04.05.2017: Abschied. Kurz und knapp.

Nun ist mein letzter Abend in Afrika angebrochen. Hinter mir liegen 124 wundervolle Tage. Ich hatte die Möglichkeit 10 Länder zu bereisen und dabei viele liebe neue oder auch alte Freunde zu treffen.

Meine Reise, oder vielleicht besser gesagt mein Abenteuer, startete in Südafrika mit Dani. Dafür das ich Dani vor dem Abflug eigentlich „nur kannte“ würde ich sie jetzt als eine sehr gute neue Freundin bezeichnen. Neben Südafrika waren wir noch in Swasiland und Lesotho. Nachdem wir 2 Wochen gemeinsam die „Schulbank“ drückten, sagten wir Ende Januar auf Wiedersehen. Ich setzte meine Reise zusammen mit einer G Adventures Gruppe fort. Über Namibia und Botswana erreichten wir Simbabwe. Was für ein toller Trip. Ein Tagesausflug am Ende nach Sambia war auch noch mit drin. Von Simbabwe ging die Reise weiter nach Uganda. Dort wurden die nächsten Schritte für unser Ingenieure ohne Grenzen Projekt in die Wege geleitet. Neben der Arbeit für IoG hatte ich dort die Möglichkeit Gorillas in der Wildnis zu beobachten. Ein Wahnsinnserlebnis. Auf Uganda folgte dann meine Nummer 1. Der Kilimandscharo. Es ging nämlich direkt 2 Tage nach Ankunft in Tansania auf den höchsten Berg Afrikas. Das schönste und anstrengendste, was ich in meiner Zeit hier getan hatte. Auf die Anstrengung folgte dann spontane Erholung auf Sansibar. Besonders gut tat mir ein Treffen mit Daniela und Roy, Freunde aus der Heimat. Irgendwie war nach dem Kili alles anders. Ich hatte zu dem Zeitpunkt das Gefühl, doch schon etwas länger unterwegs zu sein. Nachdem ich von Sansibar zurück war folgte meine Zeit im Cradle of Love Baby Home. Ebenfalls unvergesslich, vor allem die Unterstützung, die ich von euch erhalten hatte. Das Team vom Cradle ist immer noch sehr dankbar. Von Land Nummer 9 ging es dann zur eigentlichen Endstation Kenia. In Kenia lief zum ersten Mal nicht alles nach Plan. Vermutlich weil ich mich ganz besonders auf diese Zeit gefreut hatte. Aber am Ende war auch da alles gut.

Unfassbar, wie viel ich in dieser Zeit erlebt habe. Dies ist mir vor allem in den letzten Wochen, in denen ich etwas zur Ruhe gekommen war und wusste, dass ein Ende immer näher kommt, klar geworden. Ich bin unbeschreiblich dankbar und vor allem stolz, dass ich diesen Schritt gewagt hatte. Gerade kurz vor der Abreise kamen immer wieder Zweifel, warum ich das nur mache. Nun weiß ich es:

„Nichts ist vergleichbar mit dem guten Gefühl, an einen vertrauten Ort zurückzukehren und zu merken, wie man sich verändert hat“. – Nelson Mandela.

In diesem Sinne: Ich freue mich sehr auf zu Hause, bin aber auch unwahrscheinlich traurig dieses wundervolle Land bzw. diesen Kontinent nun wieder verlassen zu müssen.

Morgen Abend trete ich aus Sansibar meine Heimreise an. Von Sansibar geht es nach Daressalam, dann zum Kilimandscharo, weiter nach Istanbul bis ich dann endlich am 06.05.17 um 19 Uhr wieder in Hannover gelandet sein werde.

Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. 🙂

Bis bald hier oder irgendwo auf der Welt.
Eure Katherina

02.05.2017: Kenia Part 3 und welcome back to Arusha

Nun bin ich schon nicht mehr in Kenia, sondern mal wieder in Tansania. Eigentlich wollte ich morgen ab Nairobi zurückfliegen, jedoch hatte ich mich spontan dazu entschieden wieder nach Tansania zu fahren und meinen Flug zu verschieben. Ich komme also erst am 6. Mai wieder in Deutschland an. 🙂

Letzten Mittwoch hatte ich nochmals zwei Patrouillen mit den Rangern. Eine morgens und eine am Nachmittag. Allerdings gab es immer mal wieder Probleme mit den Autos. Also ging es morgens erst mit dem kleinen Wagen in den Busch und unterwegs am Lions Rock wurden dann die Autos wieder getauscht, nachdem das große Auto mal rasch repariert wurde. Vor dem Tausch hatte ich noch die Chance einen kleinen Leoparden zu sehen. Bei unserer Fahrt Querfeldein störten wir ihm beim Verspeisen eines Impalas. Das kleine Auto ist auch wirklich eine Höllenmaschine. Da würde ich auch weglaufen. Nachdem der Autotausch vollbracht war sammelten wir noch ein wenig Feuerholz für die Ranger und machten und dann verfrüht auf den Weg zurück ins Camp, weil ein Meeting anstand.

Eine kleine Übersicht der gesehenen Tiere. 🙂

Eland. Die Tiere davor dürften ja bekannt sein. 😉
Kuhantilope (hartebeest).
Büffel.
Warum zählen die eigentlich zu den hässlichsten Tieren? Gucken doch ganz niedlich. 😉

Wie das aber so ist in Afrika fand das Meeting nicht statt und wurde auf 18 Uhr am Abend verschoben. Hakuna Matata. Bedeutete für mich, dass ich weniger am Nachmittag warten musste, da wir aus diesem Grund unsere Patrouille bereits um 14 Uhr starteten und dann sogar eine Stunde länger im Feld waren. 🙂 Hätte ich gewusst, dass es eine letzte richtige Patrouille sein würde, hätte ich sie noch mehr genossen. 😉 Hintergrund war: Das Meeting fand natürlich auch nicht am Abend statt, sondern wurde auf den Donnerstag morgen verschoben… Man frage nicht warum. Die Frage nach dem warum etwas so und so passiert, kann man sich hier eh verkneifen. Man bekommt von allen Seiten unterschiedliche Antworten und am Ende stimmt keine der Aussagen. 😉 Wir kamen nach der Patrouille also wieder zurück ins Camp und ich ließ auch diesen Abend, wie die anderen ausklingen. (Übrigens, der Ami war wieder abgereist. Hatte sich also richtig gelohnt seine Reise…)

Donnerstag sollte dann also das Meeting am Morgen sein. Ich sollte im Camp warten, bis es vorbei war. Das hätte man mir ja auch schon mal am Abend zuvor sagen können, denn dann hätte ich auch ausschlafen können. Aber Kommunikation ist ja auch so eine Sache…

Das Warten zog sich noch eine Weile hin. Irgendwann kam Michael bei mir an und fragte mich, ob ich zu Fuß eine Patrouille machen wollte. Er sah mein nicht ganz so glückliches Gesicht und sagte, dass er das Auto tanken würde und dann könnte ich losfahren. Okay. Da ich auch mal wieder in die Lions Bluff Lodge wollte, da mal wieder ein Flug von mir verschoben worden ist, schlug Yasin vor, dass ich mit jemand anderem hochfahren kann, bevor ich noch länger auf Michael warten würde. Gesagt, getan. Ein Mechaniker, der mit dem Auto der Lions Bluff bei uns gehalten hatte, nahm mich mit. Dank Philippa und Psteen konnte mein Flug verschoben werden. Aus Kenia ist ein Anruf nach Tansania leider zu teuer und das WLAN im Hotel funktionierte leider so gar nicht… Aber alles hatte am Ende geklappt. 🙂 Der Typ und ich warteten dann auf den LKW, der uns wieder mit ins Camp nehmen wollte. Als ich den LKW sah und ich kannte ja den Weg zurück ins Camp war mir die ganze Sache nicht geheuer. 😀

Steil und einfach nur holprig.

Nachdem wir vom Hügel unten waren fing der Fahrer auch noch an zu rasen. Ich hatte ein wenig Angst. Als wir am Gate ankamen, stieg ich schnellstmöglich aus und ging zu Fuß ins Camp zurück. Dort wollte er mich eigentlich hinfahren, aber ich lehnte dankend ab. Da sich der ganze Aufenthalt mal wieder in die Länge gezogen hatte, war Yasin schon mit dem Mittagessen fertig und ich konnte direkt essen. Ich hatte mich schon von dem Gedanken verabschiedet an meinem letzten Tag noch eine Patrouille mitzubekommen. Ich fing an zu packen, als Yasin plötzlich zu mir kam und mir sagte, dass sie auf mich am Office warten würden. Es war auch schon 15 Uhr durch und eigentlich ging es immer vor 15 Uhr wieder los. Aber dieses Mal kam kein Elvis, der mir Bescheid sagte. Ich machte mich langsam bereit und dachte mir, dass die jetzt auch mal auf mich warten konnten, da ich den ganzen Tag ja schon mit Warten verbrachte. Am Office angekommen waren sie natürlich nicht zur Abfahrt bereit. Kein Kommentar. Leider stieg zu allem Unglück auch noch Michael hinters Steuer. Er ist kein Ranger und ich hatte keine Ahnung was er da wollte. Zudem war er leider ein wenig betrunken… Nach ca. 10 Minuten fragte er mich, was ich denn noch gerne sehen wollte, da eigentlich nichts zu tun ist und wir sonst jetzt zurückfahren würden. Ich konnte es nicht fassen, wusste nicht was ich sagen sollte und war einfach nur geschockt. Vor allem von seiner Fahne war ich nicht begeistert. Er merkte mir meine Unzufriedenheit an und wir setzten die Fahrt fort. Am Lions Rock wollte er dann ein Foto mit mir machen. Dieses Foto kann nicht schön geworden sein. Denn meine Unzufriedenheit sollte man auch auf dem Foto merken. 😉

Arcad, ich und Ernest. (Falls ich mir die Namen jetzt richtig gemerkt habe…)
Das ist die Sanctuary. Jedenfalls eine kleine Seite davon.

Nachdem wir einen weiteren Stopp für Fotos machten, fragte ich, ob ich auf der Ladefläche zurückfahren kann. Damit musste ich dann nicht mehr neben diesem Typen sitzen und konnte die Sanctuary nochmals in Ruhe genießen. Angekommen im Camp regte ich mich bei Yasin über diesen Typen auf und er erzählte mir die ganze Problematik mit dem Manager und Michael. Schade, dass so etwas mich daran gehindert hat 3 Wochen dort zu verbringen. Das wäre eine wirklich schöne Zeit gewesen. Schöner, als 2 Wochen Langeweile in Sagala. Yasin wollte noch unbedingt Fotos mit mir machen und ich wollte gerne ein Gruppenfoto mit den Rangern haben. Einige Bilder hatten wir noch gemacht, jedoch wurde das Gruppenfoto auf Freitagmorgen verschoben.

Für die Fotos wurde auch extra die Arbeitsklamotte rausgeholt. 🙂
Lumo war genau das richtige für mich.

Ich stand den Freitag so auf wie immer. Michael hatte mir mein Busticket besorgt, doch leider konnte man nicht so genau sagen, wann der Bus abfuhr. Er kam aus Mombasa und alles Weitere hing vom Verkehr ab. Es hieß aber immer 11 Uhr.

Meine Lieblingsranger.
Zusammen mit dem Lieblingskoch.

Nachdem das Gruppenfoto um 9 Uhr statt um 8 Uhr dann doch noch geklappt hatte, verabschiedete ich mich von Micheal in der Hoffnung, dass Dennis mich zum Bus bringen würde. Als ich „Bye Bye“ sagte lachte Michael und meinte ich müsste mich noch nicht verabschieden, er würde mich schließlich fahren… Na ja, nachdem ich wieder warten musste, kam Dennis vorgefahren, einige Ranger machten es sich auf der Ladefläche bequem und wir fuhren los. Kein Michael. Welch ein Glück. In der nächstgelegenen Stadt angekommen hieß es dann wieder auf den Bus warten. Erst hieß es er käme in 1,5 Stunden, war dann aber nach 30 Minuten da. Den Schock den ich hatte, als ich den Bus sah, konnte ich gar nicht so schnell aussprechen, wie ich dann auch schon im Bus saß. Ich musste mich sehr schnell von Dennis verabschieden und hatte keine Zeit mehr auf Yasin zu warten. Die Busfahrt war nicht schön. Es war heiß, ich schwitzte und hatte Angst, dass ich nicht angekommen würde. An der Grenze waren wir nach 2 Stunden. Nach weiteren 2 Stunden hatte ich das Prozedere an der Grenze hinter mir und konnte glücklicherweise ohne weitere Probleme wieder nach Tansania einreisen. Endlich hatte das Work Permit mal was Gutes. Als ich mit meinem Gepäck, ja, auch hier musste ich das komplette Gepäck wieder durch die Kontrolle schleppen, am Bus ankam, war ich völlig fertig. Ich war froh, dass ich in Arusha jemanden hatte, der mich vom Bus abholen konnte. 🙂

Die 6 Stunden im Bus und an der Grenze waren doch etwas schlauchend.

Emanuel, der Fahrer, der mich abholte, und ich fuhren dann ins Mwanga. Dort gab es eine Art Kinderfest wo ich dann endlich Sarah wieder traf. 🙂 Wir verbrachten noch ein wenig Zeit im Mwanga, fuhren dann ins Hotel, welches ein wenig versteckt war und unter den Einheimischen einen ganz anderen Namen hat als bei booking.com, holten noch Sarahs Sachen ab, erledigten noch einige andere Sachen bis wir uns schließlich im Hotel für den Abend fertig machen konnten. Was für ein Tag. Der dann aber auch noch nicht zu Ende war. Irgendwann wurden wir dann noch von einem Bekannten von Sarah abgeholt, fuhren in einen lokalen Club und hatten noch ne Menge Spaß. Als wir ins Auto stiegen, sagte ich zu Sarah, dass wenigstens der Fahrer noch nüchtern sei und sie mich dann mal wieder auf die Tatsache des Linksverkehrs aufmerksam machte… 😉

Im Club traf Sarah dann noch mehr Leute, die sie kannte, welches die ganze Sache noch viel lustiger machte. Wir hatten dann eine Schar Männer um uns herum, die uns vor den aufdringlichen anderen Besuchern oder auch unserem eigentlichen Fahrer beschützen konnte. 😉 Der Spaß war dann um 4:30 Uhr zu Ende. Immerhin hatten wir dann noch 2 Stunden Schlaf, da der nächste Tag wieder recht früh für uns begann.

Samstagmorgen hatten wir einen Termin mit Theo. Theo ist ein Physiotherapeut, der dem kleinen Godson helfen soll. Godson hatte sich vor knapp 4 Wochen den Oberschenkel gebrochen und lag leider völlig umsonst danach 2,5 Wochen in einem Krankenhaus, indem man davon ausging, dass der Knochen schon wieder von alleine zusammenwächst. Da nach der Zeit der Bruch immer noch nicht gut aussah, brachte Sarah den Kleinen in ein anderes Krankhaus, wo er dann operiert worden ist. Die Spenden, die für das Mwanga waren, wurden also auch für die Operation eingesetzt. Wir hoffen jetzt, dass der Physiotherapeut schlimmeres verhindern kann und der Kleine dann wieder vernünftig laufen kann. Also nachdem wir dann endlich beim Physio durch waren, bei STEP Africa waren um uns zu verabschieden, ging es endlich wieder ins Hotel. Von dort direkt weiter, denn langsam mussten wir auch mal was zum Frühstück bekommen. 😉 Es war schließlich schon 12 Uhr. In einem kleinen netten Café trafen wir noch eine andere Freiwillige und gönnten uns die teuersten Chips Majaj die wir je hatten. 😉 Chips Majaj sind Pommes oder auch Kartoffelecken mit Ei. Eigentlich ziemlich lecker. Also mit teuer mein ich 3€. 😉 Beim Restaurant an der Ecke der Banana hat man halt nur 1€ bezahlt.

Nachdem wir fertig waren sind wir noch schnell zum Massai Market, weil wir ja noch so fit waren, damit Sarah sich noch was zum Anziehen kaufen konnte. Sie hatte bereits all ihre Klamotten verschenkt. 😉 Kleid gekauft, „schnell“ (wir waren nicht gut zu Fuß den Tag) zurück ins Hotel, Sonne genießen und ab ins Bett. Am Abend war dann noch die private Abschiedsparty bei Saidi angesagt und später ging es wieder in die Skylounge, von wo ich mich um 1 Uhr verabschiedete… ich brauchte doch ein wenig Schlaf. Sarah wollte aber noch bleiben. Da ich immer wieder mit ihrer Rückkehr rechnete, war es eine eher unruhige Nacht, die um 5 Uhr zu Ende war, da wir um 6:15 Uhr abgeholt wurden. Für Sarah ging es an dem Sonntag nach Hause. Für mich ging es nach dem Flughafen zu Philippa. Philippa ist eine der Freiwilligen aus dem Cradle, die ich auch schon öfters mal erwähnt hatte, glaub ich. 😉

Sie wohnt bei Psteen, den freiwilligen Manager vom Cradle. Dort durfte auch ich für 2 Nächte bleiben.

Nachdem wir ein leckeres Frühstück bekommen hatten fuhren wir mit Psteen ins Cradle. Was ich nicht wusste, dort gab es WLAN. Während Philippa mit ihren Eltern skypte spielte ich mit den Kindern. Eventuell hatten sie mich verwechselt, aber es war trotzdem schön, als die Kinder freudestrahlend auf mich zu gerannt kamen. 🙂 Als der Regen dann wieder aufhörte und die Kids ins Bett mussten, machten wir uns auf den Weg nach Arusha. Wir hatten uns vorgenommen am Sonntag etwas sehr Leckeres zu essen. Also gingen wir ins Fifis. Wir gönnten uns eine Vorspeise, eine Hauptmahlzeit und einen Milchshake zum Abschluß. Endlich hatte ich meinen Milchshake. Aber leider war dieser nicht so gut wie sonst. Hatte aber trotzdem geschmeckt. Wir spazierten noch schnell zum Massai Market, Philippa kaufte sich Schuhe und schon ging es wieder zurück zu Fuß zum Philipps. In USA angekommen kauften wir noch schnell Kleinigkeiten im Supermarkt und machten uns schnurstracks auf den Weg nach Hause. Der Tag war lang genug. 😉

Montag war ja wie allen bekannt internationaler Tag der Arbeit. Wir wurden morgens von Psteen abgeholt, da es mal wieder sehr doll geregnet hatte und immer wieder anfing, war die Straße über die wir zum Dala mussten, viel zu schlammig.

Die liebe Rachel. Ein sehr süßes und stets fröhliches Kind. Eine Brille würde ihr vermutlich ein noch größeres Strahlen ins Gesicht zaubern…

Im Cradle angekommen stellte sich nach kurzer Zeit raus, warum die Kids alle so schlecht drauf waren. Sie hatten alle etwas erhöhte Temperatur oder sogar Fieber. Wir spielten ne Runde, aber ich war froh, dass wir uns entschieden hatten, nach dem Mittagessen nach Hause zu gehen. Auf der Rückfahrt wurden wir dann auch beim Aussteigen vom Regen erwischt. Glücklicher Weise konnten wir uns unterstellen. Die Regenpause danach nutzten wir für einen schnellen Bier-Einkauf und den Weg nach Hause. Kurz nachdem wir zur Tür rein sind, fing es dann auch endlich wieder an zu regnen. Kam mir aber ganz gelegen. Ich war kaputt und wollte schlafen. Dies taten wir dann auch am Nachmittag. 🙂 Dann irgendwann fing ich an meine Sachen zu packen, es gab Abendessen und während wir uns „Planet Earth“ anschauten, gönnten wir uns gemütlich ein Bierchen. 🙂 Damit war die Zeit in Arusha auch schon wieder vorbei.

Dienstagmorgen sind wir dann gegen 9:30 Uhr erst zur Post gefahren und dann zum Flughafen. Kurz vorm Ziel wurden wir aufgehalten. Es hieß der Präsident würde kommen. Daher mussten alle Autos anhalten. Psteen fuhr aber trotzdem an allen auf einer Spur neben der Fahrbahn vorbei und Schwupps setzten sich auch alle Autos wieder in Bewegung. Durch die Verzögerungen bei der Post und dem Verkehr kam ich genau rechtzeitig zum Check-in am Flughafen an. In Daressalam hatte dann auch alles problemlos mit dem Abholen geklappt. Ich kaufte mir mein Ticket für die Fähre am nächsten Tag und wurde zum Hotel gefahren, welches auf der anderen Seite von Daressalam liegt. Man muss eine andere Fähre benutzten, welche nur die beiden Seiten verbindet. Gruselig, so ne richtige Einweisung, wer wo stehen kann und darf gibt es da irgendwie nicht. Die Fähren sind vermutlich auch immer völlig überfüllt, so wie die Menschen noch auf die vor uns abfahrende Fähre gerannt sind.

Leider ist das Wetter in Daressalam genauso blöd wie in Arusha. Allerdings aber um einiges wärmer. Nach überstandener Flussüberquerung waren wir im Nu am Hotel. Hier lasse ich nun bei gemütlichem Regen den Abend ausklingen. 😉

Morgen geht’s nach Sansibar. Vermutlich werde ich dann nochmal meinen letzten emotionalsten Blogeintrag verfassen. 😉

Liebe Grüße aus Dar
Katherina

 

 

25.04.2017: Kenia Part 2

Und tatsächlich änderte sich etwas für mich. Das Gespräch am Dienstag mit dem Manager der Ngutuni Lodge verlief wohl ganz gut, allerdings musste alles noch mit seinem Chef abgesprochen werden. Als ich das hörte, war mir eigentlich schon klar, dass ich innerhalb meiner verbleibenden Zeit dort nicht mehr hinfahren werde. Es klang doch alles sehr vielversprechend, aber mehr leider auch nicht. Es verging ein entspannter Mittwoch, an dem ich morgens nur einen kurzen Gang mit Delvan zum Wasserloch machte und später noch mit Kathrin und Felix in die Stadt fuhr. Das war auch mein Highlight der Woche. Wir kauften ein und machten abends Pizza. Die beiden haben einen Grill, der zusätzlich mit einer Steinplatte ausgestattet worden ist. Das war die beste Steinofen-Busch-Pizza, die ich je hatte.  Gemütlich ließen wir den Abend zusammen mit mindestens einer Million Insekten ausklingen. Auch wenn Kathrin mir immer dazu sagte, dass die ja nix tun, finde ich die trotzdem nicht so angenehm. 😉

Donnerstag bekam ich dann eine mich sehr verwundernde Email der deutschen Organisation. Laut Patrick sei ich jetzt „total happy“. Na ja, mir ging es in Sagala wirklich gut, so war das ja nicht, aber die Langeweile hätte mich irgendwann umgebracht. Immer nur am Pool liegen ist halt einfach nichts für mich. Somit setzte sich die deutsche Organisation wieder mit Patrick in Verbindung. Genauso wie ich dieses tat. Er sagte mir, dass er sich um Lumo kümmern wolle. Lumo ist der Ort, wo ich eigentlich hin sollte. Eine Community Sanctuary in der Nähe von Tsavo West. Am Freitag passierte wieder nicht viel. Ich hatte auch schon fast die Hoffnung aufgegeben und auch der lieben Rose, die in Sagala hinter der Bar arbeitete, tat ich schon sehr leid. Sie mag die Einöde überhaupt nicht und konnte es nicht fassen, dass ich schon wieder einen Tag einfach nur am Pool verbringen werden würde. Ich erklärte ihr, dass dieses für mich ok ist, ich aber auf Änderungen hoffe. Diese kamen dann auch per Anruf von Patrick. Er teilte mir mit, dass ich Sonntag um 14 Uhr von einem Ranger aus Lumo abgeholt werde. Super. Also musste ich am Samstag noch schnell zum Baobab, dem größten in der Umgebung. Zahlte für einen eigentlich wirklich kleinen Baum, im Gegensatz zu denen, die ich bereits auf meiner Reise gesehen hatte, recht viel „Eintritt“. Der Mann, bei dem der Baum auf dem Grundstück steht, bekam halt umgerechnet 5€ dafür. Ok, immerhin ging es an die Community und nicht an die Lodge. Ich sollte es also positiv sehen. 🙂

Rosemary und ich.

Wir schauten uns auf dem Weg zum Baobab noch einen Brunnen an, der die Dorfgemeinschaft versorgt. Diese haben ein sehr interessantes System, welches sich vielleicht auf Uganda übertragen lässt. 🙂 Samstagabend war dann noch das Abschiedsgetränk an der Bar mit Felix und Kathrin angesagt, bevor es ohne gepackt zu haben ins Bett ging.

Am Sonntagmorgen machte ich dann noch den Dudu-Walk mit Kathrin und Felix. Der Dudu-Walk ist ein Spaziergang durch den Busch, bei dem man alles über die dort lebenden Insekten erfährt. Vor allem geht es um die Art der Kommunikation, die diese Tierchen haben. Die einen klopfen bei Gefahr mit dem Kopf auf den Boden, die anderen reiben den Stachel des Hinterteils mit einem waschbrettähnlichen Mittelteil. Nachdem wir aus dem Busch zurück waren, waren die stachellosen Bienen dran. Stachellos finde ich super und leckeren Honig machen sie noch obendrein. 🙂

Nachdem wir noch einen mixed Tea (African Tea bestehend aus Wasser, Milch, Zucker und schwarzem Tee) zusammen getrunken hatten, machte ich mich dann doch nochmal auf ans Packen. Da dies wieder eine sehr schweißtreibende Angelegenheit war, beschloss ich danach nochmal in den Pool zu hüpfen und dieses Mal auch wirklich zu schwimmen.

Ein noch etwas weniger gefüllter Pool.

Der Pool wurde seitdem ich ankam neu befüllt. Am Tag meiner Abreise war er immer noch nicht voll, aber immerhin so voll, dass man locker vom tieferen Teil in den flacheren schwimmen konnte. Welch Luxus. Davor hatte ich immer Angst, dass es aussieht wie ein gestrandeter Wal. Diese Blöße wollte ich mir nicht antun. 😉 Danach duschte ich noch ein letztes Mal unter der mit sehr wenig Wasserdruck ausgestatteten Dusche, bekam Mittagessen und wartete dann auf meine Abholung. 🙂 Der Dennis von der Lumo Community Sanctuary war auch sehr pünktlich, allerdings wurde er durch David aufgehalten, sodass sich meine Abfahrt auf 15 Uhr verzögerte. Zum Abschied in Sagala gab es noch ein nettes Gruppenfoto. Leider fehlte Delvan, da dieser nicht rechtzeitig aus seinem Bett kam. Er hatte die Nachtschicht für eine Woche. Schon als ich in den völlig heruntergekommenen Pickup einstieg wurde mir klar, dass die kommende Zeit um einiges spannender werden würde, als die vergangene Woche in Sagala.

Bye bye Sagala…

Das Team.
Meine kleine Hütte. Die rechte Seite bewohnte ich für die 2 Wochen.

Die Unterhaltung mit Denis war super. Er sagte mir, dass sie versuchen werden mir meine restliche Zeit so schön wie möglich zu machen. 🙂 Als wir an der Sanctuary ankamen machten wir als erstes eine kleine Pirschfahrt. Giraffen und Elefanten zeigten sich sehr schnell. Und es sind nicht vereinzelte Elefanten, die hier rumlaufen, es sind sehr große Herden. Am Camp angekommen wurde ich von Yasin in Empfang genommen. Yasin ist der Koch, der extra für Freiwillige immer in das Camp kommt. Er zeigte mir mein Zimmer und danach noch das restliche Camp.

Unterkunft der Ranger.
Erste Tür auf der rechten Seite führte in mein Zimmer.
Hinten rechts: Toilette. Mitte: die kalte Dusche.

Ich traf auf einige Ranger, aber wie das so mit den Namen ist, die kann man sich nicht beim ersten Mal merken. Vor allem sehen die Ranger in Uniform auch wieder ganz anders aus, als mit privater Kleidung. Sehr sympathisch finde ich ja, dass alle ihre Arbeitskleidung sofort ablegen, wenn sie nach Hause kommen und dann in Jogginghosen rumlaufen. 🙂 Da fühlt man sich doch glatt heimisch. 😉 Yasin macht super Essen.

Yasin beim Zubereiten von Chapati. 

Ich konnte das Essen in Sagala ja wirklich nicht mehr sehen. Es schmeckte alles gleich. Vor allem einfach nur nach Gewürzen wie Nelke, Koriander oder ähnliches. Alles Gewürze, die ich eigentlich so gar nicht mag. Es gab noch Abendbrot, ein nettes Plauschen mit Yasin und dann ging es auch schon ins Bett. An die Geräusche, die hier in der Nacht sind, muss ich mich allerdings immer noch gewöhnen. Der Wind fegt über das Dach, Hyänen heulen in der Ferne, ebenso Antilopen und Zebras und eventuell landet auch mal der eine oder andere Vogel auf dem Wellblechdach. Die erste Nacht war also sehr unruhig. Ich wachte ständig auf und konnte nicht wirklich gut einschlafen oder auch überhaupt schlafen.

Nachdem ich dann auch in der Nacht feststellte, dass es in Lumo viel kälter ist, als in Sagala, beschloss ich, dass man hier morgens nicht unter die kalte Dusche gehen konnte. Es gab wieder ein leckeres Frühstück und um 8 Uhr war Treffen am Office. Ich lernte den Manager kennen und konnte mir nicht vorstellen, dass er das Problem der mangelnden Kommunikation sei. Alle hier sind super nett und total bemüht. Ich unterschrieb noch schnell, dass ich für alles was mir passiert selbst verantwortlich bin und dann ging die erste Patrouille los. Zusammen mit 4 Rangern machten wir uns auf den Weg durch die Sanctuary. Ich durfte im Auto vorne sitzen. Ob das wirklich angenehmer war, als hinten drauf, ist fraglich. Vier Stunden lang machten wir uns auf die Suche nach Geparden, Löwen und Leoparden. Leider ohne Erfolg. Macht aber nichts, denn die Sanctuary ist so schön, dass ich die Fahrt einfach nur genossen hatte.

Unendliche Weite. 

James war der Fahrer und leider nicht so gesprächig wie Dennis. Zwischendurch wurde ich ein wenig müde, da meine Nacht ja mit wenig Schlaf verbunden war. Aber ich konnte mich wieder fangen. Wir machten auch auf dem Lions Rock Halt, wo wir aussteigen konnten.

Der erste Stopp auf dem Lions Rock. 

Die kleine Höllenmaschine. 

Das ist der Fels, auf dem eine Woche zuvor die Hochzeit stattgefunden hatte. Damals war mir nicht klar, dass es sich bei dem Bereich um die Sanctuary handelte, in der ich eigentlich hätte untergebracht sein sollen. Auf dem Weg zurück wurden noch ein Paar Kühe wieder in den richtigen Bereich zurückgetrieben.

Ich blieb im sicheren Auto sitzen. 😉 

Die Leute von den Kühen treiben die Tiere oft in einen Bereich der Sanctuary, wo sie nicht sein dürfen. Die Ranger treiben die Tiere dann zurück. Dies dient vor allem auch dem Schutz der Kühe. Letzten Monat wurden 40 Kühe durch Löwen gerissen. Nach 4 Stunden kehrten wir wieder zurück ins Camp. Es gab Mittagessen und ich nahm eine immer noch sehr kalte Dusche. Der Wasserdruck ist leider auch so schwach, oder der Wasserstrahl so zart, dass der Schaum aus meinen Haare zu entfernen ist und ich doch wieder den Wasserhahn, der sehr weit unten angebracht ist, nehmen muss. Aber ich kann duschen, also keinen Grund zum Beschweren. 🙂 Pause ist immer bis 15 Uhr. Um 15 Uhr machte ich mich dann mit Elvis, dem Hauptranger, und einem anderen, von dem ich leider den Namen vergessen hatte, zu Fuß auf den Weg durch den Busch.

Sobald ich Termitenhügel sehe muss ich an Kathrin und Felix denken. Die Biologen aus Sagala. 

Nach kurzer Zeit sahen sie einen Büffel. Dieser kam scheinbar näher, also rannten wir davon. Gut, mir wurde mal wieder klar, dass ich umgeben war von wilden Tieren und das gar kein Spaß sein kann, diesen zu begegnen. Wir gingen weiter und mussten noch ein zweites Mal davon rennen. Ob uns das wirklich geholfen hätte, wenn der Büffel auch gerannt wäre weiß ich nicht. Ich sah mich jedenfalls schon auf Bäume klettern. Die beiden entschuldigten sich und ich sagte, na ja, das ist Natur. 😉 Wir setzten unseren Weg fort, der zum Glück wieder in Richtung Camp führte. Als wir hinter dem Zaun angekommen waren, war ich sehr froh. Mir ist vielleicht auch ein kleiner Stein vom Herzen gefallen. Die Ranger wissen jetzt auch, dass ich das Auto bevorzuge. 😉 Als wir zurück waren, kam etwas später auch ein zweiter Freiwilliger an. Jerry aus Kalifornien, 59 Jahre alt. Typischer Amerikaner. Die erste Frage, die er stellte: Gibt es hier Wifi. Ich wusste nicht so recht, wie ich reagieren sollte. Wir waren schließlich mitten im Busch. Es ist ja schon super, dass wir hier Strom haben. Na ja, da ich an dem Tag eine Email von Turkish Airlines bekam, dass mein Flug umgebucht worden ist, brauchte ich ebenfalls aus diesem Grund nochmals Wifi. Michael war so nett und fuhr mit mir zur Lions Bluff Lodge, die Wifi hat. Ich konnte doch innerhalb von 2 Stunden einen Flug stornieren, meinen Abflugflughafen ändern und einen neuen Flug buchen. Danke Turkish Airlines für diesen Stress. Als ich wieder am Camp ankam, war Jerry schon schlafen gegangen. Blieb also mehr Essen für mich übrig. 😉

Somit war der erste Tag in Lumo dann schon wieder vorbei. Zum Glück lagen noch einige Tage vor mir. 🙂

Dienstag ging ebenfalls so los wie Montag, allerdings im größeren Pickup, da ja jetzt Jerry mit dabei war. Dieses Mal war auch Denis wieder der Fahrer. Welch ein Glück für mich.

Elefantenherde. 

Im Hintergrund: die Taita Hills. 

Die Fahrt war lustig und sehr unterhaltsam. Er erklärte mir einiges über die Sanctuary und auch über die Zusammenarbeit mit Patrick. Na ja, ich habe ja jetzt meine Kontakte, sodass ich keine Organisation mehr brauche, wenn ich wiederkommen möchte. 😉 Die Fahrt durch den Busch dauerte wieder gute 4 Stunden. Einen Stopp legten wir an einem Aussichtspunkt ein.

Einsamer Elefant mit Blick auf den Lions Rock. 🙂 
Elvis und der Pickup. 

Links: ein Hotel. Rechts am Hotel: eine Herde Büffel auf dem Weg zum Wasserloch. 

Wunderschöner Blick auf die Taita Hills. Taita ist die Region hier. Leider sahen wir wieder nicht mehr Tiere als am Tag zuvor. Trotzdem war es eine schöne Fahrt. Am Ende wurden dann wieder Kühe in die richtige Richtung gelenkt. Dieses Mal aber mit dem Auto, und lautstarkem hupen.

Bei dieser Herde war der Grund, dass die Kühe auf der falschen Seite waren, die Elefanten. Vor diesen war der Treiber vermutlich abgehauen. Die Elefanten fanden das Hupen auch gar nicht gut und verfolgten das Auto etwas skeptisch. Ließen uns aber machen. Nachdem wir wieder im Camp waren und Mittag fertig hatten, ging es wieder zur Lions Bluff. Dieses Mal weil Jerry dort ein oder zwei Nächte bleiben wollte. Er brauchte dringend Wifi, eine heiße Dusche und kalte Getränke. Er war immerhin schon 3 Tage aus den USA weg und reist für eine ganze Woche, da wurde das auch mal wieder Zeit. 😉

Für die Aussicht lohnte sich die anstrengende Fahrt eigentlich immer. 

Ohne ihn ging es wieder zurück. Es war noch etwas Zeit zum relaxen bevor es wieder in den Busch ging. Aber mit dem Auto. 😉 Als ich fragte, ob zu Fuß oder mit dem Auto, lächelte Elvis sagte „we take the car“. 🙂

Wir machten uns zu viert also auf den Weg durch das Gebiet. Ich konnte einen Blick auf den Gipfel des Kili erhaschen, bevor es nach 1,5 Stunden wieder ins Camp ging. Nun habe ich Zeit meinen Bericht zu schreiben und Bilder dafür rauszusuchen. Sobald ich in Arusha bin, werde ich diesen dann auch ins Internet stellen oder die Fotos hinzufügen. Wer weiß, was die Internetverbindung hier noch so hinbekommt.:-)

Liebe Grüße aus Lumo
Katherina

18.04.2017: love it here.

Nun bin ich bereits an meiner Endstation angekommen. Also eigentlich. 😉

Seitdem ich letzten Sonntag, 09.04.17, in Nairobi angekommen bin, verfliegt die Zeit nur so. Dies kann vor allem daran liegen, dass ich mich mittlerweile doch sehr wieder auf zu Hause freue. 🙂

Nachdem ich Sonntag dann in dem Hotel abgeliefert worden war, in dem ich bis Dienstag blieb, ging es am Montag schon recht früh mit dem Programm wieder weiter. Der Fahrer, der mich auch am Sonntag schon vom Shuttle abgeholt hatte, brachte mich als erstes zum Giraffen-Center. Leider war der Organisation nicht klar, dass ich keine 18 mehr bin und dies auch nicht mein erster Aufenthalt in Kenia (Nairobi) ist. Das Giraffen-Center war total überfüllt mit Touristen. Nachdem die große Gruppe fertig war, hatte ich mich auch nach oben gewagt, um die Giraffen zu füttern. Ich muss sagen, es hat sich seit 2014 kaum was verändert. 😉

2014 vs. 2017 😉
Die war ganz schön gierig.

Nachdem ich dann auch „abgespeist“ war, hatten wir auf dem Weg zum David Sheldrick Elephant Orphanage an einer Mall gehalten. Ich wollte ja schließlich wieder erreichbar sein und brauchte eine SIM-Karte. Montags morgens ist bei Safaricom aber scheinbar Hochbetrieb, sodass wir erst einmal ohne Erfolg zu den kleinen Elefanten gefahren waren. Dort schaute ich mir, ebenfalls wie vor 3 Jahren schon, die Fütterung der Elefanten an. Immer noch sehr niedlich und mit Touristen überlaufen.

Ganz entspannt.
Lecker Milch.

Nach ca. einer Stunde war der Spaß auch schon wieder vorbei und wir fuhren wieder zur Mall. SIM-Karte olé, es hat geklappt. Steven, der Fahrer, rief ständig bei der Organisation an, um Dinge abzuklären, die ich auch alleine entscheiden kann. Z.B. kann ich glaube ich ganz gut selber entscheiden, was für eine SIM-Karte für mich sinnvoll ist. 😉

Steven brachte mich nach allen Erledigungen wieder zurück ins Hotel. Dort traf ich dann auf Grace und Patrick von der Partnerorganisation. Das Treffen war äußerst verwirrend. Das Freiwilligenarbeit so eine Sache ist, war mir ja schon bekannt und ich wusste auch, dass alles, was mit einer Organisation zu tun hat, oft Geldverschwendung ist. 😉 Trotzdem wollte ich mich ja auf dieses Experiment einlassen. Grace und Patrick erzählten mir, dass es Schwierigkeiten mit meinem eigentlichen Projekt gebe. Davon hätten sie aber auch erst am Sonntag erfahren… Okay, ich hörte mir also die äußerst merkwürdigen Erläuterungen an und war mit dem Gegenangebot in einer Lodge unterzukommen, die in der Nähe vom Nationalpark Tsavo East liegt und eine eigene Sanctuary hat, sehr zufrieden. Als Patrick mich dann fragte, ob er den Bus für uns buchen dürfte, war ich weniger davon begeistert. Ich kannte die Reisebusse, die auf den Straßen Kenias unterwegs sind. Diese Busse sehen aus, als würden sie in der nächsten Kurve auseinanderbrechen. Na gut, Google sagte mir etwas Anderes. Die Busse der Firma Coast Bus sahen im Internet ganz ok aus. Eigentlich wie in Deutschland. Ich stimmte also der Fahrt mit dem Bus zu, wir verabschiedeten uns und ich hatte noch genug Zeit zum Skypen, Packen und neu organisieren. 🙂 Am Dienstag wurde ich dann um 7:45 Uhr von Patrick aus dem Hotel abgeholt. Er brachte mich zum Busbahnhof, der nicht weit vom Hotel entfernt war, lies mich aussteigen und er brachte sein Auto wieder zu irgendeinem Parkplatz. Während ich da stand konnte ich leider in Ruhe den Bus begutachten und war so gar nicht damit einverstanden.

Meine Zweifel bestätigten sich leider doch. Der Bus war furchtbar. Nachdem ich einige Zeit auf Patrick gewartet hatte und er dann wieder kam, sagte ich ihm auch genau das. Seine Antwort darauf war erst ein Schweigen und dann welches Gepäck denn mit in den Bus solle. Ah ja. Er hatte halt keine Lust eine andere Alternative ausfindig zu machen. Wir stiegen ein und lange Zeit sprach er nicht mit mir oder ich auch nicht mit ihm, denn ich war überhaupt nicht glücklich mit dem Ganzen und das hatte er auch verstanden. Der Bus fuhr uns nach Voi. Bedeutete von Nairobi ging es über die Mombasa Road, wo die Straße nun mal hinführt, nach Voi. Ich durfte netterweise am Fenster sitzen, sodass ich ebenfalls Zeit hatte mir die Landschaft und die am Straßenrand stehenden Autos, die nach Unfällen fahruntüchtig waren, anzusehen. 😉

Kaum eng und voll auf den Straßen Nairobis… 😉
Auch vom Innenraum des Busses war ich weniger begeistert.

Irgendwann gab es eine kurze Mittagspause. Überrascht war ich von der Tatsache, dass es Softgetränke und Wasser kostenlos im Bus gab. Allerdings hatte der Bus auch keine Klimaanlage und irgendwie musste man dieses Manko scheinbar ausgleichen. Immer wenn der Bus kurze Zeit stand oder auch nach der Mittagspause, heizte er sich super schnell auf. Ich war froh, dass wir nach der Mittagspause nur noch 2 Stunden Fahrzeit vor uns hatten und wir bis dahin auch alles ohne Unfälle überstanden hatten. Die Landschaft war schön, doch leider hat Kenia ein kleines Abfallproblem. Vor allem an solch einer Hauptstraße. Kaputte LKW-Reifen sah ich zu Hauf. Die Straße zählt glaube ich zu einer der schlechtesten und meist befahrensten im Land. Wir fuhren noch durch Voi durch, denn der Busfahrer ließ uns direkt dort an der Hauptstraße raus, wo es zur Lodge ging. Die Lodge liegt 2km von der Hauptstaße entfernt. Angekommen an der Lodge war ich müde und kaputt. Meiner Erkältung hatte die Fahrt nicht wirklich gut getan. Patrick erklärte noch einmal David, dem Manager der Lodge, was genau ich tue. Meine Erwartungen hatte ich ja Patrick schon im Hotel am Vortag mitgeteilt, diese waren aber bei ihm scheinbar nicht angekommen. Ich sagte, dass ich das erwarte, was ich gebucht hatte. Er kennt anscheinend sein eigenes Programm nicht…

Ganz dahinten ist mein Häuschen. Kaum zu sehen.
Bar, Restaurant und für mich ein guter Arbeitsplatz zum Blog schreiben.

Die Lodge machte einen sehr guten Eindruck. Mein Zimmer ist recht einfach, aber ich habe immerhin mein eigenes Zimmer mit Badezimmer. Da kann ich mich nicht beklagen. 🙂 In einem Gespräch mit Patrick und David hatten wir besprochen, was ich so machen kann. Dabei stellte sich raus, dass die Sanctuary eigentlich keine mehr ist, weil das Hotel vor 2 Jahren noch komplett geschlossen war und in der Zeit alle Tiere weggelaufen oder leider durch die Bevölkerung getötet worden sind. Ich fragte mich immer mehr, was genau ich hier machen sollte. Aber ich wollte erstmal abwarten. War ja schließlich gerade erst angekommen. 😉 David stellte mir Delvan vor, der hier für alles zuständig ist und die nächsten Wochen für mich da sein wird. Wir sollten Bushwalks machen, morgens und abends und zwischendurch wäre Zeit, um die Tierwelt, die wir sehen werden (es sind vor allem Vögel) mittels Büchern näher kennenzulernen. Ob das wirklich das ist, was ich gerne wollte, war mir eigentlich da schon klar. 😉 Nach dem Gespräch verabschiedete sich Patrick, ich zog mich kurz aufs Zimmer zurück und traf mich dann um 19 Uhr wieder zum Essen mit David, Kathrin und Felix. Kathrin und Felix sind ebenfalls zwei Deutsche, die hier Forschungsarbeit betreiben. Die beiden sind Biologen und beschäftigen sich mit Bienen und Termiten. Das Abendessen war sehr nett. Es wurden gruselige Geschichten über Kenia erzählt und eigentlich wollte ich das gar nicht hören. Es ging um Streitigkeiten unter den Motorradfahrern. Mit denen sollte man sich nicht anlegen, wie ich jetzt immerhin weiß.

Es kam der Dienstagmorgen an dem ich um 7:00 Uhr den ersten Bushwalk mit Delvan machte. Vor dem Frühstück. Er zeigte und erklärte mir jeden Vogel, den er sah und auch hörte. Ich konnte mit den ganzen Namen nichts anfangen, es ist aber sehr beeindruckend, was er alles weiß. Wir sahen ebenfalls die unterschiedlichsten Fußspuren von den hier noch lebenden Tieren.

Wasserbock.
Elefantenfußabdruck.

Da der Nationalpark nicht weit weg ist und die Sanctuary zwar umzäunt, aber an einigen Stellen durchbrochen ist, gibt es hier immer noch Tiere. Wasserbock, Antilopen, Warzenschweine, ab und zu mal Hyänen, Elefanten, Erdmännchen (also wenn ich die hier noch zu Gesicht bekomme, wäre ich sehr glücklich), Affen, Honigdachs und Dikdiks. Ich habe vermutlich ein oder zwei Tierchen vergessen, die mir aber vielleicht noch einfallen werden. 😉

(Nachtrag: Puffotter und irgendeine giftige Spinne, die in einem Loch lebt haben wir zum Glück nicht gesehen, aber immerhin deren Spuren… was mir auch vollkommen ausreicht.)

Nach 2,5 Stunden waren wir zurück und ich bekam ausgehungert mein Frühstück. Wir machten ne kurze Pause, trafen uns zum Aufschreiben der gesehenen Vögel wieder und zogen gegen 16:30 Uhr erneut los in den Busch. Da meine Erkältung immer noch sehr nervig war, legte ich mich davor noch mal ins Bettchen. 🙂 Ist ja jetzt schließlich wie Urlaub hier und da darf es ja an genug Schlaf nicht mangeln.

Der Mittwoch ging ebenfalls so los, wie der Dienstag. Bushwalk, Frühstück, die Bücher angeschaut, kurze Pause und wieder in den Busch, dieses Mal den Spuren der Elefanten folgend. Aber leider blieben sie versteckt. Es war für mich relativ klar, dass sie etwas ändern müsste. Somit rief ich die deutsche und kenianische Organisation an. Die Antwort aus Deutschland war mir natürlich schon vorher klar: „Oh so sollte das natürlich nicht laufen, das tut uns sehr leid…“ 😉 Und das Patrick keine Lust auf Kommunikation hatte, war mir davor auch schon bewusst. Na ja, immerhin hat David mein Problem verstanden und ich sehr bemüht eine Lösung zu finden.

Nachdem wir auch am Donnerstagmorgen keine Tierchen sahen, hatten wir dafür am Nachmittag etwas mehr Glück. Wir saßen am Pool im Schatten, als uns jemand sagte, dass die Elefanten da sind. Also fuhren wir los, um sie dieses Mal zu sehen. Eine Gruppe von 6 Elefanten war es. Unter anderen drei Babyelefanten, eins davon vielleicht eine Woche alt.

Nachdem wir zurück an der Lodge waren, sind wir zu Kathrin und Felix, um ihnen mitzuteilen, dass wir gerne mit ihnen in die Stadt fahren würden. 🙂 Also machten wir uns kurze Zeit später mit deren Auto auf den Weg nach Voi zum Einkaufen. Ich kam endlich mal wieder raus und konnte mir Avocados kaufen. Ich vermisste schon langsam meine Avocado zum Frühstück 😉 Da wir länger als erwartet in der Stadt waren, hatten wir an dem Abend keinen Walk mehr gemacht. Vor allem aber auch weil wir die Elefanten auf dem Weg in die Stadt auch nochmal sahen. Damit sich dann auch wirklich noch was für mich ändert waren David und ich am Freitag in der Ngutuni Lodge. Diese Lodge liegt auf der anderen Seite des Highways, hat eine Sanctuary und ist direkt ohne weiteren Zaun an den Tsavo East Nationalpark angeschlossen. Schon auf dem Weg dorthin verstand ich sehr gut, warum immer weniger Tiere in die Sagala Lodge kommen. Der Highway ist die Hölle und jetzt ist auch noch eine neue Bahnstrecke hinzugekommen. Diese wurde nicht ebenerdig gebaut und somit müssten auch die Tiere die Brücken nutzen. Tiere z.B. Elefanten folgen aber ihren ursprünglichen Wegen und wenn diese Brücken falsch geplant sind, dann wurde damit der Weg der Elefanten gestört. Wir konnten ganz einfach die Schienen unterqueren, wie sollen aber die Tiere diese Brücken verstehen? Wir setzten den Weg zur Lodge fort und sahen schon auf dem Weg Elefanten, Giraffen und Warzenschweine, Antilopen und Hartebeest (Kuhantilopen).

Zur Erläuterung: Elefanten, Zebras und Warzenschweine in einem Bild.
Die Lodge liegt direkt an einem Wasserloch. Wunderschöner Ort.

In der Lodge sprach David mit dem Manager und dieser war dem Ganzen sehr aufgeschlossen. Er wird bei uns vorbeikommen, sodass besprochen werden kann, wann und wie ich mal mit deren Rangern mitfahren kann. J Das wäre genau das, was ich gerne machen würde. Also heißt es jetzt Daumen drücken.

Als wir dann zurück waren sind Delvan und ich noch einmal mit einem GPS-Gerät die Zäune abgelaufen, damit man sich auch mal auf einer Karte ansehen kann, wo hier die Zäune sind und wie groß die Fläche für die Tiere ist. Am Abend hatte ich dann gemeinsam mit David Abendessen gegessen. Er erzählte mir, dass er am nächsten Tag zu einer Hochzeit geht, die er mit organisiert hatte. Eine Hochzeit in einer Lodge mitten in Tsavo West, wo ich gerne eh mal hin wollte. Er fragte mich, ob ich mit möchte und ich dachte, dass ich diese Möglichkeit nutzen müsste, da ich sonst da vermutlich nicht nochmal hinkomme. Also fuhren wir am Samstagmorgen später als geplant los zu der Hochzeit. Es war eine Hochzeit zweier Briten. Also ganz viele Weiße und auch eigentlich nur Hochzeitsgäste in dem Hotel… Wir lieferten noch etwas in Voi ab und fuhren dann in die Lumo Sanctuary Area. Dies ist auch die Region, in der mein eigentliches Projekt sein sollte. Wir fuhren durch die um die Lodge liegende Sanctuary und kamen kurz vor 10 Uhr dort an. Eigentlich viel zu spät, aber dann auch wieder nicht. Anstatt um 10 Uhr, war die Trauung erst um 12 Uhr. Hakuna Matata.

Schon ein schöner Ort für eine Trauung.
Blick auf die Taita Hills.
Da hätte ich es noch länger aushalten können.
Wasserloch mit Wasserbüffeln.

Ich genoss die Aussicht. Während alles um mich herrum völliges Chaos war, freute ich mich, dass ich ganz gemütlich dort sitzen konnte und mich an der Aussicht nicht satt sehen konnte. Irgendwann gab es dann nach der Trauung (wunderschöne Aussicht, schlecht gekleidete Menschen) Mittagessen. Dort fragte man mich dann auch, ob ich zur Gesellschaft gehören würde, da ja eigentlich nur Hochzeitsgäste da sein und man sich fragte, warum niemand mit mir sprach. 😉 Ich erklärte, dass ich mit David kam und alles war gut. Die Unterschrift war dem Brautpaar scheinbar nicht so wichtig. Alles war sehr leger. Als wir uns dann irgendwann auf den Rückweg machten, machte sich die Hochzeitsgesellschaft auch fertig für die eigentliche Trauung auf dem Lions Rock. Ich wollte den Rock gerne noch sehen und natürlich auch noch ein paar Tierchen. Wir fuhren also zu der Stelle, wo die Trauung stattfinden sollte. Wir sahen ein paar Löwen. Also ich hätte an der Stelle nicht aus dem Auto aussteigen wollen. Na ja, jedem das seine. Ich hoffe, sie haben überlebt. 😉

Babylöwen.

Der Weg zurück nach Voi war mit einigen Stopps verbunden und zog sich daher ganz schön in die Länge. David kannte aber auch überall Menschen.., Ständig musste er mich irgendwie vorstellen. Pausen für eine Überweisung stellten sich dann auch als Meetings raus. Irgendwann kamen wir dann doch wieder am Hotel an und nach dem Abendessen klärte ich noch schnell alles für die Ostersonntags-Wanderung und dann ging es auch schon ins Bettchen.

Mit Kathrin, Felix und Delvan ging es dann am Ostersonntag zu einer Wanderung. Also dies war nun wirklich meine letzte Wanderung. Wanderungen hier haben wirklich gar nichts mit Wanderungen zu Hause zu tun. Mir reicht es jetzt erst einmal. 🙂

In der Ferne liegt der Berg.
Schnellen Schrittes kamen wir ihm immer näher.

Wir machten uns um 8:20 Uhr auf den Weg zum Fuß des Berges, welches schon sehr weit war. Wir waren 1,5 Stunden unterwegs und dann kam ja noch der Aufstieg. Es war mal wieder ein sehr heißer Tag mitten in der Regenzeit. Regenzeit bedeutet hier gerade, dass es keinen Regen gibt. Für die Wanderung war dies sehr gut, aber für die Tier- und Pflanzenwelt ist dieses äußerst schlecht. Wir gingen sehr schnellen Schrittes voran. Es wurde natürlich auch immer wärmer und ich schwitzte. Als wir dann den Berg hinauf sind, boten sich uns wunderschöne Blicke über das Land und das kleine Dorf.

Erster kleiner Stopp auf dem Weg nach oben.

So viel Wasser wie ich durch das Schwitzen verloren hatte, konnte ich mit meiner 1,5 Liter Flasche leider nicht wieder aufnehmen. Irgendwann kurz vorm Ende hatte ich auch keine Lust mehr und wollte auf der Strecke einfach auf die anderen warten, wenn sie wieder runterkommen. Hatte mich dann aber doch zum Weitergehen entschieden – zum Glück! Wir trafen unzählige Verwandte von Delvan auf dem Weg und schüttelten auch dementsprechend viele Hände. Der Weg führte oft durch enges Gestrüpp, welches aber ab und zu ganz nett Schatten gespendet hatte.

Guaven-Pause.

Oben angekommen waren dann richtige Gärten zu sehen. Ananas, Bananen, Mangos, Guave und Orangen wurden dort angebaut. Es sah ein wenig aus wie im Paradies. 🙂

Wir gingen weiter ins Dorf und trafen auf eine Cousine mit einem Shop. Dort bekamen wir Wasser und konnten unsere Flaschen auffüllen. Das war unsere Rettung. 🙂 Dann kamen wir schon schnell beim Aussichtspunkt an.

love it here.

Der Aufstieg hatte sich alle Male gelohnt. Wir hatten die Aussicht längere Zeit genossen, bevor wir wieder bergab sind. Wir machten noch einen kleinen Abstecher zur ersten Grundschule in Sagala, hatten einen Blick auf die Taita Hills und dann ging der Abstieg los.

Taita Hills mit dem Regen in der Ferne.
Dorfzentrum.

Wieder fing man an zu Schwitzen. 😉 Wäre ja auch langweilig, wenn man mal etwas Wasser bei sich behalten würde. 😉 Meine Füße taten mal wieder weh. Aber irgendwann nach 1,5 Stunden waren wir dann doch wieder am Fuße des Berges angekommen und hatten dann ja „nur noch“ eine Stunde bis zur Lodge vor uns. Wir hatten Hunger und ich hatte auch wirklich keine Lust mehr. 😉

Und Tschüß!

Trotzdem war es ein sehr schöner Ostersonntag mit sehr netter Wanderbegleitung. 🙂 Abends wurde ich dann noch von Felix und Kathrin auf einen Gin Tonic eingeladen, dem ich nach dieser Anstrengung nicht wiederstehen konnte. 😉 Gemütlich ließen wir den Abend auf der Veranda bei den beiden ausklingen.

Ostermontag war Relaxing angesagt. Ich hatte keine Lust mich groß zu bewegen. Also beschäftigte ich mich den Tag über mit dem Aufladen meiner elektronischen Geräte, überschüssigem Balast im Gepäck entfernen und Entspannen. 🙂 So kann ein Tag auch schon mal ganz schnell wieder vorbeigehen. Nach der anstrengenden Wanderung hatte ich mir das aber auch verdient, fand ich. 😉

Nun bin ich gespannt wie es weitergeht. Ich hoffe, dass der Manager der anderen Lodge unser Treffen zum Mittagessen (eine Uhrzeit braucht man hier scheinbar nicht abmachen…) nicht vergessen hat und wir dann alles für die kommende Woche besprechen können. 🙂

Sonnige und warme Grüße aus Kenia,
eure Katherina

10.04.17: Meine Zeit in Tansania

Nun ist meine Zeit in Tansania auch schon wieder vorbei. Ich habe wieder so viel erlebt und konnte in meinen 2,5 Wochen doch schon recht gut am Leben in Arusha teilnehmen. Was ich vorwegnehmen kann: Es wird nicht meine letzte Reise nach Tansania gewesen sein. Meine Zeit im Cradle of Love Baby Home ist leider zu Ende. Nun versuche ich mal meine Zeit Revue passieren zu lassen und versuche euch einen Einblick in das Leben in Arusha zu vermitteln. 🙂 Nachdem ich aus Sansibar zurück war, hatte ich am Donnerstag, 23. März meinen ersten Tag im Cradle. Noch als Besucherin, da ein Arbeitsvisum für Freiwillige erforderlich ist und dieses ein wenig dauert, bis man es bekommt. Ab dem 27.03. durfte ich dann aber offiziell als Freiwillige „arbeiten“. Die ersten beiden Tage (23. Und 24.03.) war ich noch gemeinsam mit Selina und Katrin, ebenfalls von STEP Africa, im Cradle. In der Regel waren wir von 9 Uhr bis circa 13 Uhr dort. Ab 13 Uhr machen die Kids Mittagsschlaf und in der Zeit ist leider nichts zu tun bzw. die Nannys gehen ebenfalls schlafen oder kommen anderen Dingen nach.

Katrin, Rachel und ich.

Nun aber erstmal zu meinem Spendenaufruf: vielen lieben Dank an alle, die für die Kinder gespendet haben. Ich hätte niemals gedacht, dass ich am Ende noch so viel Probleme bekomme, so viel Geld auch abheben zu können. 😉 Danke, danke, danke!!! 🙂 Durch eure Unterstützung konnte ich für das Cradle nicht nur Essen für einen Monat kaufen, sondern für mehrere Monate. Dieses erleichtert dem Heim einiges. Ebenfalls konnte ich nützliche Dinge kaufen, wie Hosen, Schuhe, Handtücher, Zahnbürsten und auch Zahnpasta. Das wöchentliche Einkaufen ist echt anstrengend, aber das liegt vor allem an meiner Hautfarbe. 😉 Leider hatte ich es nicht geschafft, alles selber einkaufen zu können, daher übernehmen dies zwei andere Freiwillige für mich. Philippa und Lorena werden weitere Anziehsachen, Schuhe und Waschlappen für die Kids kaufen. Da Philippa noch länger vor Ort ist, wird sie ebenfalls dafür sorgen, dass von den Spenden Essen gekauft wird. Besonders groß war die Freude, als ich Elizabeth, der Koordinatorin des Heims, Bargeld für Notfälle in die Hand gedrückt hatte. Ich tat dies kurz nachdem wir noch ein Gruppenbild machten und noch alle Nannys und Kids mit dabei waren. Die Freude in den Gesichtern war unbeschreiblich schön.

Da so viele Spenden eingegangen sind, habe ich beschlossen, neben dem Cradle noch weitere Projekte zu unterstützen:

Das Samaritan, ein Waisenhaus in dem zur Zeit 50 Kinder leben. Diese Kinder sind allerdings in jeder Altersstufe. Einen Tag war ich mit Carla vor Ort um mit den Kindern zu malen. Die strahlenden Augen, als die Tusche aufs Blatt kam, war schön zu sehen. Unter anderem leben in dem Heim 10 Maasai Mädchen, die aus ihren Dörfern geholt worden sind, mit dem Versprechen in die Schule gehen zu dürfen. Sie kamen allerdings in ein Kinderheim, in dem sie misshandelt worden sind. Aus diesem Heim wurden die traumatisierten Mädchen dann ins Samaritan gebracht, wo sie sich so langsam vom erlebten erholen. Carla wird auch für dieses Kinderheim Handtücher und Waschlappen besorgen. Dafür hat sie von mir 200.000 TZS bekommen.

Das Mwanga, eine Vorschule für Kinder zwischen 2 und 6 Jahren. 2014 wurde die Einrichtung gegründet und befindet sich in einem der ärmsten Stadtteile in Arusha. Die Kinder, die dort hingehen, bekommen täglich einen Brei zum Frühstück und eine warme Mahlzeit am Mittag. Die Eltern sind oft finanziell nicht dazu in der Lage, ihren Kindern genug essen zu Verfügung zu stellen. Die Vorschule besteht aus 3 Klassenräumen, für die unterschiedlichen Altersklassen. Es ist oftmals nicht genug Geld für das monatliche Essen vorhanden, daher habe ich mich dazu entschlossen dem Mwanga 800.000 TZS zu Spenden. Die Kosten für das Essen betragen monatlich 350.000 TZS. 250.000 TZS werden von einem Unternehmer in Arusha gespendet, die restliche Summe ist jeden Monat schwierig aufzubringen. Dank der Spende ist nun genügend Geld bis zum Ende des Jahres vorhanden.

Das Pippi House, ein Frauenhaus in Arusha. Franzi, eine weitere Freiwillige von STEP Africa möchte, engagiert sich mit vollem Elan in dieser Einrichtung. Sie möchte gerne die Schulgebühren für die noch zur Schule gehenden Frauen für das kommende Halbjahr übernehmen. Da Bildung der wichtigste Weg in ein besseres Leben ist, habe ich mich entschieden, Franzi bei ihrer Spendenaktion zu unterstützen. 500.000 TZS habe ich ihr als Unterstützung gegeben.

Franzi zusammen mit einigen Frauen aus dem Pippi House.

Da mir nicht nur Kinder, sondern auch Tiere am Herzen liegen, ging eine weitere kleine Spende an Mbwa wa Africa animal rescue, ein Tierheim in der Nähe von Arusha. Vor gerade einmal 3 Jahren wurde das Tierheim gegründet, seitdem wurden schon unzählige Hunde und Katzen aufgenommen. Insgesamt 300 Hunde wurden in der Zeit in ein neues liebesvolles Zuhause vermittelt. Neben der Pflege der Tiere werden Impfkampagnen und Sterilisationen unterstützt. Hunde werden gegen Tollwut geimpft und sterilisiert, alles kostenfrei. Das Tierheim hat 200.000 TZS bekommen.

Anika hat das Geld stellvertretend in Empfang genommen.

Nachdem ich diese Projekte unterstützt hatte und das Cradle auch gut versorgt war, war immer noch Geld übrig. Dieses Geld habe ich an STEP Africa übergeben. Kira habe ich gesagt, dass sie mich bitte über die Verteilung des Geldes auf dem Laufenden halten soll. Ebenfalls sagte ich zu ihr, dass das Kinderheim Fruitful Geld für Essen bekommen soll, sobald sie hört, dass es dem Heim wieder schlechter geht. Leider weiß ich nicht viel über das Projekt, aber so viel, dass es ihm finanziell immer sehr schlecht geht und es nicht gut ausgestattet ist.

Danke nochmal an euch, für diese großartige Unterstützung!! Euer Geld ist genau da angekommen, wo es am dringendsten gebraucht wird. Asante sana!!

Nun versuche ich euch mal ein bisschen von dem zu vermitteln, was ich so den lieben langen Tag in Arusha gemacht habe.

Die Tage im Cradle verliefen eigentlich immer gleich ab. Morgens ging es an unserer Haltestelle „Banana“ los (Ja, die Straße in der ich wohne heißt Banana…). Losfahren heißt, man wartet auf ein weniger überfülltes Daladala (Minibus) mit dem man dann bis zur Station Impala fährt.

Die Stationen muss man erkennen. Sowas wie gekennzeichnete Haltestellen gibt es hier nicht. Vom Impala, ein Kreisel der nach einem danebenstehenden Hotel bezeichnet ist, läuft man dann Fuß zum Philipps. Die Station Philipps liegt an der Hauptstraße, die unter anderem auch zum Kilimandscharo Flughafen führt. Diese sehr breite Straße ist gerade noch im Bau. Heißt, wenn die Fahrbahn stadtauswärts gerade mal gesperrt ist, fährt man halt einfach auf die Gegenfahrbahn. Der Grünstreifen in der Mitte ist ab und zu durchbrochen, sodass die Spuren leicht gewechselt werden können. Einige Unfälle habe ich leider auch gesehen. War aber glücklicherweise nie in einen verwickelt. Der Weg dauerte insgesamt, wenn alles gut lief, eine Stunde. Nachdem man dann auch die zweite Daladala Fahrt überlebt hatte (also diese Kleinbusse dürften in Deutschland nicht mal mehr auf dem Schrottplatz existieren…) war man nach einem sehr kurzen Fußweg beim Cradle angekommen. Vom Philipps bis nach Danish (Haltestelle beim Cradle) sind es keine 20km, trotzdem fährt man eine gefühlte Ewigkeit. An jeder Ecke werden noch Personen eingeladen, auch wenn der Bus eigentlich schon voll ist. Stehen ist besonders schön… 3er Reihen sind meist mit 4 Personen besetzt.

Größerer Bus für längere Distanzen. Mit diesem konnte ich ebenfalls zum Kinderheim fahren. Reihen für 4 Personen waren mit mind. 5 besetzt.

Sonst würde sich die Fahrt vielleicht auch nicht lohnen. Ab und zu geht die Tür halt auch nicht zu, weil noch so viele Leute in der Tür stehen, die ein Verschließen unmöglich machen. Frieren tut man in diesen Bussen jedenfalls so gar nicht.

Aber komm ich mal zurück zum Cradle. 🙂 In der Regel war ich gegen 9 Uhr am Kinderheim. (Der Tag startete allerdings bereits um 6:30 Uhr, damit ich noch duschen konnte bevor 9 weitere gefüllte Blasen morgens ins Bad wollten…)

Angekommen am Cradle bin ich meistens als erstes zu den Kleinkindern gegangen. Wenn diese allerdings alle noch auf dem Topf waren, was des Öfteren vorkam, bin ich zu den Krabblern gegangen. Anfangs war bei den Krabblern noch genügend Zeit mit ihnen zu spielen, bevor es wieder ins Bett ging. Nach einiger Zeit wurde allerdings angefangen aufs Töpfchen zu gehen, anstatt Windeln zu tragen.

Die Töpfchen-Stühle. Eigentlich wollten die Kinder nie drauf sitzen bleiben.

Dies bedeutete dann, dass die Kinder vorm Schlafen gehen wieder lange Zeit auf dem Töpfchen saßen. Oft wurde auch auf den Töpfchen gegessen oder getrunken. Na ja, andere Länder, andere Sitten?! Apropos andere Sitten: Die Babys wurden ebenfalls um 10 Uhr gefüttert. Hieß, sie wurden nebeneinander auf den Boden gelegt und bekamen die Flasche in den Mund. Festgehalten haben sie diese schon alleine. Ob ich diese Methode befürworte weiß ich nicht, vor allem wenn eigentlich genug Leute da sind, die die Babys auf den Arm nehmen könnten, um sie zu füttern.

Um 10:30 Uhr ging es dann, wenn es das Wetter zuließ, mit den Toddlers und Wobblers (also die Kleinkinder) raus. Entweder machten wir einen Spaziergang durch den Wald, gingen auf einen nahegelegenen Spielplatz oder zu einem anderen Grundstück, wo auf einer größeren Wiese gespielt werden konnte.

Rachel, ich und Danini
So nen kleines Stöckchen kann man schon ganz gut in meiner Tasche verstecken.
Der kleine Bach war die Endstation beim Spaziergang durch den Wald.
Gartenarbeit bei den Nachbarn.
Ein kleines Tänzchen mit einem Arbeiter aus der Umgebung. Die Kids freuten sich immer sehr, wenn sie ihn sahen.
Schaukeln steht hoch im Kurs.

So sehen die Kinder auch etwas anderes als nur das Kinderheim und den eigenen Spielplatz. Manch einem Kind fiel es des Öfteren schwer zu laufen: Schuhe verkehrt rum an, Hosen rutschen runter oder sie haben einfach keine Lust zum Laufen. 🙂 Wenn wir draußen waren, verging die Zeit immer sehr schnell. Wir mussten immer um 12 Uhr zurück sein, da es dann Mittagessen gab. Als ich anfing im Cradle ließen sich noch einige der Kleinkinder füttern, mittlerweile sitzen sie alle am Tisch und essen alleine. 🙂 Bei dem einen dauert es zwar etwas länger, aber meist landet fast alles im Mund und nicht auf dem Boden. Ab und zu kommt es allerdings auf die Nanny an, die gerade da ist. Sollte es schnell gehen, wurden die kleineren doch wieder gefüttert.

Bald sollen die Gruppen neu sortiert werden. Die Krabbler ziehen bald zu den Kleinkindern um und einige der Babys sind bereit in die Krabbelgruppe umzuziehen. Daher werden auch die Krabbler gerade an das Töpfchen gewöhnt. Die Windeln stören die Kinder auch sehr beim Laufen. Sie werden so breit gewickelt, dass das Laufen ohne Windel einfach viel besser läuft. Und die Kids waren einfach nur glücklich. Man sah ihnen die neugewonnene Freiheit sichtlich an. William und Mohammend haben allerdings noch die Windeln behalten.

Durch den Umzug der Krabbler, können auch die Babys umziehen und wenn es dem Heim finanziell bald wieder besser geht, können hoffentlich auch wieder mehr Kindern aufgenommen werden. Nach dem Mittagessen hatte ich noch schnell die Teller abgewaschen bevor es in die Mittagspause ging, sowohl für die Kids als auch für uns. Für uns war dann allerdings oft Feierabend. Die Hauptaufgabe im Cradle besteht aus Spielen mit den Kids, Kuscheln und Zuneigung geben. Vor allem Jackson, der Albino, hat die Zuneigung sehr genossen. Ab und an kam er an, setzte sich auf meinen Schoß, ich streichelte ihm den Rücken und er hat es voll und ganz genossen.

Nachdem die ersten 2 Tage vorbei waren, stand das erste freie Wochenende vor der Tür. Leider waren 2 Personen (Carla und Sarah) aus dem Hostel genau über das Wochenende verreist und ich konnte ja nicht schon wieder wegfahren. Ich war ja schließlich gerade erst angekommen und wollte auch mal ein wenig ankommen und entspannen. Daher musste ich meine Wochenendplanung alleine bewältigen. 😉 Den Samstag hatte ich mit Wäsche waschen, einer guten (allerdings sehr kräftigen) Massage, einer Regenpause mit WLAN im Café, einem Spaziergang zum Maasai Market und dem Spaziergang aus der Stadt zurück zum Hostel verbracht. Das war ziemlich entspannend, auch wenn ich nach der Massage einige neue blaue Flecken hatte. Abends ist dann die Mutti, ich war die Älteste im Hostel, mit den ganzen jungen Hüpfern feiern gegangen. Aufgrund eines Stromausfalls mussten wir unseren Plan ändern und konnten nicht in die Bar, in die wir zuerst wollten. Die Hotelbar, die es dann wurde, gefiel den ganzen jungen Ladies leider nicht. Ich fand es mit den 90er Liedern eigentlich ganz cool. Ich war ja aber auch die einzige meiner Generation. 😉 Danach sind wir dann in den Club, wo gefeiert wurde. Na ja, irgendwie wäre es mit anderen Leuten etwas lustiger gewesen… 😉 Nachdem wir um 3 Uhr nach Hause gefahren waren, hatte ich mich auf ausschlafen und relaxen gefreut. Ausschlafen gab es im Hostel aber leider nicht. Relaxen, wenn alle anderen zum Pool fahren, jedoch schon. Sonntagabend waren wir dann noch mit einer größeren Truppe im Little Zanzibar essen. Typisch tansanisch mussten wir mal wieder sehr lange auf das Essen warten.

Und schon brach eine neue Woche an. Im Cradle lief alles wie immer. Das Spielen mit den Kids machte großen Spass. 🙂

Am Montag ging es in der Mittagspause mal wieder in die „deutsche Bäckerei“. Eigentlich heißt das Café Tans-Hands. Eine Einrichtung, die behinderte Menschen fördert. Alles was dort gekauft werden kann, ist von Menschen mit Behinderung hergestellt worden. Ich habe auch ein wenig zugeschlagen. Nicht nur beim Essen, auch bei den Souvenirs. Da Katrin noch da war diese Woche, hatte ich auch nachmittags noch was mit ihr unternommen. Wir kauften Lautsprecher für das Cradle, sodass auch die Nannys mal mit den Kids Musik hören konnten.

Die Kinder waren immer sehr an Musik interessiert. Dienstag hatte ich nach der Arbeit eine riesige Wassermelone für die Kids gekauft, die ich dann am nächsten Tag nach der Mittagspause für die Kids vorbereitet hatte. Wir hatten die Melone geschnitten und dann Spieße gemacht. Die Kids hatten immer besonders viel Spaß, wenn sie die Melone davon abknabbern konnten.

Immer wenn abends was vom Hostel aus geplant war, musste ich schon mittags wieder zurück nach Arusha fahren, da man sonst viel zu spät erst wieder zurück wäre. Donnerstag zum Beispiel gab’s das Abschiedsessen für Katrin. Immer wenn einer geht, geht es für ein Abschiedsessen in ein Restaurant. Wir waren im Picasso, ein italienisches Restaurant. Lecker! Da ich die deutsche Bäckerei hatte und auch recht oft Essen gegangen bin, habe ich das deutsche Essen in Arusha nicht so sehr vermisst. Außer vielleicht beim Frühstück. Avocado mit Brot war meine gängige morgendliche Mahlzeit. 😉

Wenn ich schon mittags aus dem Cradle weg bin, bin ich ab Philipps in der Regel noch zu Fuß in die Stadt gegangen oder auch zurück ins Hostel.

Vom Philipps zum Impala.
Die Brücke wurde von Tag zu Tag brüchiger. Da es aber auf der anderen Seite der Straße keinen Weg gab, musste man dort entlang. 🙂

Damit hatte ich dann wenigstens ein bisschen Bewegung. Und besser als Daladala war das auf alle Fälle.

Schon war die nächste Woche in Arusha wieder fast vorbei. Freitag war ich wieder etwas länger im Cradle, spazierte gemütlich zurück ins Hostel und wartete dann zusammen mit Sarah auf Filbert. Genau, wer jetzt denkt, den Namen habe ich schon mal gehört, liegt richtig. Filbert war mein Guode auf dem Kilimandscharo. Wir hatten uns dazu entschieden, dass wir eine Tour in den Arusha Nationalpark machen wollten und dazu hatte ich ihn kontaktiert. 🙂 Wir übergaben das Geld und hatten dann noch einen gemütlichen Abend auf der Terrasse vorm Hostel. 🙂

Carla, Sarah, Sebastian und ich wurden am Samstag, 01.04. morgens aus dem Hostel abgeholt. Neben Firbert hatten wir auch noch einen lieben Fahrer dabei. Wir fuhren zum Eingang vom Nationalpark, der ungefähr eine Stunde Fahrt entfernt war.

Mt. Meru. Kleiner Bruder vom Kili.

Vom Gate 1 ging es zum Gate 2 und von dort aus zu Fuß weiter. Wir bekamen einen Ranger an die Seite, bzw. eine Rangerin und machten uns auf den Weg, wilde Tiere zu suchen. Die Landschaft mit dem Mt. Meru war traumhaft schön.

Wir spazierten durch den Park bis hin zu einem Wasserfall.

Und dann bekam ich doch noch eine Schlange zu Gesicht.

Eine Python! Wow, da bekommt man doch schon ein wenig Angst, wenn so eine riesige Schlange auf einmal vor einem liegt. Zum Glück hatte sie vermutlich schon gegessen, sodass wir uninteressant waren. Wir setzten unseren Spaziergang fort, trafen noch einmal die Giraffen vom Anfang und gingen dann zurück zum Auto.

Ziel war dann der „Fig Tree“. Ein Baum, der zwei Stämme hat und unter dem man durch laufen kann. Das Problem an der ganzen Sache waren allerdings die Tsetse-Fliegen. Diese übertragen die Schlafkrankheit. So viele hatte ich noch nie auf einer Stelle gesehen. Wir stiegen mit Anti-Insektenspray aus dem Auto aus, nachdem wir schon den einen oder auch anderen Schock im Auto mit den Mücken überstanden hatten, wollten wir gut gewappnet sein. Schnell ein paar Fotos und dann wieder rasch ins Auto, um einen ruhigen Platz fürs Mittagessen zu finden.

Sarah, guck dir nochmal an wie das mit dem Springen funktioniert! 😉
Richtig, genau so!

Satz mit X, das war wohl nix! Noch mehr von diesen Fliegen! Also blieben wir im Auto sitzen, dabei war die Aussicht an der Stelle, wo wir hielten besonders schön. Nach dem Essen blieb Carla lieber im Auto sitzen, Sarah, Sebastian und ich machten noch schöne Fotos von der Umgebung. Die eine mehr geschützt, als die andere. 😉

Hinter den Wolken liegt der Kilimandscharo. 😉

Wir machten auf dem Rückweg noch Halt am small Momella Lake. Auf dem Hinweg sahen wir noch einen Giraffenkampf, allerdings waren die erwarteten Flamingos alle ausgeflogen.

Ein super lustiger Tag, den wir trotz Tsetse-Fliegen gut überstanden hatten. Und da wir noch nicht genug hatten, waren wir am Abend noch im Le Patio. Feierei mit Carla und Sarah war ein großer Spass.

Sarah musste am Sonntag leider früh aufstehen und war schon verplant, sodass Carla und ich den Sonntag ohne sie verbringen mussten. 😉 Nachdem wir ausgeschlafen hatten, machten wir uns auf den Weg zum Stoffmarkt, kauften auf dem Weg dorthin ein paar elektronische Sachen, die wir brauchten und setzten dann das erfolgreiche Shopping fort. Wir wurden beide fündig.

Heißt, haben tollen Stoff gekauft und konnten schon recht bald den Rückweg antreten, mit kurzer Pause im Fifi’s für nen Milchshake. Der Milchshake war einfach super dort. Die Pause hatte sich gelohnt und schließlich sind wir dann zurück zum Hostel gelaufen. Wir holten noch schnell die Tusche und Handmalfarben bevor wir uns ins Samaritan aufmachten. Dort malten wir ein wenig mit den Kindern. In erste Linie sollten die 10 Maasai Mädchen mit uns malen, am Ende waren es aber irgendwie viel mehr Kinder, als nur 10. Die Kinder hatten riesigen Spaß, die Tusche und die Handmalfarben auszuprobieren. Irgendwann landete dann die Farbe nicht nur auf den Blättern, sondern auch auf den Klamotten, dem Tisch, den Stühlen, Boden und was sonst noch so in der Gegend stand… 🙂

Das Putzen hatten wir für das Strahlen der Kinder dann aber gerne übernommen. Eigentlich wollten wir noch den Sonnenuntergang anschauen gehen, aber dazu waren wir viel zu müde und kaputt. Wir kauften nur noch was zu Essen und blieben dann im Hostel.

Die Woche ging eigentlich schon wieder viel zu schnell vorbei, aber zum Glück lag ja noch eine weitere Woche vor mir.

Montag begleitete mich Lea mit zum Cradle. Eigentlich ist Lea im Mwanga gewesen, wollte sie aber auch bevor sie abfuhr noch andere Projekte anschauen. Nachdem wir den Vormittag mit den Kleinkindern verbracht hatten, zeigte ich ihn noch die Bäckerei. Da wir am Abend eine Besprechung hatten, konnte ich nachmittags leider nicht im Cradle bleiben. Wir fuhren gemeinsam zurück und gingen dann vom Philips zu Fuß nach Hause. Wir machten einen Stopp bei Mama Susi. Mama Susi ist die Schneiderin der Freiwilligen. Alle, die in Arusha sind, lassen sich bei ihr etwas schneidern. So also auch ich. Es sollte ein Kleid werden. Und wenn sich der Stoff durchs Waschen noch verändert, werde ich dieses auf einer ganz bestimmten Hochzeit dieses Jahr anziehen 😉 Ob das Kleid wirklich passt, werde ich aber erst in Deutschland feststellen können… Dazu später mehr. Im Hostel angekommen hatten wir eine eher unwichtige Besprechung, nach der Carla und ich dann noch schnell Sonnenuntergang angucken gefahren sind. Arusha ist leider auch von oben nicht so viel schöner, aber der Sonnenuntergang hatte sich gelohnt.

Dienstag war also endlich der Markttag angekommen. Was für ein Tag. Ich war mit einem Teil der Spenden bewaffnet und war auf einiges vorbereitet. Dachte ich. Nachdem ich 30 Minuten zu spät abgeholt worden bin (Hakuna Matata) ging es als erstes in die Stadt. Psteen, er ehrenamtliche Leiter des Kinderheims) musste noch etwas in einem Amt klären, welches Philippa und mich 1,5 Stunden warten im heißen Auto kostete. Nachdem dies dann doch erledigt werden konnte, ging es zum Markt. Das nächste Unheil ließ nicht lange auf sich warten: Psteen stieß beim Einparken mit einem Daladala zusammen. Wir blokierten die Straße, nichts ging mehr vorwärts, die Polizei kam, machte nichts, da sowohl Psteen einen Fehler machte als auch der Daladala-Fahrer. Na ja, Lea, die Köchin aus dem Cradle, und ich machten uns dann irgendwann auf ins Getümmel des Marktes.

Wir kauften Unmengen an Früchten und Gemüse. Auf dem Markt bekommt man alles, was das Herz begehrt. Auch mit Fleisch und Fisch wurden wir versorgt. Gleich am Anfang klauten uns zwei der Träger, die Lea wieder wegschickte, eine Ananas, aber da Lea die Typen gut unter Kontrolle hatte, tauchte diese später wieder auf. Als weiße Person hat man es nicht einfach auf diesem Markt. Das Wort Mzunguu bedeute „Weiße“ und man wird ständig damit angesprochen, was auf die Dauer einfach ziemlich nervt. Als wir den Einkauf erledigt hatten und alles im Auto eingeladen war, ging es weiter. Eigentlich sollten Psteen und Philippa in der Zwischenzeit zu einem anderen Markt fahren, welches durch den Unfall aber nicht möglich war. Na ja, nach dem Mittagessen ging es dann  noch „schnell“ zum Supermarkt und zu Simba Farms, wo noch mehr Gemüse gekauft wurde. Die Kinder waren also wieder versorgt. Wir fuhren zurück zum Cradle und ich war froh, als ich aus dem Auto aussteigen konnte. Psteen ist leider ein ziemlich schlechter Autofahrer. Kurz vorm Cradle wären wir fast noch in einen Graben gerauscht, was er aber zum Glück noch verhindern konnte. Schnell räumten wir das Auto aus und machten noch ein paar Fotos.

Costa konnte sich gar nicht entscheiden.
Schließlich wurden es die Karotten. Gift, Costa und Rachel ließen es sich direkt schmecken.

Ich musste mich beeilen wieder ins Hostel zu kommen, da es mittlerweile auf 18 Uhr zu ging und es um kurz vor 19 Uhr dunkel wird. Elizabeth, die Managerin, und ich fuhren zusammen Dala zum Philipps, von wo ich dann zum ersten Mal Bodaboda fuhr. Motorräder, die für den Transport von Personen da sind. Von denen eigentlich abgeraten wird. Ich sagte ihm wo ich hin wollte und dazu noch „pole pole“, da er gerne langsam fahren durfte. In der Banana Straße angekommen fuhr er mich direkt zum Hostel, da er wusste wo ich wohnte. Wir sind halt irgendwie bekannt in Arusha…

Leider machte sich dann am Abend eine Erkältung bemerkbar. War ja auch schon lange genug gesund, wurde ja mal wieder Zeit. 😉

Am Mittwoch war ich dann nochmals mit Psteen auf einem Markt in Tengeru. Zuvor allerdings noch mit Sarah und Carla in der Stadt, da ja irgendwie das Spendengeld von meinem Konto musste. Wir kauften Hosen, Schuhe, Kokusöl, Bohnen und Reis. Ich erledigte nachdem wir wieder zurück waren ein paar Sachen am Computer und bekam eine kleine Portion Essen. 🙂 Irgendwie ging es mir den Tag nicht wirklich gut. Ich war froh, als ich am frühen Abend wieder zu Hause war und mich ausruhen konnte.

Da ich die Spenden ja aufgeteilt hatte, war ich Donnerstagmorgen mit Lea im Mwanga und habe mir einen Überblick verschafft.

Das Geld ist auf jeden Fall im richtigen Projekt angekommen. Dank meiner lieben Ines konnte ich am Nachmittag die restlichen Spenden über Western Union abholen. Ich war also kurzzeitig Millionärin (1€ entspricht circa 2300 TZS). Mit so viel Geld durch die Gegend zu laufen, ist allerdings weniger schön. Ich fuhr nochmals ins Cradle, lieferte gekauftes Shampoo ab und hatte noch ein wenig Zeit mit den Kindern zu spielen. Als der Regen aufhörte, machte ich mich zusammen mit Lorena auf den Weg nach Hause. Schließlich war mal wieder Essengehen angesagt. 🙂 Leas und mein Abschied und Teresas Geburtstag. Wir gingen ins LePatio. Während des Essens fing es wieder einmal sehr doll an zu regnen. Wenn es in Arusha regnen, dann richtig. Dank dem guten und zuverlässigen Daddy, der Fahrer für STEP Africa, sind wir relativ trocken wieder nach Hause gekommen.

Freitag war dann mein eigentlicher letzter Tag im Cradle. Diesen hatte ich nochmals voll und ganz genossen. Leider war das Wetter mal wieder nicht gut genug, um mit den Kindern rauszugehen, daher blieben wir drinnen. Musik und etwas zum Malen vertireb uns die Zeit. Am Nachmittag machten wir dann alle noch gemeinsam Fotos und ich verabschiedete mich von den meisten. Auf dem Rückweg wollte ich dann eigneltich mein Kleid bei Mama Susi abholen, leider ohne Erfolg. Sie hatte schon zu… Gemütlich ließem Sarah, Carla und ich den Tag mit nem Bierchen ausklingen. Nein, wir lästerten nicht, wir haben nur einiges festgestellt. 😉

Ich glaube zwar, dass mein Beitrag nun viel zu lang geworden ist, hoffe aber, dass er trotzdem lesbar geblieben ist. 😉 Wenn nicht, dann habt ihr euch vielleicht wenigstens nur die Bilder angeschaut. 🙂

Samstag früh sind Carla und ich dann erst zu Mama Susi und konnten nachdem wir ein wenig warten mussten, doch noch unsere Sachen anprobieren. 🙂 Kleid muss geändert werden, daher wird die liebe Carla dieses, sowie noch viele andere Sachen, für mich mit nach Hause nehmen. Danke Carla! 🙂 Wir führen mit nem Bodaboda schnell zum Philipps, da wir eigentlich um 8:30 Uhr im Cradle sein wollten. Wurde leider 9:30 Uhr.. 🙂 Trotzdem hatte ich Glück, dass ich Philippa nochmal sehen konnte und hatte auch ihr nochmals das letzte übriggebliebene Bargeld übergeben. 🙂 Um 11 Uhr wurden wir dann von Sarah und unserem Fahrer Emanuel abgeholt um zu den heißen Quellen zu fahren. Ein schöner Abschluss einer tollen Zeit in Tansania. 🙂

Die heißen Quellen liegen in der Nähe von Moshi. Dank Emanuel hatten wir mal wieder eine der witzigsten Fahrten durchs Land. Nach 2 Stunden waren wir angekommen. Wir relaxten und gingen ab und zu schwimmen. 🙂 Lässige Bilder waren entstanden. Emanuel trug mit seiner Gitarre noch zur entspannten Stimmung bei.

Gegen 16 Uhr machten wir uns wieder auf den Rückweg. Wir trällerten die gesamte Fahrt über die zu lustigsten Liedern mit. Am Hostel holten wir uns noch schnell was zu Essen bevor ich anfing zu packen und wir uns abends auf ins Babylon machten. Das Babylon war so eine Sache für sich. Es war ein lokaler Club. Die Leute dort wurden leider von Zeit zu Zeit viel zu betrunken und die Art und Weise, wie die Frauen mit den Männern tanzten, war uns ein wenig suspekt. Na ja, da der Regen die Straße in einen Bach verwandelt hatte, mussten wir leider ein wenig warten, bevor es zurück ins Hostel ging.

Der Abreisetag war gekommen, meine Rucksäcke waren gepackt und samt Gepäck machten Sarah, Carla und ich uns auf den Weg mit dem Daladala in die Stadt, um frühstücken zu gehen. Der Daladala war leider schon voll und mit meinem Gepäck dann eben noch voller. J Leider war keiner von uns Dreien in der Lage ein Foto zu machen. Hat aber vermutlich sehr lustig ausgesehen. Mein Bus nach Nairobi fuhr um 14 Uhr ab. Rechtzeitig waren wir vor Ort und ich konnte sogar zwei Sitzplätze für mich ergattern. 😉

An der Grenze musste ich kurz mein komplettes Gepäck durch eine Kontrolle tragen, danach ging es aber sofort weiter. Reibungslos kam ich um kurz vor 20 Uhr im Hotel an, wurde zum Hotel gebracht und konnte mein Einzelzimmer nach 2,5 Wochen 6er Zimmer in der Tat sehr gut genießen.

Das war also meine Zeit in Tansania. 🙂

Ich hoffe, dass das Lesen bei dieser Menge trotzdem Spaß gemacht hat.
Eure Katherina

… weitere Bilder folgen…

 

25.03.2017: Auf Anstrengung folgte Erholung.

Am Freitag, den 17.03.17 kam ich vom Kilimandscharo zurück und war platt. Ganz einfach kaputt. Ich hatte mir für die Nacht überlegt nicht im Hostel zu schlafen, sondern im Snake Park. Masivu war dort auch noch eine Nacht mit seiner Gruppe, somit hatte ich Glück und konnte ein leckeres Essen am Abend abstauben. Zudem hatte ich meine Ruhe vor den ganzen Mädels im Hostel. Am nächsten Morgen stellte sich bei mir noch mehr das Gefühl ein, dass ich gerne mir bekannte Menschen um mich rum haben wollte. Also ließ ich mich von dem Fahrer des Hostels aus dem Snake Park abholen, entschied mich nach einigen Telefonaten mit Freunden und Gesprächen im Hostel, dass ich noch am Samstag nach Dar Es Salaam fliegen und am Sonntag früh mit der Fähre nach Sansibar fahren werde. Dies war für mich die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Also ließ ich mich gegen 17 Uhr wieder von Daddy, so nennt sich der Fahrer, vom Hostel abholen und zum Flughafen Kilimandscharo bringen. Zum Glück war es schon dunkel und ich konnte das Monster nicht sehen. 😉 Zuvor traf ich mich noch mit James um Fotos auszutauschen. James hat eines der besten Videos von unserem Trip gemacht. Dieses schaue ich mir jetzt noch sehr oft und so gerne an.

Auf dem Weg zum Flughafen hatte ich mir von Daddy noch einen Fahrer in Dar vermitteln lassen. Ich wusste, dass es in Dar einen Haufen von Taxifahrern gibt, aber ich dachte, dass es vielleicht Sinn macht, eine Kontaktperson zu haben. Hat sogar geklappt. Der Typ hat nicht viel Englisch verstanden, aber dafür hat er mich ohne weiteres zum Hotel gefahren. Das Hotel war ziemlich interessant. War halt ein umgebautes Wohnhaus. Irgendwie fühlte ich mich an den Film Hangover erinnert. Warum, weiß ich gar nicht genau. 😉

So stellt man sich doch einen Eingang zum Hotel vor, oder nicht?
Es war halt sehr günstig. 😉

Dar Es Salaam ist viel wärmer als Arusha. Vor allem die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Leider musste ich aus diesem Grund in der Nacht mit dem gefährlich wackelnden Ventilator über mir schlafen. Aber ich habe es überlebt. Morgens machte ich mich dann zu Fuß auf den Weg zur Fähre. Diese war zum Glück nicht weit weg und da auch da wieder Masivu rumlief, war alles halb so wild. 😉 Ich kaufte mein Ticket und machte mich auf den Weg zum Wartebereich. Man musste durch den Sicherheitsbereich durch und dann auf das Boarding warten, während man den Einreisezettel ausfüllen musste. Ich musste mir einen Stift leihen und fragte die Person, die mich direkt in ein Gespräch verwickelt hatte. Nasamike. Nasamike arbeitete damals bei der Nasa und ist jetzt nur noch auf Reisen. Er ist dabei jedes Land der Erde zu bereisen, fehlen tun ihm nur noch 27. Schon beachtlich. Und in allen Ländern macht er dann einen Handstand. Etwas komisch war der Typ aber doch. Beim Boarding konnte ich ihm gar nicht so schnell folgen, wie er es gerne gehabt hätte, somit hatte ich ihn dann leider aus den Augen verloren. Wirklich schade… Nach 2 Stunden war die Fahrt war ich dann auf Sansibar angekommen.

Auf Sansibar wartete ich kurz, dass Masivu seine Gruppe verladen hatte und ich dann mit ihm und dem Fahrer ins Hotel fahren konnte. Irgendwie musste ich ja mal ein bisschen Geld sparen. Im Hotel angekommen, ging ich als erstes ins Restaurant und gönnte mir eine leckere Pizza. Irgendwie war ich nach dem Kilimandscharo doch etwas ausgehungert. 🙂 Nach dem Essen hatte ich noch Zeit zum Entspannen und schließlich stieg meine Vorfreude Daniela und Roy treffen zu können. Ich machte mich gegen Nachmittag auf den Weg am Strand entlang, um die beiden zu treffen.

Ziemlich gut, dass sie auch im Norden von Sansibar waren. J Wir legten uns an den Strand und quatschten. 🙂 Das tat so gut. Später waren wir dann noch in einem Restaurant am Strand etwas Trinken und Essen. Da es dann schon spät war und ziemlich dunkel, wurde ich von den beiden fast zurück bis zum Hotel gebracht. Dafür war ich sehr dankbar. 🙂

Morgens auf dem Weg zu Dani und Roy.

Am Montagmorgen ging ich dann gemeinsam mit Dani, Roy und ihren 2 Freunden durch Nungwi.

Sie wollten ein paar Süßigkeiten an Kinder verteilen. Welches auch gut und schnell geklappt hatte. Es war mal wieder mega heiß. Gegen 12:30 Uhr war ich zurück am Hotel, ging schnell eine Runde in den Pool, dann duschen und um 13 Uhr fuhren Masivu und ich zum Mittagessen in ein anderes Hotel. Von der Hauptstraße aus sind wir dann zu Fuß gegangen, ich dachte es war nicht weit, als er fragte, ob wir mit dem Motorrad fahren wollten und ich ablehnte. Na ja, angekommen am Hotel war man dann halt wieder einmal geduscht. 🙂 Zurück nahmen wir dann zum Glück ein Taxi. (Temperaturanzeige im Auto: 38Grad, kein Wunder, dass ich so schwitzte…) Auf Sansibar wird der Verkehr viel von der Polizei kontrolliert. Unser Taxifahrer fuhr zu schnell, musste anhalten und seine Versicherungsplakette wurde ihm abgenommen. Aber immerhin durfte er uns noch ans Ziel bringen. Ich hatte zwar nicht das Gefühl, dass wir zu schnell unterwegs waren, aber na ja. 🙂

Am Hotel angekommen war noch kurz Zeit zum Umziehen und dann sind wir zur Sonnenuntergangsbootstour aufgebrochen. Dani, Roy und ihre Freunde waren auch wieder mit dabei. Dies war ein schöner entspannter Abschluss. Ich merkte, dass mir diese zwar recht kurze Auszeit sehr gut getan hatte.

Am Dienstagmorgen fuhren wir nach Stone Town. Dort bummelte ich dann ein wenig durch die Stadt. Dies ist auch sehr gut alleine möglich, wie ich finde. Da braucht man sich keine Gedanken machen. Sogar einen tollen Mittagessen-Spot hatte ich gefunden. 🙂

Die Zeit auf Sansibar ging viel zu schnell vorbei. Am Abend traf ich mich noch mit Masivu zum Sonnenuntergang, was Essen und Trinken in einem Hotel mit toller Aussicht. Leider versperrten mir die Wolken die Sicht auf den Sonnenuntergang. Na ja, man kann ja nicht alles haben. 😉

Für den Mittwoch hatte ich mich entschieden, einen anderen Flug zu buchen. Ich hatte ja noch nicht genug Geld ausgegeben. 😉 Nein, zum Glück kostete mich das nur insgesamt 10 Dollar mehr, daher gönnte ich mir den Luxus mit der Kleinmaschine von Sansibar direkt nach Arusha zu fliegen. Das war auch mal wieder ein Erlebnis. Ich war rechtzeitig am Flughafen, da es hieß, der Schalter schließt um 10:30 Uhr. Neee, falsch Katherina. Der macht nicht vor 10:30 Uhr auf. 😉 Als ich die Maschine dann sah, war ich froh, dass ich nur einen Weg damit zurückgelegt hatte. 🙂 Aber die Aussicht auf die Insel war traumhaft.

Zurück in Arusha angekommen sortierte ich meine Sachen, gab meinen Pass nun endlich für die Beantragung des (Arbeits-)Visums ab und bereitete mich auf den ersten Tag im Kinderheim vor.

Donnerstag fuhr ich dann das erste Mal ins Cradle of Love. Ein Kinderheim für Kinder von Geburt bis ganz unterschiedlich. Also eigentlich bis 3 Jahren. Aber viele Kinder sind jetzt schon älter. Einige sollen wieder zurück in die Familien, einige können nicht zurück und diese werden adoptiert. Welches für die Kinder wirklich schön ist. Ein Pärchen, zwei Jungen, gehen zusammen in die USA. Der eine ist ein Albino und der andere hat das Down-Syndrom. Wirklich liebe Kinder, die aber viel mehr Aufmerksamkeit und Förderung brauchen, als sie es im Kinderheim bekommen. Alle sind froh, dass die beiden zusammen diesen Weg gehen können. In den nächsten Wochen werde ich euch hoffentlich noch weitere tolle Geschichten aus dem Heim erzählen können. Die ersten beiden Tage liefen sehr gut. Am ersten Tag war ich bei den Babys, später bei den größeren und am zweiten Tag mit den größeren beim Spaziergang zum Spielplatz dabei.

Die Krabbel hatten neue Socken von Selina bekommen. Omas aus ihrem Heimatdorf hatten diese fleißig gestrickt.

In der Mittagspause kann man ganz gut in eine deutsche Bäckerei gehen und die Zeit mit WLAN und gutem Essen genießen. Diese Bäckerei ist eigentlich von jemandem aus Dänemark gegründet worden. Aber alle nennen sie deutsche Bäckerei. Ich kaufte mir so richtiges Brot. Dunkel und lecker. J Bei der Einrichtung handelt es sich um eine Art Behindertenwerkstatt. Man kann auch ganz viel Kunsthandwerk kaufen, welches dort hergestellt ist. Also wenn ich da shoppe, dann tue ich quasi was Gutes. 😉

Liebe Grüße aus Arusha. Der Regen vom Morgen ist verzogen und ich werde mich jetzt mal auf den Weg in die Stadt machen.

Katherina

19.03.2017: Was für ein Erlebnis.

Meine Ankunft in Tansania verlief eigentlich ganz entspannt. Nachdem ich die Flüge gut überstanden hatte, war ich in Dar Es Salaam am Flughafen angekommen. Etwas seltsam war es, dass man sein Visum beantragt hat, die Gebühr bezahlen musste und der Pass dann erst einmal behalten wurde. Na gut, da es allen so gut, hatte ich mir nichts weiter gedacht. Nach einiger Wartezeit wurden dann die Pässe an alle wartenden Leute wieder händisch übergeben. Sogar mein Gepäck war danach dann noch da… 🙂 Ich hatte bis zum nächsten Flug zum Kilimandscharo noch ein wenig Zeit. Allerdings war es in Dar sowas von heiß und schwül, sodass ich nicht lange draußen bleiben wollte, sondern eigentlich schnell wieder einchecken wollte. Nachdem ich an dem Tag dann das zweite Mal im Schweiß geduscht hatte während ich Geld holte und mir eine SIM-Karte zulegte ging ich wieder in den Flughafen. Leider konnte ich mein Gepäck noch nicht aufgeben, konnte nichts zu trinken oder essen kaufen und war froh, dass ich mir noch in Uganda überteuerte M&Ms gekauft hatte. 🙂 Leckeres Mittagessen. Die Schokolade war super. Endlich mal wieder. In Uganda hatte ich keine Möglichkeit Schokolade zu kaufen, die nicht schon 3 mal geschmolzen war.

Nach einigen Stunden konnte ich dann im Chaos endlich einchecken und im Wartebereich was Essen und Trinken.

Am Kilimandscharo angekommen wurde ich von Aaron, von STEP Africa, abgeholt. STEP Africa ist die Organisation, über die in in Arusha Freiwilligenarbeit leisten möchte. Dazu komme ich dann aber noch, sobald diese dann auch losgeht. 🙂

Wir fuhren vom Kilimandscharo Airport nach Arusha, welches eine gute Stunde dauert. Das war mir davor gar nicht so bewusst. Die Unterkunft, in der ich für eine Nacht in Arusha geschlafen hatte, wusste nichts von meiner Buchung. Machte aber nichts, hatte trotzdem ein Bettchen bekommen. Leider war eine Gruppe in dem Hotel/ Campsite untergebracht, die bis spät in die Nacht gefeiert hatte, sodass ich leider nicht gut schlafen konnte. Am Samstag wurde ich dann von Kiri abgeholt. Kiri ist die Mitgründerin von STEP Africa. Ein Mitarbeiter von ihr war ebenfalls dabei. Elbariki und ich machten uns dann auf zur Stadtführung. Irgendwie war ich nicht wirklich aufnahmefähig und nach einer Stunde war ich froh, dass ich wieder zurück zum Hostel konnte.

Ich hatte schließlich auch noch ein wichtiges Treffen an diesem Tag. Im Hostel traf ich das erste Mal auf meinen Guide für die Kilimandscharo-Tour: Filbert. Er kontrollierte mit mir zusammen meine komplette Ausrüstung. Das was ich nicht hatte, konnte ich ausleihen. Meine Aufregung stieg und nachdem er weg war, versuchte ich mich neu zu organisieren und für die kommende Tour vorzubereiten. Ich hatte noch einen recht entspannten Abend im Hostel, bevor eine wieder unruhige Nacht vor mir lag. Ich hatte Angst zu verschlafen und zudem wollte ich ungern die anderen 8 Leute in meinem Zimmer mit meinem Wecker wecken. Daher schlief ich mal wieder unruhig. Macht ja nicht, hatte ja nur eine 6 Tage Wanderung vor mir. 😉

Filbert und ich machten 7:30 Uhr zur Abholung ab. Dies klappte nicht ganz. Der Trupp war gegen 8 Uhr bei mir. War für mich aber auch ok. Meine Aufregung war groß. Wir fuhren dann noch schnell zum Geldautomaten und holten dann James ab, der ebenfalls die Tour gebucht hatte. Somit war ich dann nicht mehr alleine für das Trinkgeld zuständig. Unser Team bestand dann aus 13 Leuten. James und ich, Filbert, der Guide, Livingstone, der zusätzliche Guide, Fredi, der Koch und 8 Träger. Ja genau, wir hatten alleine 8 Leute dabei, die nur dafür da waren unser gesamtes Equipment nach oben und dann natürlich auch wieder nach unten zu tragen.

Nachdem dann auch James im Auto „verladen“ war, ging es zum Gate.

Mir war die ganze Sache noch nicht so geheuer.
Das lag also vor mir…

Ziemlich viele andere Leute starteten auch an diesem Tag die Tour. Einige von ihnen hatte man dann auf dem Weg nach oben immer mal wieder gesehen…

Am Gate sollten wir unsere Wasserflaschen füllen, insgesamt sollten wir immer 3 Liter Wasser bei uns haben, das Mittagessen verstauen und uns auf den Aufstieg vorbereiten. Ich ging glaube ich noch circa 5 Mal auf die Toilette. Nervosität ließ grüßen! 🙂 Mittagessen mochte ich auch noch nicht essen, sodass dies ebenfalls in meinem Rucksack verschwandt, welches ein großer Fehler war. Nachdem wir dann registriert waren, das Gepäck der Träger gewogen war, ging es dann endlich gegen 13 Uhr los.

James, Filbert und ich stiefelten den anfänglich sehr steilen Berg nach oben.

Los geht’s.

Nach kurzer Zeit merkte ich, dass die erste Etappe doch nicht so entspannt war, wie ich dachte. Auch Livingstone stoß dann irgendwann zu uns. Im Regenwald war es sehr schwül, schon nach kurzer Zeit war man nicht nur ein wenig am Schwitzen.

Es stellte sich schon sehr schnell heraus, dass James schneller ist als ich. Er wanderte immer ein Stück voraus und wartete dann wieder auf uns. Für uns hieß es allerdings: Pole pole. Langsam, langsam. Schnell, schnell wäre auch gar nicht möglich gewesen für mich. James legte auch ab und zu seine Raucherpausen ein, sodass ich wieder aufschließen konnte. (Zumindest am ersten Tag…) Ein kleiner Kiffer war mit mir unterwegs. 😉

Nach einiger Zeit hatten wir dann ne Mittagspause gemacht. Wir aßen das lecker frittierte Essen, welches wir am Gate noch bekommen hatten. Schon als ich es aß, wusste ich, dass dies nicht gut sein kann. Fettiges Essen und dann wieder weiter wandern war bei mir keine gute Kombination. Ich hatte ziemliche Schwierigkeiten oben anzukommen. Glücklich war ich, als dann endlich das Schild des ersten Camps zu sehen war. Unterwegs hatte ich mich dann das ein oder andere Mal gefragt, warum ich das ganze machen und ich doch eh nicht ankommen werde.

Camp No 1.

Filbert versuchte mich unterwegs auch zu motivieren: Das Camp liegt quasi um die Ecke… Es folgten noch einige Ecken. 😉 Im ersten Camp angekommen war ich einfach nur froh, dass der erste Tag vorbei war. Wir bekamen unser Candle-Light-Dinner und fielen dann doch recht spät ins Bett. Auch James hatte seine Party leider nicht mehr gefunden.

Der zweite Tag startete mit dem Weckruf von einem unserer Träger. Er weckte uns und schon sollte es Tee oder Kaffee geben. Wasser zum Waschen wurde bereitgestellt und so ging es in den Tag. Uns wurde das Team vorgestellt und wir machten uns etwas später als geplant auf den Weg ins zweite Camp.

Da zeigte sich noch der Übeltäter. 
Unsere Unterkunft. 
Am Morgen war der kleine Berg dann noch richtig gut zu sehen. 
Das Team.

Ausnahmsweise fand ich die Musikwahl von James auch super. Sie motivierte mich und das klettern, welches auf der zweiten Etappe mit dabei war, war ebenfalls genau das richtige für mich. Bilanz an Tag 2: Recht kurze Wanderung, wunderschöne Aussichten auf Mt. Meru und durch das eingebundene Klettern verging der Weg wie im Flug.

Im zweiten Camp war das Wetter leider nicht ganz so schön.

Der Kili war mit Wolken behangen und wir hatten leider nicht die beste Sicht auf den Berg. Dafür hatten wir genügend Zeit uns auszuruhen und seelisch auf die weiteren Tage vorzubereiten. Jeden Abend wurden unsere Werte kontrolliert. Vor allem der Sauerstoffgehalt im Blut und der Puls wurde gemessen. Mein Puls war für meine Verhältnisse sehr hoch, an das ich mich erst einmal gewöhnen musste. Dies bedeutete für mich eine sehr unruhige Nacht. Ich hatte das Gefühl nicht genug Luft zu bekommen, mir war schlecht und ich war sehr unruhig. Schließlich konnte ich jedoch doch noch ein paar wenige Stunden Schlaf bekommen.

Das diese nicht ausreichten, zeigte sich sehr schnell am nächsten Morgen. Ich fühlte mich nicht wirklich kräftig und hatte etwas Respekt vor dem Auf- und wieder Abstieg. Tag 3 besteht aus dem Aufstieg zum Lavatower auf 4.600m und schließlich wieder dem Abstieg zum Camp auf 3.900m. Wir gingen los und meine Beine waren schwer wie Blei. Schnell setzte sich James mit Living ab und ich setzte mein Pole Pole Schritttempo weiter fort.

Die Aussicht war ja ganz schön.

Irgendwann übernahm Filbert meine Trinkfalsche und mein Mittagessen. Ich wurde immer müder auf dem Weg und es lang noch eine ziemlich lange Strecke vor uns. Meine Augen konnte ich teilweise nicht aufhalten, ein Nickerchen wurde mir aber nicht gestattet. Dieses hätte ich mir so sehr gewünscht. Irgendwann fragt mich Filbert, ob ich eine Abkürzung gehen möchte. Ja, gerne. Diese Abkürzung bestand aus 50m Höhenunterschied. Wir sind nicht auf den Lavatower hinauf, sondern nur dran vorbei und hatten dafür einen recht schönen Blick.

Der vollbepackte Filbert. 

Der Weg zog sich weiter in die Länge, mittlerweile trug ich nur noch meine Kamera und meine kleine Wasserflasche. Reichte mir auch völlig aus. Als wir bereits auf dem Weg hinab zum Camp waren, dieses aber noch nicht in Sicht war, kamen uns zwei Träger entgegen, da man sich im Camp wohl doch ein wenig Sorgen machte. 🙂 Filbert wurde ebenfalls das gesamte Gepäck abgenommen und wir kamen nach 10 Stunden, anstatt nach 6 Stunden, im Camp an.

Endlich.

Ich fiel nur noch ins Bett, musste allerdings zum Abendessen wieder aufstehen. Energie musste ich irgendwie zu mir nehmen. Und endlich war Nacht Nummer 3 super für mich. Ich schlief wie ein Stein.

Erleichtert ging ich am Morgen zu den Toiletten und sah die Wand, an der die ganzen Träger bereits unterwegs waren.

Vielleicht sieht man die kleinen Menschen, die den Berg hinauf klettern. 

Na gut, Klettern bekam mir ja auch dem Weg bislang sehr gut, also freute ich mich auf den Anstieg. Diese Etappe war nicht ganz ungefährlich, wie ich fand.

Vor allem für die Träger, die das gesamte Equipment auf dem Kopf nach oben balancierten. Oben auf der Baranco-Wall angekommen hatten wir einen tollen Blick über die Wolken und vor allem auf den Kilimandscharo. Das ich noch einiges an Höhe vor mir hatte, hatte ich bis dato ganz erfolgreich verdrängt. 🙂

Living und ich. 
James, Filbert und ich. 
Der beste Guide!

Nach kurzer Pause ging es dann weiter.

Da wollten wir hoch.

Macht verrückt, dieser Weg. 😉

Auf halber Strecke gab es ein Camp, in dem wir warmes Mittagessen bekommen hatten. Die Pommes waren super und mein Appetit war auch mal kurz zurückgekehrt. Danach ging es im Polo-Pole-Schritt wieder weiter.

Touristen-Toilette. 

Ab und an wurden wir von unserem Koch oder einem anderen Träger begleitet, bis es ihnen zu langsam wurde. 🙂 Dafür hatte ich mich an Tag 4 mal wieder ganz gut geschlagen, fand ich. Wir bekamen kurz vorm Ziel wieder Hilfe beim Tragen und ich kam natürlich wieder erst nach James im Camp an, dafür konnte ich aber noch relativ gut stehen, war aber auch tierisch müde. 🙂

Mein Appetit war leider doch nicht wirklich zurück, ich quälte mir etwas zu Essen rein und war froh, als ich schon gegen 19 Uhr im Bett liegen durfte. Na ja, ich musste ja auch um 23 Uhr schon wieder aufstehen…

Wenn ich Angst habe verschlafen zu können, kann schon aus Prizip nicht gut schlafen. Zack, eine fast schlaflose Nacht lag hinter mir und ein harter Tag bzw. ein harter Aufstieg lag vor mir. Filbert und ich machten uns im gewohnten Gleichschritt auf den Weg zum Gipfel. Mit der Stirnlampe bewaffnet, folgte ich ihm auf Schritt und Tritt. Ein niemals endender Weg lag scheinbar vor mir. Irgendwann überkam mich wieder die Müdigkeit, aber wie sollte es auch anders sein? Es war 1,5 Stunden vor Sonnenaufgang und ich bereits seit fast 6 Stunden unterwegs. Als Frühstück gab es ein Pickup, zwei Kekse und einen Tee. Unterwegs dann noch Schokolade und ein Snickers. Mehr hätte ich oder mein Magen eh nicht aufnehmen können. Der Sonnenaufgang war traumhaft, auch wenn es doch ziemlich kalt war und ich meine Schwierigkeiten hatte alles so gut es geht zu genießen.

Es wurde hell und ich konnte den Weg sehen, der noch vor mir lag. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie ich das schaffen sollte. Irgendwann sagte ich zu Filbert, dass ich eine helfende Hand bräuchte, da ich es sonst wohl kaum schaffen werde. Erst konnte er mir diesen Gefallen nicht tun, da er dann nicht beobachten konnte, wie es mir geht. Später hatte ich die Hand dann aber bekommen und den ersten Gipfel um 9:00 Uhr morgens erreicht.

Gut, dass es von dem Punkt zum eigentlich Uhuru Gipfel noch ne Stunde hin war. Ein Glück wollte James erst runtergehen, wenn ich oben war. Er zog mich dann mit seinem Wanderstock während ich weiterhin an der Hand von Filbert ging. 10:30 Uhr erreichte ich nach mehreren Pausen den Gipfel. Endlich. Ich war unfassbar erleichtert, dass ich nicht vorher aufgegeben hatte und Filbert mich nach oben geschleppt hatte.

Der Gletscher. 

Wir hatten den Gipfel für uns und konnten den Moment genießen, bevor der Abstieg bevorstand.

Geschafft.

Der Abstieg, oh ja. Es ist ja nicht so, dass uns schon 10,5 Stunden Aufstieg oder auch mehr in den Beinen steckten, aber irgendwie mussten wir ja wieder runterkommen. Es gibt einen anderen Weg nach unten als nach oben. Dieser ist nur für den Abstieg gemacht, es handelt sich einfach um Kies, durch den man nach unten rutscht. Ich hatte mir irgendwas gewünscht, auf dem ich auf dem Hintern den Weg runterrutschen könnte. Es gab aber nichts, somit mussten meine Beine und vor allem meine Füße da halt durch. Ich habe keine Ahnung wann, aber irgendwann saßen einige Träger am Weg und hatten etwas Saft zur Stärkung dabei. Voll gut. Ich glaube sie saßen da schon einige Stunden und warteten auf uns. Es war eine kleine Motivation, denn ich hatte auch wirklich keine Lust mehr. Weiter ging der Abstieg und der Weg zog sich noch gefühlt ewig in die Länge. Meine Füße waren kurz davor mich umzubringen. Wir kamen an Leuten vorbei, die mit Sauerstoff versorgt werden mussten. Das zeigte mir wieder einmal, dass es doch kein Klacks ist, den Kilimandscharo zu besteigen. 🙂

Nach einer gefühlten halben Ewigkeit kamen wir wieder im Camp an und ich legte mich sofort ins Zelt und konnte mich auch nicht mehr so gut bewegen. 🙂 Es hieß, dass wir noch weitere 4 Stunden wandern müssten. Dieses hatte sich Filbert aufgrund meiner körperlichen Verfassung aber anders überlegt. Wir hatten Zeit uns auszuruhen, bekamen ein Mittagessen und machten uns dann auf den Weg ins 1,5 Stunden entfernte Camp. DANKE! Immerhin musste ich auf dem Weg ins Camp nichts mehr tragen. Dies übernahmen Fibert und Living für mich. Die beiden waren so super. Ohne die Guides und am Ende auch James, hätte ich den Aufstieg nicht geschafft.

Kurz vom Camp fing es an zu regnen. Da wir aber schon am Ziel waren für den Tag, war uns das relativ egal. Wir hatten ein, ich glaube, leckeres Abendbrot (ehrlich gesagt kann ich mich gerade nicht wirklich gut erinnern). Ich hätte so gerne eine Cola gehabt. Der eine Träger bekam das mit und machte sich für mich im Camp auf die Suche. Leider konnte er nur einen Saft besorgen. Egal, auch der war super. Selbst James Dealer hatte keine Cola zu verkaufen. 😉

Am nächsten Morgen war der Kili mit Schnee bedeckt. Der Regen bei uns bedeutete Schnee auf der Kuppe. Dank der Sonne bat sich uns ein wunderschönes Bild. Wir mussten schon um 6 Uhr aus den Federn und gegen 7 Uhr wollten wir eigentlich los. Wie jeden Tag verzögerte sich unser Aufbruch – meistens war James an der Verzögerung Schuld.

Es lagen wieder einmal 5 Stunden Abstieg vor mir. Meine Füße taten bei jedem Schritt so sehr weh, dass ich versuchte sie irgendwie zu verdrehen und wünschte mir, dass der Weg bald enden wird. Die Landschaft war traumhaft. Erst hatte man einen Blick über den Regenwald, bis man dann wieder längere Zeit durch diesen wandern musste. Der Weg war eine Kombination auf Treppenstufen, Steinen und manchmal ein mir zugutekommender flacher Weg. Als wir dann die Straße erreichten, die zum Gate führte, sagte Filbert auf einmal irgendwas von Cola. Und tatsächlich: Ein Träger wartete auf uns und hatte eine Cola für mich und ein Bier für Filbert dabei. DANKE JAMES. Er war mein Held. Das war die beste Cola, die ich jemals getrunken hatte. Und dann war das Gate zum ersten Mal auch wirklich um die Ecke. Angekommen. Ich war nach 6 Tagen wieder am Ziel angekommen. Eine andere Company war ebenfalls angekommen und hatte zum Abschluss eine riesen Party veranstaltet. Welches für uns natürlich auch ein tolles Willkommen war. 🙂 Samt Jambo-Lieblingslied.

Geschafft. 

Danke. 

Glücklich wieder im Auto sitzen zu dürfen fuhren wir zurück nach Arusha. Gute 2 Stunden Fahrt lagen vor uns. James wurde abgeliefert, wir kauften noch etwas Obst für mich ein und fuhren dann in den Snake Park, wo ich die Nacht nach dem Kilimandscharo verbrachte.

Tschüss. 

Also das war nun wirklich der ausführlichste Bericht, den ich in der letzten Zeot geschrieben hatte. Ich glaube aber auch, dass dies meine abenteuerlichste Aktion war. 🙂

Ich bin glücklich und stolz, dass ich diese Tour auf mich genommen hatte.

Eure Katherina

09.03.17: 2 Monate und 8 Länder.

Nun bin ich bereits über 2 Monate unterwegs und es fühlt sich immer noch genau richtig an. 🙂 Ich bin sehr froh, dass ich mich damals dazu entschieden hatte. Ich habe bereits so viele tolle neue Leute kennengelernt und bin sehr gespannt, was in den nächsten 2 Monaten noch so passieren wird. Vielleicht fragt ihr euch jetzt, welches die 8 Länder sind: Südafrika, Swasiland, Lesotho, Namibia, Botswana, Simbabwe, Sambia und Uganda. Morgen geht es dann ins Land Nummer 9, nach Tansania. Und wenn das eintritt, was ich vermute, dann startet meine Zeit dort mit dem bislang härtesten Teil meiner Reise. J Der Kilimandscharo ruft. Am Sonntag geht es dann los. Und ja, ich bin schon sehr aufgeregt. J Da ich nur von allen Leuten, die den Trip bereits gemacht haben, zu hören bekomme, dass es das anstrengendste war, was sie jemals getan haben, habe ich auch allen Grund dazu, nervös zu sein. Aber so viel erstmal dazu.

Knapp 3 Wochen Uganda liegen nun hinter mir. Es war eine tolle, manchmal frustrierende, aber alles in allem eine wunderbare Zeit. Durch die Arbeit, die ich für das Projekt leisten konnte, sind wir vermutlich einen guten Schritt vorangekommen. Die Brunnen, die bereits vorhanden sind, könnten ggf. mit einigem technischen Aufwand wieder in Betrieb genommen werden, allerdings ist dann immer noch nicht klar bzw. sichergestellt, wie lange sie funktionieren werden.

Nachdem wir den zweiten Brunnen auf dem Schulgelände auch noch getestet hatten, ein Techniker kam, um die Pumpe zu reparieren und am Ende „nur“ 3000l Wasser gepumpt werden konnten, bis der Brunnen wieder trocken gelaufen war, wird nun die Entscheidung fallen, einen eigenen Brunnen zu bohren. Damit können wir dann sicherstellen, dass dieser vernünftig gebohrt und in Betrieb genommen sein wird. Aus Sicherheitsgründen wird dieser dann auf dem Gelände der Sec. School in Kabaale sein.

An meinem letzten kompletten Tag in Ssanje, Mittwoch, 08.03.17, konnte ich für das Projekt nicht mehr viel machen. Der internationale Frauentag ist in Uganda ein Feiertag, etwas widersprüchlich für ein Land wie Uganda, wie ich finde, aber ok. Somit wurde an diesem Tag nicht gearbeitet. Was mir dann zugute kam, da Pastor Stephen ebenfalls mal etwas früher zu Hause war und mit mir dann noch zum Verabschieden zu seinen Eltern fahren konnte.  Wir packten seine kleine Tochter ein und fuhren nach Kabaale. Die Kleine ist 2 Jahre alt und saß ganz gelassen alleine hinten auf der Rückbank. Kindersitze braucht man in Uganda eher weniger. 😉 Ich war froh, dass wir die Eltern auch antreffen konnten und ich somit die Gelegenheit hatte, Tschüss zu sagen. Nachdem wir zurück waren sah ich mir noch mit den Optikern das gerade im Bau befindliche Optiker-Zentrum an bevor ich mich dann mit dem Packen beschäftigen musste.

Aber bevor es dazu kam, wollte Gloria natürlich noch eine Runde Seilspringen. 🙂 Als es dunkel wurde und wir das Seil nicht mehr so gut sehen konnten, habe ich mich von den Frauen, die um mich herum lebten, verabschiedet. Die kleine Gloria hatte dann auch ein wenig Tränen in den Augen. Es ist schön zu hören, dass ich sehr willkommen war und es auch wieder bin. Die erste Frage lautete immer: Wann ich denn wiederkomme. 🙂 Meine Antwort war: Hoffentlich noch in diesem Jahr. 😉 Es hängt halt alles vom Fortgang des Projektes ab.

Ich werde die 3 kleinen Damen, aber auch Pastor Stephens Frau, sowie Juliette und Harriette und natürlich die beiden Pastoren, sehr vermissen. Es war immer schön zu wissen, wenn ich nach Hause komme, dass ich nicht alleine sein werde. Ich hatte mein eigenes kleines Häuschen und war dennoch nicht allein. Das hat mir sehr gut gefallen. 🙂 Die einzigen Besucher, die ich nicht so gerne hatte, waren die kleinen Tierchen, die sich immer mal wieder haben blicken lassen. Vögel, Spinnen, Kakerlaken oder anderes Ungeziefer. 😉

Die letzte Amtshandlung, die ich noch vollbringen musste, war die Übergabe der Wasserproben. Gegen 11 Uhr waren wir aus Ssanje losgefahren. Nach ca. 1,5 Stunden Fahrt kam uns mein Fahrer entgegen, ich wechselte das Auto und wir setzten die Fahrt weiter fort. Um 16 Uhr konnte ich die Proben an die Dame aus dem Labor übergeben, vor einer Mall. Vor allem die Bezahlung war mir an dem Ort etwas suspekt 🙂 Aber mir blieb ja nichts anderes übrig. Also Übergabe war geglückt und wir konnten die Fahrt nach Entebbe fortsetzen. Leider waren wir danach dann im absoluten Verkehrschaos gelandet. Der Verkehr in Kampala ist gruselig.

Und mein Fahrer hatte dazu einiges beigetragen. Sein ständiges Gas-Bremsen-Gas-Bremsen machte mich nicht nur ein wenig aggressiv, sondern mir wurde natürlich auch übel. Er ließ keine Leute in eine Lücke und sobald sich die Möglichkeit bot zum Überholen, tat er das dann auch. Ich war froh, dass ich nach erneuten zwei Stunden Fahrt heile im Hotel in Entebbe angekommen war.

Hier habe ich mit einem leckeren Abendessen den Tag ausklingen lassen und mache jetzt noch ein wenig Schreibarbeit für das Projekt. Ich bin ein klein bisschen stolz, dass ich die Abrechnung fürs Projekt schon fertig habe. 🙂

Hiermit nun ein letzter Gruß aus Uganda. Morgen um 6.45 Uhr geht’s dann ab zum Flughafen. 🙂

Eure Katherina

06.03.2017: Meine Zeit in Uganda

Nun bin ich bereits eine ganze Weile in Uganda. Nach einer reibungslosen Ankunft am 20.02.2017 startete unsere Projektarbeit dagegen etwas holprig. Die Ansprechpartner hatten keine Zeit und auch Termine wurden dieses Mal nicht so gut eingehalten, wie das letzte Mal. Trotzdem klappte es, dass ich in Kampala am Tag nach meiner Ankunft meinen ersten Termin wahrnehmen konnte und wir mit der Firma, die ich traf am folgenden Donnerstag einen Pumptest an einem durch UNICEF gebauten Brunnen durchführen konnten. Dieser Pumptest war einer der wichtigsten Schritte in unserem Projekt. Auf der Suche nach einer konstanten Wasserquelle für das zukünftige Wasserversorgungssystem in Kabaale wollten wir überprüfen, ob wir den Brunnen wieder aufbereiten könnten um Kosten zu sparen und eben um schon vorhandene Ressourcen zu nutzen. Der Pumptest verlief allerdings weniger erfolgreich, da vermutlich beim Brunnenbau etwas schiefgegangen war. Der Brunnen war mit Sand „vollgelaufen“. Er war ursprünglich mal 85m tief, mittlerweile leider nur noch 66m. Das Wochenende und vor allem auch den Freitag hatte ich dazu genutzt meine Notizen vom Donnerstag zu digitalisieren und um mit der Projektgruppe zu sprechen.

Sonntag ging es dann mit CHM in die Kirche. Am Freitag wurde noch ein Plan aufgestellt, wer in welchem Auto und mit wem nach Minziiro fahren sollte. Minziiro ist das zweite Dorf in dem CHM tätig ist. Vor allem nach dem Erdbeben im letzten Jahr musste hier sehr viel Wiederaufbau geleistet werden. Es ging gegen 9 Uhr los. Fred nahm mich direkt von zu Hause aus mit. Beim ersten Stopp kamen noch 7 plus ein Baby hinzu. Ja, das Auto hat Platz für 8 Leute. Wir waren also schon einer zu viel. Aber weil das noch nicht genug war, sammelten wir noch einen ein. Gut, dass das Auto einen Kofferraum hat. Zack, saß der dünnste und kleinste im Kofferraum – keine Angst, war nicht das Baby. 😉 Wir fuhren ca. eine Stunde bis zum Ziel. Schön warm in so einem Auto mit zu vielen Leuten. In Minziiro an der Kirche angekommen waren wir die letzten. Die Kirche war schon gut gefüllt. Der Gottesdienst wurde von CHM geleitet. Es war eine Art Vorstellung der Organisation. Fred stellte sicher, dass auch ja einer für mich übersetzt und dann stellte er sein Team vor. Zack, ist man Teil des Teams. Als wenn man als einzige Weiße nicht eh schon genug auffallen würde. 😉 Aber war ja ganz nett. Der Gottesdienst bestand, wie auch sonst die Gottesdienste immer, aus sehr viel Gesang. Die Menschen tanzen und singen und es ist eine Freude ihnen dabei zuzusehen. Schnell wurde es auch in der Kirche ziemlich warm und stickig. Ich war froh, dass ich ein Fenster in der Nähe hatte. Nach zwei Stunden ging es für mich uns ein paar andere aus unserem Auto – die zusätzlichen Passagiere ließen wir da – wieder zurück nach Ssanje, da Fred noch einen anderen Termin hatte und wieder los musste. Schade eigentlich, ich fand den Gottesdienst ganz nett, aber den Hauptteil mit dem Gesang hatte ich ja mitbekommen. Zurück in Ssanje angekommen wurde der Tag wie so oft zu Ende gebracht: Ich verbrachte die Zeit mit den Kindern von Pastor Stephen, die mir nun mittlerweile schon einige Abende versüßt haben und ich dadurch nicht alleine bin. Wenn es mir dann aber zu viel wird, wird gute Nacht gesagt und das ist dann auch ok für die drei. 🙂

Montag ging es dann wieder ins Büro, jedoch dauerte es sehr lange, bis ich mit Paul ins Feld fahren konnte. Erst für den Abend war eine Skype-Konferenz mit dem Team in Hannover geplant, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Somit wollte ich tagsüber die Brunnen abklappern, um mir einen Überblick über die Ergiebigkeit zu verschaffen. Nachdem Paul und ich dann unterwegs waren, ging es auch schon schnell wieder zurück, weil er sich nicht wohlfühlte und zum Arzt wollte. Damit war der Montag dann auch wieder gelaufen. Dienstag ging es dann endlich mit Fred ins Feld, da ich ihn darum gebeten hatte. Das Team hatte beschlossen, dass ein Neubau eines Brunnens vermutlich die beste Variante sei. Fred und ich fuhren zum UNICEF Brunnen, wo uns dann ein Lehrer ansprach und fragte, warum wir nicht einen Brunnen an der Schule nutzen würden. Also: Auf zur Schule. Wir hatten ein sehr gutes Gespräch mit dem Schulleiter. Liegt aber auch daran, dass Fred früher sehr, sehr viel für die Schule getan hat und auch sehr lange Mitglied des Vorstandes war. Das Gespräch verlief postiv und ab nun an wird mit den Brunnen auf dem Schulgelände gearbeitet. Sollte dieser nicht genügend Wasser zur Verfügung stellen, so wird dann noch ein zweiter Brunnen gebohrt. Nach dem Gespräch ging es wieder zurück zum Büro, ich führte ein paar Telefonate, die sich vor allem mit dem Thema Gorillas befassten. 🙂 Ich musste schließlich kurz vor knapp regeln, dass ich einen Transport zum Lake Bunyonyi bekam. 🙂 Aber ich hatte ziemlich viel Glück. Dank der Kontakte von Benni, hatte ich einen relativ günstigen Transport gefunden. Fred hatte auch etwas für mich organisiert, welches aber viel teuer gewesen wäre. Gut, jetzt war es auch sehr teuer, aber was macht man nicht alles für die Gorillas. 😉

Am Mittwoch wurde ich dann gegen 10:15 Uhr von meinem Fahrer Sam vom CHM Büro in Ssanje abgeholt. Wir fuhren mit Tankstopp und kurzem Essenstopp in Masaka zum Lake Bunyonyi. Eigentlich ist es gar nicht so weit von Ssanje entfernt (vielleicht 300km), allerdings fährt man maximal 80 – 100km/h und am Ende ging es über die Berge, welches die Fahrt etwas in die Länge gezogen hatte.

Eindrücke aus dem Westen von Uganda
Sehr hügelig.

Gegen 16:30 Uhr kamen wir dann endlich an der Unterkunft an. Mein Fahrer war mittlerweile auch ziemlich müde, da er schon früh morgens in Kampala startete und somit einiges an Strecke zurückgelegt hatte. Er fuhr dann in seine Unterkunft und ich hatte Zeit mit Masivu und Antony zu plaudern. 🙂 Ein Wiedersehen nach 3 Jahren.

Die Aussicht auf den See.

Als die beiden dann mit dem Vorbereiten das Abendessen beginnen mussten, ging ich ins Restaurant, trank einen Tee und versuchte schnell schlafen zu gehen, da ich das Gefühl hatte, krank zu werden. Zu den Gorillas darf man eigentlich nur, wenn man total fit ist. Die Gorillas sind uns Menschen halt sehr ähnlich und könnten daher auch die gleichen Krankheiten bekommen, wie wir sie bekommen können.

Am Donnerstag ging es dann bereits um 6:30 Uhr los.

Der Weg zu den Gorillas.
Schnappschuss, der ziemlich schön ist, wie ich finde. 🙂

Es hieß wir fahren eine Stunde. Masivu hatte für mich geklärt, dass ich ein Permit bekommen konnte. Daher hatte ich die Nummer von Stephen, einem der Ranger. Ich schrieb ihm zum Glück um 7:30 Uhr, dass wir noch 20 km zurückzulegen hatten, da wir zu der Zeit eigentlich bereits da sein sollten. Die folgenden 20km zogen sich auch wieder sehr in die Länge, da es sich dann um eine nichtbefestigte Straße handelte. Um 8:30 Uhr passierten wir dann das zweite Gate und es ging auch direkt weiter. Stephen nahm meinen Pass (das war mir zwar nicht ganz geheuer, aber ich hatte keine andere Wahl) und das Geld an sich und weiter ging die Fahrt. Dann hielten wir an, stiegen alle aus den Autos aus und der uns begleitende Ranger erklärte nochmal kurz wie die Ranger die Gorillas ausfindig machen. Sie folgen den Spuren, die die Gorillas beim Weg durch den Wald hinterlassen: Abgeknickte Bäume, eventuelle Fußspuren oder auch den riechenden Hinterlassenschaften. 😉 Wir wurden von einem Polizisten und noch einem anderen Ranger mit Gewehr begleitet, bis wir in den Wald hinein sind.

Dort wurden wir an zwei andere Ranger „weitergegeben“. Es gibt in dem Park immer zwei Personen, die die Gorillas bewachen. Ich vermute, dass dies vor allem auch aufgrund von Wilderern notwendig ist. Wir betraten also den Wald und es dauerte keine 10 Minuten bis wir bei den Gorillas angekommen waren. Schon saß da der erste Silberrücken.

Wow. Und schaute man sich weiter um, so entdeckte man immer mehr von ihnen unter den Bäumen sitzen, in den Bäumen hängen oder auch irgendwie im Gras liegend.

Da stolzierte er davon, nachdem wir ihm den Weg wieder freigemacht hatten.
Endlich mal einer ganz entspannt. 😉

Lecker Ameisen, die im abgestorbenen Baum leben.
Er wollte uns zeigen, wie stark er ist – klappte leider nicht ganz so gut.

Wir waren, wir ich fand, schon recht nah an den Gorillas dran. (Das man sich nur bis auf 7m nähren sollte, hatte ich erst hinterher an einem Schild gesehen…) Der Silberrücken wollte dann nicht mehr fotografiert werden und versteckte sich noch weiter. Der Guide sagte, ich könnte mich weiter unten hinstellen. Gut, der Gorilla fand aber, dass ich zu weit in seinem Weg stand. Wurde etwas aggressiv, zeigte mal kurz seine Zähne und stürmte dann los. Ich ebenfalls. Wieder weiter nach oben. Ha, das war der erste Schreck den ich dann hatte 😉 Zudem war mein Respekt vor diesen Tieren um einiges gestiegen. Wir machten uns dann nachdem der Silberrücken weiterziehen wollte auf den Weg zum nächsten Mitglied der 18-köpfigen Familie. Wieder ein Silberrücken. Auch dem war es nicht recht wo wir gestanden hatten, also sprang er los. Ein Meter an uns vorbei. Ich war so froh, dass ich dieses Mal nicht in der ersten Reihe gestanden hatte. 🙂 Auch danach zogen wir weiter. Es ging immer weiter den Berg hinunter. Auf den Spuren der Gorillas. Es war wirklich beeindruckend, diese Lebewesen in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Dank dieser Führungen kann der Lebensraum der Tiere aufrecht erhalten werden. Ok, also waren die $600 wirklich gut investiert. 😉 Nach einer Stunde machten wir uns zusammen mit den zwei Rangern und unserem Guide wieder auf den Weg zur Straße. Man durfte in der Zeit auch nichts trinken oder gar essen. Ich hatte leider auch keine Zeit mehr meine Klamotten zu überdenken. Es war morgens so kalt, dass ich Fleece-Pulli und Regenjacke anhatte. Als wir dann wieder oben ankamen, fiel mir auf, dass es viel zu warm war und ich ja auch eigentlich auf Toilette musste. Während der Beobachtungen hatte ich das völlig vergessen. 🙂

Nach erfolgreichem Gorilla-Trekking bekamen wir noch ein Zertifikat und dann ging es also wieder zurück zur Unterkunft. Der Weg der eigentlich eine Stunde dauern sollte, dauerte in Wirklichkeit zwei Stunden. Wieder angekommen am Resort war noch genug Zeit zum Relaxen. Ich hatte mich dann spontan dazu entschieden, noch einen weiteren Tag dort zu bleiben. Meine Erkältung war da und ich wollte die Zeit dort zum Ausruhen nutzen. Am Freitag machte ich dann noch einen Ausflug mit meinem Fahrer zu einem Aussichtspunkt über den Lake Bunyonyi. Hatte sich jetzt nicht so sehr gelohnt, da die Aussicht am Resort eigentlich viel schöner war. Vor allem hatte sich das Wetter wieder verändert und Regen zog auf. Die Fahrt durch den Westen von Uganda ist allerdings auch sehr schön. Sehr bergig und ganz anders als in Rakai. Mein Fahrer kam ursprünglich aus der Region und konnte mir daher einiges über die Leute und deren Leben dort erzählen. Vor allem Rote Beete, Kohl und Kartoffeln werden dort wohl angebaut. Nach einer Fahrt von 3 Stunden waren wir wieder in Kabale angekommen. Nun weiß ich auch, wo das andere Kabale liegt, welches man findet, wenn man nach unserem Projektgebiet sucht. 🙂 Wir kauften noch ein wenig ein, halfen Masivu mit seinem Einkauf und fuhren dann zurück ins Resort. Ich wechselte noch am Morgen mein Zimmer. Das Bunker-Zimmer wurde in ein Zelt umgetauscht. Vor dort hatte ich einen tollen Blick über den See.

Nachdem dann auch Masivu zurück war, bekam ich endlich meine Gurkensuppe und zog mich danach in mein Zelt zurück, um mich weiter auszuruhen.

Am Samstagmorgen fuhren wir dann bereits um 7:30 Uhr zurück nach Rakai. Auf unserem Weg überholten wir noch den Lando von Masivu und Antony und schon düsten wir davon.

Auf befestigten Straßen fuhr mein Fahrer immer so langsam, dass ich ihm am liebsten mal gesagt hätte, dass er auch gerne schneller fahren darf. Auf unserem Rückweg haben wir eine kleine Abkürzung nach Rakai genommen, auf dem Hinweg war sich Sam nicht sicher, ob die Straße ok sei. Die Straße war unbefestigt und er raste nur so über die Hügel.

Also ich wäre hier vermutlich langsamer gefahren.

Dafür kamen wir um 13 Uhr wieder in Ssanje an und somit war für die Kinder noch genug Zeit, sich mit mir die Zeit zu vertreiben. Springseil springen ist nun unser Top-Spiel! Ich hatte für das Projekt ein Seil gekauft, welches ich kürzen konnte. 🙂

Am Sonntag ging es wieder in die Kirche. Joshua musste mal wieder zum Übersetzen herhalten. Er musste mich aber natürlich auch am Anfang wieder vorstellen. Ich sagte ihm, was er sagen kann und ich glaube das führte er auch nicht weiter aus. 🙂 Dann wurde wieder viel gesungen und bei der Predigt verlor er ein wenig die Lust zum Übersetzen. Irgendwann fing er an mich zu fragen, was wir zu Hause in Deutschland so essen. 🙂

Nach der Kirche gingen wir durch Ssanje und kauften ein wenig was zu Essen. Zu Hause angekommen war wieder Springseil springen angesagt und nachdem den Mädels das zu langweilig wurde, wollten sie Obstsalat essen. Also wurde kurz mein Haus belagert. Gunst der Stunde genutzt: Das nächste Spiel hieß Wäsche waschen 🙂 Ich schlug vor meine Wäsche zu waschen und sie waren begeistert. Nach kurzer Zeit kam Stephens Frau nach Hause und übernahm zusammen mit einem Pflegekind von ihnen, welche schon älter ist, die Arbeit für uns. 🙂 Ich versuchte so gut es geht zu helfen. Im Wäsche aufhängen war ich spitze. 🙂 Nachdem die Wäsche fertig war, versuchte ich mich auch im Springseil springen und war dann nach kurzer Zeit fertig mit der Welt, duschte und versuchte noch meinen Bericht für IoG fertig zu machen. 🙂

Nun startet die letzte Woche in Rakai. Ich hoffe, dass wir noch einen großen Schritt für das Projekt weiterkommen und wir bald ein tolles Wasserversorgungssystem haben werden. 🙂

Liebe Grüße
Katherina

22.02.17: Ankunft in Uganda.

Endlich bin ich wieder in Uganda.  Ich freue mich sehr. Seit Montag heißt es: Urlaubsmodus aus, Arbeitsmodus an. Hier vor Ort werden wir unser Projekt in Kabaale-Ssanje weiter voranbringen. (Für alle die noch spenden wollen 🙂 : https://www.betterplace.org/de/projects/43678-uganda-sauberes-wasser-fur-den-distrikt-rakai) Ich bin schon sehr gespannt, wie alles verlaufen wird. Den ersten Termin habe ich bereits gemeistert. 😉

Heute geht es dann endlich ins Projektgebiet. Noch bin ich in Kampala und hoffe, dass der Regen vielleicht doch nochmal einige Pausen einlegen wird, in der Zeit in der ich hier bin. Regen ist hier zwar sehr wichtig, aber Sonne ist für mein Wohlbefinden doch etwas besser. 🙂

Falls ich meine Gorillatour machen kann, werde ich mich dazu wieder melden. Nun ist erstmal eine kleine Pause vom Blog angesagt. 🙂 Aber nicht traurig sein, wie gesagt, mein Abenteuer geht schon ganz bald weiter.

Liebe Grüße aus Kampala
Katherina