. 

Einen kleinen entspannten Seelöwen trafen wir auch zwischendurch. 

Da wir wieder mal zu viel Zeit an diesem Ort verbrachten, fuhren wir ohne Mittagessen weiter zum Cape Point/ Cape of Good Hope. 🙂 Der Table Mountain Nationalpark ist wirklich toll und absolut eine Reise wert. Wir stiegen als erstes die Treppen, anfangs war es nur ein steiler Weg, hinauf zum Leuchtturm. Von dort hatten wir einen wunderbaren Blick auf das Kap der guten Hoffnung.

Langweilig! … also auf die Plätze, fertig, los…
… super Idee, diese Hüpfbilder. 

Zugegeben hatte ich mir das ganz anders vorgestellt, aber am Ende hatte dann doch alles gepasst. Nachdem wir vom Leuchtturm wieder nach unten sind, sind wir über den Weg marschiert, der zum Kap führen sollte.

Es wunderte uns, na gut, erstmal nur Roberto und mich, dass es so weit nach oben ging, aber wir vermuteten einen kurzen Abstieg zum Kap. Oben angekommen, stellten wir fest, dass man steil nach unten musste und wir den Weg wieder hätten zurückgehen müssen. Zudem stellten wir fest, dass man zum Kap mit dem Auto fahren konnte. Wir traten also den Rückzug an, um dann ebenfalls mit dem Auto zu dem Punkt zu fuhren. Schade, dass es keinen Hinweis dazu gab, dann wären wir den Weg vielleicht gar nicht erst gegangen 😉 Aber, jeder Gang macht ja schließlich schlank und der Weg hatte sich trotzdem gelohnt.

Oben angekommen. 
Für meine Family. 🙂

Am Kap machten wir schnell die bekannten Touristen-Bilder, bevor wir geschafft vom Tag und der vielen Sonne, zurück in die City fuhren.

Wir waren ausgehungert und hatten dann beschlossen auf dem Rückweg ein Restaurant zu suchen. Wir stoppen an einem Restaurant in Kommertjie, mit perfektem Essen. Super lecker und nur zu empfehlen. Also falls ihr mal in der Gegend seid 😉 „The Green Room“ ist unser neues Restaurant des Vertrauens.

Nachdem erst Dani und dann Roberto sicher zu Hause abgeliefert wurden, fuhr ich mit dem Leihwagen ebenfalls direkt nach Hause. Leider war die Rückfahrt bereits im dunklen, aber dank ein paar netter gesanglicher Einlagen, verging die Fahrt wie im Flug. Ein perfekter Tag geht nun für mich zu Ende und ich denke, dass mir Dani und Roberto in diesem Punkt zustimmen werden.  Es hätte nicht schöner sein können. 🙂

Gute Nacht
Katherina

P.S.: Morgen früh heißt es wieder früh aufstehen, damit ich den Seelöwen beim Schwimmen zuschauen kann 🙂

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