12.01.2017: Sani Pass und über Durban auf nach Kapstadt

Die erste Nacht im Teepee (das englische Wort sieht einfach besser aus, als die deutsche Übersetzung) wurde nur kurz durch das Grunzen von Warzenschweinen gestört. Diese fanden das Gras neben unserem Zelt scheinbar besonders lecker und wühlten den Rasen ein wenig um. Am Morgen waren sie aber zum Glück nicht mehr da. Wir konnten uns in Ruhe fertigmachen.

Bei Tageslicht sah alles doch ziemlich nett aus. 

Wir waren noch schnell Frühstück einkaufen und dachten wir hätten noch genug Zeit, um dieses dann auch zu essen. Leider kam Martin, der Guide für die Tour zum Sani Pass, eine gute halbe Stunde eher als angekündigt. Also schnell Brote geschmiert und schon saßen wir im Auto. Wir waren froh, dass wir an diesem Tag mal nicht selber fahren mussten. Später stellte sich auch raus, dass wir die Strecke nervlich im eigenen Auto vermutlich nicht durchgehalten hätten. Dazu gleich mehr. 🙂

Mit einem Geländewagen ging die Fahrt mit acht weiteren Tourteilnehmern und dem Guide los. Auf dem Weg zum Pass erklärte Martin einiges über die Region und von wen der Pass genutzt wurde und wie es zustande kam.

Der Sani Pass ist eine offizielle Straße von Südafrika nach Lesotho in den Drakensbergen. Die Straße geht ungefähr auf einer Höhe von 1400m los und endet bei 2873m über NN. Mit dem Auto dauert es vielleicht 1,5 Stunden. Würde ich jetzt im Nachhinein vermuten, genau kann ich es nicht sagen, da wir ja einige Stopps einlegen mussten, um die tolle Landschaft genießen zu können.

Nach kurzer Fahrt erreichten wir die Grenze auf südafrikanischer Seite. Ausreisestempel abholen und schon ging’s weiter ins Niemandsland. Hinter der Grenze ist für 8 km Niemandsland. Der Pass wurde durch Südafrika und Lesotho gemeinsam „gebaut“, gehört aber zu keinem der beiden Länder. Teilweise war der Weg nichts für schwache Nerven. Nah am Hang ging es von einer Kurve in die nächste, an einigen Wasserfällen vorbei und kleine Flussläufe wurden durchquert. Wir überholten auf dem Weg kleine Kinder, die immer wieder abrutschten, während sie einen kleinen Wagen nach oben schoben, Mountainbiker und Männer, die Holz nach oben trugen. Vor allem das letzte Teilstück wurde doch recht steil.

Oben angekommen war es ziemlich frisch, aber der Blick nach unten über den Pass war wieder einmal total atemberaubend.

Mittlerweile gehen mir ein wenig die Worte aus, mit denen ich die Landschaft noch anders beschreiben könnte. Die Tour ging dann weiter in ein kleines Dorf, wo uns die Frau eines Hauses etwas über das Leben in Lesotho erzählte und ihr Kunsthandwerk zum Verkauf anbot.

Lesotho ist ein sehr armes Land und die Menschen leben, zumindest in den Dörfern, in ganz einfachen Rundhütten. Für Einkäufe müssen sie entweder den Pass runter nach Underberg oder in die ebenfalls ca. 50km entfernte größere Stadt. Wir kauften uns einen kleinen Hut, der das Symbol der Krieger ist. Er hat die Form eines Berges, von dem die Angreifer aus dem Zululand abgewehrt worden waren.

Mittagessen gab es dann im höchsten Pub Afrikas bevor es wieder den steilen Pass, von oben wirkt er noch steiler, hinunterging.

Obwohl wir den Tag über nicht selber gefahren waren, waren wir doch recht kaputt. Zum Einkaufen mussten wir doch nochmal schnell los. Wir entschieden uns mal etwas zu kochen, anstatt Essen zu gehen 😉 Es gab Nudeln und als die Dämmerung einbrach, verschwanden wir auch wieder recht schnell im Teepee, da es ganz alleine doch etwas gruselig auf dem Gelände war.

Am 11.01. hatten wir den Tag ganz entspannt gestartet. Im Gegensatz zum Vortag hatten wir ausreichend Zeit für das Frühstück und sind dann gut gestärkt nach Durban aufgebrochen.

Wir verbrachten den Tag mit Planungen für die Zeit in Kapstadt, waren in einem sehr leckeren Restaurant essen und versuchten dann noch schnell die Rucksäcke für den kommenden Flug zu packen.

Da wir aus unserem Hostelzimmer den Blick auf den Sonnenaufgang hatten, wollte ich mir diesen nicht entgehen lassen.

Also: guten Morgen aus Durban. 🙂 Wir machen uns nun bereit für den Abflug nach Kapstadt.

Liebe Grüße

Katherina

09.01.17: Aus Swasiland wieder zurück nach Südafrika in den iSimangaliso Wetland Nationalpark und weiter nach Underberg.

Swasiland begrüßte uns auf die gleiche Art und Weise, wie es auch gute Nacht sagte. Es regnete. Zum Glück hatten wir am Tag zuvor schon die tolle Landschaft genießen können, somit fiel es uns nicht ganz so schwer keine Zwischenstopps auf dem Weg nach Südafrika einzulegen. Dieses Mal verlief der Grenzübergang auch normal. Die Beamten hinterm Schalter würdigten uns nur kurze Blicke und die Gespräche glichen auch eher denen, die man von solchen Situationen kennt. Mittels Gesten wurde uns der richtige Weg gezeigt.

Der Regen begleitete uns bis nach St. Lucia. St. Lucia ist ein kleines Städtchen, von wo aus unterschiedlichste Touren in den iSimangaliso Wetland Nationalpark starten. Wir kamen gegen 17 Uhr mal wieder etwas ausgehungert in der Unterkunft an und ließen uns direkt Restauranttipps von der hilfsbereiten Besitzerin geben. Aufgrund der Lage zum Nationalpark stehen in St. Lucia überall Hinweisschilder, dass man in der Nacht auf durch die Straßen ziehende Nilpferde achten solle. Auch an den Anlegestellen für Boote soll man vorsichtig sein, dort lauern die Krokodile.

Ausgehungert fuhren wir zu einem Restaurant, wo wir mit amerikanischem Charme begrüßt worden waren. Die Karte glich dann ebenfalls einem amerikanischen Diner und nicht einem typisch afrikanischen Restaurant. Wir hatten zwar etwas Anderes erwartet, jedoch war die Pizza, die wir dann bestellten, sehr lecker. Auf dem Rückweg fuhren wir noch kurz an einer Anlegestelle für Boote vorbei und konnten tatsächlich noch ein Krokodil sehen. Es lauerte im Wasser, vermutlich voller Hoffnung auf Beute.

Voller Erwartungen und in der Hoffnung auf schöneres Wetter gingen wir recht schnell ins Bett.

Der nächste Morgen sah schon besser aus. Die ersten Sonnenstrahlen blinzelten durchs Fenster, sodass wir voller Elan zur netten Besitzerin sind und diese für uns dann noch eine Bootstour zu den Nilpferden und Krokodilen buchen konnte. Nach dem Frühstück wurden wir von der Unterkunft abgeholt und es ging mit einem Safarigeländewagen zur Bootsanlegestelle. Die Boote waren eher mit Dach überbaute schwimmende Pontons.

Viel Tiefgang haben diese Boote ebenfalls nicht, der Fluss ist an einigen Stellen sehr flach. (Die Nilpferde laufen eher durchs Wasser als das sie schwimmen.) Damit ging es dann hinauf auf den Mfolozi, den Fluss, der im Lake St. Lucia mündet. Die Nilpferde ließen nicht lange auf sich warten, gleich an der ersten Einmündung lag eine Nilpferdfamilie.

Es ging den Fluss weiter entlang, von einem Nilpferd-Spot zum nächsten. Leider machen Nilpferde ja nicht so viel während sie im Wasser liegen.

Recht gemütliche Tiere, die nur kurz am Tag bzw. in der Nacht an Land gehen um etwas zu essen. Nilpferdbabys haben es da besser, diese können auch unter Wasser bei der Mama trinken. Einiges was der Guide erklärt hatte, ist trotz seines krassen Akzentes doch hängen geblieben. 🙂

Nach guten 2,5 Stunden war die Tour wieder zu Ende und es ging zurück zur Unterkunft. Wir hatten uns dann noch vorgenommen in den iSimangaliso Wetland Nationalpark mit dem eigenen Auto zu fahren. Die Besitzerin der Unterkunft, ja, ich habe ihren Namen leider vergessen…, schwärmte von dem Lake St. Lucia und den Stränden, die man dort besichtigen könne. Dies wollten wir uns nicht entgehen lassen und so fuhren wir wieder mal mit dem kleinen Ford in den Nationalpark hinein. Tiere gibt es auf der Seite des Parks nicht so viele, da der Bereich zwischen Fluss und Meer liegt und die Tiere sich dadurch wohl eher auf der Seite Richtung Landesinneren aufhalten. Wir hatten trotzdem Büffel, Kudus, Zebras, Warzenschweine und vor allem tolle Landschaften vor die Linse bekommen.

Der erste Stopp, an dem wir auch das Auto verlassen durften, war am Mission Rock Beach.

Nun fiel uns auch wieder ein, dass die nette Besitzerin der Unterkunft meinte, man solle Turnschuhe anziehen, wenn man in den Park hineinfährt. Wir waren also perfekt ausgestattet…

Der felsige Strand war traumhaft schön. Die Sonne trug einiges dazu bei. Nach kurzer Pause ging die Fahrt weiter zum Cape Vidal. Dies ist ein Badestrand, mitten im Nationalpark mit Warnung vor Haien. Also wir hatten uns gegen das Schwimmen entschieden. 😉

Nach kurzer Verschnaufpause mussten wir uns auch schon wieder auf den Rückweg machen, denn der Park schloss seine Tore um 19 Uhr und wir hatten noch ca. 45km vor uns. Da man auch hier wieder nur sehr langsam fahren durfte, wussten wir, dass die Strecke etwas länger dauern wird. Vor allem die vielen Stopps aufgrund von toller Landschaften verzögerten den Rückweg um einiges. Wir reizten das Zeitlimit mal wieder bis zum Ende aus, aber hatten dafür auch einen wunderschönen Sonnenuntergang im Park. 18:55 Uhr verließen wir letzten Endes das Gelände.

Da wir den ganzen Tag die Landschaft genossen hatten, hatten wir mal wieder keine Zeit fürs Essen eingeplant. Daher führte der Weg direkt in ein Restaurant im Stadtzentrum. Nachdem wir aufgegessen hatten, drehten wir noch eine kleine Runde mit dem Auto durch die von Dani liebevoll genannte Geisterstadt. Leider haben wir kein Nilpferd durch die Stadt laufen sehen und die leeren und dunklen Straßen waren uns dann auch nicht mehr ganz geheuer. Wir verkürzten die Runde und wir fuhren auf direktem Weg in die Unterkunft. Ich fiel total kaputt ins Bett. Mein Akku war leer, wie man so schön sagt. Vermutlich durch die vielen Eindrücke und das ständige unterwegs sein der ersten Tage hier in Südafrika. 🙂

Nach fast 10 Stunden Schlaf, war ich wieder fit und wir starteten den Tag gemütlich bei Sonnenschein und Frühstück im Freien. 🙂

Heute stand dann der Weg von St. Lucia nach Underberg auf unserem Plan. Wir fuhren bei strahlendem Sonnenschein los und auch dieser begleitete uns bis in die späten Abendstunden. Dies bedeutete, dass es sehr heiß im Auto war, denn das kleine Auto hatte ebenfalls ein kleines Problem mit der Klimaanlage. Diese funktionierte nur mit offenem Fenster oder auch manchmal einfach gar nicht.

Nach unserer Mittagspause in einem Restaurant mit Blick auf den indischen Ozean beschlossen wir zu Europcar in Pietermaritzburg zu fahren und die Mängel am Auto kund zu tun. Der etwas wortkarge Typ am Schalter von Europcar sagte mir dann schließlich auf meine Nachfrage, was wir tun sollten, dass wir ein neues Auto bekommen werden. Super. Das war ein echtes Upgrade für uns. Alles automatisch in dem neuen Auto und sogar die Berge ließen sich fast ohne Bangen wieder nach oben fahren. Leider hatten wir während der Mittagspause schon einiges an Zeit verloren, da der Kellner uns immer vergessen hatte und nun auch noch beim Tauschen des Autos.

Die Fahrt nach Underberg war wieder einmal durch tolle Landschaften geprägt.

Leider erreichten wir die neue Unterkunft erst nach Sonnenuntergang. Die Unterkunft ist ein Camp anscheinend bestehend aus 4 Teepees 🙂 Wir sind gespannt, wie es hier im hellen aussehen wird.

Gute Nacht aus Underberg an den südlichen Drakensbergen.
Katherina

06.01.2017: Krüger Nationalpark und der Weg nach Swasiland.

Am Morgen des 05.01.2017 sind wir extra früh aufgestanden, um den Morning Game Drive mitzumachen. Dafür mussten wir um 4:45 Uhr am Gate „Phabeni“ des Krüger Nationalparks sein. Als Gruppe ging es mit dem Safari-Truck in den Park. In den 3 Stunden, die der Morning Game Drive ging, haben wir Elefanten, Giraffen, Antilopen, Nilpferde, unterschiedliche Arten von Vögeln und Kudus gesehen.

Nun ja, danach stand unser Ziel also fest: Zu den Big 5 fehlten uns noch einige andere Tiere: Leoparden, Nashörner, Löwen und Büffel.

Nachdem wir mit dem Truck zurück am Parkplatz waren, ging unsere private Pirschfahrt also los. Der kleine Ford Figo hatte für diesen Tag also einiges vor sich. 🙂

Wir fragten den Guide (die Guidin, es war schließlich eine Frau) noch nach Tipps und machten uns auf den Weg. An der ersten Kreuzung angekommen wichen wir sofort von ihren Tipps ab und schlugen einen anderen Weg ein. Die erste Strecke passierte gar nichts. Nicht ein Tier querte unseren Weg, bis eine Warzenschweinmama mit zwei Babys auftauchte. Es fing zudem leider auch wieder an zu regnen. Zwar nur wenig, aber die Fenster konnten wir nicht mehr geöffnet lassen. Wir setzten die Fahrt wieder fort und plötzlich tauchte etwas am Horizont auf. Vor einem uns entgegenkommenden Auto lief ein Tier. Wir konnten es nicht glauben, aber es war ein Löwe. Wir stoppen sofort das Auto und versuchten den Moment zu genießen. Der Löwe sah aus, als hätte er soeben einen Kampf hinter sich gehabt. Er trottete direkt an unserem Auto vorbei.

Kurzer Einschub für Herrn Eidam: Der Löwe war viel zu schwach, der hätte gar keine Kraft mehr gehabt, um mich aufzufressen 😉

Wow – wir hatten also Löwen gesehen. Das war schon sehr beeindruckend. Um die Ecke lag im Busch noch ein zweiter Löwe. Vielleicht hatte dieser gerade mit dem anderen einen kleinen Revierkampf ausgetragen?

Unsere Pirschfahrt ging weiter und das nicht weniger erfolgreich. Wir klapperten Wasserloch um Wasserloch ab, jedoch hatten wir dort wenig Erfolg. Wir unterhielten uns während einer Fahrt vom Wasserloch zurück zur Hauptstraße über Nashörner und plötzlich stand ein Breitmaulnashorn neben uns. Ganz alleine und vor allem kein anderes Auto weit und breit zu sehen. Wir konnten den Moment also ganz alleine genießen. 🙂 Endlich, ein Nashorn. Ich war super happy.

Gekrönt wurde dann noch die Pirschfahrt durch einen jungen Leoparden und die Büffel, die wir während einer kleinen Mittagspause (wir mussten ja schließlich schnell weiter) auch noch zu Gesicht bekamen.

 

Damit sind die Big 5 komplett. 🙂

Die Zeit raste und da die Höchstgeschwindigkeit im Park bei 50km/h auf den Hauptstraßen und 40km/h auf den Nebenstraßen, 25km/h aber empfohlen werden, beträgt, mussten wir uns wieder auf den Weg in Richtung Gate machen. Um 18:27 Uhr verließen wir nach 13,75 Stunden also überglücklich den Krüger Nationalpark. Der Park schließt seine Tore in der Sommersaison um 18:30 Uhr. Ohne Guide ist es uns also gelungen, die Big 5 zu sehen. 🙂 Geschafft vom Tag vielen wir hundemüde sehr früh ins Bett.

Für die Nacht vom 06. auf den 07.01. hatten wir uns ein Hotel in Swasiland gebucht. Laut Navi sollten wir nach 3,5 Stunden Fahrt auch da sein. Gegen 10:30 Uhr verließen wir die Unterkunft mit der süßen Holzhütte in Richtung weiterem Stempel im Reisepass. Auf dem Weg machten wir in Barberton halt.

Die Einfahrt nach Barberton.

Ein kleines Städtchen, was angeblich durch seinen alten Stadtkern sehr sehenswert sein sollte. Uns gefiel es dort nicht wirklich, also tranken wir nur einen Tee in einem kleinen Café in der Nähe vom Auto und wollten dann auch schnell weiter. Dort sprach uns ein Herr auf Deutsch an und erzählte uns, dass er gebürtig aus Barterton sei und plauderte ein wenig aus seinem Leben. Sein Vater war der Mann, der vor Jahren die erste Seilbahn von Barberton nach Swasiland baute. Leider wurde diese mittlerweile wieder abgerissen. Lustig, da ich genau das davor im Reiseführer las.

Der nette Herr gab uns den Tipp über die Berge rüber nach Swasiland zu fahren. Diesen Tipp befolgten wir ausnahmsweise und wurden mit traumhaften Blicken belohnt.

Noch ein kurzer Blick auf Barberton.

Am Grenzübergang in Südafrika zu Swasiland angekommen, erlebten wir so einiges. Es war der lustigste Grenzübergang, den wir bislang beide vermutlich erlebt hatten. Nach kurzer (lachender) Diskussion bekam ich dann doch meinen Pass wieder und wir konnten die Fahrt schnellstmöglich fortsetzen. Der nette Mann am Grenzübergang in Swasiland erklärte uns dann, dass eine unbefestigte Straße vor uns liegen würde, diese sich aber schnell wieder ändert. Na ja, schnell nenne ich etwas Anderes, wenn man aufgrund einer von Steinen übersäten, sehr bergigen Schlaglochpiste nur 20km/h fahren kann. Zum ersten Mal hatte ich Befürchtungen, dass wir auf der Strecke liegen bleiben werden, den Berg wieder runterrutschen oder der Motor bei der Hitze explodieren wird. Die uns entgegenkommenden SUVs machten dieses Gefühl nicht besser.

Der Stein der uns vom Herzen gefallen war, als wir die Strecke von „nur“ 18km hinter uns hatten, war vermutlich bis nach Deutschland zu hören. Trotzdem war die Landschaft, die Swasiland zu bieten hat ebenfalls traumhaft schön. Die Berge sehen so sanft und malerisch aus. Ich hoffe, dies kommt ein wenig auf den Bildern rüber.

Gegen 17 Uhr waren wir dann im Hotel angekommen. Da auf der Strecke nicht mal eben ein Restaurant um die Ecke kam, sind wir nach dem Ausladen direkt ins Restaurant. Das Restaurant hat einen tollen Blick auf die Berge. Wir hoffen, dass wir diesen morgen beim Frühstück wieder in Ruhe genießen können, wenn der Regen dann vorbeigezogen ist.

Gute Nacht aus Swasiland
Katherina

P.S.: Für Morgen hoffen wir, dass die eingezeichneten Wege in der Landkarte wirklich befestigte Straßen sind…

04.01.2017: Ankunft und die ersten Tage in Südafrika.

So, nun ist es an der Zeit von den ersten vergangenen Tagen zu berichten. Nachdem wir den Flug ohne ausreichend Schlaf trotzdem gut überstanden hatten – ja, wir waren extrem müde –  hatten wir das Auto am Flughafen abholt und sind nach ein paar Ehrenrunden doch noch auf die richtige Straße nach Graskop gekommen. Graskop war die erste Station und liegt ca. 400km östlich von Johannesburg. Die 4 Stunden Fahrt zogen sich extrem in die Länge. Wir waren müde und es war doch sehr heiß im Auto. Wir haben zwar eine Klimaanlage, aber wenn diese an ist, muss das Auto angeschoben werden. Beim ersten Halt an einer Tankstelle, wo wir uns was Schnelles zum Mittag kaufen wollten, hat das Einparken nicht ganz funktioniert und ein netter Einheimischer half uns und hatte mal eben das Steuer übernommen. Gut, dass Dani davor immer gesagt hatte, dass wir weit Abstand halten und uns nicht anquatschen lassen sollten. Aber in Anbetracht der Nähe zum fremden Auto war es besser, dass der Fahrer des anderen Autos unseres Mal eben eingeparkt hatte. So weit so gut: Nach kurzem Halt ging die wilde (aber wie erwähnt recht langsame) Fahrt also weiter. Eine Stunde vorm Ziel gab es dann den nächsten unerwarteten Stopp. Plötzlich hielten alle Fahrzeuge an und es ging gar nichts mehr. Wir wollten doch aber eigentlich nur noch ins Bett. Nach kurzem Überlegen, ob wir umdrehen sollten, ging es dann doch wieder weiter – vorbei an einem Unfall, bei dem angeblich einige Personen ums Leben gekommen waren. Wir fuhren danach also noch vorsichtiger.

Erst gegen 19 Uhr kamen wir endlich im Hostel an. Das Hostel war ein Fall für sich. Der sehr nette und hilfsbereite Besitzer zeigte uns das Häuschen, welches wir angeblich gebucht hatten. Der Geruch von Feuchtigkeit war kaum auszuhalten, daher fragten wir nach einem anderen Raum/ Zimmer/ Haus. Die anderen „Schlafmöglichkeiten“ kamen leider ebenfalls nicht in Frage. Also hatten wir beschlossen, dass wir es schon irgendwie aushalten werden.

Nachdem wir die erste Nacht doch überlebt hatten, starteten wir unsere Tour entlang der Panoramaroute. Der erste Stopp war dann God’s Window. Leider wollte uns God das Window nicht zeigen, denn dichter Nebel zog auf. Trotzdem gingen wir noch durch den Regenwald, um sicherzugehen, dass oben angekommen die Sicht immer noch nicht besser sein würde.

Nach dem etwas ernüchternden ersten Stopp sind wir auf der Suche nach dem Blyde River Canyon an einem Restaurant mit typisch südafrikanischem Essen vorbeigekommen.

Top! Hier machten wir eine längere Pause, da sich am Horizont ein Gewitter entlang zog und sich dieses leider genau in unserer Fahrtrichtung befand. Während wir lecker gegessen hatten, beobachteten wir den Regen und die Blitze am Horizont. War schön anzusehen, denn es war schließlich (noch…) weit weg von uns.

Wir waren unentschlossen, was wir nach dem Essen tun sollten: Weiter Richtung Norden fahren oder lieber wieder in den Süden? Wir entschieden uns die Route weiter nach Norden zu fahren und wurden dann doch noch sehr dafür belohnt. Angekommen am Blyde River Canyon und den Three Rondavelts waren wir ein klein wenig überwältigt.

Durch den Canyon zieht sich der Fluss Blyde, daher auch der Name. Die Höhe dieses Canyons kann ich nur schlecht einschätzen. Die Aussicht war traumhaft schön. Trotz Wolken und ohne Sonnenschein hatte sich die Fahrt dorthin allemal gelohnt.

Die auf dem Hinweg ausgelassenen Burke’s Luck Potholes lagen auf dem Rückweg noch auf der unserer Strecke. Wir konnten uns anfangs nichts darunter vorstellen, als wir dann jedoch dort angekommen waren und die durch das Wasser geformten Felsen sahen, wussten wir, um was es sich handelte.

Auch dieser Stopp hatte sich gelohnt. Vor allem als wir am Ende auf einmal das Gelände für uns alleine hatten und keine anderen Touristen mehr vor Ort waren. Sicherlich wäre an einem Tag mit Sonnenschein auch hier sehr viel mehr losgewesen. Wir hatten also Glück und waren trotz Wolken ganz zufrieden.

Die Rückfahrt ging dann recht schnell. Ein kurzer Halt beim Supermarkt und schon waren wir wieder zurück im Hostel. Nach dem Abendbrot wollten wir eigentlich noch gemütlich Dinge am PC erledigen, jedoch brach dann ein Unwetter über uns herein, was ich so noch nicht erlebt hatte. Der Donner krachte in einer ohrenbetäubenden Lautstärke. Wir entschieden uns also in die Schimmelbutze zurückzukehren und schlafen zu gehen. Dies war so schnell leider nicht möglich. Meine Schuhe standen in einer Pfütze und der Grund war schnell gefunden: Am Übergang von Fassade zur Decke war ein kleiner Riss. Der Regen hatte sich einen Weg ins Innere des Gebäudes gesucht. Nun war auch für mich klar, dass wir das Hostel eher verlassen werden, als geplant… Es war also kein Wunder, dass es in den Räumen ein klein bisschen schimmelte. Der Besitzer versuchte den Bach im Zimmer zu beseitigen und gab uns nebenbei hilfreiche Tipps z.B. zum Autofahren in Südafrika. Unser Fazit dazu: Die Unterkunft war jetzt eher nicht so schön, dafür war der Besitzer echt super nett. Nachdem wir schon am Mittwochmorgen auschecken durften, sagte er uns, dass er die Hütte jetzt erstmal blocken wird, damit er diese reparieren kann. Er sollte sie vielleicht eher abreißen und wieder neu aufbauen…

Heute morgen sind wir dann weiter nach Hazyview. Ein Ort, der noch näher an den Eingängen zum Krüger Nationalpark liegt. Da es am Morgen immer noch regnete waren wir sehr froh, dass der Regen schon während der Fahrt weniger wurde und die Sonne hervorkam. Zwar nur ein wenig, aber immerhin.

In Hazyview sind wir zuerst zur Unterkunft und waren sehr erleichtert, dass wir nun eine kleine süße Holzhütte für die nächsten Tage unser zu Hause nennen konnten.

Den Nachmittag verbrachten wir mit Mittagessen, Erledigungen und Einkäufen. Der Supermarkt in einer Mall war ein geruchsintensives und schwüles Erlebnis, was wir so schnell nicht wieder brauchen. Dafür haben wir aber alles geschafft – auch den Morning Game Drive haben wir noch gebucht. Daher heißt es nun: Gute Nacht, wir müssen um 4:45 Uhr am Gate des Nationalparks sein. 🙂

Liebe Grüße
Katherina

P.S.: Noch sind die Blogeinträge recht lang, dies wird sich im Laufe der Zeit mit Sicherheit ändern 😀

Abflug.

Wow – auf einmal ist der Tag des Abfluges gekommen. Die Rucksäcke sind gepackt und die Spannung steigt. Nun geht es also wirklich los. Ich sitze im Flugzeug, die Tränen vom Abschied sind getrocknet und der nächste Halt auf dem Weg nach Johannesburg ist Istanbul.

Die ersten 4 Wochen werde ich zusammen mit Dani unterwegs sein. Dani kenne ich noch aus der Schule und ich bin ziemlich froh eine liebe Reisepartnerin mit ihr gefunden zu haben.

In Johannesburg werden wir uns am Flughafen ein Auto mieten und dann geht die wilde Fahrt durch Südafrika los.

Die Panorama-Route, God’s Window, Krüger Nationalpark, Swasiland oder der Sanipass in den Drakensbergen sind nur einige von den Stationen, die wir uns auf dem Weg nach Kapstadt angucken werden.

Nun versuche ich erstmal zu begreifen, dass die Reise wirklich begonnen hat und hoffe, dass auch meine Erkältung in der Sonne dann ganz schnell verschwinden wird.

Bis bald
Katherina

 

 

 

 

 

 

 

P.S.: Dani lacht – die Rucksäcke wirken auf dem Bild etwas kleiner als sie in Wirklichkeit sind… 🙂

Warum, wieso, weshalb?

Was mache ich hier eigentlich? Diese Frage habe ich mir innerhalb des letzten halben Jahres des Öfteren gestellt. Die Zweifel wichen der Vorfreude, die Vorfreude wurde durch Zweifel vertrieben. Ein Auf und Ab der Gefühle. Aber ich denke am Ende hat doch die große Vorfreude gesiegt.

Am 01.01.2017 geht es also endlich los. So viel, wie für diese Reise habe ich noch für keine Reise zuvor geplant oder im Vorfeld organisiert. Ob ich am Ende bei allen Entscheidungen die richtige Wahl getroffen habe, wird sich in den nächsten 4 Monaten zeigen.

Wie es zu der Entscheidung, eine Auszeit zu nehmen, gekommen ist, habe ich glaube ich den meisten schon berichtet. Kurzgefasst: Es sollte sich was ändern und ist an der Zeit mal etwas länger Hannover zu verlassen. Fest stand, wenn ich dies tue, dann mache ich im fremden Land mal was ganz Anderes. Elefanten zählen zum Beispiel.

Im März sagte mein Chef zu mir: Frau Campe, Sie sind jung. Machen sie es. Irgendwie hatte ich nicht damit gerechnet, dass ich eine so schnelle positive Rückmeldung bekomme. Hieß für mich: Es wird ernst. Du machst also eine Auszeit. Auch alle Formalitäten mit meinem Vertrag waren schnell erledigt – seit dem 01.05. bin ich also im Sabbatjahr. Genau, ich habe meine Stundenanzahl reduziert, arbeite aber Vollzeit und bekomme ein Jahr lang, auch im Ausland, Gehalt. Super Sache.

Ich überlegte mir also im Laufe des Jahres eine Reiseroute. Ich fragte mich, ob es eine Weltreise wird oder meinen Ursprungsgedanken umsetze Elefanten zu zählen. Mittlerweile steht fest: Es sind die Elefanten geworden. Oder auch eine Kombination aus Reisen, Afrika entdecken, Gutes tun und vor allem fremde Kulturen kennenzulernen.

Nun ist Weihnachten und meine Reisevorbereitungen sind so gut es geht abgeschlossen. Die Rücksäcke sind noch nicht gepackt, aber die Klamotten und alle anderen Dinge, die ich die nächsten 4 Monate gerne bei mir hätte liegen bereit. Ziemlich viel ist es geworden. Wird schon passen, ich bin da ganz optimistisch. Was auch meine Reiseroute anbelangt:

Starten werde ich am 01.01. in Hannover mit Ziel Johannesburg. Zum Glück erst mal nicht alleine. Dani ist mit dabei. Vermutlich beruhigt mich diese Tatsache derzeit noch ein wenig.

Wir werden zusammen von Johannesburg aus mit dem Auto bis nach Durban fahren. Die Route wird den Blyde River Canyon, natürlich den Krüger Nationalpark, Swasiland und die vermutlich atemberaubenden Drakensberge beinhalten. Von Durban fliegen wir nach Kapstadt. Dort heißt es dann für uns beide wieder: Schulbank drücken. Ich habe mich dazu entschlossen 2 Wochen Bildungsurlaub in meiner Zeit zu machen und was bietet sich da nicht mehr an, als 2 Wochen Englisch lernen in Kapstadt. Dazu aber zu gegebener Zeit näheres.

Daher fasse ich meine weitere Reise nur kurz zusammen: Von Kapstadt aus werde ich eine 3-wöchige Tour mit Ziel Victoriafälle machen. Von den Victoriafällen geht es dann nach Harare, Hauptstadt Simbabwes, um von dort aus nach Uganda zu fliegen. In Uganda werde ich wieder mit Ingenieure ohne Grenzen, und mit Hilfe des Teams in Hannover, das Projekt „Sauberes Wasser für den Distrikt Rakai“ (hoffentlich) voranbringen. Im Anschluss fliege ich nach Tansania und beginne dann mit der Freiwilligenarbeit, genau wie in Kenia, fast am Ende meiner Reise.

Dies ist der erste kleine Einblick in meine hoffentlich unvergessliche Reise. Über die einzelnen Schritte werde ich wie zuvor schon erläutert zu gegebener Zeit wieder etwas schreiben. Ich freue mich über Kommentare, Emails oder auch andere Nachrichten aus der Heimat.

Eure Katherina

„travel is the only thing you buy that makes you richer“

In diesem Sinne: Willkommen auf meinem Reiseblog und schön, dass du den Weg hierher gefunden hast.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und vor allem beim Verfolgen meiner Reise. Und wer mag, darf auch gerne einen Kommentar hinterlassen. Kleiner Tipp: Beitrag anklicken, bis zum Schluss lesen und dann das Kommentarfeld ausfüllen. 🙂

Liebe Grüße
Katherina