06.01.2017: Krüger Nationalpark und der Weg nach Swasiland.

Am Morgen des 05.01.2017 sind wir extra früh aufgestanden, um den Morning Game Drive mitzumachen. Dafür mussten wir um 4:45 Uhr am Gate „Phabeni“ des Krüger Nationalparks sein. Als Gruppe ging es mit dem Safari-Truck in den Park. In den 3 Stunden, die der Morning Game Drive ging, haben wir Elefanten, Giraffen, Antilopen, Nilpferde, unterschiedliche Arten von Vögeln und Kudus gesehen.

Nun ja, danach stand unser Ziel also fest: Zu den Big 5 fehlten uns noch einige andere Tiere: Leoparden, Nashörner, Löwen und Büffel.

Nachdem wir mit dem Truck zurück am Parkplatz waren, ging unsere private Pirschfahrt also los. Der kleine Ford Figo hatte für diesen Tag also einiges vor sich. 🙂

Wir fragten den Guide (die Guidin, es war schließlich eine Frau) noch nach Tipps und machten uns auf den Weg. An der ersten Kreuzung angekommen wichen wir sofort von ihren Tipps ab und schlugen einen anderen Weg ein. Die erste Strecke passierte gar nichts. Nicht ein Tier querte unseren Weg, bis eine Warzenschweinmama mit zwei Babys auftauchte. Es fing zudem leider auch wieder an zu regnen. Zwar nur wenig, aber die Fenster konnten wir nicht mehr geöffnet lassen. Wir setzten die Fahrt wieder fort und plötzlich tauchte etwas am Horizont auf. Vor einem uns entgegenkommenden Auto lief ein Tier. Wir konnten es nicht glauben, aber es war ein Löwe. Wir stoppen sofort das Auto und versuchten den Moment zu genießen. Der Löwe sah aus, als hätte er soeben einen Kampf hinter sich gehabt. Er trottete direkt an unserem Auto vorbei.

Kurzer Einschub für Herrn Eidam: Der Löwe war viel zu schwach, der hätte gar keine Kraft mehr gehabt, um mich aufzufressen 😉

Wow – wir hatten also Löwen gesehen. Das war schon sehr beeindruckend. Um die Ecke lag im Busch noch ein zweiter Löwe. Vielleicht hatte dieser gerade mit dem anderen einen kleinen Revierkampf ausgetragen?

Unsere Pirschfahrt ging weiter und das nicht weniger erfolgreich. Wir klapperten Wasserloch um Wasserloch ab, jedoch hatten wir dort wenig Erfolg. Wir unterhielten uns während einer Fahrt vom Wasserloch zurück zur Hauptstraße über Nashörner und plötzlich stand ein Breitmaulnashorn neben uns. Ganz alleine und vor allem kein anderes Auto weit und breit zu sehen. Wir konnten den Moment also ganz alleine genießen. 🙂 Endlich, ein Nashorn. Ich war super happy.

Gekrönt wurde dann noch die Pirschfahrt durch einen jungen Leoparden und die Büffel, die wir während einer kleinen Mittagspause (wir mussten ja schließlich schnell weiter) auch noch zu Gesicht bekamen.

 

Damit sind die Big 5 komplett. 🙂

Die Zeit raste und da die Höchstgeschwindigkeit im Park bei 50km/h auf den Hauptstraßen und 40km/h auf den Nebenstraßen, 25km/h aber empfohlen werden, beträgt, mussten wir uns wieder auf den Weg in Richtung Gate machen. Um 18:27 Uhr verließen wir nach 13,75 Stunden also überglücklich den Krüger Nationalpark. Der Park schließt seine Tore in der Sommersaison um 18:30 Uhr. Ohne Guide ist es uns also gelungen, die Big 5 zu sehen. 🙂 Geschafft vom Tag vielen wir hundemüde sehr früh ins Bett.

Für die Nacht vom 06. auf den 07.01. hatten wir uns ein Hotel in Swasiland gebucht. Laut Navi sollten wir nach 3,5 Stunden Fahrt auch da sein. Gegen 10:30 Uhr verließen wir die Unterkunft mit der süßen Holzhütte in Richtung weiterem Stempel im Reisepass. Auf dem Weg machten wir in Barberton halt.

Die Einfahrt nach Barberton.

Ein kleines Städtchen, was angeblich durch seinen alten Stadtkern sehr sehenswert sein sollte. Uns gefiel es dort nicht wirklich, also tranken wir nur einen Tee in einem kleinen Café in der Nähe vom Auto und wollten dann auch schnell weiter. Dort sprach uns ein Herr auf Deutsch an und erzählte uns, dass er gebürtig aus Barterton sei und plauderte ein wenig aus seinem Leben. Sein Vater war der Mann, der vor Jahren die erste Seilbahn von Barberton nach Swasiland baute. Leider wurde diese mittlerweile wieder abgerissen. Lustig, da ich genau das davor im Reiseführer las.

Der nette Herr gab uns den Tipp über die Berge rüber nach Swasiland zu fahren. Diesen Tipp befolgten wir ausnahmsweise und wurden mit traumhaften Blicken belohnt.

Noch ein kurzer Blick auf Barberton.

Am Grenzübergang in Südafrika zu Swasiland angekommen, erlebten wir so einiges. Es war der lustigste Grenzübergang, den wir bislang beide vermutlich erlebt hatten. Nach kurzer (lachender) Diskussion bekam ich dann doch meinen Pass wieder und wir konnten die Fahrt schnellstmöglich fortsetzen. Der nette Mann am Grenzübergang in Swasiland erklärte uns dann, dass eine unbefestigte Straße vor uns liegen würde, diese sich aber schnell wieder ändert. Na ja, schnell nenne ich etwas Anderes, wenn man aufgrund einer von Steinen übersäten, sehr bergigen Schlaglochpiste nur 20km/h fahren kann. Zum ersten Mal hatte ich Befürchtungen, dass wir auf der Strecke liegen bleiben werden, den Berg wieder runterrutschen oder der Motor bei der Hitze explodieren wird. Die uns entgegenkommenden SUVs machten dieses Gefühl nicht besser.

Der Stein der uns vom Herzen gefallen war, als wir die Strecke von „nur“ 18km hinter uns hatten, war vermutlich bis nach Deutschland zu hören. Trotzdem war die Landschaft, die Swasiland zu bieten hat ebenfalls traumhaft schön. Die Berge sehen so sanft und malerisch aus. Ich hoffe, dies kommt ein wenig auf den Bildern rüber.

Gegen 17 Uhr waren wir dann im Hotel angekommen. Da auf der Strecke nicht mal eben ein Restaurant um die Ecke kam, sind wir nach dem Ausladen direkt ins Restaurant. Das Restaurant hat einen tollen Blick auf die Berge. Wir hoffen, dass wir diesen morgen beim Frühstück wieder in Ruhe genießen können, wenn der Regen dann vorbeigezogen ist.

Gute Nacht aus Swasiland
Katherina

P.S.: Für Morgen hoffen wir, dass die eingezeichneten Wege in der Landkarte wirklich befestigte Straßen sind…

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