20.10.18: Just the normal life

Bilder folgen ….

 

Oh wow, nun ist schon wieder eine Woche vergangen, seitdem ich meinen letzten Post geschrieben hatte. Ehrlich gesagt dachte ich anfangs, dass die Überschrift passt, denn als ich über die vergangene Woche nachdachte, dachte ich, dass ich gar nicht so viel gemacht hatte. Dem war aber gar nicht so. Freitag, 12.10.18 war ich erst im Cradle und war eigentlich mit der Gründerin von STEP Afrika verabredet. Das Treffen fand aber leider nicht statt. Daher bin ich dann wieder zurück in die Stadt und dann zusammen mit Sarah los eine Gitarre für Emmanuel kaufen. Er musste seine aus finanziellen Gründen leider verkaufen und er liebt das Gitarre spielen. Damit uns der Verkäufer auch ja nicht über den Tisch zieht, ist er sicherheitshalber mit zu dem Laden gekommen. Nachdem der Kauf erledigt war, sind wir am Sanawari in ein Restaurant und haben uns da wieder mit Carla getroffen. Es gab endlich mal wieder Chips Mayai. Pommes in Ei gebraten, dieses Essen gehört hier zu den Spezialitäten und wir essen es doch relativ oft. 😉

Auf dem Weg nach Hause sind wir zu dritt an der Hauptstraße entlang. Es war schon dunkel und eigentlich hab ich mir da nie Gedanken gemacht. Carla trug ihre Tasche allerdings in Richtung Verkehr und schwups versuchte jemand, ihr die Tasche abzunehmen. Ging aber gut, der Riemen ist gerissen, aber sie konnte die Tasche noch festhalten. Wir legten einen Schritt zu nach Hause. 😉

Samstagmorgen sind wir zusammen ins Mwanga. Dort haben Carla und Sarah eine Art Sommerfest veranstaltet. Sie nutzten dieses Fest um ihre Spenden zu verteilen. Eine sehr schöne Idee. Eigentlich wollte ich den Tag über auch dabei sein, jedoch hatte ich mich dazu entschieden kurz mit zu einer Werkstatt für mein neues Auto zu fahren (Ja genau, nun ist es raus. Ich hab hier nen Land Cruiser gekauft ;)). Allerdings ist der Begriff „kurz“ hier irgendwie nicht existent. Als wir in der Werkstatt fertig waren, war auch das Fest im Mwanga vorbei und wir fuhren gemeinsam nach Hause, machten uns frisch und fuhren gemeinsam mit Emmanuel zu Khans Barbeque.

Am Sonntag wollte ich eigentlich ehemalige Kinder des Cradle besuchen, dieses verschob sich allerdings, da weder Elizabeth noch Psteen Zeit dazu hatten und die beiden sollten ja auch mal ihr Wochenende genießen 🙂 Also fuhren wir, wieder Carla, Sarah, Emmanuel und ich zu den Hot Springs. Zuvor legten wir noch einen kurzen Stop am Lake Duluti ein. Er gilt als tiefster See in Tansania mit angeblich 700m. Wer weiß, aber wo diese 700m gemessen sind.  Ebenfalls gab es einen kurzen Stopp am Cradle, da es dort am Tag zuvor einen Kurzschluss gab und nun der Strom weg ist. Immer noch. Denn bislang ist noch nicht genug Geld hier angekommen um die Kabel zu erneuern. Bei den Hot Springs verbrachten wir dann den ganzen Tag bis zum Sonnenuntergang. Dieser war mein Highlight und einfach wunderschön.

 

Schon brach wieder eine neue Woche an. Die Zeit verfliegt so schnell, weil ich doch im Gegensatz als zuerst gedacht, recht viel zu tun hatte. Ich fuhr am Morgen wieder mit Eliza zusammen ins Cradle. So kann ich die ätzenden Dalla-Fahrten meiden. 🙂 An diesem Tag machten wir Hausbesuch Nummer 1. Dieser Besuch war bislang der, der mich am meisten berührt hat. Wir fuhren mit einer Nanny, die sich in der Gegeng auskannte, wo die kleine Rachel nun wohnt, gegen 13:30 Uhr los. Wir kaufen ein Mitbringsel ein und machten uns auf den Weg. Rachel kannte ich noch aus meinem allerersten Aufenthalt hier im Cradle und war sehr gespannt, wie die Kleine sich wohl so entwickelt hat. Wir kamen an dem Haus an und der Zustand vom Haus war eher nicht so gut. Sie lebt nun bei Ihrem Onkel und dieser hatte leider im Juni dieses Jahres einen Motorradunfall und verlo dabei seinen linken Unterschenkel. Seitdem ist die Situation für die Familie noch kritischer. Sie haben einen kleinen Shop eröffnet, um durch diesen ein wenig Geld einzunehmen. Giving Smiles e.V. überlegt nun, wie man dieser Familie mit 5 Kindern helfen kann. Vermutlich werden wir als erstes versuchen eine Prothese für den Onkel zu finanzieren. Denn ohne Geld kann keines der 5 Kinder zur Schule gehen… Dieser Besuch berührte Magdalena, eine andere Freiwillige und mich sehr. Wir fuhren recht nachdenklich zum Cradle zurück.

Später traf ich mich noch mit Sarah im Hostel und wir gingen hier nebenan in ein Restaurant. Die Bedienung lehnte sich bei der Aufnahme unserer Bestellung etwas weit auf den Tisch, sodass wir immer wieder fast von Ihrer Oberweite erschlagen worden waren. 😉 Na ja, wir fanden uns damit ab und ließen uns das Essen schmecken. Und um sicher zu gehen, dass wir in der Dunkelheit gut nach Hause kommen, hatten wir die gute Alarmuhr dabei 😉

Nun schreibe ich ja doch schon wieder so viel, ich dachte ich kann mich dieses mal ein wenig kürzer halten 😉 Klappt leider nicht so, da ich mir so auch ganz gut meine Gedanken von der Seele schreiben kann 😉

Der Dienstag startete wie der Montag. Auch am Dienstag besuchten wir ein ehemaliges Kind aus dem Cradle. Dieses Mal den 5 jährigen Rizwan. Dieser Besuch war um einiges „angenehmer“ als der erste am Vortag. Wir kamen leider etwas zu früh bei ihm zu Hause an, da Rizwan das Glück hat und bereits einen Sponsor um zur Schule zu gehen, war er eben noch in der Schule. Wir nutzten die Zwischenzeit um uns die Gegend anzuschauen. Psteen führte uns ein wenig rum. Als Rizwan dann wieder von der Schule zurück war, strahlte er über das gesamte Gesicht. Im Gegensatz zu Rachel, sie war sehr verschüchtert und lief eher davon als wir kamen. Rizwan fühlt sich bei seiner Oma sehr wohl. Der Kleine braucht allerdings eine Operation. Der Kleine leidet unter einer Hernie. Wenn ich das richtig verstanden habe. Nachdem wir uns herzlich von der Familie wieder verabschiedet hatten, bin ich noch schnell mit zu Psteen und habe meine Wäsche eingesammelt. Die Damen des Hauses waren so nett mir zu helfen. Psteen fuhr mich dann wieder nach Arusha und dann, wie sollte es anders sein, gingen wir doch glatt wieder ins gleiche Restaurant wie den Tag zuvor. 😉 Also doch just the normal life 😉

Mittwoch, endlich mal wieder ein Tag in der Stadt. Ich hatte mich schon total darauf gefreut, dass ich endlich mal wieder in der Stadt bleiben und einfach meine Sachen erledigen konnte. Ich konnte auch endlich meine Sachen von Mama Susi abholen – So schön. So eine Hose werde ich mir nochmals schneidern lassen. Ich wartete kurz auf Psteen und wir fuhren zu dem Training der Nannys. Wir haben uns angeschaut, wie das Training abläuft und die Nannys nach ihrer Meinung gefragt. Sie waren alle begeistert und sind froh, dass sie diese Möglichkeit bekommen haben. Bevor wir mit den Nannys sprechen konnten sind wir noch kurz durch die Gegend gelaufen und haben in einem kleinen lokalen Restaurant Reis mit Bohnen und grünem Gemüse gegessen. Nachdem das erledigt war, hab ich es an dem Tag endlich geschafft viele Dinge von meiner To Do Liste zu streichen. Da hier immer alles anders läuft als geplant, war das ein voller Erfolg.

Da Giving Smiles e.V. nicht nur vor hat das Cradle zu unterstützen, sondern eben auch die Kinder, die wieder zurück in den Familien sind, haben wir am Donnerstag 4 Familien besucht. Aus zwei Familien kannte ich noch die Kinder. Es ist immer besonders schön, zu diesen Familien zu fahren. Die Familien die besucht werden, haben es auf irgendeine Weise besonders schwer. Sie haben kein Einkommen, leiden unter verschiedensten Krankheiten oder sie sind einfach durch die Wohnlage benachteiligt. Wir fuhren durch die staubigsten Gegenden, durch die ich je gefahren bin. Egal wo wir ankamen, wir wurden immer sehr herzlich begrüßt. Der Vater der ersten Familie sagte bzw. fragte beim Abschied, ob wir denn trotz des Staubes wiederkommen würden. Natürlich werden wir dieses tun. 🙂 Davon lassen wir uns doch nicht abhalten. Die zweite Familie war noch herzlicher. Der Vater wollte uns unbedingt was zu Essen und Trinken anbieten. Wir bekamen jeder sin Softgetränk und es gab Brot. Wir fanden es schon zu viel, etwas zu trinken anzunehmen, von jemandem, dem wir ja gerne helfen möchten. Zum Ende hin hat Psteen ihm dann erklärt, dass wir versuchen werden Sponsoren für seine Kinder zu finden, damit diese in die Schule gehen können. Aber immer mit dem Hinweis, dass wir nicht wissen, ob wir Sponsoren finden werden. Zum Dank hat er mir dann am Ende noch 3 Eier geschenkt. 🙂 Ich hätte sie ihm gerne überlassen, aber diese nicht anzunehmen, wäre unfreundlich gewesen. Das dritte Kind, welches wir besuchten, wohnt in einer noch weiter abgeschiedenen Gegend. Sie ist 5 Jahre alt und lebt bei ihrer HIV kranken Großmutter. Wie genau der Zustand der Oma ist, konnten wir nicht erfahren, da sie gerade im Krankenhaus war, um die HIV Medizin zu bekommen. Psteen erklärte uns, dass Kinder in Afrika immer draußen sind, während die Erwachsenen nicht zu Hause sind. Wir wunderten uns nämlich, dass das Haus abgeschlossen war und die Kinder draußen in einer Art Hühnerstall warteten. Diese Hausbesuche machte ich zum Glück nicht alleine, sondern mit Magdalena und Isabella, die gerade als Freiwillige im Cradle tätig sind. Ich war da sehr froh drüber, denn so konnte ich meine Gedanken direkt auf deutsch mit Jemandem austauschen. Last but noch least besuchten wir an dem Tag noch den kleinen Gifty. Er war im Cradle, als ich das erste Mal vor Ort war. Der Kleine lebt jetzt bei dem Mann, der ihn damals in einer Toilette gefunden hatte. Denn er wurde ausgesetzt. Auch hier ist es wichtig, einen Sponsor zu finden, der es ihm und seiner (neuen) Schwester bald ermöglicht zur Schule zu gehen. Die beiden sind 5 Jahre alt und könnten ab Januar zusammen die Schulbank drücken. Als wir auch hier unsere Fotosession erledigt hatten, bat uns die Oma noch zu sich nach Hause und war äußerst glücklich über Kommen. Das nächste Mal sollten wir doch aber bitte eher Bescheid sagen, denn dann würde sie uns etwas zu Essen zubereiten.JGleiches sagte uns auch schon der Vater der Zwillinge. Die Massai sind einfach sehr gastfreundlich.

Ich schreibe und schreibe und immer wieder komme ich nicht zum Ende und ein neuer Tag kommt hinzu… ich hoffe, jetzt aber Mal ein Ende zu finden. Freitag ging es wieder ins Cradle und das eigentlich besondere an dem Tag war, dass mich Emmanuel von dort abholen sollte und dann mit meinem Auto überraschte:

Endlich 🙂 Darauf wartete ich schon so lange. Nun wird die Werbung durch die Gegend gefahren. Ich hoffe, dass es vielleicht ein kleines bisschen Werbung bringt. 🙂

Wir fuhren noch in ein neues Restaurant mit jamaikanischem Essen und später in einen Club zum Tanzen. Ich glaube die Menschen hier stehen auf viel zu lauten, schlechten Sound. 😉

Ich entschied mich am Samstag ins Cradle zu fahren. Mal wieder mit dem Dalla. Ich dachte, dass es am Samstag bestimmt nicht so voll sein wird in diesen Bussen. Pustekuchen! Ich bekam einen Stehplatz. Das bedeutet nicht wie bei uns mal eben in einem Bus stehen. Nein, man steht krumm in einer Ecke, versucht sich krampfhaft festzuhalten um nicht auf die anderen Gäste drauf zu kippen. Nach einem Dallawechsel, weil sich der Fahrer mal wieder dazu entschieden hatte die Richtung zu wechseln, kam ich doch noch nach einer gefühlten Ewigkeit beim Cradle an. Fast das gleiche Spiel bot sich dann auch auf der Rückfahrt. Jedoch ohne Wechsel des Fahrzeugs. Wieder in der Stadt angekommen ging es Mal wieder in die Stadt Sachen erledigen, zu unterschiedlichen Handwerkern und schließlich in unser Stammrestaurant und nun sitzen wir auf unserem Balkon und werden noch Sarahs Geburtstagsgeschenk einlösen und gehen ins Le Patio.

Nun ist aber wirklich Schluss 🙂

Bis bald aus Sansibar
Katherina

11.10.2018: Lake Natron

Seit Montag sind endlich auch Carla und Sarah in Tansania angekommen. 🙂 Nach einem langen Tag im Cradle und anderen aufregenden Ereignissen, auf die ich bei Gelegenheit noch zurückkommen werde, habe ich die beiden am Abend noch in der Stadt getroffen und wir konnten ein bisschen quatschen. Die beiden haben auch einen Verein gegründet, um ein Kinderheim und eine Vorschule hier in Arusha zu unterstützen.

Dienstag hatte ich ursprünglich geplant einen Tag im Cradle zu verbringen, aber es kommt ja meist anders als man denkt hier in Tansania. Also fuhr ich anstatt ins Cradle mit Psteen in die Stadt und nutzte die Gelegenheit die mitgebrachten Spenden von Sarah im Mwanga, der Vorschule, die unterstützt werden soll, dort vorbeizubringen. Der Weg führte glücklicherweise direkt bei Mama Susi vorbei und ich konnte mir schon mal aus meinem neu errungenen Stoff eine Hose schneidern lassen. Ich hoffe, dass ich sie auch bald abholen kann. 🙂

Nachdem ich dann mit beim Mwanga war und von dort mit dem Piki zum Frisör bin, verbrachte ich dort die restliche Zeit des Tages. Innerhalb von 5,5 Stunden habe ich wieder meine Zöpfe gezaubert bekommen. 🙂

Spontan entschied ich dann im Laufe des Tages am nächsten Tag zusammen mit Christa, die auch gerade im Cradle ist, zum Lake Natron zu fahren. Sie hatten schon alles organisiert und ich musste am nächsten Tag nur sehr früh ins Auto steigen. 🙂

Wir fuhren samt Koch und anderem Fahrer einige Stunden bis zum Lake Natron. Der Weg führte entlang des Rift Valley, welches bis nach Kenia hineinführt. Nach bereits zurückgelegten 2 Stunden folgte noch eine gefühlte Ewigkeit auf einer Buckelpiste. Vorbei an liegengeblieben Trucks und wunderschönen Aussichten. Btw. der Truck hatte es am nächsten Tag endlich in das Dorf geschafft …

Am Lake Natron angekommen machten Psteen und ich noch eine Wanderung zu einem Wasserfall. Der lokale Guide sagte zu mir, ich sollte besser offene Schuhe anziehen, denn wir müssen auch durch den Fluss gehen. Na ja, ich hatte die Wahl zwischen Turnschuhen und Flipflops – ich entschied mich erstmal für beides. Na ja, nachdem ich das erste Mal das Wasser durchquerte und meine Flipflops echt rutschig waren mit nassen Füßen, ich beim zweiten Durchqueren des Flusses auf lauter Steine getreten bin, entschied ich mich doch die Turnschuhe zu nehmen. Sicher ist sicher. Wollte bzw. will hier ja noch ne Weile bleiben 🙂 Ab und an war das Wasser schon recht tief, aber trotz kurzer Beine hab ich es geschafft, fast trocken zu bleiben. 😉 Als ich bei dem Wasserfall um die Ecke kam, hatte ich ein wahres WOW-Erlebnis: Der Wasserfall mit den Palmen, umgeben von den Felsen sah für mich traumhaft aus. Psteen war enttäuscht: Er sei ja viel zu klein. Er müsse nochmal wiederkommen und dann die 6 Stunden Wanderung zum wirklich großen Wasserfall machen. Also der Lake Natron liegt in der Steppe. Da wird es richtig schön warm, wenn die Sonne scheint. Ich möchte da keine so lange Wanderung machen. 😉

Wieder im Camp angekommen gab’s dann auch schnell Dinner und wir sind ungefähr genauso schnell danach auch im Bett gewesen. Heute morgen ging es dann zum Sonnenaufgang zum Lake Natron. Endlich. Christa konnte es kaum noch erwarten, endlich die vielen Flamingos zu sehen. Um 6:15 Uhr ging’s also los. Auf dem Weg vor uns waren noch zwei anderen Autos unterwegs. Schnell bemerkten wir, dass eines davon leider so gar nicht mehr unterwegs war, sondern im Sand feststeckte. Da wir das nicht auch riskierten wollten und die Fahrer sich miteinander absprachen, wurden die drei aus dem steckengeblieben Auto kurzer Hand umgeladen und wir setzten die Fahrt für ein kurzes Stück weiter fort, bis die Fahrer der Meinung waren, es sei besser die Autos stehen zu lassen und zu laufen. Gesagt, getan. Endlich kamen wir zu Fuß dem See immer näher und die Kulisse mit dem Rift Valley und dem Vulkan im Hintergrund war traumhaft. Aber seht einfach selbst:

Unser Frühstück konnte dann doch noch in der Nähe des Sees stattfinden, da der Fahrer es schaffte, das Auto zu uns zu bringen.

Zurück im Camp bin ich dann mit in einem Auto voller Maasai, Guides und der anderen Touristin zum feststeckenden Auto gefahren. Die Diskussion, ob das Seil, welches im Camp zur Verfügung stand, ausreichend würde, erübrigte sich, nachdem festgestellt wurde, man bräuchte noch ein paar Schaufeln … Während also unser Fahrer und der andere Guide wie wild durch die Wüste gedüst sind haben die Maasai angefangen mit den Händen das Auto auszugraben und Stocker unter die Reifen zu legen. Ende vom Lied: Auto war dann Maasai und einem Schupser wieder frei. Wir konnten zu Mittag essen und danach die ewig lange Rückfahrt antreten. Ich fragte mich die ganze Zeit, ob wir wohl nochmal tanken würden vor der Rückfahrt. Mitten im nirgendwo halt. Aber nein, wir führen mit einem ¼ vollen Tank wieder zurück. Die Tanknadel bewegte sich immer weiter gen Null und es machte mich doch ein wenig nervös. Auf die letzten Meter bis zur Hauptstraße (1,5 – 2 Stunden waren das) wurde dann auch mal der fast leere 2te Tank genutzt… Wir haben es aber geschafft. Wieder nach 4 Stunden staubiger und sehr ruckeliger (African Massage) Fahrt waren wir wieder in Arusha angekommen. Aber eins weiß ich nun: Ich freu mich total wieder hier zu sein und kann die Safari, die ich mit meiner Mutter machen werde, kaum erwarten. 🙂 Denn schon jetzt waren auf dem Hin- und Rückweg lauter Giraffen, Zebras und Antilopen zusehen.

 

Nun geht’s auch schnell ins Bett, damit ich für morgen und das Cradle wieder fit bin.

Bis denn
Katherina

08.10.2018: She’s back again

Nachdem ich immer mal wieder gefragt wurde, ob ich nicht mal wieder Blog schreiben möchte, hatte ich heute tatsächlich das Bedürfnis, dieses wieder zu tun.

Aber von vorne. Ich bin endlich wieder zurück in Tansania. Aber eigentlich ist mein letzter Besuch noch gar nicht so lange her. Ich war schließlich erst im März 2018 wieder hier. Trotzdem ist es immer wieder aufs Neue schön hier her zu kommen. Dieses Mal vor allem um für Giving Smiles e.V. einiges in die Wege zu leiten. JDieser Verein ist mir eine große Herzensangelegenheit und ich bin froh, dass ich jetzt alles persönlich bzw. direkt mit Psteen, dem ehrenamtlichen Leiter des Cradles, klären kann. (Mehr Infos dazu findest du auf givingsmiles.org)

Am Freitag, 05.10.2018 ging es für mich dann nach langer Vorbereitung endlich los. Nachdem ich beim letzten Mal so schlechte Erfahrungen beim Flug machen musste, hatte ich etwas Angst, dass wieder etwas dazwischenkommen wird. Aber ich hatte Glück und am Ende auch nur ein wenig Verspätung. Am Kilimandscharo Flughafen wurde ich abgeholt und schon fühlte es sich an, als wäre ich gar nicht lange weg gewesen. 🙂

Ich kam bei Psteen zu Hause an, machte mich frisch und fuhr direkt in die Stadt. Es war eine wunderschöne, schwitzige und vor allem sehr lange Fahrt mit dem Dalla in die Stadt. Ich gebe zu, das habe ich nicht sooo sehr vermisst. Aber es ist nun mal der günstigste Weg. Nach ein paar Erledigungen und einigen erfolglosen Versuchen ein Dalla wieder nach Hause zu bekommen, entschied ich mich Psteen anzurufen und mich abholen zu lassen. Da es mittlerweile fast 17 Uhr war und er noch was in der Stadt etwas erledigen wollte, blieb am Ende sogar noch Zeit den Sonnenuntergang vom Place Hotel anzuschauen.

 

So ging der erste Tag doch noch wunderbar zu Ende.

So viel sei schon jetzt anzumerken: Das Wetter ist traumhaft und es darf gerne so bleiben.

Am Samstagabend entschied ich am nächsten Morgen mit Psteen in die Kirche zu gehen. Die kommenden Sonntage werde ich vermutlich nicht mehr die Gelegenheit dazu haben und ich dachte, die Gelegenheit hier mal eine Kirche zu sehen, ergreife ich.

Gesagt, getan. Am Sonntag ging es um kurz vor 7 Uhr in die Kirche. Genau. Nach einer Nacht im Flugzeug mit kaum bis gar keinem Schlaf entschied ich mich am nächsten Morgen sehr früh aufzustehen, um mir die Kirche anzuschauen. Aber es hat sich gelohnt.

Wir kamen fast zu spät. Wir waren um 2 Minuten nach 7 Uhr dort und die Kirche war proppenvoll. Wir bekamen nur noch einen Platz am Rand. Vor mir saß ein älterer Herr, der mich zum Nachdenken bewegt hat. Und das auf verschiedenste Art und Weise. Er trug lila Nike Turnschuhe, dazu pinke Schnürsenkel, sie waren ihm ein wenig zu klein, man sah wie seine Zehen vorne gegen den Schuh drückten. Aber würde er jemals etwas Negatives über diese Schuhe sagen? Vermutlich nicht. Wie dankbar er vielleicht war, solch tolle Schuhe zu haben. Mir schossen nur solche Gedanken durch den Kopf. Wir sollten uns viel öfters über die kleinen Dinge im Leben freuen und zufrieden sein, mit dem, was wir haben und was wir uns alles leisten können. Einfach so, wann immer wir möchten. Er war ein dünner, im Gesicht sehr knochig wirkender Mann. Ich kann sein Alter beim besten Willen nicht einschätzen. Am liebsten hätte ich ihn gefragt, wie es ihm geht, ob er Familie hat und ob alle versorgt sind. Da solche Fragen aber auch sehr verletzend sein können bzw. man nie weiß, wie sie beim Befragten ankommen würden, verkniff ich mir jede einzelne Frage und dachte, es wird ihm bestimmt gut gehen. Die Hintergründe, warum die Menschen hier und bei uns in die Kirche gehen sind bestimmt an sich dieselben. Sie bitten Gott um Hilfe und sie wissen, Gott wird es schon richten. Wenn wir klagen, dann tun wir dies auf hohem Niveau. Uns geht es doch eigentlich ziemlich gut. Oder? Falls du noch nicht der Meinung bist, dann öffne deine Augen und schaue über deinen Tellerrand hinaus. 🙂

Es gab während des Gottesdienstes zweimal die Möglichkeit eine Spende abzugeben. Die erste war für die Kirche, natürlich standen hier alle auf und brachten etwas nach vorne. Sehr geordnet, Reihe für Reihe. Ich war sehr überrascht, wie gut das funktionierte. Dann wurde wieder gesungen und gebetet, gesungen und gebetet und dann irgendwann kam die zweite Runde für das Spenden. Psteen stand plötzlich auf und ich wartete eigentlich, dass es wieder Reihe für Reihe losging. Ich fragte Psteen, warum es nicht so läuft wie beim ersten Mal und als er dann sagte, dass erkläre ich dir gleich, ist mir natürlich sofort aufgefallen, was ich gerade für eine dumme Frage gestellt hatte. Natürlich ist es nicht jeder Person möglich eine Spende für eine andere abzugeben. Denn die zweite Spende ist meist für jemandem aus der Gemeinde, der eventuell gerade im Krankenhaus ist oder für etwas Anderes wo ganz dringend Geld benötigt wird. Wie dumm von mir. Vor allem, weil ich mir gerade davor so viele Gedanken über den vor mir sitzenden Mann gemacht hatte.

 

Trübsal blasen war vorbei, nach der Kirche besuchten wir das Cradle. Ich blieb für einige Stunden und fuhr dann mal wieder in die Stadt. Ich liebe ja schließlich das Fahren mit dem Dalla. 😉

In der Stadt traf ich Emmanuel, wir schlenderten durch die Stadt und gingen zum Markt. Endlich kann ich wieder leckere Avocados kaufen. Darauf habe ich mich schon sehr gefreut. Auch die Mango-Saison startet wieder. Ein Traum! JNach erfolgreichem Shoppen auf dem Markt und natürlich auch dem Stoffmarkt ging es wieder nach Hause. Das erste Wochenende war wieder einmal sehr schön 🙂

Hier noch ein paar Impressionen aus der Stadt:

Mount Peru im Hintergrund. Kleine Bruder vom Kilimandscharo.

Just the normal life down here 😉

Das ist nochmals der Mount Meru. Traumhaft schön.

In der Stadt blühen überall die Bäume. Psteen erklärte mir, wenn die Bäume blühen, Weihnachten vor der Tür stünde. 🙂 Na ja, ein bisschen ist es ja noch hin. 🙂

Nun gehe ich erstmal zurück ins Cradle und schaue, ob ich ein paar schöne Bilder von lachenden Kindern knipsen kann. 😉 Getreu dem Motto: Giving Smiles.

Bis bald
Katherina

04.05.2017: Abschied. Kurz und knapp.

Nun ist mein letzter Abend in Afrika angebrochen. Hinter mir liegen 124 wundervolle Tage. Ich hatte die Möglichkeit 10 Länder zu bereisen und dabei viele liebe neue oder auch alte Freunde zu treffen.

Meine Reise, oder vielleicht besser gesagt mein Abenteuer, startete in Südafrika mit Dani. Dafür das ich Dani vor dem Abflug eigentlich „nur kannte“ würde ich sie jetzt als eine sehr gute neue Freundin bezeichnen. Neben Südafrika waren wir noch in Swasiland und Lesotho. Nachdem wir 2 Wochen gemeinsam die „Schulbank“ drückten, sagten wir Ende Januar auf Wiedersehen. Ich setzte meine Reise zusammen mit einer G Adventures Gruppe fort. Über Namibia und Botswana erreichten wir Simbabwe. Was für ein toller Trip. Ein Tagesausflug am Ende nach Sambia war auch noch mit drin. Von Simbabwe ging die Reise weiter nach Uganda. Dort wurden die nächsten Schritte für unser Ingenieure ohne Grenzen Projekt in die Wege geleitet. Neben der Arbeit für IoG hatte ich dort die Möglichkeit Gorillas in der Wildnis zu beobachten. Ein Wahnsinnserlebnis. Auf Uganda folgte dann meine Nummer 1. Der Kilimandscharo. Es ging nämlich direkt 2 Tage nach Ankunft in Tansania auf den höchsten Berg Afrikas. Das schönste und anstrengendste, was ich in meiner Zeit hier getan hatte. Auf die Anstrengung folgte dann spontane Erholung auf Sansibar. Besonders gut tat mir ein Treffen mit Daniela und Roy, Freunde aus der Heimat. Irgendwie war nach dem Kili alles anders. Ich hatte zu dem Zeitpunkt das Gefühl, doch schon etwas länger unterwegs zu sein. Nachdem ich von Sansibar zurück war folgte meine Zeit im Cradle of Love Baby Home. Ebenfalls unvergesslich, vor allem die Unterstützung, die ich von euch erhalten hatte. Das Team vom Cradle ist immer noch sehr dankbar. Von Land Nummer 9 ging es dann zur eigentlichen Endstation Kenia. In Kenia lief zum ersten Mal nicht alles nach Plan. Vermutlich weil ich mich ganz besonders auf diese Zeit gefreut hatte. Aber am Ende war auch da alles gut.

Unfassbar, wie viel ich in dieser Zeit erlebt habe. Dies ist mir vor allem in den letzten Wochen, in denen ich etwas zur Ruhe gekommen war und wusste, dass ein Ende immer näher kommt, klar geworden. Ich bin unbeschreiblich dankbar und vor allem stolz, dass ich diesen Schritt gewagt hatte. Gerade kurz vor der Abreise kamen immer wieder Zweifel, warum ich das nur mache. Nun weiß ich es:

„Nichts ist vergleichbar mit dem guten Gefühl, an einen vertrauten Ort zurückzukehren und zu merken, wie man sich verändert hat“. – Nelson Mandela.

In diesem Sinne: Ich freue mich sehr auf zu Hause, bin aber auch unwahrscheinlich traurig dieses wundervolle Land bzw. diesen Kontinent nun wieder verlassen zu müssen.

Morgen Abend trete ich aus Sansibar meine Heimreise an. Von Sansibar geht es nach Daressalam, dann zum Kilimandscharo, weiter nach Istanbul bis ich dann endlich am 06.05.17 um 19 Uhr wieder in Hannover gelandet sein werde.

Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. 🙂

Bis bald hier oder irgendwo auf der Welt.
Eure Katherina

02.05.2017: Kenia Part 3 und welcome back to Arusha

Nun bin ich schon nicht mehr in Kenia, sondern mal wieder in Tansania. Eigentlich wollte ich morgen ab Nairobi zurückfliegen, jedoch hatte ich mich spontan dazu entschieden wieder nach Tansania zu fahren und meinen Flug zu verschieben. Ich komme also erst am 6. Mai wieder in Deutschland an. 🙂

Letzten Mittwoch hatte ich nochmals zwei Patrouillen mit den Rangern. Eine morgens und eine am Nachmittag. Allerdings gab es immer mal wieder Probleme mit den Autos. Also ging es morgens erst mit dem kleinen Wagen in den Busch und unterwegs am Lions Rock wurden dann die Autos wieder getauscht, nachdem das große Auto mal rasch repariert wurde. Vor dem Tausch hatte ich noch die Chance einen kleinen Leoparden zu sehen. Bei unserer Fahrt Querfeldein störten wir ihm beim Verspeisen eines Impalas. Das kleine Auto ist auch wirklich eine Höllenmaschine. Da würde ich auch weglaufen. Nachdem der Autotausch vollbracht war sammelten wir noch ein wenig Feuerholz für die Ranger und machten und dann verfrüht auf den Weg zurück ins Camp, weil ein Meeting anstand.

Eine kleine Übersicht der gesehenen Tiere. 🙂

Eland. Die Tiere davor dürften ja bekannt sein. 😉
Kuhantilope (hartebeest).
Büffel.
Warum zählen die eigentlich zu den hässlichsten Tieren? Gucken doch ganz niedlich. 😉

Wie das aber so ist in Afrika fand das Meeting nicht statt und wurde auf 18 Uhr am Abend verschoben. Hakuna Matata. Bedeutete für mich, dass ich weniger am Nachmittag warten musste, da wir aus diesem Grund unsere Patrouille bereits um 14 Uhr starteten und dann sogar eine Stunde länger im Feld waren. 🙂 Hätte ich gewusst, dass es eine letzte richtige Patrouille sein würde, hätte ich sie noch mehr genossen. 😉 Hintergrund war: Das Meeting fand natürlich auch nicht am Abend statt, sondern wurde auf den Donnerstag morgen verschoben… Man frage nicht warum. Die Frage nach dem warum etwas so und so passiert, kann man sich hier eh verkneifen. Man bekommt von allen Seiten unterschiedliche Antworten und am Ende stimmt keine der Aussagen. 😉 Wir kamen nach der Patrouille also wieder zurück ins Camp und ich ließ auch diesen Abend, wie die anderen ausklingen. (Übrigens, der Ami war wieder abgereist. Hatte sich also richtig gelohnt seine Reise…)

Donnerstag sollte dann also das Meeting am Morgen sein. Ich sollte im Camp warten, bis es vorbei war. Das hätte man mir ja auch schon mal am Abend zuvor sagen können, denn dann hätte ich auch ausschlafen können. Aber Kommunikation ist ja auch so eine Sache…

Das Warten zog sich noch eine Weile hin. Irgendwann kam Michael bei mir an und fragte mich, ob ich zu Fuß eine Patrouille machen wollte. Er sah mein nicht ganz so glückliches Gesicht und sagte, dass er das Auto tanken würde und dann könnte ich losfahren. Okay. Da ich auch mal wieder in die Lions Bluff Lodge wollte, da mal wieder ein Flug von mir verschoben worden ist, schlug Yasin vor, dass ich mit jemand anderem hochfahren kann, bevor ich noch länger auf Michael warten würde. Gesagt, getan. Ein Mechaniker, der mit dem Auto der Lions Bluff bei uns gehalten hatte, nahm mich mit. Dank Philippa und Psteen konnte mein Flug verschoben werden. Aus Kenia ist ein Anruf nach Tansania leider zu teuer und das WLAN im Hotel funktionierte leider so gar nicht… Aber alles hatte am Ende geklappt. 🙂 Der Typ und ich warteten dann auf den LKW, der uns wieder mit ins Camp nehmen wollte. Als ich den LKW sah und ich kannte ja den Weg zurück ins Camp war mir die ganze Sache nicht geheuer. 😀

Steil und einfach nur holprig.

Nachdem wir vom Hügel unten waren fing der Fahrer auch noch an zu rasen. Ich hatte ein wenig Angst. Als wir am Gate ankamen, stieg ich schnellstmöglich aus und ging zu Fuß ins Camp zurück. Dort wollte er mich eigentlich hinfahren, aber ich lehnte dankend ab. Da sich der ganze Aufenthalt mal wieder in die Länge gezogen hatte, war Yasin schon mit dem Mittagessen fertig und ich konnte direkt essen. Ich hatte mich schon von dem Gedanken verabschiedet an meinem letzten Tag noch eine Patrouille mitzubekommen. Ich fing an zu packen, als Yasin plötzlich zu mir kam und mir sagte, dass sie auf mich am Office warten würden. Es war auch schon 15 Uhr durch und eigentlich ging es immer vor 15 Uhr wieder los. Aber dieses Mal kam kein Elvis, der mir Bescheid sagte. Ich machte mich langsam bereit und dachte mir, dass die jetzt auch mal auf mich warten konnten, da ich den ganzen Tag ja schon mit Warten verbrachte. Am Office angekommen waren sie natürlich nicht zur Abfahrt bereit. Kein Kommentar. Leider stieg zu allem Unglück auch noch Michael hinters Steuer. Er ist kein Ranger und ich hatte keine Ahnung was er da wollte. Zudem war er leider ein wenig betrunken… Nach ca. 10 Minuten fragte er mich, was ich denn noch gerne sehen wollte, da eigentlich nichts zu tun ist und wir sonst jetzt zurückfahren würden. Ich konnte es nicht fassen, wusste nicht was ich sagen sollte und war einfach nur geschockt. Vor allem von seiner Fahne war ich nicht begeistert. Er merkte mir meine Unzufriedenheit an und wir setzten die Fahrt fort. Am Lions Rock wollte er dann ein Foto mit mir machen. Dieses Foto kann nicht schön geworden sein. Denn meine Unzufriedenheit sollte man auch auf dem Foto merken. 😉

Arcad, ich und Ernest. (Falls ich mir die Namen jetzt richtig gemerkt habe…)
Das ist die Sanctuary. Jedenfalls eine kleine Seite davon.

Nachdem wir einen weiteren Stopp für Fotos machten, fragte ich, ob ich auf der Ladefläche zurückfahren kann. Damit musste ich dann nicht mehr neben diesem Typen sitzen und konnte die Sanctuary nochmals in Ruhe genießen. Angekommen im Camp regte ich mich bei Yasin über diesen Typen auf und er erzählte mir die ganze Problematik mit dem Manager und Michael. Schade, dass so etwas mich daran gehindert hat 3 Wochen dort zu verbringen. Das wäre eine wirklich schöne Zeit gewesen. Schöner, als 2 Wochen Langeweile in Sagala. Yasin wollte noch unbedingt Fotos mit mir machen und ich wollte gerne ein Gruppenfoto mit den Rangern haben. Einige Bilder hatten wir noch gemacht, jedoch wurde das Gruppenfoto auf Freitagmorgen verschoben.

Für die Fotos wurde auch extra die Arbeitsklamotte rausgeholt. 🙂
Lumo war genau das richtige für mich.

Ich stand den Freitag so auf wie immer. Michael hatte mir mein Busticket besorgt, doch leider konnte man nicht so genau sagen, wann der Bus abfuhr. Er kam aus Mombasa und alles Weitere hing vom Verkehr ab. Es hieß aber immer 11 Uhr.

Meine Lieblingsranger.
Zusammen mit dem Lieblingskoch.

Nachdem das Gruppenfoto um 9 Uhr statt um 8 Uhr dann doch noch geklappt hatte, verabschiedete ich mich von Micheal in der Hoffnung, dass Dennis mich zum Bus bringen würde. Als ich „Bye Bye“ sagte lachte Michael und meinte ich müsste mich noch nicht verabschieden, er würde mich schließlich fahren… Na ja, nachdem ich wieder warten musste, kam Dennis vorgefahren, einige Ranger machten es sich auf der Ladefläche bequem und wir fuhren los. Kein Michael. Welch ein Glück. In der nächstgelegenen Stadt angekommen hieß es dann wieder auf den Bus warten. Erst hieß es er käme in 1,5 Stunden, war dann aber nach 30 Minuten da. Den Schock den ich hatte, als ich den Bus sah, konnte ich gar nicht so schnell aussprechen, wie ich dann auch schon im Bus saß. Ich musste mich sehr schnell von Dennis verabschieden und hatte keine Zeit mehr auf Yasin zu warten. Die Busfahrt war nicht schön. Es war heiß, ich schwitzte und hatte Angst, dass ich nicht angekommen würde. An der Grenze waren wir nach 2 Stunden. Nach weiteren 2 Stunden hatte ich das Prozedere an der Grenze hinter mir und konnte glücklicherweise ohne weitere Probleme wieder nach Tansania einreisen. Endlich hatte das Work Permit mal was Gutes. Als ich mit meinem Gepäck, ja, auch hier musste ich das komplette Gepäck wieder durch die Kontrolle schleppen, am Bus ankam, war ich völlig fertig. Ich war froh, dass ich in Arusha jemanden hatte, der mich vom Bus abholen konnte. 🙂

Die 6 Stunden im Bus und an der Grenze waren doch etwas schlauchend.

Emanuel, der Fahrer, der mich abholte, und ich fuhren dann ins Mwanga. Dort gab es eine Art Kinderfest wo ich dann endlich Sarah wieder traf. 🙂 Wir verbrachten noch ein wenig Zeit im Mwanga, fuhren dann ins Hotel, welches ein wenig versteckt war und unter den Einheimischen einen ganz anderen Namen hat als bei booking.com, holten noch Sarahs Sachen ab, erledigten noch einige andere Sachen bis wir uns schließlich im Hotel für den Abend fertig machen konnten. Was für ein Tag. Der dann aber auch noch nicht zu Ende war. Irgendwann wurden wir dann noch von einem Bekannten von Sarah abgeholt, fuhren in einen lokalen Club und hatten noch ne Menge Spaß. Als wir ins Auto stiegen, sagte ich zu Sarah, dass wenigstens der Fahrer noch nüchtern sei und sie mich dann mal wieder auf die Tatsache des Linksverkehrs aufmerksam machte… 😉

Im Club traf Sarah dann noch mehr Leute, die sie kannte, welches die ganze Sache noch viel lustiger machte. Wir hatten dann eine Schar Männer um uns herum, die uns vor den aufdringlichen anderen Besuchern oder auch unserem eigentlichen Fahrer beschützen konnte. 😉 Der Spaß war dann um 4:30 Uhr zu Ende. Immerhin hatten wir dann noch 2 Stunden Schlaf, da der nächste Tag wieder recht früh für uns begann.

Samstagmorgen hatten wir einen Termin mit Theo. Theo ist ein Physiotherapeut, der dem kleinen Godson helfen soll. Godson hatte sich vor knapp 4 Wochen den Oberschenkel gebrochen und lag leider völlig umsonst danach 2,5 Wochen in einem Krankenhaus, indem man davon ausging, dass der Knochen schon wieder von alleine zusammenwächst. Da nach der Zeit der Bruch immer noch nicht gut aussah, brachte Sarah den Kleinen in ein anderes Krankhaus, wo er dann operiert worden ist. Die Spenden, die für das Mwanga waren, wurden also auch für die Operation eingesetzt. Wir hoffen jetzt, dass der Physiotherapeut schlimmeres verhindern kann und der Kleine dann wieder vernünftig laufen kann. Also nachdem wir dann endlich beim Physio durch waren, bei STEP Africa waren um uns zu verabschieden, ging es endlich wieder ins Hotel. Von dort direkt weiter, denn langsam mussten wir auch mal was zum Frühstück bekommen. 😉 Es war schließlich schon 12 Uhr. In einem kleinen netten Café trafen wir noch eine andere Freiwillige und gönnten uns die teuersten Chips Majaj die wir je hatten. 😉 Chips Majaj sind Pommes oder auch Kartoffelecken mit Ei. Eigentlich ziemlich lecker. Also mit teuer mein ich 3€. 😉 Beim Restaurant an der Ecke der Banana hat man halt nur 1€ bezahlt.

Nachdem wir fertig waren sind wir noch schnell zum Massai Market, weil wir ja noch so fit waren, damit Sarah sich noch was zum Anziehen kaufen konnte. Sie hatte bereits all ihre Klamotten verschenkt. 😉 Kleid gekauft, „schnell“ (wir waren nicht gut zu Fuß den Tag) zurück ins Hotel, Sonne genießen und ab ins Bett. Am Abend war dann noch die private Abschiedsparty bei Saidi angesagt und später ging es wieder in die Skylounge, von wo ich mich um 1 Uhr verabschiedete… ich brauchte doch ein wenig Schlaf. Sarah wollte aber noch bleiben. Da ich immer wieder mit ihrer Rückkehr rechnete, war es eine eher unruhige Nacht, die um 5 Uhr zu Ende war, da wir um 6:15 Uhr abgeholt wurden. Für Sarah ging es an dem Sonntag nach Hause. Für mich ging es nach dem Flughafen zu Philippa. Philippa ist eine der Freiwilligen aus dem Cradle, die ich auch schon öfters mal erwähnt hatte, glaub ich. 😉

Sie wohnt bei Psteen, den freiwilligen Manager vom Cradle. Dort durfte auch ich für 2 Nächte bleiben.

Nachdem wir ein leckeres Frühstück bekommen hatten fuhren wir mit Psteen ins Cradle. Was ich nicht wusste, dort gab es WLAN. Während Philippa mit ihren Eltern skypte spielte ich mit den Kindern. Eventuell hatten sie mich verwechselt, aber es war trotzdem schön, als die Kinder freudestrahlend auf mich zu gerannt kamen. 🙂 Als der Regen dann wieder aufhörte und die Kids ins Bett mussten, machten wir uns auf den Weg nach Arusha. Wir hatten uns vorgenommen am Sonntag etwas sehr Leckeres zu essen. Also gingen wir ins Fifis. Wir gönnten uns eine Vorspeise, eine Hauptmahlzeit und einen Milchshake zum Abschluß. Endlich hatte ich meinen Milchshake. Aber leider war dieser nicht so gut wie sonst. Hatte aber trotzdem geschmeckt. Wir spazierten noch schnell zum Massai Market, Philippa kaufte sich Schuhe und schon ging es wieder zurück zu Fuß zum Philipps. In USA angekommen kauften wir noch schnell Kleinigkeiten im Supermarkt und machten uns schnurstracks auf den Weg nach Hause. Der Tag war lang genug. 😉

Montag war ja wie allen bekannt internationaler Tag der Arbeit. Wir wurden morgens von Psteen abgeholt, da es mal wieder sehr doll geregnet hatte und immer wieder anfing, war die Straße über die wir zum Dala mussten, viel zu schlammig.

Die liebe Rachel. Ein sehr süßes und stets fröhliches Kind. Eine Brille würde ihr vermutlich ein noch größeres Strahlen ins Gesicht zaubern…

Im Cradle angekommen stellte sich nach kurzer Zeit raus, warum die Kids alle so schlecht drauf waren. Sie hatten alle etwas erhöhte Temperatur oder sogar Fieber. Wir spielten ne Runde, aber ich war froh, dass wir uns entschieden hatten, nach dem Mittagessen nach Hause zu gehen. Auf der Rückfahrt wurden wir dann auch beim Aussteigen vom Regen erwischt. Glücklicher Weise konnten wir uns unterstellen. Die Regenpause danach nutzten wir für einen schnellen Bier-Einkauf und den Weg nach Hause. Kurz nachdem wir zur Tür rein sind, fing es dann auch endlich wieder an zu regnen. Kam mir aber ganz gelegen. Ich war kaputt und wollte schlafen. Dies taten wir dann auch am Nachmittag. 🙂 Dann irgendwann fing ich an meine Sachen zu packen, es gab Abendessen und während wir uns „Planet Earth“ anschauten, gönnten wir uns gemütlich ein Bierchen. 🙂 Damit war die Zeit in Arusha auch schon wieder vorbei.

Dienstagmorgen sind wir dann gegen 9:30 Uhr erst zur Post gefahren und dann zum Flughafen. Kurz vorm Ziel wurden wir aufgehalten. Es hieß der Präsident würde kommen. Daher mussten alle Autos anhalten. Psteen fuhr aber trotzdem an allen auf einer Spur neben der Fahrbahn vorbei und Schwupps setzten sich auch alle Autos wieder in Bewegung. Durch die Verzögerungen bei der Post und dem Verkehr kam ich genau rechtzeitig zum Check-in am Flughafen an. In Daressalam hatte dann auch alles problemlos mit dem Abholen geklappt. Ich kaufte mir mein Ticket für die Fähre am nächsten Tag und wurde zum Hotel gefahren, welches auf der anderen Seite von Daressalam liegt. Man muss eine andere Fähre benutzten, welche nur die beiden Seiten verbindet. Gruselig, so ne richtige Einweisung, wer wo stehen kann und darf gibt es da irgendwie nicht. Die Fähren sind vermutlich auch immer völlig überfüllt, so wie die Menschen noch auf die vor uns abfahrende Fähre gerannt sind.

Leider ist das Wetter in Daressalam genauso blöd wie in Arusha. Allerdings aber um einiges wärmer. Nach überstandener Flussüberquerung waren wir im Nu am Hotel. Hier lasse ich nun bei gemütlichem Regen den Abend ausklingen. 😉

Morgen geht’s nach Sansibar. Vermutlich werde ich dann nochmal meinen letzten emotionalsten Blogeintrag verfassen. 😉

Liebe Grüße aus Dar
Katherina

 

 

10.04.17: Meine Zeit in Tansania

Nun ist meine Zeit in Tansania auch schon wieder vorbei. Ich habe wieder so viel erlebt und konnte in meinen 2,5 Wochen doch schon recht gut am Leben in Arusha teilnehmen. Was ich vorwegnehmen kann: Es wird nicht meine letzte Reise nach Tansania gewesen sein. Meine Zeit im Cradle of Love Baby Home ist leider zu Ende. Nun versuche ich mal meine Zeit Revue passieren zu lassen und versuche euch einen Einblick in das Leben in Arusha zu vermitteln. 🙂 Nachdem ich aus Sansibar zurück war, hatte ich am Donnerstag, 23. März meinen ersten Tag im Cradle. Noch als Besucherin, da ein Arbeitsvisum für Freiwillige erforderlich ist und dieses ein wenig dauert, bis man es bekommt. Ab dem 27.03. durfte ich dann aber offiziell als Freiwillige „arbeiten“. Die ersten beiden Tage (23. Und 24.03.) war ich noch gemeinsam mit Selina und Katrin, ebenfalls von STEP Africa, im Cradle. In der Regel waren wir von 9 Uhr bis circa 13 Uhr dort. Ab 13 Uhr machen die Kids Mittagsschlaf und in der Zeit ist leider nichts zu tun bzw. die Nannys gehen ebenfalls schlafen oder kommen anderen Dingen nach.

Katrin, Rachel und ich.

Nun aber erstmal zu meinem Spendenaufruf: vielen lieben Dank an alle, die für die Kinder gespendet haben. Ich hätte niemals gedacht, dass ich am Ende noch so viel Probleme bekomme, so viel Geld auch abheben zu können. 😉 Danke, danke, danke!!! 🙂 Durch eure Unterstützung konnte ich für das Cradle nicht nur Essen für einen Monat kaufen, sondern für mehrere Monate. Dieses erleichtert dem Heim einiges. Ebenfalls konnte ich nützliche Dinge kaufen, wie Hosen, Schuhe, Handtücher, Zahnbürsten und auch Zahnpasta. Das wöchentliche Einkaufen ist echt anstrengend, aber das liegt vor allem an meiner Hautfarbe. 😉 Leider hatte ich es nicht geschafft, alles selber einkaufen zu können, daher übernehmen dies zwei andere Freiwillige für mich. Philippa und Lorena werden weitere Anziehsachen, Schuhe und Waschlappen für die Kids kaufen. Da Philippa noch länger vor Ort ist, wird sie ebenfalls dafür sorgen, dass von den Spenden Essen gekauft wird. Besonders groß war die Freude, als ich Elizabeth, der Koordinatorin des Heims, Bargeld für Notfälle in die Hand gedrückt hatte. Ich tat dies kurz nachdem wir noch ein Gruppenbild machten und noch alle Nannys und Kids mit dabei waren. Die Freude in den Gesichtern war unbeschreiblich schön.

Da so viele Spenden eingegangen sind, habe ich beschlossen, neben dem Cradle noch weitere Projekte zu unterstützen:

Das Samaritan, ein Waisenhaus in dem zur Zeit 50 Kinder leben. Diese Kinder sind allerdings in jeder Altersstufe. Einen Tag war ich mit Carla vor Ort um mit den Kindern zu malen. Die strahlenden Augen, als die Tusche aufs Blatt kam, war schön zu sehen. Unter anderem leben in dem Heim 10 Maasai Mädchen, die aus ihren Dörfern geholt worden sind, mit dem Versprechen in die Schule gehen zu dürfen. Sie kamen allerdings in ein Kinderheim, in dem sie misshandelt worden sind. Aus diesem Heim wurden die traumatisierten Mädchen dann ins Samaritan gebracht, wo sie sich so langsam vom erlebten erholen. Carla wird auch für dieses Kinderheim Handtücher und Waschlappen besorgen. Dafür hat sie von mir 200.000 TZS bekommen.

Das Mwanga, eine Vorschule für Kinder zwischen 2 und 6 Jahren. 2014 wurde die Einrichtung gegründet und befindet sich in einem der ärmsten Stadtteile in Arusha. Die Kinder, die dort hingehen, bekommen täglich einen Brei zum Frühstück und eine warme Mahlzeit am Mittag. Die Eltern sind oft finanziell nicht dazu in der Lage, ihren Kindern genug essen zu Verfügung zu stellen. Die Vorschule besteht aus 3 Klassenräumen, für die unterschiedlichen Altersklassen. Es ist oftmals nicht genug Geld für das monatliche Essen vorhanden, daher habe ich mich dazu entschlossen dem Mwanga 800.000 TZS zu Spenden. Die Kosten für das Essen betragen monatlich 350.000 TZS. 250.000 TZS werden von einem Unternehmer in Arusha gespendet, die restliche Summe ist jeden Monat schwierig aufzubringen. Dank der Spende ist nun genügend Geld bis zum Ende des Jahres vorhanden.

Das Pippi House, ein Frauenhaus in Arusha. Franzi, eine weitere Freiwillige von STEP Africa möchte, engagiert sich mit vollem Elan in dieser Einrichtung. Sie möchte gerne die Schulgebühren für die noch zur Schule gehenden Frauen für das kommende Halbjahr übernehmen. Da Bildung der wichtigste Weg in ein besseres Leben ist, habe ich mich entschieden, Franzi bei ihrer Spendenaktion zu unterstützen. 500.000 TZS habe ich ihr als Unterstützung gegeben.

Franzi zusammen mit einigen Frauen aus dem Pippi House.

Da mir nicht nur Kinder, sondern auch Tiere am Herzen liegen, ging eine weitere kleine Spende an Mbwa wa Africa animal rescue, ein Tierheim in der Nähe von Arusha. Vor gerade einmal 3 Jahren wurde das Tierheim gegründet, seitdem wurden schon unzählige Hunde und Katzen aufgenommen. Insgesamt 300 Hunde wurden in der Zeit in ein neues liebesvolles Zuhause vermittelt. Neben der Pflege der Tiere werden Impfkampagnen und Sterilisationen unterstützt. Hunde werden gegen Tollwut geimpft und sterilisiert, alles kostenfrei. Das Tierheim hat 200.000 TZS bekommen.

Anika hat das Geld stellvertretend in Empfang genommen.

Nachdem ich diese Projekte unterstützt hatte und das Cradle auch gut versorgt war, war immer noch Geld übrig. Dieses Geld habe ich an STEP Africa übergeben. Kira habe ich gesagt, dass sie mich bitte über die Verteilung des Geldes auf dem Laufenden halten soll. Ebenfalls sagte ich zu ihr, dass das Kinderheim Fruitful Geld für Essen bekommen soll, sobald sie hört, dass es dem Heim wieder schlechter geht. Leider weiß ich nicht viel über das Projekt, aber so viel, dass es ihm finanziell immer sehr schlecht geht und es nicht gut ausgestattet ist.

Danke nochmal an euch, für diese großartige Unterstützung!! Euer Geld ist genau da angekommen, wo es am dringendsten gebraucht wird. Asante sana!!

Nun versuche ich euch mal ein bisschen von dem zu vermitteln, was ich so den lieben langen Tag in Arusha gemacht habe.

Die Tage im Cradle verliefen eigentlich immer gleich ab. Morgens ging es an unserer Haltestelle „Banana“ los (Ja, die Straße in der ich wohne heißt Banana…). Losfahren heißt, man wartet auf ein weniger überfülltes Daladala (Minibus) mit dem man dann bis zur Station Impala fährt.

Die Stationen muss man erkennen. Sowas wie gekennzeichnete Haltestellen gibt es hier nicht. Vom Impala, ein Kreisel der nach einem danebenstehenden Hotel bezeichnet ist, läuft man dann Fuß zum Philipps. Die Station Philipps liegt an der Hauptstraße, die unter anderem auch zum Kilimandscharo Flughafen führt. Diese sehr breite Straße ist gerade noch im Bau. Heißt, wenn die Fahrbahn stadtauswärts gerade mal gesperrt ist, fährt man halt einfach auf die Gegenfahrbahn. Der Grünstreifen in der Mitte ist ab und zu durchbrochen, sodass die Spuren leicht gewechselt werden können. Einige Unfälle habe ich leider auch gesehen. War aber glücklicherweise nie in einen verwickelt. Der Weg dauerte insgesamt, wenn alles gut lief, eine Stunde. Nachdem man dann auch die zweite Daladala Fahrt überlebt hatte (also diese Kleinbusse dürften in Deutschland nicht mal mehr auf dem Schrottplatz existieren…) war man nach einem sehr kurzen Fußweg beim Cradle angekommen. Vom Philipps bis nach Danish (Haltestelle beim Cradle) sind es keine 20km, trotzdem fährt man eine gefühlte Ewigkeit. An jeder Ecke werden noch Personen eingeladen, auch wenn der Bus eigentlich schon voll ist. Stehen ist besonders schön… 3er Reihen sind meist mit 4 Personen besetzt.

Größerer Bus für längere Distanzen. Mit diesem konnte ich ebenfalls zum Kinderheim fahren. Reihen für 4 Personen waren mit mind. 5 besetzt.

Sonst würde sich die Fahrt vielleicht auch nicht lohnen. Ab und zu geht die Tür halt auch nicht zu, weil noch so viele Leute in der Tür stehen, die ein Verschließen unmöglich machen. Frieren tut man in diesen Bussen jedenfalls so gar nicht.

Aber komm ich mal zurück zum Cradle. 🙂 In der Regel war ich gegen 9 Uhr am Kinderheim. (Der Tag startete allerdings bereits um 6:30 Uhr, damit ich noch duschen konnte bevor 9 weitere gefüllte Blasen morgens ins Bad wollten…)

Angekommen am Cradle bin ich meistens als erstes zu den Kleinkindern gegangen. Wenn diese allerdings alle noch auf dem Topf waren, was des Öfteren vorkam, bin ich zu den Krabblern gegangen. Anfangs war bei den Krabblern noch genügend Zeit mit ihnen zu spielen, bevor es wieder ins Bett ging. Nach einiger Zeit wurde allerdings angefangen aufs Töpfchen zu gehen, anstatt Windeln zu tragen.

Die Töpfchen-Stühle. Eigentlich wollten die Kinder nie drauf sitzen bleiben.

Dies bedeutete dann, dass die Kinder vorm Schlafen gehen wieder lange Zeit auf dem Töpfchen saßen. Oft wurde auch auf den Töpfchen gegessen oder getrunken. Na ja, andere Länder, andere Sitten?! Apropos andere Sitten: Die Babys wurden ebenfalls um 10 Uhr gefüttert. Hieß, sie wurden nebeneinander auf den Boden gelegt und bekamen die Flasche in den Mund. Festgehalten haben sie diese schon alleine. Ob ich diese Methode befürworte weiß ich nicht, vor allem wenn eigentlich genug Leute da sind, die die Babys auf den Arm nehmen könnten, um sie zu füttern.

Um 10:30 Uhr ging es dann, wenn es das Wetter zuließ, mit den Toddlers und Wobblers (also die Kleinkinder) raus. Entweder machten wir einen Spaziergang durch den Wald, gingen auf einen nahegelegenen Spielplatz oder zu einem anderen Grundstück, wo auf einer größeren Wiese gespielt werden konnte.

Rachel, ich und Danini
So nen kleines Stöckchen kann man schon ganz gut in meiner Tasche verstecken.
Der kleine Bach war die Endstation beim Spaziergang durch den Wald.
Gartenarbeit bei den Nachbarn.
Ein kleines Tänzchen mit einem Arbeiter aus der Umgebung. Die Kids freuten sich immer sehr, wenn sie ihn sahen.
Schaukeln steht hoch im Kurs.

So sehen die Kinder auch etwas anderes als nur das Kinderheim und den eigenen Spielplatz. Manch einem Kind fiel es des Öfteren schwer zu laufen: Schuhe verkehrt rum an, Hosen rutschen runter oder sie haben einfach keine Lust zum Laufen. 🙂 Wenn wir draußen waren, verging die Zeit immer sehr schnell. Wir mussten immer um 12 Uhr zurück sein, da es dann Mittagessen gab. Als ich anfing im Cradle ließen sich noch einige der Kleinkinder füttern, mittlerweile sitzen sie alle am Tisch und essen alleine. 🙂 Bei dem einen dauert es zwar etwas länger, aber meist landet fast alles im Mund und nicht auf dem Boden. Ab und zu kommt es allerdings auf die Nanny an, die gerade da ist. Sollte es schnell gehen, wurden die kleineren doch wieder gefüttert.

Bald sollen die Gruppen neu sortiert werden. Die Krabbler ziehen bald zu den Kleinkindern um und einige der Babys sind bereit in die Krabbelgruppe umzuziehen. Daher werden auch die Krabbler gerade an das Töpfchen gewöhnt. Die Windeln stören die Kinder auch sehr beim Laufen. Sie werden so breit gewickelt, dass das Laufen ohne Windel einfach viel besser läuft. Und die Kids waren einfach nur glücklich. Man sah ihnen die neugewonnene Freiheit sichtlich an. William und Mohammend haben allerdings noch die Windeln behalten.

Durch den Umzug der Krabbler, können auch die Babys umziehen und wenn es dem Heim finanziell bald wieder besser geht, können hoffentlich auch wieder mehr Kindern aufgenommen werden. Nach dem Mittagessen hatte ich noch schnell die Teller abgewaschen bevor es in die Mittagspause ging, sowohl für die Kids als auch für uns. Für uns war dann allerdings oft Feierabend. Die Hauptaufgabe im Cradle besteht aus Spielen mit den Kids, Kuscheln und Zuneigung geben. Vor allem Jackson, der Albino, hat die Zuneigung sehr genossen. Ab und an kam er an, setzte sich auf meinen Schoß, ich streichelte ihm den Rücken und er hat es voll und ganz genossen.

Nachdem die ersten 2 Tage vorbei waren, stand das erste freie Wochenende vor der Tür. Leider waren 2 Personen (Carla und Sarah) aus dem Hostel genau über das Wochenende verreist und ich konnte ja nicht schon wieder wegfahren. Ich war ja schließlich gerade erst angekommen und wollte auch mal ein wenig ankommen und entspannen. Daher musste ich meine Wochenendplanung alleine bewältigen. 😉 Den Samstag hatte ich mit Wäsche waschen, einer guten (allerdings sehr kräftigen) Massage, einer Regenpause mit WLAN im Café, einem Spaziergang zum Maasai Market und dem Spaziergang aus der Stadt zurück zum Hostel verbracht. Das war ziemlich entspannend, auch wenn ich nach der Massage einige neue blaue Flecken hatte. Abends ist dann die Mutti, ich war die Älteste im Hostel, mit den ganzen jungen Hüpfern feiern gegangen. Aufgrund eines Stromausfalls mussten wir unseren Plan ändern und konnten nicht in die Bar, in die wir zuerst wollten. Die Hotelbar, die es dann wurde, gefiel den ganzen jungen Ladies leider nicht. Ich fand es mit den 90er Liedern eigentlich ganz cool. Ich war ja aber auch die einzige meiner Generation. 😉 Danach sind wir dann in den Club, wo gefeiert wurde. Na ja, irgendwie wäre es mit anderen Leuten etwas lustiger gewesen… 😉 Nachdem wir um 3 Uhr nach Hause gefahren waren, hatte ich mich auf ausschlafen und relaxen gefreut. Ausschlafen gab es im Hostel aber leider nicht. Relaxen, wenn alle anderen zum Pool fahren, jedoch schon. Sonntagabend waren wir dann noch mit einer größeren Truppe im Little Zanzibar essen. Typisch tansanisch mussten wir mal wieder sehr lange auf das Essen warten.

Und schon brach eine neue Woche an. Im Cradle lief alles wie immer. Das Spielen mit den Kids machte großen Spass. 🙂

Am Montag ging es in der Mittagspause mal wieder in die „deutsche Bäckerei“. Eigentlich heißt das Café Tans-Hands. Eine Einrichtung, die behinderte Menschen fördert. Alles was dort gekauft werden kann, ist von Menschen mit Behinderung hergestellt worden. Ich habe auch ein wenig zugeschlagen. Nicht nur beim Essen, auch bei den Souvenirs. Da Katrin noch da war diese Woche, hatte ich auch nachmittags noch was mit ihr unternommen. Wir kauften Lautsprecher für das Cradle, sodass auch die Nannys mal mit den Kids Musik hören konnten.

Die Kinder waren immer sehr an Musik interessiert. Dienstag hatte ich nach der Arbeit eine riesige Wassermelone für die Kids gekauft, die ich dann am nächsten Tag nach der Mittagspause für die Kids vorbereitet hatte. Wir hatten die Melone geschnitten und dann Spieße gemacht. Die Kids hatten immer besonders viel Spaß, wenn sie die Melone davon abknabbern konnten.

Immer wenn abends was vom Hostel aus geplant war, musste ich schon mittags wieder zurück nach Arusha fahren, da man sonst viel zu spät erst wieder zurück wäre. Donnerstag zum Beispiel gab’s das Abschiedsessen für Katrin. Immer wenn einer geht, geht es für ein Abschiedsessen in ein Restaurant. Wir waren im Picasso, ein italienisches Restaurant. Lecker! Da ich die deutsche Bäckerei hatte und auch recht oft Essen gegangen bin, habe ich das deutsche Essen in Arusha nicht so sehr vermisst. Außer vielleicht beim Frühstück. Avocado mit Brot war meine gängige morgendliche Mahlzeit. 😉

Wenn ich schon mittags aus dem Cradle weg bin, bin ich ab Philipps in der Regel noch zu Fuß in die Stadt gegangen oder auch zurück ins Hostel.

Vom Philipps zum Impala.
Die Brücke wurde von Tag zu Tag brüchiger. Da es aber auf der anderen Seite der Straße keinen Weg gab, musste man dort entlang. 🙂

Damit hatte ich dann wenigstens ein bisschen Bewegung. Und besser als Daladala war das auf alle Fälle.

Schon war die nächste Woche in Arusha wieder fast vorbei. Freitag war ich wieder etwas länger im Cradle, spazierte gemütlich zurück ins Hostel und wartete dann zusammen mit Sarah auf Filbert. Genau, wer jetzt denkt, den Namen habe ich schon mal gehört, liegt richtig. Filbert war mein Guode auf dem Kilimandscharo. Wir hatten uns dazu entschieden, dass wir eine Tour in den Arusha Nationalpark machen wollten und dazu hatte ich ihn kontaktiert. 🙂 Wir übergaben das Geld und hatten dann noch einen gemütlichen Abend auf der Terrasse vorm Hostel. 🙂

Carla, Sarah, Sebastian und ich wurden am Samstag, 01.04. morgens aus dem Hostel abgeholt. Neben Firbert hatten wir auch noch einen lieben Fahrer dabei. Wir fuhren zum Eingang vom Nationalpark, der ungefähr eine Stunde Fahrt entfernt war.

Mt. Meru. Kleiner Bruder vom Kili.

Vom Gate 1 ging es zum Gate 2 und von dort aus zu Fuß weiter. Wir bekamen einen Ranger an die Seite, bzw. eine Rangerin und machten uns auf den Weg, wilde Tiere zu suchen. Die Landschaft mit dem Mt. Meru war traumhaft schön.

Wir spazierten durch den Park bis hin zu einem Wasserfall.

Und dann bekam ich doch noch eine Schlange zu Gesicht.

Eine Python! Wow, da bekommt man doch schon ein wenig Angst, wenn so eine riesige Schlange auf einmal vor einem liegt. Zum Glück hatte sie vermutlich schon gegessen, sodass wir uninteressant waren. Wir setzten unseren Spaziergang fort, trafen noch einmal die Giraffen vom Anfang und gingen dann zurück zum Auto.

Ziel war dann der „Fig Tree“. Ein Baum, der zwei Stämme hat und unter dem man durch laufen kann. Das Problem an der ganzen Sache waren allerdings die Tsetse-Fliegen. Diese übertragen die Schlafkrankheit. So viele hatte ich noch nie auf einer Stelle gesehen. Wir stiegen mit Anti-Insektenspray aus dem Auto aus, nachdem wir schon den einen oder auch anderen Schock im Auto mit den Mücken überstanden hatten, wollten wir gut gewappnet sein. Schnell ein paar Fotos und dann wieder rasch ins Auto, um einen ruhigen Platz fürs Mittagessen zu finden.

Sarah, guck dir nochmal an wie das mit dem Springen funktioniert! 😉
Richtig, genau so!

Satz mit X, das war wohl nix! Noch mehr von diesen Fliegen! Also blieben wir im Auto sitzen, dabei war die Aussicht an der Stelle, wo wir hielten besonders schön. Nach dem Essen blieb Carla lieber im Auto sitzen, Sarah, Sebastian und ich machten noch schöne Fotos von der Umgebung. Die eine mehr geschützt, als die andere. 😉

Hinter den Wolken liegt der Kilimandscharo. 😉

Wir machten auf dem Rückweg noch Halt am small Momella Lake. Auf dem Hinweg sahen wir noch einen Giraffenkampf, allerdings waren die erwarteten Flamingos alle ausgeflogen.

Ein super lustiger Tag, den wir trotz Tsetse-Fliegen gut überstanden hatten. Und da wir noch nicht genug hatten, waren wir am Abend noch im Le Patio. Feierei mit Carla und Sarah war ein großer Spass.

Sarah musste am Sonntag leider früh aufstehen und war schon verplant, sodass Carla und ich den Sonntag ohne sie verbringen mussten. 😉 Nachdem wir ausgeschlafen hatten, machten wir uns auf den Weg zum Stoffmarkt, kauften auf dem Weg dorthin ein paar elektronische Sachen, die wir brauchten und setzten dann das erfolgreiche Shopping fort. Wir wurden beide fündig.

Heißt, haben tollen Stoff gekauft und konnten schon recht bald den Rückweg antreten, mit kurzer Pause im Fifi’s für nen Milchshake. Der Milchshake war einfach super dort. Die Pause hatte sich gelohnt und schließlich sind wir dann zurück zum Hostel gelaufen. Wir holten noch schnell die Tusche und Handmalfarben bevor wir uns ins Samaritan aufmachten. Dort malten wir ein wenig mit den Kindern. In erste Linie sollten die 10 Maasai Mädchen mit uns malen, am Ende waren es aber irgendwie viel mehr Kinder, als nur 10. Die Kinder hatten riesigen Spaß, die Tusche und die Handmalfarben auszuprobieren. Irgendwann landete dann die Farbe nicht nur auf den Blättern, sondern auch auf den Klamotten, dem Tisch, den Stühlen, Boden und was sonst noch so in der Gegend stand… 🙂

Das Putzen hatten wir für das Strahlen der Kinder dann aber gerne übernommen. Eigentlich wollten wir noch den Sonnenuntergang anschauen gehen, aber dazu waren wir viel zu müde und kaputt. Wir kauften nur noch was zu Essen und blieben dann im Hostel.

Die Woche ging eigentlich schon wieder viel zu schnell vorbei, aber zum Glück lag ja noch eine weitere Woche vor mir.

Montag begleitete mich Lea mit zum Cradle. Eigentlich ist Lea im Mwanga gewesen, wollte sie aber auch bevor sie abfuhr noch andere Projekte anschauen. Nachdem wir den Vormittag mit den Kleinkindern verbracht hatten, zeigte ich ihn noch die Bäckerei. Da wir am Abend eine Besprechung hatten, konnte ich nachmittags leider nicht im Cradle bleiben. Wir fuhren gemeinsam zurück und gingen dann vom Philips zu Fuß nach Hause. Wir machten einen Stopp bei Mama Susi. Mama Susi ist die Schneiderin der Freiwilligen. Alle, die in Arusha sind, lassen sich bei ihr etwas schneidern. So also auch ich. Es sollte ein Kleid werden. Und wenn sich der Stoff durchs Waschen noch verändert, werde ich dieses auf einer ganz bestimmten Hochzeit dieses Jahr anziehen 😉 Ob das Kleid wirklich passt, werde ich aber erst in Deutschland feststellen können… Dazu später mehr. Im Hostel angekommen hatten wir eine eher unwichtige Besprechung, nach der Carla und ich dann noch schnell Sonnenuntergang angucken gefahren sind. Arusha ist leider auch von oben nicht so viel schöner, aber der Sonnenuntergang hatte sich gelohnt.

Dienstag war also endlich der Markttag angekommen. Was für ein Tag. Ich war mit einem Teil der Spenden bewaffnet und war auf einiges vorbereitet. Dachte ich. Nachdem ich 30 Minuten zu spät abgeholt worden bin (Hakuna Matata) ging es als erstes in die Stadt. Psteen, er ehrenamtliche Leiter des Kinderheims) musste noch etwas in einem Amt klären, welches Philippa und mich 1,5 Stunden warten im heißen Auto kostete. Nachdem dies dann doch erledigt werden konnte, ging es zum Markt. Das nächste Unheil ließ nicht lange auf sich warten: Psteen stieß beim Einparken mit einem Daladala zusammen. Wir blokierten die Straße, nichts ging mehr vorwärts, die Polizei kam, machte nichts, da sowohl Psteen einen Fehler machte als auch der Daladala-Fahrer. Na ja, Lea, die Köchin aus dem Cradle, und ich machten uns dann irgendwann auf ins Getümmel des Marktes.

Wir kauften Unmengen an Früchten und Gemüse. Auf dem Markt bekommt man alles, was das Herz begehrt. Auch mit Fleisch und Fisch wurden wir versorgt. Gleich am Anfang klauten uns zwei der Träger, die Lea wieder wegschickte, eine Ananas, aber da Lea die Typen gut unter Kontrolle hatte, tauchte diese später wieder auf. Als weiße Person hat man es nicht einfach auf diesem Markt. Das Wort Mzunguu bedeute „Weiße“ und man wird ständig damit angesprochen, was auf die Dauer einfach ziemlich nervt. Als wir den Einkauf erledigt hatten und alles im Auto eingeladen war, ging es weiter. Eigentlich sollten Psteen und Philippa in der Zwischenzeit zu einem anderen Markt fahren, welches durch den Unfall aber nicht möglich war. Na ja, nach dem Mittagessen ging es dann  noch „schnell“ zum Supermarkt und zu Simba Farms, wo noch mehr Gemüse gekauft wurde. Die Kinder waren also wieder versorgt. Wir fuhren zurück zum Cradle und ich war froh, als ich aus dem Auto aussteigen konnte. Psteen ist leider ein ziemlich schlechter Autofahrer. Kurz vorm Cradle wären wir fast noch in einen Graben gerauscht, was er aber zum Glück noch verhindern konnte. Schnell räumten wir das Auto aus und machten noch ein paar Fotos.

Costa konnte sich gar nicht entscheiden.
Schließlich wurden es die Karotten. Gift, Costa und Rachel ließen es sich direkt schmecken.

Ich musste mich beeilen wieder ins Hostel zu kommen, da es mittlerweile auf 18 Uhr zu ging und es um kurz vor 19 Uhr dunkel wird. Elizabeth, die Managerin, und ich fuhren zusammen Dala zum Philipps, von wo ich dann zum ersten Mal Bodaboda fuhr. Motorräder, die für den Transport von Personen da sind. Von denen eigentlich abgeraten wird. Ich sagte ihm wo ich hin wollte und dazu noch „pole pole“, da er gerne langsam fahren durfte. In der Banana Straße angekommen fuhr er mich direkt zum Hostel, da er wusste wo ich wohnte. Wir sind halt irgendwie bekannt in Arusha…

Leider machte sich dann am Abend eine Erkältung bemerkbar. War ja auch schon lange genug gesund, wurde ja mal wieder Zeit. 😉

Am Mittwoch war ich dann nochmals mit Psteen auf einem Markt in Tengeru. Zuvor allerdings noch mit Sarah und Carla in der Stadt, da ja irgendwie das Spendengeld von meinem Konto musste. Wir kauften Hosen, Schuhe, Kokusöl, Bohnen und Reis. Ich erledigte nachdem wir wieder zurück waren ein paar Sachen am Computer und bekam eine kleine Portion Essen. 🙂 Irgendwie ging es mir den Tag nicht wirklich gut. Ich war froh, als ich am frühen Abend wieder zu Hause war und mich ausruhen konnte.

Da ich die Spenden ja aufgeteilt hatte, war ich Donnerstagmorgen mit Lea im Mwanga und habe mir einen Überblick verschafft.

Das Geld ist auf jeden Fall im richtigen Projekt angekommen. Dank meiner lieben Ines konnte ich am Nachmittag die restlichen Spenden über Western Union abholen. Ich war also kurzzeitig Millionärin (1€ entspricht circa 2300 TZS). Mit so viel Geld durch die Gegend zu laufen, ist allerdings weniger schön. Ich fuhr nochmals ins Cradle, lieferte gekauftes Shampoo ab und hatte noch ein wenig Zeit mit den Kindern zu spielen. Als der Regen aufhörte, machte ich mich zusammen mit Lorena auf den Weg nach Hause. Schließlich war mal wieder Essengehen angesagt. 🙂 Leas und mein Abschied und Teresas Geburtstag. Wir gingen ins LePatio. Während des Essens fing es wieder einmal sehr doll an zu regnen. Wenn es in Arusha regnen, dann richtig. Dank dem guten und zuverlässigen Daddy, der Fahrer für STEP Africa, sind wir relativ trocken wieder nach Hause gekommen.

Freitag war dann mein eigentlicher letzter Tag im Cradle. Diesen hatte ich nochmals voll und ganz genossen. Leider war das Wetter mal wieder nicht gut genug, um mit den Kindern rauszugehen, daher blieben wir drinnen. Musik und etwas zum Malen vertireb uns die Zeit. Am Nachmittag machten wir dann alle noch gemeinsam Fotos und ich verabschiedete mich von den meisten. Auf dem Rückweg wollte ich dann eigneltich mein Kleid bei Mama Susi abholen, leider ohne Erfolg. Sie hatte schon zu… Gemütlich ließem Sarah, Carla und ich den Tag mit nem Bierchen ausklingen. Nein, wir lästerten nicht, wir haben nur einiges festgestellt. 😉

Ich glaube zwar, dass mein Beitrag nun viel zu lang geworden ist, hoffe aber, dass er trotzdem lesbar geblieben ist. 😉 Wenn nicht, dann habt ihr euch vielleicht wenigstens nur die Bilder angeschaut. 🙂

Samstag früh sind Carla und ich dann erst zu Mama Susi und konnten nachdem wir ein wenig warten mussten, doch noch unsere Sachen anprobieren. 🙂 Kleid muss geändert werden, daher wird die liebe Carla dieses, sowie noch viele andere Sachen, für mich mit nach Hause nehmen. Danke Carla! 🙂 Wir führen mit nem Bodaboda schnell zum Philipps, da wir eigentlich um 8:30 Uhr im Cradle sein wollten. Wurde leider 9:30 Uhr.. 🙂 Trotzdem hatte ich Glück, dass ich Philippa nochmal sehen konnte und hatte auch ihr nochmals das letzte übriggebliebene Bargeld übergeben. 🙂 Um 11 Uhr wurden wir dann von Sarah und unserem Fahrer Emanuel abgeholt um zu den heißen Quellen zu fahren. Ein schöner Abschluss einer tollen Zeit in Tansania. 🙂

Die heißen Quellen liegen in der Nähe von Moshi. Dank Emanuel hatten wir mal wieder eine der witzigsten Fahrten durchs Land. Nach 2 Stunden waren wir angekommen. Wir relaxten und gingen ab und zu schwimmen. 🙂 Lässige Bilder waren entstanden. Emanuel trug mit seiner Gitarre noch zur entspannten Stimmung bei.

Gegen 16 Uhr machten wir uns wieder auf den Rückweg. Wir trällerten die gesamte Fahrt über die zu lustigsten Liedern mit. Am Hostel holten wir uns noch schnell was zu Essen bevor ich anfing zu packen und wir uns abends auf ins Babylon machten. Das Babylon war so eine Sache für sich. Es war ein lokaler Club. Die Leute dort wurden leider von Zeit zu Zeit viel zu betrunken und die Art und Weise, wie die Frauen mit den Männern tanzten, war uns ein wenig suspekt. Na ja, da der Regen die Straße in einen Bach verwandelt hatte, mussten wir leider ein wenig warten, bevor es zurück ins Hostel ging.

Der Abreisetag war gekommen, meine Rucksäcke waren gepackt und samt Gepäck machten Sarah, Carla und ich uns auf den Weg mit dem Daladala in die Stadt, um frühstücken zu gehen. Der Daladala war leider schon voll und mit meinem Gepäck dann eben noch voller. J Leider war keiner von uns Dreien in der Lage ein Foto zu machen. Hat aber vermutlich sehr lustig ausgesehen. Mein Bus nach Nairobi fuhr um 14 Uhr ab. Rechtzeitig waren wir vor Ort und ich konnte sogar zwei Sitzplätze für mich ergattern. 😉

An der Grenze musste ich kurz mein komplettes Gepäck durch eine Kontrolle tragen, danach ging es aber sofort weiter. Reibungslos kam ich um kurz vor 20 Uhr im Hotel an, wurde zum Hotel gebracht und konnte mein Einzelzimmer nach 2,5 Wochen 6er Zimmer in der Tat sehr gut genießen.

Das war also meine Zeit in Tansania. 🙂

Ich hoffe, dass das Lesen bei dieser Menge trotzdem Spaß gemacht hat.
Eure Katherina

… weitere Bilder folgen…

 

25.03.2017: Auf Anstrengung folgte Erholung.

Am Freitag, den 17.03.17 kam ich vom Kilimandscharo zurück und war platt. Ganz einfach kaputt. Ich hatte mir für die Nacht überlegt nicht im Hostel zu schlafen, sondern im Snake Park. Masivu war dort auch noch eine Nacht mit seiner Gruppe, somit hatte ich Glück und konnte ein leckeres Essen am Abend abstauben. Zudem hatte ich meine Ruhe vor den ganzen Mädels im Hostel. Am nächsten Morgen stellte sich bei mir noch mehr das Gefühl ein, dass ich gerne mir bekannte Menschen um mich rum haben wollte. Also ließ ich mich von dem Fahrer des Hostels aus dem Snake Park abholen, entschied mich nach einigen Telefonaten mit Freunden und Gesprächen im Hostel, dass ich noch am Samstag nach Dar Es Salaam fliegen und am Sonntag früh mit der Fähre nach Sansibar fahren werde. Dies war für mich die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Also ließ ich mich gegen 17 Uhr wieder von Daddy, so nennt sich der Fahrer, vom Hostel abholen und zum Flughafen Kilimandscharo bringen. Zum Glück war es schon dunkel und ich konnte das Monster nicht sehen. 😉 Zuvor traf ich mich noch mit James um Fotos auszutauschen. James hat eines der besten Videos von unserem Trip gemacht. Dieses schaue ich mir jetzt noch sehr oft und so gerne an.

Auf dem Weg zum Flughafen hatte ich mir von Daddy noch einen Fahrer in Dar vermitteln lassen. Ich wusste, dass es in Dar einen Haufen von Taxifahrern gibt, aber ich dachte, dass es vielleicht Sinn macht, eine Kontaktperson zu haben. Hat sogar geklappt. Der Typ hat nicht viel Englisch verstanden, aber dafür hat er mich ohne weiteres zum Hotel gefahren. Das Hotel war ziemlich interessant. War halt ein umgebautes Wohnhaus. Irgendwie fühlte ich mich an den Film Hangover erinnert. Warum, weiß ich gar nicht genau. 😉

So stellt man sich doch einen Eingang zum Hotel vor, oder nicht?
Es war halt sehr günstig. 😉

Dar Es Salaam ist viel wärmer als Arusha. Vor allem die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Leider musste ich aus diesem Grund in der Nacht mit dem gefährlich wackelnden Ventilator über mir schlafen. Aber ich habe es überlebt. Morgens machte ich mich dann zu Fuß auf den Weg zur Fähre. Diese war zum Glück nicht weit weg und da auch da wieder Masivu rumlief, war alles halb so wild. 😉 Ich kaufte mein Ticket und machte mich auf den Weg zum Wartebereich. Man musste durch den Sicherheitsbereich durch und dann auf das Boarding warten, während man den Einreisezettel ausfüllen musste. Ich musste mir einen Stift leihen und fragte die Person, die mich direkt in ein Gespräch verwickelt hatte. Nasamike. Nasamike arbeitete damals bei der Nasa und ist jetzt nur noch auf Reisen. Er ist dabei jedes Land der Erde zu bereisen, fehlen tun ihm nur noch 27. Schon beachtlich. Und in allen Ländern macht er dann einen Handstand. Etwas komisch war der Typ aber doch. Beim Boarding konnte ich ihm gar nicht so schnell folgen, wie er es gerne gehabt hätte, somit hatte ich ihn dann leider aus den Augen verloren. Wirklich schade… Nach 2 Stunden war die Fahrt war ich dann auf Sansibar angekommen.

Auf Sansibar wartete ich kurz, dass Masivu seine Gruppe verladen hatte und ich dann mit ihm und dem Fahrer ins Hotel fahren konnte. Irgendwie musste ich ja mal ein bisschen Geld sparen. Im Hotel angekommen, ging ich als erstes ins Restaurant und gönnte mir eine leckere Pizza. Irgendwie war ich nach dem Kilimandscharo doch etwas ausgehungert. 🙂 Nach dem Essen hatte ich noch Zeit zum Entspannen und schließlich stieg meine Vorfreude Daniela und Roy treffen zu können. Ich machte mich gegen Nachmittag auf den Weg am Strand entlang, um die beiden zu treffen.

Ziemlich gut, dass sie auch im Norden von Sansibar waren. J Wir legten uns an den Strand und quatschten. 🙂 Das tat so gut. Später waren wir dann noch in einem Restaurant am Strand etwas Trinken und Essen. Da es dann schon spät war und ziemlich dunkel, wurde ich von den beiden fast zurück bis zum Hotel gebracht. Dafür war ich sehr dankbar. 🙂

Morgens auf dem Weg zu Dani und Roy.

Am Montagmorgen ging ich dann gemeinsam mit Dani, Roy und ihren 2 Freunden durch Nungwi.

Sie wollten ein paar Süßigkeiten an Kinder verteilen. Welches auch gut und schnell geklappt hatte. Es war mal wieder mega heiß. Gegen 12:30 Uhr war ich zurück am Hotel, ging schnell eine Runde in den Pool, dann duschen und um 13 Uhr fuhren Masivu und ich zum Mittagessen in ein anderes Hotel. Von der Hauptstraße aus sind wir dann zu Fuß gegangen, ich dachte es war nicht weit, als er fragte, ob wir mit dem Motorrad fahren wollten und ich ablehnte. Na ja, angekommen am Hotel war man dann halt wieder einmal geduscht. 🙂 Zurück nahmen wir dann zum Glück ein Taxi. (Temperaturanzeige im Auto: 38Grad, kein Wunder, dass ich so schwitzte…) Auf Sansibar wird der Verkehr viel von der Polizei kontrolliert. Unser Taxifahrer fuhr zu schnell, musste anhalten und seine Versicherungsplakette wurde ihm abgenommen. Aber immerhin durfte er uns noch ans Ziel bringen. Ich hatte zwar nicht das Gefühl, dass wir zu schnell unterwegs waren, aber na ja. 🙂

Am Hotel angekommen war noch kurz Zeit zum Umziehen und dann sind wir zur Sonnenuntergangsbootstour aufgebrochen. Dani, Roy und ihre Freunde waren auch wieder mit dabei. Dies war ein schöner entspannter Abschluss. Ich merkte, dass mir diese zwar recht kurze Auszeit sehr gut getan hatte.

Am Dienstagmorgen fuhren wir nach Stone Town. Dort bummelte ich dann ein wenig durch die Stadt. Dies ist auch sehr gut alleine möglich, wie ich finde. Da braucht man sich keine Gedanken machen. Sogar einen tollen Mittagessen-Spot hatte ich gefunden. 🙂

Die Zeit auf Sansibar ging viel zu schnell vorbei. Am Abend traf ich mich noch mit Masivu zum Sonnenuntergang, was Essen und Trinken in einem Hotel mit toller Aussicht. Leider versperrten mir die Wolken die Sicht auf den Sonnenuntergang. Na ja, man kann ja nicht alles haben. 😉

Für den Mittwoch hatte ich mich entschieden, einen anderen Flug zu buchen. Ich hatte ja noch nicht genug Geld ausgegeben. 😉 Nein, zum Glück kostete mich das nur insgesamt 10 Dollar mehr, daher gönnte ich mir den Luxus mit der Kleinmaschine von Sansibar direkt nach Arusha zu fliegen. Das war auch mal wieder ein Erlebnis. Ich war rechtzeitig am Flughafen, da es hieß, der Schalter schließt um 10:30 Uhr. Neee, falsch Katherina. Der macht nicht vor 10:30 Uhr auf. 😉 Als ich die Maschine dann sah, war ich froh, dass ich nur einen Weg damit zurückgelegt hatte. 🙂 Aber die Aussicht auf die Insel war traumhaft.

Zurück in Arusha angekommen sortierte ich meine Sachen, gab meinen Pass nun endlich für die Beantragung des (Arbeits-)Visums ab und bereitete mich auf den ersten Tag im Kinderheim vor.

Donnerstag fuhr ich dann das erste Mal ins Cradle of Love. Ein Kinderheim für Kinder von Geburt bis ganz unterschiedlich. Also eigentlich bis 3 Jahren. Aber viele Kinder sind jetzt schon älter. Einige sollen wieder zurück in die Familien, einige können nicht zurück und diese werden adoptiert. Welches für die Kinder wirklich schön ist. Ein Pärchen, zwei Jungen, gehen zusammen in die USA. Der eine ist ein Albino und der andere hat das Down-Syndrom. Wirklich liebe Kinder, die aber viel mehr Aufmerksamkeit und Förderung brauchen, als sie es im Kinderheim bekommen. Alle sind froh, dass die beiden zusammen diesen Weg gehen können. In den nächsten Wochen werde ich euch hoffentlich noch weitere tolle Geschichten aus dem Heim erzählen können. Die ersten beiden Tage liefen sehr gut. Am ersten Tag war ich bei den Babys, später bei den größeren und am zweiten Tag mit den größeren beim Spaziergang zum Spielplatz dabei.

Die Krabbel hatten neue Socken von Selina bekommen. Omas aus ihrem Heimatdorf hatten diese fleißig gestrickt.

In der Mittagspause kann man ganz gut in eine deutsche Bäckerei gehen und die Zeit mit WLAN und gutem Essen genießen. Diese Bäckerei ist eigentlich von jemandem aus Dänemark gegründet worden. Aber alle nennen sie deutsche Bäckerei. Ich kaufte mir so richtiges Brot. Dunkel und lecker. J Bei der Einrichtung handelt es sich um eine Art Behindertenwerkstatt. Man kann auch ganz viel Kunsthandwerk kaufen, welches dort hergestellt ist. Also wenn ich da shoppe, dann tue ich quasi was Gutes. 😉

Liebe Grüße aus Arusha. Der Regen vom Morgen ist verzogen und ich werde mich jetzt mal auf den Weg in die Stadt machen.

Katherina