04.01.2017: Ankunft und die ersten Tage in Südafrika.

So, nun ist es an der Zeit von den ersten vergangenen Tagen zu berichten. Nachdem wir den Flug ohne ausreichend Schlaf trotzdem gut überstanden hatten – ja, wir waren extrem müde –  hatten wir das Auto am Flughafen abholt und sind nach ein paar Ehrenrunden doch noch auf die richtige Straße nach Graskop gekommen. Graskop war die erste Station und liegt ca. 400km östlich von Johannesburg. Die 4 Stunden Fahrt zogen sich extrem in die Länge. Wir waren müde und es war doch sehr heiß im Auto. Wir haben zwar eine Klimaanlage, aber wenn diese an ist, muss das Auto angeschoben werden. Beim ersten Halt an einer Tankstelle, wo wir uns was Schnelles zum Mittag kaufen wollten, hat das Einparken nicht ganz funktioniert und ein netter Einheimischer half uns und hatte mal eben das Steuer übernommen. Gut, dass Dani davor immer gesagt hatte, dass wir weit Abstand halten und uns nicht anquatschen lassen sollten. Aber in Anbetracht der Nähe zum fremden Auto war es besser, dass der Fahrer des anderen Autos unseres Mal eben eingeparkt hatte. So weit so gut: Nach kurzem Halt ging die wilde (aber wie erwähnt recht langsame) Fahrt also weiter. Eine Stunde vorm Ziel gab es dann den nächsten unerwarteten Stopp. Plötzlich hielten alle Fahrzeuge an und es ging gar nichts mehr. Wir wollten doch aber eigentlich nur noch ins Bett. Nach kurzem Überlegen, ob wir umdrehen sollten, ging es dann doch wieder weiter – vorbei an einem Unfall, bei dem angeblich einige Personen ums Leben gekommen waren. Wir fuhren danach also noch vorsichtiger.

Erst gegen 19 Uhr kamen wir endlich im Hostel an. Das Hostel war ein Fall für sich. Der sehr nette und hilfsbereite Besitzer zeigte uns das Häuschen, welches wir angeblich gebucht hatten. Der Geruch von Feuchtigkeit war kaum auszuhalten, daher fragten wir nach einem anderen Raum/ Zimmer/ Haus. Die anderen „Schlafmöglichkeiten“ kamen leider ebenfalls nicht in Frage. Also hatten wir beschlossen, dass wir es schon irgendwie aushalten werden.

Nachdem wir die erste Nacht doch überlebt hatten, starteten wir unsere Tour entlang der Panoramaroute. Der erste Stopp war dann God’s Window. Leider wollte uns God das Window nicht zeigen, denn dichter Nebel zog auf. Trotzdem gingen wir noch durch den Regenwald, um sicherzugehen, dass oben angekommen die Sicht immer noch nicht besser sein würde.

Nach dem etwas ernüchternden ersten Stopp sind wir auf der Suche nach dem Blyde River Canyon an einem Restaurant mit typisch südafrikanischem Essen vorbeigekommen.

Top! Hier machten wir eine längere Pause, da sich am Horizont ein Gewitter entlang zog und sich dieses leider genau in unserer Fahrtrichtung befand. Während wir lecker gegessen hatten, beobachteten wir den Regen und die Blitze am Horizont. War schön anzusehen, denn es war schließlich (noch…) weit weg von uns.

Wir waren unentschlossen, was wir nach dem Essen tun sollten: Weiter Richtung Norden fahren oder lieber wieder in den Süden? Wir entschieden uns die Route weiter nach Norden zu fahren und wurden dann doch noch sehr dafür belohnt. Angekommen am Blyde River Canyon und den Three Rondavelts waren wir ein klein wenig überwältigt.

Durch den Canyon zieht sich der Fluss Blyde, daher auch der Name. Die Höhe dieses Canyons kann ich nur schlecht einschätzen. Die Aussicht war traumhaft schön. Trotz Wolken und ohne Sonnenschein hatte sich die Fahrt dorthin allemal gelohnt.

Die auf dem Hinweg ausgelassenen Burke’s Luck Potholes lagen auf dem Rückweg noch auf der unserer Strecke. Wir konnten uns anfangs nichts darunter vorstellen, als wir dann jedoch dort angekommen waren und die durch das Wasser geformten Felsen sahen, wussten wir, um was es sich handelte.

Auch dieser Stopp hatte sich gelohnt. Vor allem als wir am Ende auf einmal das Gelände für uns alleine hatten und keine anderen Touristen mehr vor Ort waren. Sicherlich wäre an einem Tag mit Sonnenschein auch hier sehr viel mehr losgewesen. Wir hatten also Glück und waren trotz Wolken ganz zufrieden.

Die Rückfahrt ging dann recht schnell. Ein kurzer Halt beim Supermarkt und schon waren wir wieder zurück im Hostel. Nach dem Abendbrot wollten wir eigentlich noch gemütlich Dinge am PC erledigen, jedoch brach dann ein Unwetter über uns herein, was ich so noch nicht erlebt hatte. Der Donner krachte in einer ohrenbetäubenden Lautstärke. Wir entschieden uns also in die Schimmelbutze zurückzukehren und schlafen zu gehen. Dies war so schnell leider nicht möglich. Meine Schuhe standen in einer Pfütze und der Grund war schnell gefunden: Am Übergang von Fassade zur Decke war ein kleiner Riss. Der Regen hatte sich einen Weg ins Innere des Gebäudes gesucht. Nun war auch für mich klar, dass wir das Hostel eher verlassen werden, als geplant… Es war also kein Wunder, dass es in den Räumen ein klein bisschen schimmelte. Der Besitzer versuchte den Bach im Zimmer zu beseitigen und gab uns nebenbei hilfreiche Tipps z.B. zum Autofahren in Südafrika. Unser Fazit dazu: Die Unterkunft war jetzt eher nicht so schön, dafür war der Besitzer echt super nett. Nachdem wir schon am Mittwochmorgen auschecken durften, sagte er uns, dass er die Hütte jetzt erstmal blocken wird, damit er diese reparieren kann. Er sollte sie vielleicht eher abreißen und wieder neu aufbauen…

Heute morgen sind wir dann weiter nach Hazyview. Ein Ort, der noch näher an den Eingängen zum Krüger Nationalpark liegt. Da es am Morgen immer noch regnete waren wir sehr froh, dass der Regen schon während der Fahrt weniger wurde und die Sonne hervorkam. Zwar nur ein wenig, aber immerhin.

In Hazyview sind wir zuerst zur Unterkunft und waren sehr erleichtert, dass wir nun eine kleine süße Holzhütte für die nächsten Tage unser zu Hause nennen konnten.

Den Nachmittag verbrachten wir mit Mittagessen, Erledigungen und Einkäufen. Der Supermarkt in einer Mall war ein geruchsintensives und schwüles Erlebnis, was wir so schnell nicht wieder brauchen. Dafür haben wir aber alles geschafft – auch den Morning Game Drive haben wir noch gebucht. Daher heißt es nun: Gute Nacht, wir müssen um 4:45 Uhr am Gate des Nationalparks sein. 🙂

Liebe Grüße
Katherina

P.S.: Noch sind die Blogeinträge recht lang, dies wird sich im Laufe der Zeit mit Sicherheit ändern 😀

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