20.10.18: Just the normal life

Bilder folgen ….

 

Oh wow, nun ist schon wieder eine Woche vergangen, seitdem ich meinen letzten Post geschrieben hatte. Ehrlich gesagt dachte ich anfangs, dass die Überschrift passt, denn als ich über die vergangene Woche nachdachte, dachte ich, dass ich gar nicht so viel gemacht hatte. Dem war aber gar nicht so. Freitag, 12.10.18 war ich erst im Cradle und war eigentlich mit der Gründerin von STEP Afrika verabredet. Das Treffen fand aber leider nicht statt. Daher bin ich dann wieder zurück in die Stadt und dann zusammen mit Sarah los eine Gitarre für Emmanuel kaufen. Er musste seine aus finanziellen Gründen leider verkaufen und er liebt das Gitarre spielen. Damit uns der Verkäufer auch ja nicht über den Tisch zieht, ist er sicherheitshalber mit zu dem Laden gekommen. Nachdem der Kauf erledigt war, sind wir am Sanawari in ein Restaurant und haben uns da wieder mit Carla getroffen. Es gab endlich mal wieder Chips Mayai. Pommes in Ei gebraten, dieses Essen gehört hier zu den Spezialitäten und wir essen es doch relativ oft. 😉

Auf dem Weg nach Hause sind wir zu dritt an der Hauptstraße entlang. Es war schon dunkel und eigentlich hab ich mir da nie Gedanken gemacht. Carla trug ihre Tasche allerdings in Richtung Verkehr und schwups versuchte jemand, ihr die Tasche abzunehmen. Ging aber gut, der Riemen ist gerissen, aber sie konnte die Tasche noch festhalten. Wir legten einen Schritt zu nach Hause. 😉

Samstagmorgen sind wir zusammen ins Mwanga. Dort haben Carla und Sarah eine Art Sommerfest veranstaltet. Sie nutzten dieses Fest um ihre Spenden zu verteilen. Eine sehr schöne Idee. Eigentlich wollte ich den Tag über auch dabei sein, jedoch hatte ich mich dazu entschieden kurz mit zu einer Werkstatt für mein neues Auto zu fahren (Ja genau, nun ist es raus. Ich hab hier nen Land Cruiser gekauft ;)). Allerdings ist der Begriff „kurz“ hier irgendwie nicht existent. Als wir in der Werkstatt fertig waren, war auch das Fest im Mwanga vorbei und wir fuhren gemeinsam nach Hause, machten uns frisch und fuhren gemeinsam mit Emmanuel zu Khans Barbeque.

Am Sonntag wollte ich eigentlich ehemalige Kinder des Cradle besuchen, dieses verschob sich allerdings, da weder Elizabeth noch Psteen Zeit dazu hatten und die beiden sollten ja auch mal ihr Wochenende genießen 🙂 Also fuhren wir, wieder Carla, Sarah, Emmanuel und ich zu den Hot Springs. Zuvor legten wir noch einen kurzen Stop am Lake Duluti ein. Er gilt als tiefster See in Tansania mit angeblich 700m. Wer weiß, aber wo diese 700m gemessen sind.  Ebenfalls gab es einen kurzen Stopp am Cradle, da es dort am Tag zuvor einen Kurzschluss gab und nun der Strom weg ist. Immer noch. Denn bislang ist noch nicht genug Geld hier angekommen um die Kabel zu erneuern. Bei den Hot Springs verbrachten wir dann den ganzen Tag bis zum Sonnenuntergang. Dieser war mein Highlight und einfach wunderschön.

 

Schon brach wieder eine neue Woche an. Die Zeit verfliegt so schnell, weil ich doch im Gegensatz als zuerst gedacht, recht viel zu tun hatte. Ich fuhr am Morgen wieder mit Eliza zusammen ins Cradle. So kann ich die ätzenden Dalla-Fahrten meiden. 🙂 An diesem Tag machten wir Hausbesuch Nummer 1. Dieser Besuch war bislang der, der mich am meisten berührt hat. Wir fuhren mit einer Nanny, die sich in der Gegeng auskannte, wo die kleine Rachel nun wohnt, gegen 13:30 Uhr los. Wir kaufen ein Mitbringsel ein und machten uns auf den Weg. Rachel kannte ich noch aus meinem allerersten Aufenthalt hier im Cradle und war sehr gespannt, wie die Kleine sich wohl so entwickelt hat. Wir kamen an dem Haus an und der Zustand vom Haus war eher nicht so gut. Sie lebt nun bei Ihrem Onkel und dieser hatte leider im Juni dieses Jahres einen Motorradunfall und verlo dabei seinen linken Unterschenkel. Seitdem ist die Situation für die Familie noch kritischer. Sie haben einen kleinen Shop eröffnet, um durch diesen ein wenig Geld einzunehmen. Giving Smiles e.V. überlegt nun, wie man dieser Familie mit 5 Kindern helfen kann. Vermutlich werden wir als erstes versuchen eine Prothese für den Onkel zu finanzieren. Denn ohne Geld kann keines der 5 Kinder zur Schule gehen… Dieser Besuch berührte Magdalena, eine andere Freiwillige und mich sehr. Wir fuhren recht nachdenklich zum Cradle zurück.

Später traf ich mich noch mit Sarah im Hostel und wir gingen hier nebenan in ein Restaurant. Die Bedienung lehnte sich bei der Aufnahme unserer Bestellung etwas weit auf den Tisch, sodass wir immer wieder fast von Ihrer Oberweite erschlagen worden waren. 😉 Na ja, wir fanden uns damit ab und ließen uns das Essen schmecken. Und um sicher zu gehen, dass wir in der Dunkelheit gut nach Hause kommen, hatten wir die gute Alarmuhr dabei 😉

Nun schreibe ich ja doch schon wieder so viel, ich dachte ich kann mich dieses mal ein wenig kürzer halten 😉 Klappt leider nicht so, da ich mir so auch ganz gut meine Gedanken von der Seele schreiben kann 😉

Der Dienstag startete wie der Montag. Auch am Dienstag besuchten wir ein ehemaliges Kind aus dem Cradle. Dieses Mal den 5 jährigen Rizwan. Dieser Besuch war um einiges „angenehmer“ als der erste am Vortag. Wir kamen leider etwas zu früh bei ihm zu Hause an, da Rizwan das Glück hat und bereits einen Sponsor um zur Schule zu gehen, war er eben noch in der Schule. Wir nutzten die Zwischenzeit um uns die Gegend anzuschauen. Psteen führte uns ein wenig rum. Als Rizwan dann wieder von der Schule zurück war, strahlte er über das gesamte Gesicht. Im Gegensatz zu Rachel, sie war sehr verschüchtert und lief eher davon als wir kamen. Rizwan fühlt sich bei seiner Oma sehr wohl. Der Kleine braucht allerdings eine Operation. Der Kleine leidet unter einer Hernie. Wenn ich das richtig verstanden habe. Nachdem wir uns herzlich von der Familie wieder verabschiedet hatten, bin ich noch schnell mit zu Psteen und habe meine Wäsche eingesammelt. Die Damen des Hauses waren so nett mir zu helfen. Psteen fuhr mich dann wieder nach Arusha und dann, wie sollte es anders sein, gingen wir doch glatt wieder ins gleiche Restaurant wie den Tag zuvor. 😉 Also doch just the normal life 😉

Mittwoch, endlich mal wieder ein Tag in der Stadt. Ich hatte mich schon total darauf gefreut, dass ich endlich mal wieder in der Stadt bleiben und einfach meine Sachen erledigen konnte. Ich konnte auch endlich meine Sachen von Mama Susi abholen – So schön. So eine Hose werde ich mir nochmals schneidern lassen. Ich wartete kurz auf Psteen und wir fuhren zu dem Training der Nannys. Wir haben uns angeschaut, wie das Training abläuft und die Nannys nach ihrer Meinung gefragt. Sie waren alle begeistert und sind froh, dass sie diese Möglichkeit bekommen haben. Bevor wir mit den Nannys sprechen konnten sind wir noch kurz durch die Gegend gelaufen und haben in einem kleinen lokalen Restaurant Reis mit Bohnen und grünem Gemüse gegessen. Nachdem das erledigt war, hab ich es an dem Tag endlich geschafft viele Dinge von meiner To Do Liste zu streichen. Da hier immer alles anders läuft als geplant, war das ein voller Erfolg.

Da Giving Smiles e.V. nicht nur vor hat das Cradle zu unterstützen, sondern eben auch die Kinder, die wieder zurück in den Familien sind, haben wir am Donnerstag 4 Familien besucht. Aus zwei Familien kannte ich noch die Kinder. Es ist immer besonders schön, zu diesen Familien zu fahren. Die Familien die besucht werden, haben es auf irgendeine Weise besonders schwer. Sie haben kein Einkommen, leiden unter verschiedensten Krankheiten oder sie sind einfach durch die Wohnlage benachteiligt. Wir fuhren durch die staubigsten Gegenden, durch die ich je gefahren bin. Egal wo wir ankamen, wir wurden immer sehr herzlich begrüßt. Der Vater der ersten Familie sagte bzw. fragte beim Abschied, ob wir denn trotz des Staubes wiederkommen würden. Natürlich werden wir dieses tun. 🙂 Davon lassen wir uns doch nicht abhalten. Die zweite Familie war noch herzlicher. Der Vater wollte uns unbedingt was zu Essen und Trinken anbieten. Wir bekamen jeder sin Softgetränk und es gab Brot. Wir fanden es schon zu viel, etwas zu trinken anzunehmen, von jemandem, dem wir ja gerne helfen möchten. Zum Ende hin hat Psteen ihm dann erklärt, dass wir versuchen werden Sponsoren für seine Kinder zu finden, damit diese in die Schule gehen können. Aber immer mit dem Hinweis, dass wir nicht wissen, ob wir Sponsoren finden werden. Zum Dank hat er mir dann am Ende noch 3 Eier geschenkt. 🙂 Ich hätte sie ihm gerne überlassen, aber diese nicht anzunehmen, wäre unfreundlich gewesen. Das dritte Kind, welches wir besuchten, wohnt in einer noch weiter abgeschiedenen Gegend. Sie ist 5 Jahre alt und lebt bei ihrer HIV kranken Großmutter. Wie genau der Zustand der Oma ist, konnten wir nicht erfahren, da sie gerade im Krankenhaus war, um die HIV Medizin zu bekommen. Psteen erklärte uns, dass Kinder in Afrika immer draußen sind, während die Erwachsenen nicht zu Hause sind. Wir wunderten uns nämlich, dass das Haus abgeschlossen war und die Kinder draußen in einer Art Hühnerstall warteten. Diese Hausbesuche machte ich zum Glück nicht alleine, sondern mit Magdalena und Isabella, die gerade als Freiwillige im Cradle tätig sind. Ich war da sehr froh drüber, denn so konnte ich meine Gedanken direkt auf deutsch mit Jemandem austauschen. Last but noch least besuchten wir an dem Tag noch den kleinen Gifty. Er war im Cradle, als ich das erste Mal vor Ort war. Der Kleine lebt jetzt bei dem Mann, der ihn damals in einer Toilette gefunden hatte. Denn er wurde ausgesetzt. Auch hier ist es wichtig, einen Sponsor zu finden, der es ihm und seiner (neuen) Schwester bald ermöglicht zur Schule zu gehen. Die beiden sind 5 Jahre alt und könnten ab Januar zusammen die Schulbank drücken. Als wir auch hier unsere Fotosession erledigt hatten, bat uns die Oma noch zu sich nach Hause und war äußerst glücklich über Kommen. Das nächste Mal sollten wir doch aber bitte eher Bescheid sagen, denn dann würde sie uns etwas zu Essen zubereiten.JGleiches sagte uns auch schon der Vater der Zwillinge. Die Massai sind einfach sehr gastfreundlich.

Ich schreibe und schreibe und immer wieder komme ich nicht zum Ende und ein neuer Tag kommt hinzu… ich hoffe, jetzt aber Mal ein Ende zu finden. Freitag ging es wieder ins Cradle und das eigentlich besondere an dem Tag war, dass mich Emmanuel von dort abholen sollte und dann mit meinem Auto überraschte:

Endlich 🙂 Darauf wartete ich schon so lange. Nun wird die Werbung durch die Gegend gefahren. Ich hoffe, dass es vielleicht ein kleines bisschen Werbung bringt. 🙂

Wir fuhren noch in ein neues Restaurant mit jamaikanischem Essen und später in einen Club zum Tanzen. Ich glaube die Menschen hier stehen auf viel zu lauten, schlechten Sound. 😉

Ich entschied mich am Samstag ins Cradle zu fahren. Mal wieder mit dem Dalla. Ich dachte, dass es am Samstag bestimmt nicht so voll sein wird in diesen Bussen. Pustekuchen! Ich bekam einen Stehplatz. Das bedeutet nicht wie bei uns mal eben in einem Bus stehen. Nein, man steht krumm in einer Ecke, versucht sich krampfhaft festzuhalten um nicht auf die anderen Gäste drauf zu kippen. Nach einem Dallawechsel, weil sich der Fahrer mal wieder dazu entschieden hatte die Richtung zu wechseln, kam ich doch noch nach einer gefühlten Ewigkeit beim Cradle an. Fast das gleiche Spiel bot sich dann auch auf der Rückfahrt. Jedoch ohne Wechsel des Fahrzeugs. Wieder in der Stadt angekommen ging es Mal wieder in die Stadt Sachen erledigen, zu unterschiedlichen Handwerkern und schließlich in unser Stammrestaurant und nun sitzen wir auf unserem Balkon und werden noch Sarahs Geburtstagsgeschenk einlösen und gehen ins Le Patio.

Nun ist aber wirklich Schluss 🙂

Bis bald aus Sansibar
Katherina

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